-
Elektrischer Belichtungsmesser Zusatz zum Patent 748255
Das Patent
748 255 betrifft einen elektrischen Taschenbelichtungsmesser für selektive Messungen,
also insbesondere für die am häufigsten vorkommenden Aufnahmen bei ungleichmäßiger
Verteilung von Licht und Schatten sowie bei größeren Kontrasten im Blickfeld. Nach
dem Zusatzpatent ist der Belichtungsmesser dahin weiter entwickelt worden, daß er
ohne weiteres mit einem einfachen Handgriff auch für Messungen der bisherigen Art
verwendet werden kann. Bei Objekten mit ungefähr gleichmäßiger Verteilung von Licht
und Schatten oder bei diffuser Beleuchtung, die ohnehin stärkere Lichtkontraste
ausschließt, kann es erwünscht sein, auch in der bisherigen Weise Messungen vornehmen
zu können und in diesen Fällen, in denen zuweilen nur geringe Helligkeit im Bildfelde
herrscht, die größere Empfindlichkeit des dann hierfür umgestellten Gerätes nutzbar
zu machen. Bei der alsdann gemäß dem Haupt- und Zusatzpatent ausgeführten Vorrichtung
hat man bei Messungen der bisherigen Art überdies noch gegenüber den üblichen Belichtungsmessern
den erheblichen Vorteil, daß man das dem Bildwinkel und der Bildfeldumgrenzung des
Aufnahme-
apparates genau entsprechende und zur Messung verwendete
ganze Bildfeld im Sucher während der Messung sehen kann und nicht wie bisher ein
Bildfeld mißt, dessen Größe und Umgrenzung man nicht sehen kann.
-
Eine Ausführungsform des Gerätes ist in den Fig. I bis 6 dargestellt.
-
Fig. I zeigt das Gerät betriebs fertig für selektive Messungen in
einem Mittel schnitt, gelegt durch die von der optischen Achse der lichtelektrischen
Kammer und der Suchervorrichtung gebildeten Ebene, das Meßwerk nicht geschnitten;
Fig. 2 zeigt das Gerät von oben gesehen, die obere Gehäusewand mit der Suchervorrichtung
zum größten Teil weggebrochen gedacht, ebenso die das Meßwerk schützende Vorderplatte;
Fig. 3 veranschaulicht das Gerät in dem Zustand und in der Lage, wie es zur selektiven
Messung in deutlicher Sehweite vor das Auge gehalten wird, die zweite symmetrische
Hälfte weggebrochen gedachs; Fig. 4 zeigt das Gerät betriebs fertig für Messungen
in der bisherigen Weise in einem Mittelschnitt wie Fig. 1; Fig. 5 in geschlossenem
Zustand von der Seite und Fig. 6 in gleichem Zustand von oben gesehen nach Abnahme
der oberen Gehäusehälfte mit der Suchervorrichtung.
-
Nach Patent 748 255 wurde in der lichtelektrischen Kammer zur selektiven
Messung ein kleinerer Bildwinkel, als dem Aufnahmeapparat entsprechen würde, ohne
Verlängerung des ganzen außer Betrieb befindlichen Gerätes dadurch erzielt, daß
die lichtelektrische Kammer mit einem Auszug für die bilderzeugende Sammellinse
oder mit in den Strahlengang geschalteter Spiegelvorrichtung versehen ist, wobei
dieser kleinere lichtelektrisch wirsame Bildwinkel durch die rahmenartige Bildfeldbegrenzung
in der Suchervorrichtung sichtbar gemacht ist. Nach der Erfindung gemäß dem Zusatz
wird der Auszugsteil der lichtelektrischen Kammer, an dessen Ende die bilderzeugende
Sammellinse mit langer Brennweite fest angebracht ist, mit einer weiteren jeweils
entfernbaren, beispielsweise umklappbaren oder verschiebbarren Sammellinse versehen,
die in vorgeschalteter Lage zusammen mit der festangebrachten ursprünglichen Sammellinse
bei eingeschobenem Auszugsteil ein optisches System bildet mit kurzer Brennweite
entsprechend dem Bildwinkel und der Bildfeldbegrenzung des ganzen Sucherbildes und
damit dem der Aufnahmekamera für Messungen der bisherigen Art. In sinngemäß er Anordnung
kann auch eine zur Verlängerung der Brennweite der fest angebrachten Sammellinse
der lichtelektrischen Kammer in den Strahlengang eingeschalteter schräger Spiegel
entfernbar, beispielsweise umklappbar oder wegschiebbar eingerichtet sein, wobei
gleichzeitig vor der ursprünglichen langbrennweitigen Sammellinse die weitere wiederum
entferubare Sammellinse angebracht ist, die vor die ursprüngliche Linse geklappt
oder ueschoben mit dieser zusammen wieder ein optisches System der eben beschriebenen
Art bildet. Hierbei kann die Einrichtung getroffen sein, daß gleichzeitig mit der
Wegschaltung des schrägen Spiegels die Vorschaltung der zweiten Linse vor die ursprüngliche
erfolgt.
