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Vorrichtung zum Polieren von Lederschnittkanten Die Erfindung befa.ßt
sich mit einer Vorrichtung zum Polieren der Schnitte, insbesondere von Leder. Solche
Vo.rriclitungcn sind an sich bekannt und: bestehen aus einem Polierstahl, welcher
durch ein mechanisches Getriebes in Schwingung versetzt wird und an den; die zu
polieirende Schnittfläche gepreßt wird. In vielen Fällen: ist der Polierstahl durch
eine, Gasheizung beheizt.
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Diese hekanaten Vo,rrichtun:geln verlangen: ein verhältnismäßig teueres
Getriehe zur Erzeugung deir Schwingungen des Polierstahls. Das Getriebe ist außerdem
stark störanfällig infolge seines verwickelten Aufbaues, der wiederum notwendig
ist, um die, in den. meisten Fällen nur zur Verfügung stehende rotierende, Bewegung
in eine schwingende Bewegung umzusetzen.
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Nach der Erfindung werden die genannten. 1\ a,chteile@ vermieden,
und zwar dadurch, da.ß der Polierstahl mit wenigstens einem Anker eines Elektromagneten
verbunden ist und dieser von dem mit einem Wechsel- oder zerhackten Gleichstrom
beschickten Magneten schwingend wird. Auf diese Weise entsteht :sofort ohne jegliches
Getriebe eine schwingende Bewegung, welche zudem zu ihreir- Erzeugung keinerlei
mechanischer Mittel bedarf. Bei richti.ge@r Auslegung der Elektromagneten ist die
Lebensdauer des mechanischen Teiles praktisch unbegrenzt.
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Ganz besonders einfach kann die, Vorrichtung ausgebildet werden.,
wenn, normaler Wechselstrom von etwa 50 Schwingungen in der Sekunde zur Verfügung
steht. In@ diesem Fall ist es zweckmäßig. den Anker zum Antrieb des Polierstahls
als einen Dauermagneten auszubilden. Dieser Dauermagnet wird vor d-em mit Wechselstrom
beschickten Eleltrornagneten schwingungsfähig aufgehängt und
stets
damri. angezogen,, sobald ungleichnamige Pole gegenüberstehen; jedoch mit derselben
Kraft ab-,gestoßen" sobald gleichnamige Pole gegenüberstehen. Da bei einem Wechselstrom
von 50 Periodenn ebensoviel Wechsel in der Sekunde stattfinden, errechnest
sich eine Wechselzahl von. 3000 in der Minute, also, eine Zahl, die! im präkti'schen
Betrieb bei solchen Kantempoliereinrichtungen üblich ist.
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Im Rahmen ,der Erfindung ist es aber auch möglich, @daß, der Anker
zum Antrieb dein Polierstahls selbst als ein Elektromagnet ausgebildet ist öder
der Elektromagnet dem. Polierstahl entgegen der Kraft der Feder bewegt und die Feder
den Stahl mit seinem Anker zurückdrückt. Bei dieser Ausführungsform ist aber ein
vom Anker gesteuerter Schalter oder eine Art Wägnerhammer notwendig. Die Schalteinrichtung
hat .die Aufgabe, den Strom stets im richtigen Augenblick abzuschalten.
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Wenn auch .die erwähnten! Schalter die Zuverlässigkeit der Anlage
ungünstig beeinflussen werden, so sind diese bei Gleichstrombetrieb, aber unerläßlich,
da es sonst unmöglich ist, irgendwie, elektrisch .gesehen, eine Schwingung zu erzeugen,
deren Vorhandensein, Voraussetzung für, die Funkton der erfindungsgemäßen Poliereinrichtung
ist.
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Um aber den. Polierstahl auch unter Last zu einer voll ausgeführten
sauberen Schwingbe,#v%orung zu zwingen, ist es vorteilhaft, den die Schwingung steuernden
Schalter von dein Anker selbst zu schalten, und zwar derartig, daß der Schaltvorgang
immer nur am Ende der Schwingung ausgeführt wird. Zu diesem Zweck wird zwischen
dem Anker und den denn Schalter steuernden, Einrichtungen eiin Leeirlauf vorzusehen,
sein, der den eigentlichen Schaltvorgang erst am Ende der Schwingurig ermöglicht.
