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Bekanntlich sind die Zähne des Ankerrades von Ankergängen für Uhrwerke
an ihrer zwischen der Hebe- und der Ruhefläche der Zähne liegenden, mit den Ankerklauen,
zusammenwirkenden Eckpartie scharfkantig ausgebildet. Zur Verringerung der zu Gangstörungen
Anlaß gebenden Reibung zwischen diesen scharfen Eckpartien der Ankerradzähne und
den Anschlagflächen der Ankerklauen muß stets für eine genügende Schmierung dieser
Reibungsstellen -,--sorgt werden. Diese Schmierung ist aber zufolge der genannten
scharfkantigenEckpartien derAnkerradzähne nur kurze Zeit wirksam, da diese Eckpartien
auf den Arbeitsflächen eine Schabwirkung ausüben, derzufolge das Schmierender Reibflächen
sozusagen illusorisch wird.
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Die Erfindung befaß.t sich mit diesem Schmierproblem, erstrebt aber
eine bessere- und länger wirksam bleibende Schmierung eines Ankerganges, und zwar
dadurch, daß auf den mit den Zähnen des Ankerrades zusammenwirkenden Flächenteilen
der Ankerklauen ein fest daran haftender, äußerst dünner Schmierfilm vorgesehen
ist- und daß diese Zähne an, ihrer zwischen der Hebe- und der Ruhefläche derselben
liegenden Eckpartie abgerundet sind, um zu verhüten, daß dieser Schmierfilm weggeschabt
wird. .
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Inder Zeichnung ist nebst einer bekannten Ausführung eines Ankerrades
(Fig. i) ein Ausführungsbeispiel (Fig. a) des- Ankerganges nach der Erfindung gezeigt.
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Bei den Ankerrädern bisher bekannter Ankergänge sind -die- Eckpartien
der Ankerradzähne ca zwischen den Hebeflächen a1 und den Ruheflächen a2 derselben
scharfkantig ausgebildet, wie dies aus Fig. i hervorgeht, so .daß sie im Betrieb
auf die mit ihnen zusammenwirkenden Arbeitsflächen der Ankerklauen eine Schabwirkung
ausüben. Im Gegensatz hierzu sind beimAnkerrad desAnkerganges gemäß Fig. a diese
Eckpartien abgerundet, so daß sie das an-den Arbeitsflächen der Ankerklauen aufgetragene
Schmiermittel nicht wegschaben, wie dies bei scharfkantigem Ankerzähnen der Fall
ist. Anderseits hat es sich gezeigt, daß die bisherigen Schmiermethoden, wonach
das Sehmieren der Reibungsstellen durch tropfenweises Aufbringen von Öl erfolgt,
aus folgenden, Gründen zu wünschen übriglassen. Der aufgetragene Öltropfen, wird
beim Zusammenwirken der Radzähne mit den Ankerklauen bi und b2 zu einer verhältnismäßig
dicken Ölschicht ausgebreitet. Tritt nun mit der Zeit eine Verdickung des Öles ein,
so bildet die Ölschicht, die ihre -Schmierfähigkeit größtenteils eingebüßt hat,
eher eine zähflüssige Hindernisschicht, über die hinweg sich die Reibungsteile zu
bewegen haben. Um diesem Nachteil zu begegnen, wird nun beim Ankergang nach Fig.
z die Schmierung durch das Aufbringen eines minimalen Quantums Fett, Öl oder eines
andern geeigneten Schmiermittels auf die Arbeitsflächen der Ankerklauen bi und b2
bewerkstelligt,, welches Schmiermittelquantum zwecks Bildung eines äußerst dünnen,
festhaftenden Schmierfilms auf diesen Arbeitsflächen verrieben wird. Es hat sich
gezeigt, daß auf diese Weise Schmierfilme von einer Dicke von wenigen Molekularschichten
gebildet werden können,. Bei einem so dünnen Schmierfilm kann sich nun selbst eine
Verdickung des Schmiermittels, die eintreten könnte, nicht nachteilig auswirken,
indem diese Verdickung hier nicht zur' Bildung einer zähflüssigen- Hindernisschicht
führen kann; sondern ein immer noch genügend glatter, festhaftender Schmierfilm
bestehen bleibt, über den sich- die Ankerradzähne um so leichter hinwegbewegen können,
als deren Eckpartien, wie oben erwähnt, abgerundet sind.
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Bei einem versuchsweise nun über i Jahr laufenden Ankergang - mit
einem so ausgebildeten Ankerrad sind keinerlei Störungen, und auch keine Zunahme
der Reibung eingetreten, wie dies mit einem gewöhnlichen Ankerrad infolge der obenerwähnten
Schabwirkung einerseits, und des Umstandes anderseits, daß das in verhältnismäßig
dicker Schicht aufgetragene Öl- bei ölgeschmierten Ankergängen in verhältnismäßig
kurzer Zeit sich verdickt, zu erwarten wäre. Bei einem Ankergang mit einem Ankerrad
nach Fig. a genügt somit die geringste Schmierung mit Fett od. dgl., was einem sozusagen
trocken laufenden Ankergang entspricht.