-
In dem Ausführungsbeispiel ist der erstbeschriebeine Weg dargestellt.
In Fig. I bis 5 ist 5 die lichtelektrische Kammer mit der lichtelektrischen Zelle
7 und der am Ende des Auszugteiles 5a angebrachten Sammellinse 6. An diesem Auszugsende
ist scharnierartig umklappbar die zweite Sammellinse 6a angebracht, die zweckmäßig
unter Wirkmlg einer nicht gezeichneten, im Scharnier 9 untergebrachten Torsionsfeder
dauernd in weggeklapptem Zustand gehalten wird. Die Sammellinse 6 besitzt die lange
Brennweite, die bei ausgezogenem Auszugsteil 5a auf der lichtelektrischen Zelle
7 ein Bild entwirft mit dem gleichen Bildwinkel und der gleichen Bildfeldbegrenzung,
wie es der Ausschnittrahmen 3a im Sucher 1 für selektive Messungen zeigt. Bei eingeschobenem
Auszugsteil 5a und über die Linse 6 übergeklappter zweiter Linse 6 entspricht das
auf der lichtelektrischen Zelle 7 entworfene Bild dem ganzen Bildwinkel und Bildfeld
des Suchers und der Aufnahmekamera für Messungen der bisherigen Art. ~ Dieser Zustand
des Belichtungsmessers ist in Abbildung 4 im Schnitt dargestellt. Durch eine der
üblichen federnden Festhaltungen 6b, 6C, 6d wird die vor die feststehende Linse
6 übergeklappte Linse 6 an dem Auszugsteil usa festgehalten und dieses in eingeschobenem
Zustand in der Gerätehülse I0, 10a Durch einen Druck auf den federnden Schieber
6c springt die Linse 6a auf und klappt um 1800 um, gleichzeitig kommt der Schieber
6c außer Eingriff mit dem Haltehaken 6d, so daß der Auszug 50 aus der Hülse 10 herausgezogen
werden kann. In der ausgezogenen Stellung wird er durch eine nicht gezeichnete Haltevorrichtung
für selektive Messungen festgehalten.
-
Die Suchervorrichtung I ist auf der oberen Gehäusehälfte 10a angebracht
und besteht in ihrem optischen Teil aus den beiden positiven Linsen 2 und 3. Auf
der letzteren ist der Bildfeldbegrenzungsrahmen 3a entsprechend dem Bildwinkel und
der Bildfeldbegrenzung der lichtelektrischen Kammer bei ausgezogenemAuszugsteil,
also für selektive Messungen, angebracht. Durch einen Druck auf den federnden Schieber
6c springt die Linse 6a auf und klappt um 1800 um, gleichzeitig kommt der Schieber
6c außer Eingriff mit dem Haltehaken 64, so daß der Auszug 50 aus der Hülse 10 herausgezogen
werden kann. In der ausgezogenen Stellung wird er durch eine nicht gezeichnete Vorrichtung
für die selektiven Messungen festgehalten.
-
Das elektrische Meßwerk 8 ist zum Schutze seines Zeigers 80 an seiner
Vorder-und Rückseite durch je eine Platte 8b und 8c abgeschlossen. Auf der vorderen
Platte8b ist bei 8d ein Streifen durchsichtig und bildet so einen Sehschlitz für
den Zeiger 8a. Darüber befindet sich die Ableseskala 8e mit den Verhältniszahlen
für selektive Messungen.
-
Die Skala ist in Spiegelschrift ausgeführt. Über ihr
ist
in einem Winkel von etwa 45 in einer Öffnung des oberen Gehäuseteiles IOa ein durch
eine nicht gezeichnete Torsionsfeder stets in aufgeklappter Stellung gehaltener
Spiegel I3 angeordnet.
