DE289907C

DE289907C -

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Publication number: DE289907C
Application number: DENDAT289907D
Authority: DE
Priority date: 1914-05-07
Also published as: FR478612A

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 289907 KLASSE 8Λ·. GRUPPE

ALBERTO BARBERIS in MEXIKO, Mexiko.

dienendem Fasermaterial.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. Mai 1915 ab.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von Fasermaterial aus Baumwolle, Wolle, Zellulose u. dgl., welches zur Herstellung von Schmierpfropfen o. dgl. verwendet wird, und welches den Zweck hat, das Aufsaugevermögen, die Verbrennlichkeit und den Reibungskoeffizienten dieses Materials zu vermindern.

Zu diesem Zwecke werden die Fasern unter Benutzung an sich bekannter Imprägnierungsmittel zuerst der Einwirkung härtender Mittel unterworfen und hierauf mit Stoffen imprägniert, die fähig sind, die Poren der Fasern mehr oder weniger auszufüllen und gleichzeitig eine isolierende Schicht zu bilden, welche die Fasern undurchdringlich macht und gemeinsam mit dem Schmiermittel den Reibungskoeffizienten verringert.

Der Erfindung gemäß wird das zu behandelnde Fasermaterial zuerst in eine Lösung von Alaun oder einem anderen, ähnliche Eigenschaften besitzenden Salze, wie z. B. Ammoniumphosphat oder -sulfat, Zinksulfat, Borax, Magnesiumsulfat, Natrium- oder Kaliumphosphat, wolframsaures Ammonium oder Aluminium, Ammoniumchlorid usw., eingebracht. Bei Verwendung eines Alaunbades werden vorzugsweise 100 Gewichtsteile Alaun auf 1000 Gewichtsteile Wasser verwendet.

Das Fasermaterial wird in diesem Bad bis zur vollständigen Durchtränkung belassen und hierauf abgepreßt, um es in halbtrockenen Zustand zu bringen, so daß die anhaftende Flüssigkeit etwa 50 Prozent des ursprünglichen Gewichtes des Fasermaterials entspricht. Hierauf wird das Material in ein zweites Bad von folgender Zusammensetzung gebracht, in dem es bis zu vollständiger Sättigung belassen wird.

Wasser 1000 Gewichtsteile,

Borsäure 20

Gelatine 30 -

Glycerin . 40

Formollösung... 4

Graphit 100 - .

Schließlich wird das Material leichtem Druck ausgesetzt, um den Überschuß der Flüssigkeit abzupressen, von welcher ungefähr 80 Prozent des ursprünglichen Gewichtes der Faserstoffe im Material verbleiben sollen.

Das Fasermaterial ist nunmehr fertig behandelt und kann zur Herstellung von Schmierballen, Schmierpfropfen u. dgl, die als Träger für das Schmieröl zu dienen haben, verwendet werden.

Es ist klar, daß durch die Wirkung des ersten Bades die Fasern in solcher Weise unverbrennlich gemacht werden, daß die Möglichkeit der Selbstzündung oder der Entzündung oder einer Zerstörung der Fäden durch

die Hitze der zu schmierenden Maschinenteile ausgeschlossen wird. Im zweiten Bad werden die Fasern mit einer undurchlässigen Schicht bedeckt, welche die Aufsaugung des Schmiermittels verhindert, das infolgedessen an der Außenseite der Fasern zurückgehalten wird und vollkommen ausgenutzt werden kann.,

Der Zusatz von Graphit zum zweiten Bad bewirkt, daß jede Faser mit einer

ίο sehr dünnen Schicht dieses Materials überzogen wird, das zufolge seiner Eigenschaften den Reibungskoeffizienten des Fasermaterials selbst herabsetzt und die Fasern auch als Schmiermaterial für die damit in Berührung stehenden Teile wirken läßt.

Durch die Verwendung des so behandelten Materials zur Herstellung von Schmierpfropfen o. dgl. werden mehrfache Vorteile erzielt. Das Öl oder Fett verteilt sich ausschließlich auf der Oberfläche der Fasern unter Erzielung einer beachtenswerten Ersparnis an Schmiermaterial. Der Schmierpfropfen ist unverbrennlich, und das die Fasern umhüllende öl oder Fett kann, da es von den· mineralischen Substanzen getrennt bleibt, nicht durch deren chemische Einwirkung verändert werden. Die dünne Graphitschicht verleiht jeder einzelnen Faser Schmierwirkung, welche ebenfalls zur Erzielung einer außerordentlich großen Ersparnis an Schmiermittel beiträgt.

Claims

Patent-An Sprüche:

1. Verfahren zur Behandlung von zur Herstellung von Schmierpfropfen u. dgl. dienendem Fasermaterial, dadurch gekennzeichnet, daß dieses in an sich bekannter Weise mit Stoffen getränkt wird, die es

j unverbrennlich machen und mit einer unj durchlässigen und schmierend wirkenden Schicht überziehen, so daß das im Pfropfen als Schmiermittel verwendete öl oder Fett von den Fasern nicht absorbiert und eine beträchtliche Ersparnis an Schmiermittel erzielt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern zuerst in ein härtendes Bad, wie eine Alaunlösung

o. dgl., getaucht und dann in einer das Aufsaugevermögen der Fasern auf ein Mindestmaß herabsetzenden und auf den einzelnen Fasern eine Isolierschicht bildenden Lösung, welche Borsäure, Gelatine, Glycerin, Formollösung und Graphit enthält, ge-. tränkt werden.