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Prägemaschine für Adressendruckplatten mit einem kraftangetriebenen
Stempelträger Die Erfindung bezieht sich auf Prägemaschinen zum Prägen von Adressendruckplatten
u. dgl. mit kraftangetriebenem Stempelträger. Bei den bekannten Maschinen dieser
Art wird eine Reihe kreisförmig angeordneter Prägestempel von einem um eine Mittelachse
umlaufenden Stempelträger getragen. Dieser Stempelträger trägt einen mitumlaufenden
Arm, der über eine Reihe im Kreis angeordneter Anschläge hinwegstreicht. Diese fest
in der Maschine gelagerten Anschläge können durch Tastenanschlag einzeln in die
Bahn des mit dem Stempelträger umlaufenden Armes geschoben werden. Jedem Anschlag
entspricht ein Prägestempelpaar. Wenn also ein bestimmtes Zeichen geprägt werden
soll, so wird der betreffende Anschlag durch Tastendruck in den Weg des umlaufenden
Armes gerückt. Bei dem Anlaufen des Armes gegen den eingerückten Anschlag wird der
Stempelträger in der gewünschten Lage festgehalten, und über ein durch den Tastenanschlag
in Tätigkeit gesetztes Hebelgestänge wird der Prägevorgang eingeleitet. Während
des Prägevorganges selbst wird der Stempelträger durch einen von dem vor- und zurückgehenden
Prägebalken ein- und ausgerückten Anschlag in ausgerichteter Lage gesperrt gehalten.
Nach dem Prägen bewirkt der Prägebalken auch die Tastenrückstellung. Nunmehr beginnt
der Stempelträger wieder umzulaufen und wird erst bei dem nächsten Tastenanschlag
in der oben beschriebenen Weise wieder so lange gesperrt, bis der Prägevorgang beendet
ist, worauf er seinen Umlauf fortsetzt.
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Ziel der Erfindung ist es nun, die Umlaufbewegung des Stempelträgers
auf ein Mindestmaß herabzusetzen. Zu diesem Zweck wird der Stempelträger nicht nur
von dem Drücken einer Taste an bis zum Beendigen des zugehörigen Prägevorganges
festgehalten und dann wieder freigegeben, sondern der Stempelträger wird nach Vollendung
eines Prägevorganges so lange gesperrt gehalten, bis eine neue Taste gedrückt wird.
Erst dann läuft er wieder so, lange um, bis sein Anschlagarm an den der betreffenden
Taste entsprechenden Anschlag gestoßen ist, worauf der neue Prägevorgang und das
erneute Sperren des Stempelträgers bis zum nächsten Tastenanschlag erfolgt. Das
wird dadurch erreicht, daß der den Stempelträger während des Prägevorganges festhaltende
Anschlag aus seiner Sperrstellung erst durch das Niederdrücken einer neuen Taste
zurückziehbar ist. Auf diese Weise wird also der Umlauf des Stempelträgers auf das
notwendige Mindestmaß herabgesetzt, weil der Stempelträger in den Pausen zwischen
den einzelnen Tastenanschlägen
nicht wie früher umläuft, sondern
stillsteht. Die Anordnung wird zweckmäßig so getroffen, daß durch die Tastenrückstellung
über ein Gestänge ein Sperrhebel in Tätigkeit gesetzt wird, der den eingerückten
Anschlag auch nach dem Rückgang des Prägebalkens festhält und erst durch einen neuen
Tastendruck ausgerückt wird. Damit auch bei dem doppelten Drücken derselben Taste
der Stempelträger nicht erst eine erhebliche Bewegung ausführt und etwa erst nach
einer Umdrehung von 36o° wieder an derselben Stelle festgehalten wird, werden zweckmäßig
außerdem die unter Tastensteuerung in den Weg des umlaufenden Anschlagarmes rückbaren
Anschläge und ebenso die Anlaufflächen des umlaufenden Anschlagarmes selbst mit
Abschrägungen versehen, durch die der Anschlagarm und damit der Stempelträger gleich
wieder abgefangen wird, so wie er bei dem doppelten Drücken derselben Tasten seine
Umlaufbewegung aufnehmen will. Das durch die geschilderten Anordnungen herbeigeführte
Herabsetzen der Umlaufbewegung des Stempelträgers kann dadurch noch verbessert werden,
daß die Prägestempel nicht in einer Kreislinie angeordnet sind, sondern in zwei
konzentrischen Kreisen, deren jeder demgemäß nur die Hälfte der in dem bisher verwendeten