-
Entsprechend den zweierlei Arten von Messungen, der selektiven und
der bisher üblichen, ist das Gerät mit einer weiteren, ebenfalls in Spiegelschrift
ausgeführten Skala mit den Verhältniszahlen für Messungen in der bisherigen Art
versehen. Diese Skala 14 ist im unteren vorderen Teil des Auszugs 50 angebracht,
und zwar unmittelbar oberhalb eines Sehschlitzes 15 derart, daß bei eingeschobenem
Auszugsteil 50 (Fig. 4), also für Messungen in der bisherigen Art, nur die im Auszugsteil
befindliche Skala 14 unterhalb des schrägen Spiegels sichtbar ist, während sie die
Skala 8e für selektive Messungen verdeckt. Alsdann befindet sich der Sehschlitz
I5 des Auszugsteils über dem durch sichtigen Streifen 8d der Platte 8b, wodurch
die Zeigerstellung in Verbindung mit der Skala 14 für Messungen nach der bisherigen
Art ablesbar ist.
-
Eine falsche Ablesung an der anderen Skala se ist somit unmöglich
gemacht. Bei selektiven Messungen hingegen, die mit ausgezogenem Auszugsteil 50
(Fig. I) und weggeklappter Linse 60 erfolgen, ist nur die zugehörige Skala 80 sichtbar,
da sich die Skala 14 des Auszugsteiles hinter der vorderen Gehäusewand 100 befindet,
also unsichtbar ist. In beiden Fällen erfolgt die Ablesung des Zeigerausschlages
mittels des schrägen Spiegels 13 des in deutlicher Sehweite gehaltenen Gerätes,
in welcher Lage gleichzeitig im Sucher 1 sowohl das ganze Gesichtsfeld für Messungen
in der bisherigen Art als auch der Ausschnittrahmen 30 des Bildfeldes der lichtelektrischen
Kammer bei selektiven Messungen sichtbar ist.
-
Damit es nicht möglich ist, das Gerät für Messungen in der bisherigen
Art zwar in eingeschobenem Zustand, jedoch nicht mit vorgeschalteter zweiter Linse
60 zu gebrauchen, ist die Gehäuserückwand bei I6 so viel verlängert, daß beim Einschieben
des Auszugs ohne vorheriges bzw. gleichzeitiges Uberl ; lappen der Linse 60 über
die Linse 6 die erstere gegen die obere Kante der bei 16 verlängerten Rückwand stößt.
Da die Skala 14 des Auszugs im Spiegel I3 noch nicht sichtbar ist, während die feste
Skala 80 durch den unteren undurchsichtigen Teil des Auszugs 50 verdeckt wird, ist
eine Messung unmöglich, ebenso wie bei etwas weiterem Einschieben des Auszugs durch
dessen unteres Ende der Zeiger 80 verdeckt wird.
-
Damit der Auszugsteil 50 nicht ganz aus der Hülse Io, 10a herausgezogen
werden kann, ist dieser mit einem in einer Nut 17 laufenden Anschlag t8 versehen,
der gegen das Verschlußstück 19 der Nut hei ganz ausgezogenem Auszug stößt. Gleichzeitig
schnappt irgendeine zweckmäßig an beiden Schmalstreifen angebrachte an sich bekannte
Festhaltevorrichtung, beispielsweise eine federnde Kugelfesthaltevorrichtung ein,
ebenso wie in der ganz eingeschobenen Stellung des Auszugsteiles. Diese nebensächliche
Haltevorrichtung ist in der Zeichilling nicht dargestellt.
-
An der Rückseite des unteren Gehäuseteiles 10 ist die Auswertevorrichtung
für die Belichtungszeit unter Berücksichtigung der Empfindlichkeit des Aufnahmematerials
für jede Blendenöffnung in der üblichen Weise in Form einer Schieber- oder Scheiben-
bzw. Ringvorrichtung 20, 21 angebracht, in der die Belichtungszeit nach Einstellung
mittels der vom Meßgerät angezeigten Verhältniszahl für alle Blendenöffnungen abgelesen
wird. Entsprechend den zweierlei Meßarten enthält der eine Ring zwei verschiedenfarbige
Einstellzahlen entsprechend den beiden in den gleichen Farben ausgeführten Skalen
mit den Verhältniszahlen am Meßwerk.
