DE886012C - Verfahren zur Herstellung von Dauermagneten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von DauermagnetenInfo
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Description
Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Herstellung
von Dauermagneten durch Agglomeration metallischer Pulver bekannt.
Insbesondere kann man Dauermagnete hoher Qualität durch Stückigmachen von solchen metallischen
Pulvern erhalten, deren Körner Dimensionen von der Größenordnung derjenigen kolloidaler Partikel haben,
indem man diese Pulver in die für den zu erhaltenden Magnet gewünschte Form, vorzugsweise auf kaltem
Wege oder ohne Überschreitung von 2500, in jedem Fall aber bei einer genügend tiefen Temperatur, um
ein Sintern und auch das Zusammenwachsen der Körner zu verhindern, preßt. Ein solches Zusammenwachsen
kann nämlich, wenn keine andere Vorsichtsmaßregel im Hinblick auf die Bedingungen beim Pressen
getroffen ist, die magnetischen Eigenschaften der Magnete ungünstig beeinflussen und insbesondere in
übermäßiger Weise die Koerzitivkraft verringern. Man hat nämlich festgestellt, daß die hohen Qualitäten der
Magnete nur bei größter Feinheit der Körner des· Pulvers erzielbar sind.
Indes weisen die so erhaltenen Magnete mitunter eine gewisse Sprödigkeit, insbesondere im Fall von
Stücken mit scharfen Kanten auf.
Die vorliegende Erfindung hat ein Verfahren zum Gegenstand, das die mechanische Widerstandsfähigkeit
der nach 8dem vorerwähnten Verfahren erhaltenen Magnete bedeutend zu verbessern gestattet, ohne daß
ihre magnetischen Eigenschaften merklich verringert, sondern sogar erhöht werden. Dieses Verfahren besteht
grundsätzlich darin, den Magnet gleichzeitig mit oder nach dem Pressen einer Erhitzung in neutraler oder
reduzierender Umgebung auf eine Temperatur von ungefähr 300 bis 450° auszusetzen.
Es wurde nämlich festgestellt, daß man, wenn man die durch Pressen von ultramikroskopischen Pulvern
hergestellten Magnete einer Behandlung bei ungefähr 300° in reduzierender oder neutraler Umgebung
unterwirft, in ansehnlichem Maße ihre mechanischen Eigenschaften verbessert, ohne ihre magnetischen
Qualitäten merklich herabzusetzen. Es wurde weiter festgestellt, daß, wenn man die Temperatur der thermischen
Behandlung über den vorstehend angegebenen Wert hinaus erhöht, die Verbesserung der mechanischen
Eigenschaften sich in sehr ansehnlichem Maße fortsetzt, jedoch daß in einem gewissen Temperaturbereich
diese Veränderungen nur von einem sehr geringen Fallen des Gütefaktors BHmax begleitet sind,
während man eine sehr starke Vergrößerung der remanenten Induktion Br, begleitet von einem Sinken
der Koerzitivkraft Hc, feststellt. Die Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung gestattet also, auf die
Form der Magnetisierungskurve einzuwirken und infolgedessen dem Magnet die für seinen Bestimmungszweck günstigste Zusammensetzung an magnetischen
Eigenschaften zu verleihen. Entgegen dem, was eintritt, wenn man massive Magnete einer thermischen
Behandlung unterzieht, ist die Bedeutung der erhaltenen Veränderungen gemäß der Erfindung bei Magneten,
wie sie zuvor erwähnt sind, beträchtlich. Auf diese Weise ist es möglich, die Magnetisierungskurve
eines Magnets von der Art derjenigen bekannter massiver Magnete aus Eisen, Nickel und Aluminium, die
er anfänglich besaß, in die Art derjenigen massiver Magnete, bestehend aus einem Stahl mit einem Kobaltgehalt
von 35%. übergehen zu lassen, und dies mittels der einfachen thermischen Behandlung, wie sie den
Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet.
Im nachstehenden sind einige Anwendungsbeispiele des Verfahrens gemäß der Erfindung angegeben:
Ausgehend von einer Lösung von Eisen- und Calciumformiat ist durch Ausfällen, Abkühlen und
Zerlegen des Niederschlags mit gleichzeitiger Reduktion sowie Erhitzen auf 3200 in einer wasserstoffhaltigen
Atmosphäre ein Magnet hergestellt. Dieser Magnet ist dann während 1 Stunde in einer feuchten
Wasserstoffatmosphäre auf 3150 erhitzt worden. Er hat
die nachfolgenden Änderungen in bezug auf die magnetischen Eigenschaften erfahren:
vor der Behandlung ..
nach der Behandlung ..
nach der Behandlung ..
Br
63OO
6600
6600
Hc
400 39°
BH1,
o,95 1,06.
IO6 IO6
Die Zugfestigkeit ist um das 2,6fache erhöht worden,
die Scherfestigkeit der Kanten ist um das 4,7fache erhöht worden und die Seiten des Magnets
haben eine Verminderung von 1 °/0 erfahren.