einen Kreis angeordneten Stempel aufweist. Aus handangetriebenen Maschinen ist bereits
die Anordnung mehrerer gleichachsig gelagerter Scheiben bekannt, die auf ihrem Umfang
die Prägestempel tragen. Zum Einstellen der jeweils gewünschten Type ist dabei aber
eine erhebliche Kraft notwendig, da alle Verstellungen dieses als Stempelträger
dienenden zylindrischen Scheibenkörpers unmittelbar durch den Tastendruck selbst
erfolgen. Im Gegensatz dazu liegen aber die gemäß der Erfindung angeordneten Stempelkreise
in einer Ebene, und die zwischen zwei Tastenanschlägen durchschnittlich notwendige
lineare Bewegung der auf der Stempelträgerscheibe sitzenden Stempel beträgt dementsprechend
nur die Hälfte derjenigen linearen Bewegung, die notwendig wäre, wenn die Stempel,
wie es bei den bisher bekannten Maschinen mit einem scheibenförmigen Stempelträger
der Fall war, nur in einem einzigen Kreis angebracht wären. Die Prägestempel werden
dann bei dem Drücken einer Taste wahlweise einzeln mit dem Prägeantrieb kraftschlüssig
verbunden, und gleichzeitig wird die zu prägende Platte zu den jeweils verwendeten
Stempeln, je nachdem ob sie in dem inneren oder in dem äußeren Kreise liegen, ausgerichtet.
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Der durch die Erfindung herbeigeführte Fortschritt besteht darin,
daß durch das Herabsetzen der Umlaufbewegung des Stempelträgers auf das notwendige
Mindestmaß ein erhebliches Schonen der Maschine und damit ein Verlängern ihrer Lebensdauer
eintritt. Gleichzeitig wird auch das im Bürobetrieb störende Geräusch vermindert,
weil der Stempelträger nur während der kurzen Zeiten zwischen dem Tastendruck und
dem Beginn des zugehörigen Prägevorganges umläuft, sonst aber stillsteht. Schließlich
ist die Folge des geschilderten fierabsetzens der Umlaufbewegung des Stempelträgers
ein schnelleres Arbeiten, als es mit den bisher bekannten Maschinen möglich war.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt,
und zwar zeigt: Fig. i die Vorderansicht einer Druckplattenprägemaschine, und zwar
in Verbindung mit einer Druckplattenauswechselmaschine, Fig. 2 eine Draufsicht auf
die in Fig. i dargestellte Maschine, Fig.3 eine vergrößerte Vorderansicht eines
Teiles der Maschine, wobei der zur Aufnahme der Druckplatte dienende Schlittenmechanismus
fortgelassen ist und der Rahmentisch im Schnitt gezeigt ist, im wesentlichen nach
der Linie 3-3 der Fig. 4, Fig.4 einen senkrechten Schnitt nach der Linie 4-q. der
Fig. 3 mit dem zur Aufnahme der zu prägenden Platte dienenden Schlittenmechanismus
in der Prägestellung, Fig. 4a eine Teildarstellung im Schnitt nach der Linie 4a-4a
der Fig. 3, Fig. 5 eine Teildarstellung im Schnitt nach der Linie 5-5 der Fig.3.
Fig. 5a einen senkrechten Schnitt durch einen Teil der Maschine längs der Linie
5a-5a der Fig. 3, Fig. 5b eine vergrößerte Einzeldarstellung der Stempelträgerhaltevorrichtung
aus der Fig. 5a, Fig. 6 einen senkrechten Schnitt längs der strichpunktierten Linie
6 der Fig. 3, Fig.6a und 6b vergrößerte Einzeldarstellungen durch die von der Umschalttaste
bewegten Glieder zum Umstellen auf große Buchstaben, Fig.6c eine schaubildliche
Teilansicht der zum Verriegeln der Buchstabenverstellung dienenden Taste, Fig. 7
einen Querschnitt durch den Plattenschlitten und Fig. 8 eine Vorderansicht des Plattenschlittens.
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Wie die Fig. i, 2, 3, 4, 5 und 6 zeigen, hat die Maschine einen Rahmen
i mit einem Tisch 2, dessen. geneigtes Vorderteil q. eine öffnung 5 für die die
Tastatur bildenden Einstelltasten 6 besitzt. Ein Stempelträger A liegt im mittleren
Teil des bogenförmigen Rahmens (Fig. i, 2, 3 und 4) und ruht auf einer
senkrechten
Spindel 8, so daß er in einer waagerechten Ebene drehbar ist. Die oben und unten
in Lagern 9 (Fig. 4) des Rahmens ruhende Spindel wird mittels Kegelräder z z und
Zahnräder 12 und 13 von der Treibriemenscheibe 14 (Fig. r, 2 und 4) angetrieben.
