DE765144C - Nockenschaltwalze - Google Patents

Description

AUSGEGEBENAM 29. SEPTEMBER 1952

REICHS PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21c GRUPPE 39o4

S 143432 VIIIb/sic

Karl Hotz, Berlin

ist als Erfinder genannt worden

Siemens-Schiuckertwerke A. G., Berlin und Erlangen

Nockensdialtwalze

(Ges. v. 15. 7.51) Patenterteilung bekanntgemacht am 25. Januar 1945

Die Erfindung betrifft eine motorisch angetriebene Nockenschaltwalze zum Schließen oder öffnen einer Vielzahl von Kontakten, Ventilen od. dgl. Solche Nockenschaltwalzen haben verschiedene einander zum Teil widersprechende Bedingungen zu erfüllen, wenn sie allen an ein neuzeitliches Schaltgerät gestellten Anforderungen genügen sollen. Sie müssen bei geringem Raumbedarf schnelle Kontakt- oder Ventilbewegungen hervorbringen und den richtigen Kontaktdruck oder Schließdruck ergeben. Bei einer bekannten Anordnung sind die zu betätigenden Kontakte auf beiden Seiten der Schaltwalze in zwei Reihen angeordnet. Hierdurch wird zwar der Raumbedarf verkleinert, doch ergibt die bekannte Anordnung nur geringen nicht regelbaren Kontaktdruck und langsame Schaltbewegungen.

Nach der Erfindung liegen die Kontakte, Ventile od. dgl. beiderseits der Noökenschalt- ao walze derart in Reihen, daß die zum Einstellen des Schaltweges und damit auch des Sdiließdruckes dienenden, in an sich bekannter Weise mit einstellbarer Länge und großer Übersetzung ausgeführten Hebelglieder in zu den Kontakten, Ventilen od. dgl. parallelen Reihen

Fig. ι

zum Einstellen zugänglich liegen; hierbei ist außerdem eine Freilaufkupplung für gleichbleibende Drehrichtung" verwendet.

Man erhält hierdurch ein Schaltgerät, das bei verhältnismäßig kleiner Baulänge sehr genau und verläßlich arbeitet. Der Kontaktweg bzw. der Ventilhub wird infolge der großen Übersetzung auch bei langsamer Bewegung des Xockens und kleinem Nockenhub mit ίο großer Geschwindigkeit durchlaufen; der Kontaktweg und damit der Kontaktdruck bzw. der Schließdruck bei Ventilen kann leicht eingestellt werden; die geringe Baulänge hat den Vorteil, daß die elastischen Formänderungen des Trägers für die Hebeldrehpunkte vermindert werden und daß daher die Kontaktoder Ventilbetätigung sehr genau erfolgt. Um die Abnutzung, also auch die dauernden Formänderungen zu verringern, wird man zweckmäßig den Nocken aus gehärtetem Stahl herstellen und ebenso den mit dem Nocken zusammenarbeitenden Hebelteil.

Weitere Einzelheiten der Erfindung zeigt die Zeichnung, und zwar

die Nockenschaltwalze mit dem Hebelsystem zur Betätigung der Kontakte, Fig. 2 die Schaltwalze im Schnitt. Auf der Antriebswelle 1 sitzt eine Trommel 2 (vgl. Fig. 2), auf welcher die Nocken aufgereiht sind. Die aus gehärtetem Stahl bestehenden Nocken 4 bis 11 sind auf Nockenträgern 12 bis 19 befestigt, z. B, aufgeschraubt oder angenietet. Der Abstand zwischen den einzelnen Nocken wird durch Hülsen 21 bis 27 gewahrt. Die Befestigung der Nocken und ihre Einstellmöglichkeit wird später erläutert.

