DE2360523C3 - Verwendung einer den Haftuntergrund verbessernden Zwischenschicht - Google Patents
Verwendung einer den Haftuntergrund verbessernden ZwischenschichtInfo
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Description
Es sind Verfahren bekannt, um auf die Oberfläche eines Aluminiumkörpers für verschiedene Zwecke
Metall aufzuspritzen. Hierbei bildet sich jedoch bei Aluminium eine Oxidschicht auf seiner Oberfläche und
es ist schwierig, eine hinreichende Adhäsion zwischen der aufgespritzten Metallschicht und dem Aluminiumträger
herzustellen, weil ihr die Oxidschicht entgegenwirkt Deshalb neigt die aufgespritzte Metallschicht
dazu, abzuschälen, so daß nach diesem Verfahren hergestellte Metallschichten auf dem Aluminiumträger
keine Beständigkeit haben.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, ist zwar bereits vorgeschlagen worden, eine erste, dünne Basisschicht
dadurch aufzutragen, daß auf den Aluminiumträger ein hochadhäsives Metall, z. B. Nickelaluminid oder Molybdän
aufgespritzt wird Danach wird ein vorbestimmtes Metall auf den dünnen Basisüberzug aufgespritzt, so daß
zwischen ihnen eine relativ kräftige Adhäsion erreicht wird. Das bekannte Verfahien ist jedoch insofern
nachteilig, als das Aufspritzen von N.etall auf Aluminium durch seine Oxidschicht hindurch erfolgt, und deshalb
der vorstehende Nachteil, der auf das Vorhandensein der Oxidschicht zurückgeht, nicht hinreichend beseitigt
werden kann. Dies gilt insbesondere dann, wenn die mit der aufgespritzten Schicht versehenen Aluminiumteile
als Dichtbauteile, wie Kolbenringe u.dgl. bei inneren Brennkraftmaschinen eingesetzt werden, welche schweren
Betriebsbedingungen ausgesetzt sind: es hat sich gezeigt, daß dann der abschälende Effekt, durch den die
aufgespritzte Metallschicht vom Basiskörper getrennt wird, überhaupt nicht verhindert werden kann. Insofern
schafft auch das bekannte Verfahren keine Abhilfe.
Es sind bereits Verfahren zur Vorbehandlung des Haftgrundes mit dem Zweck bekannt, vor dem
Aufspritzen einer Metallschicht die unerwünschten Oxide vorher durch eine chemische Lösung wie
Zinnchlorid oder durch Säuren zu beseitigen (Zeitschrift »Metalloberfläche« 13, Jahrgang 1959, Heft 1, Seite 20
[B 4J. Allerdings geht es hier um Rostbeseitigung, also
um das Neutralisieren von Eisenhydroxid.
Es ist auch bekannt, bei einem Eloxalverfahren für
Aluminiumgegenstände diese zunächst zu beizen und nachfolgend Metall aufzuspritzen, wobei die Bildung
von Oxidschichten nicht als nachteilig angesehen wird (Zeitschrift »Metalloberfläche« Jahrgang 2,1948, Heft 5,
6, Seite 104).
Die Aufgabe, bei den aus Aluminium bestehenden Bauteilen den Oxidfilm zu beseitigen, ist an sich bekannt.
Dadurch soll das nachfolgende Plattieren verbessert werden. In diesem Zusammenhang ist auch bekannt, die
Aluminiumbauteile durch Zink zu plattieren, wobei Zink galvanisch niedergeschlagen wird. Hierbei handelt es
sich jedoch um spezielle Platlierungs- bzw. Galvanisier-
30
31 verfahren, so daß das Gesamtverfahren nach diesem Verfahrensschritt seinen Abschluß findet, d. h. eine
weitere Bearbeitung oder das Aufbringen besonderer •Schichten ist nicht mehr vorgesehen (Zeitschrift
»Plating«, Juli 1966, Seiten 899—901). Es ist auch bekannt, den Einfluß alkalischer Konzentration, der
Tauchzeit etc. beim Ausfällen von Zink in detaillierter Weise zu berücksichtigen, also die zugehörige Auswahl
von GrundmetaJIen hierzu. Hiermit befaßt t,ich die
grundlegende aber recht allgemein gehaltene Abhandlung in der Zeitschrift »Technische Rundschau«, Nr. 27,
Blatt 2,27.6.1958, Seiten 10 und 11.