Das eine der Kegelräder r r sowie das Antriebsrad 12 sitzen auf einer kurzen, in
Lagern i S des Rahmens ruhenden Welle, während das Ritzel 13 auf der in dem
Rahmen gelagerten Hauptwelle 16 sitzt, welche die von einem Antriebsmotor 18 über
einen Riemen 17 angetriebene Riemenscheibe 14 trägt.
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Eine Rutschkupplung 2o (Fig. 4) dient dazu, zwischen den Kegelrädern
r r und der Spindel 8 eine Triebverbindung herzustellen. Diese Kupplung treibt die
Spindel und den Stempelträger mit gleichförmiger Geschwindigkeit an, wenn der Stempelträger
nicht, wie unten beschrieben wird, gegen Drehung gesperrt ist. In diesem Falle rutscht
die Kupplung und behindert nicht den gleichförmigen Weiterlauf der Antriebswelle.
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Der Stempelträger A besteht aus zwei Käfigteilen A1 und A' (Fig. 3
und 4), die mit der Spindel zu gemeinsamem Umlauf verkeilt sind. Sie sitzen mit
einem solchen Abstand übereinander, daß die -zu prägende Druckplatte B zwischen
ihnen Platz findet. Der obere KäfigteilAl trägt die MatrizenC und Ci und der untere
Käfigteil die zugehörigen Patrizen D und Dl. Diese Stempelteile sind in zwei ringförmigen
konzentrischen Reihen in ihren Käfigen angeordnet und in radial verlaufenden Schlitzen
senkrecht gleitend geführt, derart, daß die Matrizen C und Cl in dem oberen Käfig
gegenüber den zugehörigen Patrizen D und D1 in dem unteren Käfig ausgerichtet liegen.
Jede Matrize hat eine kleine Nut, in die eine kleine Feder 21 eingreift (Fig.4),
um die Matrizen in ihrer oberen zurückgezogenen Stellung zu halten. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel sind zwei Reihen von Stempeln vorhanden, deren äußere mit den
Stempeln C und D zum Prägen von kleinen Buchstaben und deren innere mit den Stempeln
Cl und Dl zum Prägen von großen Buchstaben dient. Die zu prägende Platte B wird
gegenüber der inneren und äußeren Reihe in der weiter unten beschriebenen Weise
in radialer Richtung auf große oder kleine Buchstaben eingestellt.
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Die Stempel werden in an sich bekannter Weise unter Zwischenschalten
einer Sicherheitsfeder 38 durch Schwingarme 25 und 26 (Fig.3) angetrieben, die taktmäßig
von der Hauptwelle 16 bewegt werden. Das Bewegen des oberen Schwingarmes ist zeitlich
derart abgestimmt, daß es der des unteren Schwingarmes 26 etwas voreilt, so daß
die obere Matrize an der zu prägenden Platte rechtzeitig anliegt, um die von unten
herkommende Patrize aufzunehmen.
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Zum Übertragen des Preßdruckes auf die Stempel liegen zwischen den
Schwingarmen und den Stempeln Schieber 41. Zwei derartige Schieber, einer für jede
Stempelgruppe, sind vorhanden (Fig. 3 und g.). Der auf die Schieber ausgeübte Druck
wird auf die entsprechenden Stempel mittels der bei 43 drehbar an dem Arm 4q. der
Schieber gelagerten, unter dem Einfluß kleiner Federn 45 stehender Finger 42 übertragen,
die gegenüber den zugehörigen Schiebern und Stempeln ausgerichtet liegen. Der Arm
44 trägt einen Ansatz 46 mit einer Schraube 47, die an den Rahmen anstößt und als
verstellbarer Anschlag zum Begrenzen des Aufwärtshubes dieses Armes dient. Der Arm
44 hat ferner einen weiteren Ansatz 48, der bis zur anderen Seite des Rahmens reicht
und eine Feder 49 trägt (Fig. 3), die an dem Rahmen befestigt ist und den Arm 44
nach jedem Prägehub aufwärts schwenkt. Die Schieber4r (Fig.3, 4) gleiten zu waagerechten
Führungen auf dem Arm 4¢, so daß sie in und außer Wirkungsstellung gegenüber dem
Widerlager gebracht werden können. Entsprechende Einrichtungen sind für die unteren
Stempelsteuerteile getroffen.
