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Vorrichtung zum axialen Verstellen des Typenzylinders Bei Typenzylinderschreibmaschinen
tritt das Bedürfnis auf; den Durchmesser des Zylinders möglichst klein zu halten,
um das Rotationsmoment bei den Dreheinstellungen zu vermindern. Zu diesem Zweck
werden die Typen auf dem Zylinder in mehreren Reihen übereinander angebracht, und
es findet ein Wechsel zwischen diesen Reihen durch Umschaltung statt. Maschinen
dieser Art werden in der Regel mit zweifacher Umschaltung und mit dreireihigem Typenzylinder
gebaut. Maschinen mit einfacher Umschaltung sind bisher nicht zur praktischen Verwendung
gekommen. Hingegen ist bei Maschinen mit zweifacher Umschaltung schon mehrfach ein
sechsreihiger Zylinder verwendet worden. Es wird dann neben der Verschiebung des
Zylinders durch die Ümschalttasten eine weitere Verschiebung in drei Zwischenstellungen
nötig, und diese Verschiebung muß beim Druck einer bestimmten Gruppe von Schreibtasten
automatisch eintreten. Regelmäßig ist die Bauart so, daß in der Ruhestellung die
oberste Typenreihe druckbereit ist, daß durch die Umschaltungen die dritte oder
fünfte Typenreihe in Druck gebracht wird und daß die Hälfte der Tasthebel auf ein
Glied einwirkt, das den Typenzylinder aus einer dieser jeweiligen Einstellungen
weiter um einen Reihenabstand hebt, so daß die zweite, vierte oder sechste Typenreihe
in Druckbereitschaft gelangt. Nach der vorliegenden Erfindung soll die Maschine
einen sechsreihigen Typenzylinder, dabei aber nur einfache Umschaltung erhalten.
Ähnliches ist bereits versucht worden. So ist eine Maschine mit achtreihigem Zylinder
projektiert worden, bei der der Zylinder durch die Umschaltung nur in eine einzige
weitere Ausgangsstellung verschoben wurde. Von jeder dieser beiden Ausgangsstellungen
erfolgte dann durch die Schreibtasten die Verschiebung in vier verschiedene Endstellungen.
Je nach Lage der einzustellenden Typenreihe mußte der Typenzylinder hierbei durch
die Schreibtasten bald eine ganz geringe, bald eine sehr beträchtliche Verschiebung
erfahren; bei der Umschaltung mußte eine Verschiebung um den vierfachen Abstand
zweier Typenreihen eintreten.
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Nach der vorliegenden Erfindung besteht die Lösung darin, daß der
Typenzylinder aus seiner Grundstellung oder einer sonstigen durch Umschaltung herbeigeführten
Ausgangsstellung durch Einwirkung der Schreibtasten nach entgegengesetzten Richtungen
um ein stets gleiches Maß verschoben wird. Bei einer Maschine mit sechsreihigem
Typenzylinder wird dies erfindungsgemäß ,dadurch erreicht, daß in der Ruhelage die
zweite Typenreihe von oben in Druckbereitschaft ist, daß durch die Umschaltung eine
Hebung des Zylinders um den dreifachen Abstand zweier Typenreihen stattfindet, also
die fünfte Typenreihe
in Druckhöhe gelangt, daß endlich die Schreibtasten
drei verschiedene Gruppen bilden, von denen die eine den Zylinder aus seiner jeweiligen
Ausgangsstellung um einen Reihenabstand hebt, die zweite ihn um einen solchen senkt,
während die. dritte keine Verschiebung bewirkt, so daß die in der Grundstellung
oder der Umschaltstellung eingestellte Reihe 'in Druckbereitschaft bleibt. Wesentliche
Merkmale der Erfindung sind also, daß die Ausgangsstellungen für die Verschiebungen
durch die Schreibtasten (Grund- und Umschaltstellung) zugleich Druckstellungen sind,
daß ferner die Verschiebung bei der Umschaltung den dreifachen Abstand zweier Typenreihen
beträgt und daß schließlich, die Verschiebung aus den Ausgangsstellungen aufwärts
und abwärts und stets um den einfachen Abstand zweier Typenreihen erfolgt, also
stets das gleiche Maß hat.