Wie Fig. ι zeigt, wirkt die Nockenscheibe auf einen Hebel 40 ein, der über ein Spannschloß 41 mit dem Winkelhebel 45 verbunden ist, welcher den beweglichen Kontakt 46 trägt. Mit 47 ist der feststehende Kontakt bezeichnet. Wie die Figur zeigt, besitzen die Hebel ein großes Übersetzungsverhältnis, so daß. bei geringem Nockenhub und langsamer Bewegung des Nockens eine schnelle Kontaktschließung herbeigeführt wird. An dem beweglichen Kontakt greift eine Feder 48 an, welche den Kontakt 40 in der Offenstellung zu halten sucht. Durch das Spannschloß 41 kann der \ Kontakthub und damit der Kontaktdruck ein- ] gestellt werden, und zwar in bekannter Weise I dadurch, daß die Spannschraube 42 mit Hilfe ' ties Sechskantes 43 gedreht wird, wodurch die _; beiden Spannköpfe 44 einander genähert oder j voneinander entfernt werden. Die auf der I rechten Seite der Trommel sitzenden Hebel 40 wirken auf die Winkelhebel 45 über eine ein- ; stellbare Druckschraube 54 ein, die den Kontakthub und damit den Kontaktdruck einzu- i stellen gestattet. Die Hebel sind in einem ; .; Hebelträger 50 befestigt, wobei für jedes Hebelsystem ein solcher Träger vorgesehen j ist. Die Träger sind auf einer Schiene 51 anj geschraubt, die auch mit Hilfe eines Isolierj Stücks 52 die festen Kontakte trägt. Die j Schiene 51 selbst ist an ihren beiden Enden j an die Lagerträger 53 angeschraubt (vgl. j Fig. ι und 2). Wie die Fig. 1 zeigt, sind die Schaltkontakte beiderseits der Nockenschaltwalze angeordnet, so daß es gelingt, bei einer verhältnismäßig kleinen Länge der Schaltwalze eine große Anzahl von Kontakten zu betätigen, wodurch die elastischen Durchbiegungen der Schiene 51 gering gehalten werden.

Wie die Nocken befestigt sind bzw. wie ■ man sie relativ gegeneinander verdrehen kann, soll an Hand der Fig. 2 näher erläutert werden. Da im Ausführungsbeispiel jeweils Gruppen von Nocken, deren relative Lage untereinander ' festliegt, gegeneinander drehbar sind, besitzen die Nocken Stifte 28, die in Aussparungen der entsprechenden Hülsen eingreifen. Zum Beispiel greifen die Stifte 2S der Nockenträger 12 und 13 in Aussparungen der Mitnehme rhül se 21 ein. Die Hülse 22 dagegen besitzt nur auf der linken Seite eine Aussparung. An die rechte Seite der Hülse 22 legt sich unmittelbar der Nockenträger 14 an, der go wieder einen Stift besitzt, der ebenso wie der Stift des Nockenträgers 15 in die Aussparung der Hülse 23 eingreift. In die Aussparungen der Hülse 24 greifen die Stifte der Nockenträger 15 und ι bein. An den Nockenträger 16 _g5 schließt sich eine Hülse 25 an, in welche kein Stift eingreift, dann folgt der Nockenträger ij, dessen Stift in die Aussparung der Hülse 26 eingreift. xA.n diese schließt sich der Nockenträger 18 an, dessen Stift 28 einerseits in die Aussparung der Hülse 26, anderseits in die Aussparung der Hülse 27 eingreift. Der letzte Nocken 19 besitzt einen Stift 28, der in die Aussparung der Hülse 27 eingreift. Zum Zusammenpressen aller dieser Nocken mit den Hülsen dient eine Druckkappe 30, die mit Hilfe eines Stiftes 31 uuverdrehbar auf der Welle 1 befestigt ist. Mit Hilfe der Druckmuttern 32 wird der erforderliche Druck zum Anpressen der Nocken erzeugt, wobei sich der linke Nockenträger 12 gegen eine Schulter 33 der Trommel 2 legt. Durch die angegebene Anordnung wird erreicht, daß die relative Lage der linken beiden Nockenträger bzw. Nocken gegeneinander unverändert ist, daß die mittleren Nockenträger 14, 15 und 16 gemeinsam gegen die linken beiden Nockenträger versetzt und ferner die Nockenträger 17, 18 und 19, deren Lage gegeneinander unveränderlich ist. gegenüber der mittleren Gruppe aus den Nockenträgern 14, 15 und 16 verstellt werden können. Zur Verstellung ist es ledig-