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An der einen Seite (Fig. z, 3 und 6) des bogenförmigen Rahmens befinden
sich zwei Hebel 6o und 61, die bei 62 in ihrer Mitte auf dem Rahmen drehbar gelagert
sind. Die oberen Arme dieser Hebel sind durch Lenker 63 mit den oberen Schiebern
verbunden, während ihre unteren Arme durch Lenker 64 an die unteren Schieber angeschlossen
sind, so daß bei dem Schwingen der Hebel 6o und 61 um ihren Drehpunkt die oberen
und unteren Schieber außer Eingriff mit den Widerlagern gebracht werden. Die unteren
Enden der Hebel 6o und 61 werden für gewöhnlich durch das Ende 65 eines Winkelhebels
66 (Fig. ,3) gesperrt, der bei 67 an dem Ende eines von dem Tischrahmen nach unten
herabreichenden Armes 68' drehbar gelagert ist. Für gewöhnlich hält der Winkelhebel
mit seinem Ende 65 die Hebel 6o und 61 in der Lage, in der der Hebel 61 in Fig.
3 dargestellt ist, also- in einer Stellung, in der die Schieber von den Widerlagern
abgezogen sind. Die Schwingarme 25 und 26 können daher hin und her schwingen, ohne
daß hierdurch die Prägestempel bewegt werden.- Wird der Winkelhebel 66 durch das
unter Tastensteuerung erfolgende Hochgehen des weiter unten beschriebenen Stößels
68 freigegeben, so- daß sein Ende 65 zurückgehen kann, so werden die Hebel 6o und
6 1 durch die Federn 5 1 in der beschriebenen Weise derart geschwenkt,
daß die Schieber gegenüber ihren Widerlagern
in Wirkungsstellung
gelangen. Der untere Arm 66' des Winkelhebels erstreckt sich bis zu einem Punkt
unterhalb des unteren Endes der senkrechten Spindel 8 und ist mit seinem Ende mit
dem vorspringenden Ende eines Stößels 68 verbunden, der in dem unteren rohrförmigen
Teil der Spindel 8 senkrecht geführt ist und der zwecks Anhaltens der Umlaufbewegung
des Stempelträgers durch die Tasten 6 der Tastatur gesteuert wird. Das erfolgt unter
Vermittlung eines mit dem Stempelträger umlaufenden radialen Schlagarmes 72, der
einen bei 72' drehbar gelagerten Schnäpper 73 trägt.
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Der radiale Arm 72 fährt waagerecht über die Enden der Tastenanschläge
75 hinweg. Diese sind in einer: kreisförmigen Reihe angeordnet (Fig. 3,4) und in
einem Führungsstück 13o auf dem Rahmentisch senkrecht gleitbar gelagert. Jeder der
Tastenanschläge 75 (Fig.4) steht mit einem Tastenhebel 131 in Verbindung, an dem
eine Taste 6 der Tastatur sitzt. Die Anschläge werden in ihren Führungen durch die
Federn 132 niedergehalten und bei dem Anschlagen einer Taste aufwärts in die Bahn
des radialen Armes 72 bewegt, so daß sie den Stempelträger bei seinem Umlauf in
der Lage anhalten, in der sich die der niedergedrückten Taste entsprechenden Prägestempel
in Arbeitsstellung befinden. Wie das Anhalten des Stempelträgers bei dem Anlaufen
des Schlagarmes gegen einen der angehobenen tastengesteuerten Anschläge im einzelnen
geschieht, ist an sich bekannt und braucht hier nicht beschrieben zu werden. Wichtig
ist hier nur, daß dabei ein Richtanschlag zur Anlage an den Stempelträger gelangt
und diesen gegen Drehung sperrt; bis eine andere Taste niedergedrückt wird. Unterdessen
wird der Tastenanschlag an dem Ende des Prägevorganges in seine Ausgangslage zurückgeführt.
