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Johannes Winkler in Braunschweig-Querum Elektrischer Belichtungsmesser
fiir beliebig dunkle Objekte Bei den sonst so beliebten elektrischen Belichtungsmessern
mit Photo element wird es als ein erheblicher Nachteil empfunden, daß sie oft bei
Aufnahmeobjekten, die vom menschlichen Auge noch keineswegs als dunkel angesehen
werden, nicht mehr ansprechen.
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Es sind verschiedene Wege beschritten worden, den Meßbereich zu erweitern.
So hat man die Empfindlichkeit durch Hinzuschalten weiterer lichtelektrischer Zellen
zu steigern versucht. Diese Steigerung folgt jedoch nur den Gesetzen der Addition,
während die Steigerung der Empfindlichkeit um Zehnerpotenzen wünschenswert erscheint.
Man hat ferner in den elektrischen Belichtungsmesser zusätzlich einen optischen
eingebaut, der unabhängig benutzt wird; es ist aber bekannt, daß optische Belichtungsmesser
z. B. für Farbaufnahmen viel zu ungenau sind. Zuweilen werden auch empfindliche
Verstärkeranordnungen benutzt, die auch die Ausmessung punktförmiger Objekte gestatten,
für die Zwecke des Photoamateurs sind diese ihres Umfanges wegen nicht geeignet.
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Um auch bei sehr dunklen Objekten eine befriedigende Genauigkeit
zu erhalten, wird oft der Umweg über eine Vergleichslichtquelle gewählt. Bei großen
und bei ortsfesten Photometern lassen sich hierbei Stromquellen genügend großer
Kapazität verwenden, wodurch die Konstanz der Lichtquelle einigermaßen gewährleistet
ist. Anders liegen die Dinge bei den Taschenbelichtungsmessern. Hier ist man auf
kleine Taschenlanipenbatterien angewiesen, deren Konstanz für photometrische Zwecke
völlig unzureichend ist. Um diesem überstand zu begegnen, hat man den Einbau von
Eisen-Wasserstoff-Widerständen vorgeschlagen, die- aber einen großen Teil der verfügbaren
elektrischen Energie vernichten. Man hat ferner durch Verschieben des Anfangspunktes
eines elektrischen Widerstandes die Festlegung einer bestimmten Heiligkeit zu erreichen
versucht, bei dem raschen Absinken der Batteriespannung ist dabei ein häufiges Neueinstellen
erforderlich, was die Handhabung erschwert. Ferner hat man versucht, mit Hilfe radioaktiver
Präparate eine
wenigstens annähernd konstante Vergleichslichtquelle
zu schatTen. Schließlich hat man auch Anordnungen gewählt, bei denen die Helligkeit
der X^ergleichslichtquelle durch elektrische Spannungsmesser überprüft bzw. geeicht
wird.
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Gemäß vorliegender Erfindung ist nun ein subjektiver Belichtungsmesser
mit elektrischem Vergleichslicht bekannter Art derart vor der lichtelektrischen
Zelle eines elektrischen Belichtungsmessers bekannter Art angeordnet, daß mittels
dieser die Helligkeit des Vergleidislichtes objektiv gemessen wird. Der erfindungsgemäße
Belichtungsmesser wird dadurch weiter verbessert, daß der Helligkeits messer mit
der Vergleichslichtquelle als zum lichtelektrischen Belichtungsmesser zu- und abschaltbares
Zusatzgerät ausgebildet ist. Der Vorteil dieser Anordnung liegt darin, daß bei hellen
Objekten die beliebte direkte Meßmethode mit Photoelement zur Anwendung kommen kann,
während bei dunkleren Objekten durch Einschalten der relativ einfachen Zusatzeinrichtung
der Meßbereidi um das Tausendfache und mehr erweitert wird. An die Empfindlichkeit
des verwendeten selektrischen Belichtungsmessers mit Photoelement brauchen daher
auch keine extrem hohen Ansprüche gestellt zu werden, was verbilligend wirkt, so
daß der Belichtungsmesser einschließlich der Zusatzeinrichtung im Preise kaum höher
kommt als ein hochempfindliches Gerät, diesem aber gleichwohl mehr als tausendfach
überlegen ist. Ferner kann auch gemäß weiterer Verbesserung der Erfindung die elektrische
Glühlampe zusammen mit ihrer Spannungsquelle als gesondertes, als Taschenlampe verwendbares
Gerät ausgebildet werden.
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Der Belichtungsmesser arbeitet in der Weise, daß eine elektrische
Glühbirne gleichzeitig ein Photoelement und einen Lichtfleck beleuchtet. Letzterer
wird durch einen halbdurchlässigen Spiegel nach dem Aufnahmeobjekt gespiegelt und
durch eine seitlich angebrachte Linse in deutliche Sehweite ge-Izracht, so daß er
gleichzeitig mit dem Aufnahmeobjekt scharf gesehen werden kann.