Es isst bei dieser Anordnung möglich, daß, die Schwingungszahl der Einrichtung sich
bei stärker Belastung verkleinert. Eine Art Vibrieren., die einem Stillstand: gleicht,
mit der Gefahr, daß Besonders bei beheizten Poliirstählem: das angedrückte Leder
verbrennt, ist so gut wie ausgeschlossen. Um einen solchen Leerlauf zwischen dem
Anker und den den Schalter steuernden, Einrichtungen zu ermöglichen, ist es notwendig,
eine Einrichtung zu schaffen, die stets eine gute Kontakthaltung zwischen; den in
der Periode des Leerlaufs unbelasteten Schalteirkontakten zu gewährleisten. Diese
Aufgäbe wird dadurch erfüllt, da,ß eine Sicherung geigen unerwünschte Bewegung der
Schaltelemente vorgesehenr wird. Als eine solche Sicherung kann, eine federbelastete
Kugel dienen, welche auf bewegte Bauteile des vorgesehenem, Schalters lastet und
zweckmäßig ins Kugelpfannen, in den Kontaktstellungen des Schalters einrastet.
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Der Schalter kann auf diese Weisse so ausgelegt werden, daß seine
Kontakte steits unter Drück stehen, besonders wenn die Kontakte, selbst oder deren
Träger federnd ausgebildeit sind,.
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Es ist selbstverständlich im Rahmen der Erfindung weiterhin möglich,
die Schalter als empfindliches Bauteil als Ganzes auswechselbar zu gestalten und
so eine! gegebenenfalls auftretende Reparatur in denkbar kurzer Zeit ausführen zu
können, :so d'a3 der Einssatz der Poliervorrichtung stets voll erfolgen kann.
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Außerdem kann das erfindungsgemäße Gerät auf engem Raum zusammengebaut
werden und verlangt daher zu seiner Herstellung außerordeintlich wenig Baustoff
und, ist im Betrieb äußerst sparsam.
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In :der Zeichnung ist die Erfindung in .einigen Ausführungsbeispielen
dargestellt, und zwar zeigt Abb. r die Erfindung im Schema, für Allstrombetrieb,
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Abb. a die Erfindung- für reinen: Wechselstrombetrieb, Abb. 3 eine
Ausführungsform der erfintdüngsgemäßen Einrichtung, wie diese beispielsweise praktisch
gestaltet werden; könnte.
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In der Abb.. i ist i ein Polierstahl, wie e!r fü,r die Zwecke des
Podierens der Schnittei in Leder od. dgl. üblich ist. Mit dem Stahl ist ein Anker
2 fest verbunden, der von den Elektromagneten 3 und 4 wechselweise angezogen wird.
Anker und Polierstahl. sind drehbar um die Achse! 5 aufgehängt und bewegen sich
innerhalb der- durch die Magneten 3 und 4 gegebenen Grenzen auf einer einer geraden
Linie ähnlichen. Bahn, die, dem ei;n@gezenchneten Kreisbogen, am Polierstahl i entspricht.
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Durch die kreisförmige Bahn wird gegenüber den bekannten! Ausführungsformen,
außer der waagerechten Bewegung eine senkrechte Bewegung ausgeführt und daher dies
glättende Wirkung der Poliereinrichtung wesentlich erhöht.
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Die am Anker z angebrachte Nase 6 steuert einen Schieber 7, welcher
in! einer Gleitführung 14. laufend die den Strom lenkenden Kontakte, 8; g und io,
ii betätigt. Der Schieber selbst wird nur am Ende der Schwingbewegung von der Nase
6 mitgenommen, bewegt sich also, relativ wenig und wird daher auch nur entsprechend
schwach abgenutzt. Außerdem kann er im Stillstand' keine, Veranlassung zu Betriebsstörungen,
geben und verbraucht auch keine Leistung: Da aber die, anziehem,de Kraft des Magneten
mit kleiner werden; dem Luftspalt zwischen ihm und dem Anker wesentlich wächst,
spielt die Steuerungskraft im letzten Teil dies Weges kaum eine Rodle.
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Einer der Schaltkonitakte ist als Feder 12 und 13 ausgebildet und
sorgt so selbsttätig für gutes Öffhen; des Schalters beim Umschalten.