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Um den Stempelträger während des Prägevorganges zu sperren und .die
Stempel ausgerichtet zu halten, ist ein Richtanschlag 135 (Fig.3, 5a, Sb) vorgesehen,
der in Eingriff mit Nuten in der Kante eines um den Umfang des unteren Stempelkäfigs
A2 verlaufenden Flansches 136 gebracht wird und zu diesem Zweck in einem Führungsblock
137 auf dem Rahmen gleitend geführt ist. Er wird in und außer Eingriff mit den Nuten
auf dem Stempelträger durch einen Hebel 138 bewegt, an dem er mittels eines Stiftes
139 (Fig.5a, Sb) drehbar befestigt ist, der über den Hebel hinausragt. Der Hebel
138- ist auf der Welle 14o drehbar, die einen kleinen Winkelhebel 141: trägt, dessen
einer Arm mit seinem Ende 142, dessen Profil in Fig. Sb dargestellt ist, gegen einen
Stift 143 des Hebels 138 stößt. Der andere Arm des Winkelhebels ist mit dem Ansatz
48 des oberen Schieberarmes 44 durch einen Lenker 145 verbunden, der durch
eine Schlitz-und Stiftverbindung 145' mit dem Armansatz 48 in Verbindung steht.
Wenn der Arm 44 während eines Prägevorganges gesenkt wird, wird daher das Ende 14a
des Winkelhebels von dem Stift 143 fortbewegt und der Hebel 138 durch eine Feder
144 geschwenkt, die zwischen dem oberen Ende des Hebels 138 und dem Winkelhebel
141 ausgespannt ist, so daß der Richtanschlag 135 in Eingriff mit einer Nut des
Stempelträgers tritt. Diese Teile sind so bemessen, daß der Richtanschlag an dem
Stempelträger :etwas früher angreift, als die Stempel zum Prägen der Druckplatte
zusammengedrückt werden. Dies kann natürlich geschehen, weil die Drehung des Stempelträgers
bereits beim Anlaufen des mit der Spindel verbundenen Schlagarmes 72 an den Tastenanschag
75 in der oben beschriebenen Weise beendigt sein wird. Wenn der Armansatz 48 nach
beendigtem Prägen hochgeht, so würde die Feder 144, falls sie nicht in der nachstehend
beschriebenen Weise zurückgehalten würde, den Winkelhebel 141 gegen den auf dem
Hebel 138 sitzenden Stift 143 schwenken, so daß der Richtanschlag 135 fortgezogen
und der Stempelträger wie bei den früheren Maschinen mit umlaufendem Stempelträger
zur Drehung freigegeben werden würde.
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Um das zu verhindern, sind nun aber gemäß der Erfindung Einrichtungen
getroffen, um den Stempelträger während der Ruhepausen zwischen den Prägevorgängen
gegen Drehung zu sperren. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß der Stempelträger
bei dem Anschlagen einer Taste zunächst zur Drehung freigegeben wird, daß er dann
bei Erreichen des der angeschlagenen Taste entsprechenden Anschlages zur Ausführung
des Prägevorganges wieder stillgesetzt wird, nun aber in Ruhe bleibt, bis die nächste
Taste niedergedrückt wird. Ist die nächste Taste dieselbe wie die zuvor niedergedrückte,
soll also dasselbe Zeichen wiederholt geprägt werden, so wird der Stempelträger
nicht angelassen, sondern bleibt während des zweiten Prägevorganges für dasselbe
Zeichen in Ruhe. Das Sperren des Stempelträgers erfolgt durch einen Sperrhebel
150 (Fig. 3, 5a, 5), der bei 151 an dem Rahmen drehbar gelagert ist und an
seinem einen Ende einen seitlichen Stift 152 trägt, der bei dem Hochgehen. des Hebels
15o hinter den Stift 139 des Richtanschlages 135 bewegt wird, wenn sich dieser in
Anlage an dem Stempelträger befindet. Dieses Aufwärtsbewegen des Hebels 15o wird
durch die Feder 153 bewirkt, die zwischen dem Stift des Sperrhebels und dem Ansätz48
des Armes 44 ausgespannt ist. Hierdurch wird der
Richtanschlag 135
so lange in Eingriff mit dem Stempelträger gehalten, bis er durch Anschlag der nächsten
Taste freigegeben wird. Diese Freigabe des Richtanschlages wird durch einen Hebel
154 (Fig. 5) bewirkt, der auf der einen Seite des Rahmens liegt, sich bis in die
Tastatur erstreckt und mit seinem vorderen Ende mittels eines Lenkers 155 mit dem
Rückstellstangenarm 113 verbunden ist. Mit dem rückwärtigen Ende ist der Hebel 1.54
drehbar an einen Verbindungslenker 156
angeschlossen (Fig.3), der längs des
Rahmens aufwärts verläuft und ein abgesetztes Ende 157 hat, das durch ein Loch in
dem äußeren Ende des Sperrhebels 150 hindurchgeht und so eine Gleitverbindung
herstellt, durch die der Sperrhebel unter dem Einfluß der Feder 153 in die Sperrichtung
unabhängig von dem Verbindungslenker 156 schwingen kann. Wird indessen eine der
Tasten angeschlagen, so wird die Rückstellstange 114 niedergedrückt und bewegt den
Hebel 154 derart, daß der Lenker 156 angehoben und der Sperrhebel 15o so (d. h.