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Man richtet ihn auf die dunkleren Mitteltöne.
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Durch einen elektrischen Widerstand oder Graukeil bekannter Art läßt
sich der Lichtfleck so weit schwächen, daß er eben verschwindet, oder als völlig
bedeutungsloser Vleck in den dunkleren Partien des Bildes eben noch zu erkennen
ist. An einer geeichten Skala läßt sich dann ablesen, wievielmal länger man zu belichten
hat, als das Photoelement bei dem Zeigerausschlag unter Einwirkung der Lichtquelle
als Belichtungszeit ergibt. Da man den Lichtfleck beliebig schwächen kann, lassen
sich auch bei noch so dunklen Objekten die Belichtungszeiten ebenso genau ermitteln
wie bei hellen. Die untere Grenze bildet nur die Empfindlichkeit des menschlichen
Auges, das nach wissen schaftlichen Feststellungen noch auf ein Milliardstel Meterkerze
reagiert, während hochempfindliche Taãchenbelichtungsmesser zur Zeit nur auf etwa
eine Meterkerze ansprechen.
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Von praktischer Bedeutung ist indessen nur eine tausendfache Steigerung
der Empfindlichkeit, weil darüber hinaus für das heutige Negativmaterial sich sehr
lange Belichtungszeiten ergeben, die nur in besonderen Fällen in Frage kommen.
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Die Zeichnung zeigt den Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel,
und zwar in Fig. I als geschlossenes Instrument, bei dem das Beleuchtungssystem
(rechts) ab genommen werden kann, in Fig. 2 als Zusatzinstrument (rechts) zu einem
vorhandenen elektrischen Belichtungsmesser üblicher Bauart (links), in Fig. 3 eine
Umrechnungstabelle.
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Das Photoelement a hat eine Bohrung so daß durch die Taschenlampe
c sowohl das Photoelement a wie auch der Lichtfleckd beleuchtet wird, der durch
den Graukeil e geschwächt werden kann. Das Meßwerkf zeigt nun einebestimmte Belichtungszeit
an, die unmittelbar benutzt werden kann, wenn der Graukeil e auf I steht. Bis zur
unteren Grenze des Zeigerausschlages kann die Helligkeit durch einen Sdiiebe oder
Drehwiderstand g geändert werden, so daß eine Umrechnung nicht erforderlich ist.
Bei sehr dunklen Objekten oder bei stark erschöpfter Batterie stellt man den elektrischen
Widerstand auf einen beliebigen Wert und verschiebt nur den Graukeil e, dann läßt
sich an der Tabelle gemäß Fig. 3 oder einem Umrechnungsmecha nismus die Belichtungszeit
ablesen. Ergibt z.B. der Belichtungsmesser 4 Sekunden und steht der Graukeil auf
16, so findet man am Schnittpunkt der Vertikalen und der Horizontalen die Belichtungszeit
I Minute. Der Lichtpunkt d wird durch den halbdurchlässigen Spiegel lot in die Richtung
des Aufnahmeobjektes umgelenkt. Die Lichtstrahlen passieren dabei die seitlich angeordnete
Linsen, so daß sie aus größerer Entfernung zu kommen scheinen und der Lichtfleck
zugleich mit dem Objekt scharf gesehen wird.
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Der Abstand der Linse i vom Lichtfleck d läßt sich entsprechend der
wechselnden Entfernung des Objektes verändern, jedoch macht eine geringe Unschärfe
nichts aus. Die Taschenlampec läßt sich von dem Instrument trennen, so daß bei hellen
Objekten auch unmittelbare Messungen wie bei den üblichen elektrischen Belichtungsmessern
vorgenommen werden können.
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Abb. 2 zeigt das Instrument als Zusatzgerät zu einem vorhandenen
elektrischen Belichtungsmesser. Hierbei ist das Lichtfieckgerät mit dem Beleuchtungssystem
verbunden. Es kann nach Belieben mit und ohne Zusatzgerät gearbeitet werden. Bei
Wahl einer geeigneten Glühbirne für niedrige Spannung und kleinen Verbrauch kommt
man mit einer halben Stabbatterie aus.
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IJATENTANSPRÜCIJ E: I. Lichtelektrischer Belichtungsmesser, - dadurch
gekennzeichnet, daß ein Esubjektiver Helligkeitsmesser mit elektrischem Vergleichslicht
derart vor der tlichtelektrischen Zelle angeordnet ist, daß mittels dieser die Helligkeit
des Vergleichslichtes gemessen wird.