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Außerdem besitzt der Schieber 7 Kugelbohrungen 16, in welche .eine
federbelastete Kugel einschnappt und den Schlitten oder Schieber 7 hält und beim
Umschalten in die verlangte Lage hineindrückt, also den Schaltvorgang wesentlich
unterstützt und hinsichtlich seiner guten, Funktion regelt. Die Kugel 15 drückt
den Schalter durch die Kraft der Felder 17 auch dann in seine Endlage, wenn; die
Nase 6 aus irgendeinem Grund die volle Schaltbewegung nicht @durchführen sollte.
Durch die Schraube ig, kann die Federkraft der Feder 17 reguliert werden.
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Die! Abb. 2 zeigt eine! Ausführungsform der Erfindung; bei welcher
Wechselstrom als Antriebskraft
Vcra:ussetzun.g ist. Die, Komstrul:ticn
der Einrichtung ist verblüffc-.i:d einfach. Da, der ge:-na.mite- Wechselstrom im
Regelfall s:teits vorhanden sein dürfte, kann dieses Bauweise fast immer verwandt
werden. Es ist jedoch notwendig, da,ß die elektrische Auslegung kräftig und gegen
überlast gesichert gewählt wird-, so daß das Fehlen der Steuerungsmittel nicht unangenehm
in Erscheinung treten: kann.
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Die Steuerung hat in dem Ausführungsbeispiel der Z@'echselstro,m selbst
zu übernehmen. Es ist nur eine Spule! 2o als Soleno,id oder Elektromagnet vorhanden,
welche mit dem Wechselstrom beschickt wird. Der Wechselstrom wird allgemein 5o Wechscl
in der Sekunde! besitzen, und daher wird der Magnet auch 5o mal seine! Pole wechseln.
Im gleichen Rhythmus schwingt: der vor dem Magneten aufgehängte Naturmagnet und
bewegt dabei den Polierstahl 22. Der Naturmagnet 21 hat stets gleiche Polarität
und wird daher von dem El.ektromagnet einmal angezogen und einmal abgestoßen Im
Ausführungsbeispiel ist nur ein Elektromagnet vorgesehen: und an, der freien Seite
dies pendelnden Naturmagneten ein möglichst verstellbarer Gummipuffer angebaut,
der einmal die Schwingung dämpft und auch die Schwingungszahl des schwingenden Systems
einzustellen gestattet, so, daß die Eigenschwingungszahl auf diejenige des elektrischen
Systems abgestimmt werden kann.
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Es ist jedoch auch möglich, an die Stelle des Gummipuffers 23 einen
weiteren mit Wechselstrom beschickten: Magneten vorzusehen, welcher durch geeignete!
Schaltung den Magneten 20 unterstützt.
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Die zuletzt geschilderte! Einrichtung dürfte hinsichtlich des einfachen
Aufbaues und dadurch hin, -sichtlich der Betriebssicherheit den. größten Ansprüchen
genügen.
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In der Abb. 3 ist der gesamte! Aufbau der Einrichtung schematisch
gezeigt. Es handelt sich um eine Ausführung für Allstrombetrieb. Die beiden Elektromagneten
2.I und 25 bewegen den Anker 26, und dieser nimmt den Polierstahl 27 mit. Der Polierstahl
27 kann durch einen: angedeuteten Gasbrenner erhitzt werden. Die ganze Einrichtung
ist auf der Grund.pla:tte 29 montiert und wird: mit derselben auf irgendeine Unterlage
verschraubt oder son stwie befestigt. Diel Steuerung ist in dem Ka.ste:n
30 untergebracht und: derartig gebaut, daß sie als Ganzes leicht ausgewechselt
werden: kann.
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Im Rahmen: der Erfindung ist eis selbstverständlich auch möglich,
den: Polierstahl nur eine geradlinige Bewegung ausführen, zu lassen. In diesem Fall
würde an die Stelle der drehbaren Aufhängung eine gleitende- treten, welches konstruktiv
gesehen keinerlei besondere, Schwierigkeiten, bedeuten würde. Es wurde aber die
kreisförmige: Bewegung gewählt, weil durch dieselbe außer der, geraden Bewegung,
noch eine senkrecht zu dieser auftritt und dadurch die Polierwirkung der ganz-en
Einrichtung unterstützt werden dürfte.