entgegen dem Uhrzeiger) geschwenkt wird, daß der Richtanschlag 135 freigegeben und
der Stempelträger zur Drehung ausgelöst wird. Der Stempelträger führt dann eine
Teildrehung aus, bis er in einer der zuletzt gedrückten Taste entsprechenden Stellung
angehalten wird. Alsdann wird der Prägearbeitsgang einschließlich des Vorschiebens
des Richtanschlages zum Festhalten des Stempelträgers vollendet. Ist dies geschehen,
so bleibt der Stempelträger bis zum Anschlagen der nächsten Taste in Ruhestellung,
ohne sich zu drehen.
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Um dasselbe Zeichen wiederholt prägen zu können, ohne daß dabei der
Stempelträger erst in Umlauf kommt, ist der Schnäpper an seinem Ende 73' Land der
Tastenanschlag an seinen oberen Enden 75' mit abgeschrägten Flächen versehen (Fig.
4, 4a). Wird dieselbe Taste wiederholt gedrückt, so bewirken diese Schrägflächen
eine Drehung des Schnäppers 73 um seinen Zapfen und ein abermaliges Auslösen des
Sperrteils 70, so daß der zweite Prägevorgang desselben Zeichens in derselben Weise
herbeigeführt wird, wie es beim Drücken irgendeiner anderen Taste geschehen würde.
Mit anderen Worten, die Schrägflächen können den Schnäpper noch erfassen, wenn er
schon vorbeigehen will bzw. wenn ein gerader Schnäpper vor geraden Flächen schon
vorbeigegangen wäre.
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Um nach Wunsch große oder kleine Buchstaben prägen zu können, ist
ein durch eine Schalttaste 6' der Tastatur gesteuerter Umschalter vorgesehen (Fig.
6, 6a, 6b und 6c). An dem Rahmen ist ein zwischen den unteren Enden der Pendelarme
6o und 61 waagerecht verlaufender, an dem Rahmen befestigter Ansatz 8o vorgesehen
(Fig. 3). Sein äußeres Ende weist beiderseits parallele flache Flächen auf. Weiter
ist auf dem Ansatz drehbar eine Hülse 81 geführt, deren Ende über dem größten Teil
ihres Umfanges derart weggeschnitten ist, daß ein segmentartiger Fortsatz 8a (Fig.
6c) entsteht, der so gelagert ist, daß er an den Hebeln 6o und 61 anstoßen und diese
gegen Bewegung sperren kann, selbst wenn das Ende 65 des Winkelhebels zurückgezogen
ist. Das Ende dieses segmentförmigen Ansatzes ist indessen nicht breit genug, um
beide Pendelarme 6o und 61 gleichzeitig zu sperren. Für gewöhnlich befindet es sich
in der Lage, in welcher der dem großen Buchstaben zugeordnete Hebel 61 gesperrt
und der für die kleinen Buchstaben bestimmte Hebel 6o freigegeben ist, um bei dem
Rückgang des Winkelhebels mit seinem Ende 65 in Gang kommen zu können. Jedesmal,
wenn der Winkelhebel geschwenkt wird, gelangt daher der für die kleinen Buchstaben
bestimmte Hebel 6o in Bewegung und veranlaßt das Arbeiten der betreffenden Prägestempel.
Soll ein großer Anfangsbuchstabe geprägt werden, so wird die Hülse in die in Fig.
6b dargestellte Lage gedreht, und zwar durch Anschlagen der Umschalttaste 6'. Bei
dieser Drehung wird der segmentartige Fortsatz 82 mit seinem Ende aus der
Bahn des Hebels 61 herausbewegt und in die Bahn des Hebels 6o gebracht, so daß der
Hebel 61 bei dem Rückzug des Winkelhebels mit seinem Ende 65 in Gang kommen kann,
während der Hebel 6o für die kleinen Buchstaben gesperrt wird. Die Hülse 81 hat
außerdem zwei Arme 83 und 84 (Fig. 6a und 6b), deren erster mit einer an dem Rahmen
befestigten Feder 85 verbunden ist und daher für gewöhnlich die Hülse in der in
Fig.6a dargestellten Lage hält, in der der Arm 6o seine gewöhnliche Bewegung ausfhren
kann. Der andere Arm 84 wird durch' eine Stange 86 geschwenkt, so daß die Hülse
bei dem Drücken der Umschalttaste in die in Fig. 6b dargestellte Lage gedreht wird.