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Der Erfindungsgedanke bedeutet aber noch die Lösung einer weiteren
Aufgabe. Behält man nämlich die doppelte Umschaltung bei, so können die Ausgangsstellungen
in die Mitte zwischen zwei Typenreihen verlegt werden (so daß in der Grundstellung
und den Umschaltstellungen keine Typenreihe in Druckhöhe steht), und es kann dann
der Zylinder bei jedem Druck um den halben Abstand zweier Typenreihen nach oben
oder unten verschoben werden, wodurch die beiden der Druckhöhe nächstliegenden Typenreihen
eingestellt werden. Hierdurch wird das Maß der Verschiebung des Zylinders durch
die Schreibtasten auf das absolut mögliche Mindestmaß, den halben Abstand zweier
Typenreihen gebracht, was bisher noch nie gelungen war und besonders für Maschinen,
die keinen Kraftantrieb haben, eine erhebliche Verbesserung des Ganges bedeutet.
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In den Abb. z und 2 ist ein Beispiel der Ausführung des Erfindungsgegenstandes
gegeben, und zwar in Vorder- und Seitenansicht; die Abb.3 bis 5 zeigen einzelne
Teile.
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Bei der dargestellten Ausführungsform wird die lotrechte Bewegung
der Typenzylinderachse von einer waagerechten Bewegung des Antriebsgliedes abgeleitet.
Dies ist vorteilhaft, weil der waagerechte Antrieb in der Richtung der Schwenkachse
des Typenzylinderträgers wirkt und darum das gleichzeitig stattfindende Schwenken
desselben nicht beeinflussen kann. Als Mittel zum Verschieben der Zylinderachse
durch die Schreibtasten ist ein Kurvenmechanismus gewählt. Ein Zapfen hat Führung
in dem kurvenförmigen Schlitz einer Platte; eines dieser beiden Teile wird auf einer
waagerechten Führung durch das Antriebsglied hin und her bewegt, das andere Teil
steht mit der Typenzylinderachse in Verbindung und teilt dieser eine lotrechte Bewegung
mit.
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Die Kinematik stellt neben dem Kurvenglied auch andere gleichwertige
Mittel zur Verfügung, durch welche die waagerechte Bewegung in eine aufwärts oder
abwärts gehende umgewandelt werden kann. Immerhin hat die Kurvenkonstruktion den
Vorteil, daß dabei die gesicherte Lage des zu verschiebenden Gliedes in 'den Endstellungen
wie in der mittleren Ruhestellung in einfacher und günstiger Weise erreicht wird.
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Ob man sich des Kurvenmechanismus oder anderer Mittel bedient, um
von der waagerechten Bewegung des Antriebsgliedes die lotrechte Bewegung der Achse
abzuleiten, in allen Fällen entsteht ein seitlicher Druck, welcher, wenn er von
der Typenzylinderachse aufgenommen werden muß, eine erhebliche gleitende Reibung
der Achse in ihrer Führung zur Folge hat. Um diese Reibung zu vermeiden, ist ein
Stützglied vorgesehen, das den seitlichen Druck, und zwar ohne gleitende Reibung,
aufnimmt, während auf die Zylinderachse nur die verbleibende lotrechte Komponente
zur Wirkung kommt. Bei der dargestellten Ausführung ist dieses Stützglied eine lotrecht
angeordnete prismatische Schiene, auf der ein die Achse antreibendes Zwischenglied
mittels Kugeln geführt ist, so daß der seitliche Druck nur rollende Reibung geringsten
Maßes erzeugt. Die geforderte Wirkung des Stützgliedes kann auch durch andere gleichwertige
Mittel erreicht werden, z. B. durch eine Lenkerführung des Zwischengliedes an Stelle
der Kugelführung, wobei die gleitende Reibung ebenfalls vermieden wird und nur Zapfenreibung
entsteht.
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Der Typenzylinder a ist in den Lagerbökken b, c schwenkbar gelagert.