Es ist auch ein Verfahren bekannt, aus Aluminium bestehende Bauteile vor der Oxydation zu schützen,
damit die nachfolgende Bearbeitung der Oberfläche verbessert wird. Hierbei wird nach der Reinigung eine
Zwischenschicht aus Zinn aufgebracht Danach wird eine Metallschicht aufgespritzt Die Oberfläche der so
bearbeiteten Aluminiumbauteile wird allerdings nicht hoher Temperatur und hohem Verschleiß ausgesetzt, da
es sich um Lagerschalen handelt, bei denen es ja auch genügt, für das zuletzt aufgespritzte Metall Weichmetall
zu verwenden (DE-PS 4 81 363).
Bei einem Verfahren zur Herstellung von eisernen Zylinderlaufbüchsen wird auf Leichtmetall eine Eisenlegierung
aufgespritzt, die dann als Oberfläche dient Hierbei wird allerdicgs so vorgegangen, daß vorher eine
aus Kupfer bestehende Zwischenschicht aufgebracht und nach Aufspritzen der Eisenlegierung noch eine
zusätzliche Wärmebehandlung, z. B. durch Hochfrequenzerwärmung, erfolgt Das bekannte Verfahren
erfordert aber eine überdurchschnittliche Sorgfalt hinsichtlich der Wärmebehandlung, die ferner einen
zusätzlichen, die Kosten erhöhenden Schritt darstellt Beim bekannten Verfahren wird die zwingend notwendige
vorherige Beseitigung der Oxidhaut nicht direkt angesprochen. Ferner gibt das bekannte Verfahren
keinen Hinweis, ob ihre besonderen Verfahrensschritte dann verträglich sind, wenn Molybdän als aufgespritzte
Schicht verwendet wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei aus Aluminium bestehenden Bauteilen, die besonderen
Betriebsbedingungen unterworfen sind, bestimmte den Haftuntergrund verbessernde Maßnahmen vorzuschlagen.
Diese bestehen erfindungsgemäß in der Verwendung einer den Haftuntergrund verbessernden Zwischenschicht
aus substituiertem Zink in einem Verfahren zum Aufspritzen einer Metallschicht auf die aus Aluminium
oder Aluminiumlegierung bestehenden, starkem Verschleiß durch Gleitreibung und hoher Temperatur ausgesetzten
Bauteilen einer Brennkraftmaschine, nämlich Kolbenringen oder Zylinderlaufbüchsen.
Wenn diese Zinksubstitution stattfindet, wird die Oxidschicht, sofern diese auf der Aluminiumoberfläche
vorhanden ist, durch eine dünne Zinkschicht ersetzt Die Zinkschicht gewährleistet eine hinreichend gute Adhäsion
zum Aluminiumkörper. Wenn darüber hinaus ein vorbestimmtes Metall auf die durch Substitution
gewonnene Zinkschicht aufgespritzt wird, schmilzt das Zink in der sich ergebenden Metallschicht, weil Zink in
der Regel einen niedrigeren Schmelzpunkt als das Metall hat, welches aufgespritzt wird. Auf diese Weise
kann die aufgespritzte Metallschicht unmittelbar mit der Oberfläche des Aluminiumwerkstoffes legierungsähnlich
verbunden werden, wobei überhaupt keine Oxidschicht gebildet wird. Folglich hat die aufgespritzte
Metallschicht eine hinreichend hohe Adhäsion, wenn die
erfindungsgemäße Verwendung an Kolbenringen o. dgl. stattfindet
Eine abgewandelte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß — nachdem ein Metall hoher Adhäsion
auf der dünnen, durch Substitution gewonnenen Zinkschicht dünn aufgespritzt ist — auf der ersten
Metallschicht eine zweite Metallschicht aufgespritzt wird. Durch diese Abwandhing ist eine Verwendung
eines Aluminiumbauteils gegeben, bei dem die aufgespritzte Metallschicht fest an der Aluminiumbasis
anhaftet
Hierdurch wird bei Kolbenringen o. dgl. aus Aluminium möglich, eine aufgespritzte Metallschicht zu
verwenden, welche eine beachtlich erhöhte Adhäsion aufweist, ohne daß ein kompliziertes Herstellungsverfahren
angewendet zu werden braucht Ein derart hergestelltes Aluminiumbauteil hat eine relativ längere
Betriebsdauer, ohne daß das Abschälen auftritt, wenn es in inneren Brennkraftmaschinen unter schweren Betriebsbedingungen
eingesetzt wird.
Die Verwendung wird anhand der Zeichnung veranschaulicht.
F i g. 1 der Zeichnung zeigt, schematisch, einen
Schnitt durch das Aluminium-Basismetall 1, die Zinkschicht 2 und Spritzmetallschicht 3, während
F i g. 2 ein Schnitt durch einen Kolbenring 4 ist, der
stirnseitig die Schichten 2,3 aufweist.