Hch erforderlich, den Anpressungsdruck etwas zu verringern, dann die Nocken zu verstellen und hierauf "wieder den Anpressungsdruck auf die geforderte Höhe zu bringen. Die Festlegung der relativen Lage innerhalb der einzelnen Nockengruppen geschieht, wie das Ausführungsbeispiel zeigt, dadurch,- daß die Abstandshülsen beiderseitig Aussparungen besitzen, in welche die jeweiligen Stifte der entsprechenden Nockenträger eingreifen.

Die Nocken 8 und 9 wirken auf denselben Kontakt ein. Da sie in ihrer relativen Lage gegeneinander verstellbar sind, kann die öffnctngs- bzw.. Schließungszeit beliebig eingestellt werden, so daß man also durch die angegebene Konstruktion in der Lage ist, einerseits den zeitlichen Beginn der Schließungsoder öffnungsbewegung des Nockens 8 bzw. 9 gegenüber den Nocken 6 und 7 bzw. 4 und 5 zu versetzen als auch gleichzeitig die relative Dauer der Öffnungs- und Schließungszeit durch Verschieben der relativen Lage der Nocken 8 und 9 gegeneinander einzustellen.

34 ist ein an der Hülse 22 befestigter Zeiger, der die relative Lage der mittleren Nockengruppen 6, 7 und 8 gegenüber der linken Nockengruppe 4 und 5 anzeigt. 35 ist ein Zeiger, der die relative Lage der Nocken

[ 9, 10 und 11 gegenüber den Nocken 6, 7 und 8 anzeigt. Er ist an dem Nockenträger 16 befestigt. Die Nockenträger 14 und 17 besitzen Aussparungen 37 bzw. 38, die sich über einen bestimmten Teil des Kreisumfangs erstrecken. In die Aussparung 37 greift ein Anschlagbolzen 39 ein, so daß der Nockenträger nur um einen bestimmten Winkel verstellbar ist. Als Anschlagbolzen für den Nockenträger 17 dient der Zeiger 35 selbst.

Um zu verhindern, daß bei falscher Drehrichtung des Antriebsmotors Zerstörungen auftreten, ist die Nockenschaltwalze mit dem Antriebsmotor über eine Freilaufkupplung gekuppelt, so daß bei falscher Drehrichtung des Antriebsmotors die Schaltwalze nicht mitgenommen wird.

Die Schaltwalze gemäß der Erfindung ist vorzugsweise geeignet zur Steuerung der Motoren für das öffnen und Schließen von Schleusenkammern, wie sie z. B. bei Vakuumgetreidetrocknern Anwendung finden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Motorisch angetriebene Nockenscbaltwalze zum Schließen und öffnen einer Vielzahl von Kontakten, Ventilen od. dgl., die zur Verringerung der Baulänge des Schalters auf beiden Seiten der Nockenschaltwalze angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung einer Freilaufkupplung für gleichbleibende Drehrichtung die Kontakte, Ventile od. dgl. beiderseits der Nockenschaltwalze in Reihen derart angeordnet sind, daß die zum Einstellen des Schaltweges und damit auch des Schließdrucks dienenden, in an sich bekannter Weise mit einstellbarer Länge und großer Übersetzung ausgeführten Hebelglieder in zu den Kontakten, Ventilen od. dgl. parallelen Reihen zum Einstellen zugänglich liegen.

   Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:

   Deutsche Patentschriften Nr. 696 410,
   658659, 337 177, 445 527, 55 514,
   143225, 684349;

   britische Patentschrift Nr. 248 661;
   USA.-Patentschrift Nr. 738 333.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © 5430 9.25