Die Typenzylinderachse d ist im Träger e (Abb. i, 2, 3) drehbar und längsverschiebbar
gelagert. Der Träger e der Verschiebevorrichtung ist mit seinem Schlitz f (oder
auch mit zwei Schlitzen) am Träger a auf den Zapfen g, h in der Richtung der Typenzylinderachse
verschiebbar. Das Maß der Verschiebung beträgt genau den Abstand dreier (waagerechter)
Typenreihen des Zylinders. Die Verschiebung erfolgt durch ein am Träger e angreifendes
Glied, das mit der Umschalttaste verbunden ist. Am unteren Teil des Trägers e sind
die beiden senkrechten Kugelbahnschienen i, h befestigt und an diesen mittels
der Abstandsklötze 1, m die waagerechten Kugelbahnschienen n, o. Zwischen den lotrechten
Schienen i, h ist die Platte p (Abb. q.) mit ihren Kugelbahnschienen q, r verschiebbar,
zwischen den waagerechten Kugelbahnschienen n, o die Kurvenplatte s mit ihren Kugelbahnschienen
t,
u (Abb. i, 2, 5). Das untere Ende der Typenzylinderachse d wird durch das Kugellager
v getragen, das mit der Platte p und dem Stift w fest verbunden ist. Der
Stift w geht durch den Schlitz x der Kurvenplatte a mit genauer Passung
hindurch. ' In der Ruhelage befindet er sich in der Mitte des Schlitzes x. Wird
die Kurvenplatte auch rechts und links verschoben, so gelangt er an das rechte oder
linke Ende des Schlitzes x und wird hierdurch mitsamt der Achse und dem Zylinder
gehoben oder gesenkt, und zwar um den einfachen Abstand zweier Typenreihen. Die
genaue Höhenlage bei den Einstellungen wird dadurch erreicht, daß der Schlitz x
in der Mitte und an seinen Enden eine Strecke lang gerade verläuft, so daß eine
geringe seitliche Abweichung in der Stellung der Kurvenplatte auf die Genauigkeit
der Einstellung keinen Einfluß hat. Verschoben wird die Kurvenplatte durch die Gelenkstange
y, welche an der Platte s aasgelenkt ist und mit der Buchse z verbunden ist. Diese
ist auf der Stange 2, welche genau in der Schwenkachse des Typenzylinderträgers
liegt, längsverschiebbar und drehbar. Die seitliche Verschiebung der Buchse z erfolgt
durch den schwenkbaren Arm 3, in dessen Schlitz q. der an der Buchse z befestigte
Stift 5 eingreift und bei der schwingenden Bewegung das. erforderliche Spiel hat.
Der Arm 3 wird durch geeignete Glieder (Rahmen) nach rechts oder links ausgeschwungen,
welche in bekannter Weise von bestimmten Tastengruppen angetrieben werden. Bleibt
der Arm 3 in seiner Ruhelage, so wird eine Type der zweitobersten Reihe gedruckt.
Wird er nach rechts verschoben, so wird der Typenzylinder um eine Reihe gehoben,
und die dritte Typenreihe von oben gelangt in Druckhöhe. Die Verschiebung nach links
hat die Senkung des Zylinders um eine Reihe und die Einstellung der obersten Typenreihe
zur Folge. Wird der Träger e durch Umschaltung in seine obere Lage am Typenzylinderträger
a gebracht, so gelangt die fünfte Typenreihe von oben in Druckbereitschaft. Das
Antriebsglied z bleibt hierbei durch die Gelenkstange y mit der Kurvenplatte s in
Verbindung; eine dabei auftretende geringe Verschiebung der Kurvenplatte ist ohne
Einfluß auf die genaue Einstellung, weil ?er Schlitz x der Kurvenplatte a, wie bereits
beschrieben, in der Mitte und an seinen Enden geradlinig verläuft. Durch die seitliche
Verschiebung der Kurvenplatte s aus .der Umschaltstellung werden die vierte und
sechste Typenreihe eingestellt.
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Die Anordnung kann auch in der Weise getroffen werden, daß das Kurvenglied
mit der Typenzylinderachse verbunden wird, also die Platte p den kurvenförmigen
Schlitz erhält, und an Stelle der Plattes der Stift auf geradliniger waagerechter
Bahn verschiebbar gemacht und mit den Antriebsgliedern z, y
verbunden wird.