Ein ähnlicher Magnet wie der vorhergehende ist während 1 Stunde in einer feuchten Wasserstoffatmosphäre
einer thermischen Behandlung unter 3500 ausgesetzt
erfahren:
erfahren:
worden. Er hat folgende Änderungen
vor der Behandlung
nach der Behandlung
nach der Behandlung
Br
6300
7300
7300
Hc
400 335
BHr
0,9 · ίο6
ι,ι · ίο6
Die Zugfestigkeit ist um das 3,o,fache erhöht worden,
die Scherfestigkeit der Kanten ist um das 5,3fache erhöht worden und die Seiten des Magnets haben
eine Verminderung von 2,5 °/0 erfahren.
Ein ähnlicher Magnet ist während 1 Stunde in einer feuchten Wasserstoffatmosphäre auf 3950 erhitzt
worden. Die Änderungen sind folgende gewesen:
vor der Behandlung ..
nach der Behandlung ..
nach der Behandlung ..
Br
65OO
85OO
85OO
Hc
395 255
0,95 · io6 0,92 · io6
Die Zugfestigkeit ist um das 4,5fache erhöht worden, die Scherfestigkeit der Kanten ist um das yfache
erhöht worden und die Seiten der Magneten haben eine Verminderung von 5,5% erfahren.
Ein ähnlicher Magnet ist während 1 Stunde in einer feuchten Wasserstoffatmosphäre auf 4500 erhitzt
worden. Die Änderungen sind folgende gewesen:
Vor der Behandlung
nach der Behandlung
nach der Behandlung
Br
64OO
87OO
87OO
Hc
395 190
BH1,
o,97' 0,72.
10" I0G
Die Zugfestigkeit ist um das io,5fache erhöht worden,
die Scherfestigkeit der Kanten ist um das i8fache erhöht worden und Schrumpfung der Seiten
des Magnets = io %.
Ausgehend von einer Lösung von Eisen- und Kobaltformiaten ist durch Ausfällen, Abkühlen und
Zerlegen der so erhaltenen Mischkristalle, mit gleichzeitiger Reduktion sowie durch Erhitzen auf eine
Temperatur von ungefähr 350° in einer Wasserstoffatmosphäre ein Magnet hergestellt. Dieser Magnet
ist darauf während 1 Stunde in der Wasserstoffatmosphäre auf 3600 erhitzt worden. Er hat folgende
Änderungen erfahren:
Br | Hc | BHmax | BHmax | Dichte | |
vor der Behandlung | 7070 8100 |
513 355 |
1,54· io« 1,31 · io8 |
Br Hc | 4,45 4,48 |
nach der Behandlung | 0,425 0,456 |
Die Scherfestigkeit der Kanten ist um das 3fache erhöht worden.
Beispiel 6
Ein ähnlicher Magnet wie der vorhergehende ist in der Wasserstoffatmosphäre während ι Stunde auf erhitzt worden. Er hat die nachfolgenden Änderungen erfahren:
Ein ähnlicher Magnet wie der vorhergehende ist in der Wasserstoffatmosphäre während ι Stunde auf erhitzt worden. Er hat die nachfolgenden Änderungen erfahren:
Br | Hc | BHmax | BHmäx | Dichte | |
vor der Behandlung | 5670 6850 |
517 347 |
1,12 · IO6 0,97 ■ io6 |
Br Hc | 4.28 4.93 |
nach der Behandlung | 0,382 0,410 |
Die Scherfestigkeit der Kanten ist um das 7,5fache erhöht worden.
Ein bedeutendes praktisches Interesse an der Erfindung liegt darin, daß die nach dem vorher
beschriebenen Verfahren behandelten Magnete vorteilhaft bei den Elektrizitätszählern moderner Bauarten
sowohl auf Grund ihrer magnetischen als auch ihrer mechanischen Eigenschaften Verwendung finden
können und sich unter die besten Magnete einreihen, die für Zähler gebräuchlich sind.
Das Verfahren gemäß der Erfindung erlaubt nämlich die Herstellung von Magneten mit geringem
Luftspalt ohne Polmassen oder Feldabschlußplatten, eine Ausführung, wie sie für den Bau dieser Zähler
laufend verwandt wird.
Claims (1)
- Patentanspruch: *Verfahren zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von Dauermagneten, die durch bei Raumtemperatur oder bis unterhalb der Sintertemperatur durchgeführtes Pressen metallischer Pulver, insbesondere solcher, deren Körner Dimensionen von der Größenordnung derjenigen kolloidaler Partikel aufweisen, erhalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß diese Magnete bei oder nach dem Stückigmachen in neutraler oder reduzierender Umgebung auf eine Temperatur zwischen ungefähr 300 und 450° erhitzt werden.I 5303 7.53
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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FR260191X | 1946-02-15 |
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