-
Die Suchervorrichtung besteht in ihrem mechanischen Teil aus der
Grundplatte 11, die auf dem Gehäusedeckel IOa befestigt ist und in ihren beiden
etwas aufgebogenen Seitenteilen I I a die Lagerungen für die beiden Linsenrahmen
20 und 3b enthält. Diese sind in ihrem oberen Teil wiederum gelenkig mit den Seitenteilen
I2a der Deckplatte 12 verbunden, so daß eine Parallelogrammbewegung ein Umlegen
der ganzen Suchervorrichtung gestattet. Die beiden Linsenrahmen besitzen in ihrem
unteren Drehpuiikt je eine nicht gezeichnete Torsionsfeder, die beide Rahmen und
damit die ganze Suchervorrichtung stets in aufgeklappter Stellung festhalten. Die
Deckplatte 12 deckt bei umgelegter Suchervorrichtung zum Schutze die beiden Sucherlinsen
und ist zu diesem Zwecke an dem der Objektivlinse zugelegenen Ende so viel verlängert,
daß sie in umgelegtem Zustand auch diese mit überdeckt. Am anderen Ende besitzt
der Linsenrahmen 3b einen Sperrzahn r2b, der beim Zusammenklappen der Suchervorrichtung
in den federnden Sperrschieber 120 des oberen Gehäuseteils IOa eingreift und so
die Suchervorrichtung in geschlossenem Zustand hält.
-
Zum Gebrauch für Messungen in der bisherigen Weise braucht man nur
auf den Schieber 120 zu drücken, worauf gleichzeitig der Sucher und der schräge
Spiegel in Gebrauchsstellung springen. Zum Gebrauch für selektive Messungen drückt
man noch auf den Schieber 6a unter gleichzeitigem Herausziehen des Auszugsteiles
5a, worauf dieser in die ausgezogene Stellung gelangt und gleichzeitig die bewegliche
Linse 6a von der Linse 6 wegklappt.
-
In der gezeichneten Ausführungsform wurde das Gerät für die beiden
Meßarten, der selektiven und der bisherigen, unter Anwendung der Ausziehbarkeit
weiter entwickelt. Es kann aber auch das Gerät unter Anwendung der Spiegelvorrichtung
oder einer in den Strahlengang der lichtelektrischen Zelle geschalteten negativen
Linse in gleichem Sinne weiterentwickelt werden, indem die zur Verlängerung des
Strahlenganges in der lichtelektrischen Zelle zwecks Verkleinerung des Bildwinkels
für selektive Messungen zwischengeschaltete Spiegelvorrichtung oder negative Linse
entfernbar, beispielsweise wegklappbar oder wegschiebbar eingerichtet ist und an
der feststehenden Sammellinse mit der langen Brennweite eine weitere Sammellinse
vorschaltbar, beispielsweise vorklappbar oder vorschiebbar angebracht ist zwecks
Verkürzung der Brennweite und damit zur Vergrößerung des Bild-
winkels
entsprechend dem Aufnahmeapparat für Messungen in der bisherigen Art. Hierbei kann
die Schwenk- oder Schiebevorrichtung des Spiegels oder der negativen Linse mit der
Klapp-oder Schiebevorrichtung der zweiten Sammellinse zweckmäßig so verbunden sein,
daß gleichzeitig mit der Entfernung des Spiegels aus dem Strahlengang der feststehenden
Sammellinse vor diese die bewegliche Sammellinse geschaltet, beispielsweise geklappt
oder geschoben wird.
-
Schließlich kann das im Belichtungsmesser befindliche Meßwerk in
an sich bekannter Weise für zweierlei Empfindlichkeiten eingerichtet und umschaltbar
sein, wobei dann für die größere Empfindlichkeit die Skala für selektive Messungen,
für die geringere Empfindlichkeit die Skala für Messungen der bisherigen Art geeicht
ist und der Auszugsteil oder die Spiegelumschaltvorrichtung mit einer elektrischen
Umschaltvofrichtung für diese beiden Empfindlichkeitsbereiche versehen ist.
-
Es sind auch noch andere Ausführungsmöglichkeiten der im vorstehenden
ausgeführten Grundgedanken denkbar. So kann beispielsweise an Stelle der gezeichneten
und beschriebenen Suchervorrichtung eine solche nach Fig. 8 des Hauptpatents Anwendung
finden. In diesem Falle wird der Belichtungsmesser nicht in deutlicher 5 ehweite,
sondern unmittelbar vor das Auge gehalten. Es ist auch dann das ganze Sucherbild
entsprechend dem Aufnahmeapparat, der Rahmenausschnitt entsprechend dem kleineren
gemessenen Bildfeld und die Zeigerangabe an der Skala des MeBwerkes gleichzeitig
sichtbar.