Bevorzugtes Ausführungsbeispiel
Ein Versuchsbauteil mit Abmessungen 20 χ 20 χ 50 mm und mit einem Rauheitsgrad von 50 S
wurde aus Aluminiumwerkstoff der Art JIS (japanischer Industriestandard Nr. 2024) hergestellt Dieses Bauteil
wurde dann so behandelt, daß seine Oberfläche alkalisch entfettet wurde, und zwar in einer Mischung von 25 g/l
Natriumkarbonat und 25 g/l Natriumtertiärphosphat, zwei Minuten lang bei einer Temperatur unter 70 Grad.
Nach dem Waschen im Wasser wurde das alkalisch entfettete Versuchsbauteil fünf Sekunden in einem Bad
gebeizt, welches ein Teil Fluorwasserstoffsäure und drei
Teile Salpetersäure enthielt Danach wurde das Versuchsbauteil nochmals rasch in Wasser gewaschen.
Dann wurde es etwa 50 Sekunden lang einer Behandlung in einer Zink substituierenden Lösung
unterworfen, welche 525 g/l Natronlauge, 100 g/l Zinkoxid usid 1 g/l kristallinem Fernchlorid und 10 g/l
Kalium-Natriumtartrat enthielt Als Ergebnis dieser Behandlung wurde die Oxidschicht des Aluminiumwerkstoffes
weggereinigt und durch eine dünne Zinkschichi ersetzt. Zuletzt wurde Molybdän auf die dünne
Zinkschicht aufgespritzt, so daß eine aufgespritzte Molybdänschicht von 03 mm Dicke gewonnen wurde.
Zum Vergleich wurde ein Versuchsbauteil aus gleichem Werkstoff mit gleichen Abmessungen unabhängig
von dem erstgenannten Versuchsbauteil hergestellt Die Rauhigkeit des letzteren wurde ebenfalls auf
50 S festgesetzt Die zu bespritzende Oberfläche wurde mit Nickelaluminid bespritzt um eine NickelaJuminidschicht
von 0,07 mm Dicke herzustellen. Danach wurde auf diese Nickelaluminidschicht Molybdän aufgespritzt
um ein einzeln an sich bekanntes Bauteil zu gewinnen, welches eine Molybdänschicht von 03 mm Dicke
aufwies.
Die Prüfung auf Adhäsion wurde für jedes Versuchsbauteil viermal durchgeführt Hierbei wurde die
Spannungsfestigkeit des durch Adhäsion anhaftenden Teiles gemessen und ein Klebstoff au» Cyanoacryiatbasis
verwendet
Für das handelsübliche Bauteil ergab es sich im Versuch, daß alle aufgespritzten Oberflächen beim
Spannungstest abgeschält wurden; es wurden Spannungsfeaiigkeiten
von 155,5 kg/cm, 210,0 kg/cm, 158,0 kg/cm und 269,8 kg/cm gemessen, was eine
durchschnittliche Spannungsfestigkeit von 19335 kg/cm ergibt
Andererseits wurde für das erfindungsgtmäß hergestellte
Versuchsbauteil gefunden, daß keine der gespritzten Oberflächen abgeschält wurden, sondern
beim Basismetall blieben und der Klebstoff abgeschält wurde. Die Spannungsfestigkeiten, welche zu dem
Zeitpunkt gemessen wurden, als das Abschälen der anhaftenden Oberflächen stattfand, betrugen:
425,0 kg/cm, 4663 kg/cm, 392,5 kg/cm und 457,5 kg/cm, mit einem Mittelwert von 4353 kg/cm. Wenn auch
durch diese Versuche nicht eindeutig die Zahl ermittelt werden konnte, welche der Größe der Adhäsion der
aufgespritzten Schicht gemäß Erfindung zum Aluminiumbasiskörper ist, so kann dieser Wert doch mit
mindestens 4353 kg/cm als Mittelwert abgeschätzt werden. Dieser Wert zeigt, daß die Adhäsionskraft
gemäß Erfindung mindestens 2,2mal stärker als bei der handelsüblichen Ausführung ist
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung einer den Haftuntergrund verbessernden Zwischenschicht aus substituiertem Zink in > einem Verfahren zum Aufspritzen einer Molybdänschicht auf aus Aluminium oder Aluminiumlegierung bestehenden, starkem Verschleiß durch Gleitreibung und hoher Temperatur ausgesetzten Bauteilen einer Brennkraftmaschine, nämlich Kolbenringen oder Zylinderlaufbüchsen.
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