Die Stoßstange 86 ist mit dem einen Arm eines Winkelhebels 87 verbunden, der an
dem Rahmen drehbar gelagert ist und dessen anderer Arm durch einen Lenker 88 an
das Ende des Urnschalttastenhebels 6" (Fig. 6) angeschlossen ist.
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Der Ansatz 6o ragt mit seinem Ende über den segmentförmigen Fortsatz
der Hülse 81 und trägt einen unter Federwirkung stehenden drehbaren Riegel
89 (Fig.3), der mit einer der beiden Nuten 9o der Hülse (Fig.6a, 6b, 6c)
in Eingriff tritt, um diese in ihrer gewöhnlichen Stellung oder in ihrer gedrehten
Stellung zu sperren. Das Ende dieses Riegels ragt so weit abwärts, daß es von deni
Ende 65
des Winkelhebels 66 ergriffen werden kann. Das Ende 65 des
Winkelhebels hält den Riegel für gewöhnlich außer Eingriff mit den Nuten go, doch
geht es bei dem Drücken einer Taste zurück und läßt dann den Riegel in eine der
Nuten go zum Verriegeln der Hülse 81 gegen Drehung einfallen (Fig. 3). Wird der
Winkelhebel in seine gewöhnliche Stellung zurückgeführt, so stößt er mit seinem
Ende 65 an den Riegel an und löst diesen aus der Nut go aus. War die Hülse 81 durch
Drücken der Umschalttaste gedreht worden, so wird durch däs Auslösen des Riegels
89 die Hülse zur Rückkehr in ihre Ausgangsstellung (Fig.6a) freigegeben.
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Alle Tastenhebel, einschließlich desjenigen 6" der Umschalttaste 6',
ragen gleich weit nach vorn und tragen je einen Haken gi, der mit der Kante einer
unter Federwirkung stehenden Sperrstange 92 (Fig. 5 und 6) in Eingriff tritt und
somit die Tasten und ihren Hebel in der unteren Lage sperrt, bis die Sperrstange
zum Auslösen der niedergedrückten Tasten verschoben wird. Die Umschalttaste kann
unabhängig von der Sperrstangeg2 mittels des üblichen Umschalttastengesperres 6"'
verriegelt werden, um das Prägen großer Anfangsbuchstaben wiederholt. vornehmen
zu können.
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Das Rückstellen der Richtanschläge für die Stempelträger und der Tasten
erfolgt selbsttätig durch im. Gleichtakt mit den Prägeimpulsen bewegte Nockenanordnungen
rot, 103 über Rückstellstangen und Lenker io7, 114, wie es an sich bekannt ist.
Entsprechend geht das Rückstellen des Winkelhebels 66 und des Stößels 68 vor sich.
Die Schnäpper 73 können dann ebenfalls in ihre Bereitschaftslage zurückkehren.
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Die Prägearbeit geht wie folgt vor sich: Die zu prägenden Platten
B sind in einem Vorratsbehälter H zur linken Seite des Rahmens (Fig. i) aufgestapelt.
Waagerecht über die Vorderseite des Rahmens erstreckt sich eine längere Schlittenführung
K für den Druckplattenschlitten L, die dem Schlitten gestattet, mit dem Vorratsbehälter
H und den Prägestempeln zusammenzuarbeiten. Der Druckplattenschlitten L hat eine
über der FührungsstangeK gelegene Rahmenplattei6o (Fig. 4 und 7) und liegt auf seiner
Unterseite auf mit Laufrollen versehenen Rollen 161 auf, die auf den Kanten der
Führungsschiene K laufen, um den Schlitten an dieser zu führen. Der Schlitten trägt
einen Griff 162, mit dessen Hilfe er auf der Führungsstange über seinen ganzen Bewegungsbereich
hin verschoben werden kann. An den Enden der Führungsstange sind nicht gezeigte
Scheiben vorgesehen, um die ein Riemen oder ein Band 16.5 läuft. Bei 164' (Fig.7)
ist der Schlitten an einem Punkt des Riemens befestigt, und eine der Scheiben wird
durch eine nicht dargestellte Feder in an sich bekannter Weise in Drehung versetzt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sucht die unter Federspannung stehende
Scheibe den Schlitten L nach rechts zu verschieben, und bei dem Bedienen wird der
Schlitten entgegen der Federspannung nach links verschoben. Die Schlittenbewegungen
werden zum Sichern der Buchstabenabstände durch ein Schaltwerk 2o2 gesteuert (Fig.4).
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Die Führungsstange K trägt an ihrer Oberseite eine Schaltstange 166
mit mehreren Kopfbolzen i66' (Fig. 2), die durch Schrägschlitze 167 der Führungsstange
K hindurchragen, so daß die Schaltstange, wenn sie in der Längsrichtung verschoben
wird, durch diese Schlitze auch gleichzeitig zu einer Querbewegung veranlaßt wird.
Der Rahmen 16o des Druckplattenschlittens hat einen Hilfsrahmen 168, der auf dem
Rahmen 16o in den Führungen 16o' eine Gleitbewegung ausführen kann, um die zu prägende
Platte gegenüber den Prägestempeln bei dem -Umschalten auf kleine Buchstaben oder
große Anfangsbuchstaben zu verschieben. Dieses Verschieben erfolgt gegenüber dem
Stempelträger in radialer Richtung. Der Hilfsrahmen 168 hat Rollen 169' (Fig. 7),
die durch Schlitzeilig hindurchgehen und an die Kanten der Schaltstange 166 anstoßen,
so daß diese den Hilfsrahmen verschiebt. Es ist also ersichtlich, daß die resultierende
Bewegung des Hilfsrahmens 168 quer zur Längsachse der Führungsstange K und daher
radial zum Stempelträger erfolgt, obgleich die Schaltstange 166 infolge der Schlitze
167 eine Schrägbewegung ausführt. Die Bewegung der zu prägenden Druckplatte dient,
wie erwähnt, dein Zweck, sie bei dem Umschalten von kleinen auf große Anfangsbuchstaben
in die richtige Lage zu bringen. Die zu prägende Platte wird gewöhnlich in derjenigen
Stellung gehalten, in der sie zum Einprägen von kleinen Buchstaben bereit liegt.
Wird aber die Umschalttaste 6' der Tastatur herabgedrückt (Fig. 3, 6, 6a, 6b), so
schwingt der Arm 84, wie beschrieben, von der in Fig. 6a dargestellten Lage in die
der Fig. 6b und bewegt einen Arm 170, so daß eine diesen tragende Hülse 171 gedreht
wird (Fig. 3, 6). Diese Hülse sitzt auf dem Ansatz 172, der ein abgeflachtes Ende
173 hat, und trägt einen segmentförmigen Fortsatz 174, der für gewöhnlich einen
Hebel 175 gegen Drehung Sperrt. Wird die Hülse i7 i gedreht, so gibt ihr segmentförmiges
Ende 173 den Hebel 175 frei, der seinerseits die Welle 176 dreht, auf der er gelagert
ist. Die Drehung der Welle 176 hat ein Schwingen ,eines Armes 177 zur
Folge
(Fig.6), der mit einem an seinem oberen Ende sitzenden seitlichen Teil
178
gegen einen Stift 179 auf der Schaltstange 166 stößt. Der Arm 177 hält
die Schaltstange 166 für gewöhnlich entgegen der Spannung einer nicht gezeigten
Feder in der Stellung zum Prägen kleiner Buchstaben fest, doch gibt er bei seinem
Schwingen die Schaltstange frei, so daß diese auf die inneren Enden der schrägen
Führungsschlitze 167 hin durch die Feder verschoben werden kann. Werden die Teile
durch die Federn 85 und 181 (Fig. 6a, 6b) in die Ausgangslage zurückgeführt, so
wird auch der Arm 170 zurückgestellt. Hierdurch schwingt der Arm 177 und führt die
Schaltstange in Richtung auf die äußeren Enden der Schlitze 167 zurück, wodurch
die zu prägende Platte in die zum Einprägen kleiner Buchstaben bestimmte Stellung
gezogen wird. Der Stift 179 trägt eine Laufrolle, und das seitliche Ende 178 des
Armes 177 ist hinreichend lang, um trotz der Schrägbewegungen der Schaltstange die
Berührung zwischen dem Stift 179 und dem Hebel 177 aufrechtzuerhalten.
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Die zu prägenden Platten B werden an einer Kante durch eine Zange
182 (Fig. 7) ergriffen, die auf einer Zeilenschaltplatte 183 ruht. Diese ist in
Führungen auf dem Hilfsrahmen 168 gleitend gelagert, so daß die zu prägende Platte
gegenüber den Prägestempeln zwecks Zeilenschaltens verschoben werden kann.