DE8820C - Nietheften nebst Vorrichtungen zum Befestigen derselben - Google Patents

Description

1879.

Klasse S.

LA SOCIiTE RAYMOND & GUTTIN in GRENOBLE (Isere, Frankreich). Niethaften nebst Vorrichtungen zum Befestigen derselben.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. September 1879 ^a^·

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine neue Art von Niethaften für Schuhwerk, Handschuhe, Kleider u. dergl. und das Einsetzen derselben.

Fig. ι zeigt eine solche Niethafte in Seitenansicht.

Fig. 2 ist eine Ansicht derselben von oben. α ist der Haken, welcher zur Befestigung oder zum Einhaken dient, während der zur Axe der Hafte concentrisch ausgeschnittene Theil b derselben das Leder oder den Stoff aufnimmt, auf oder an welchem die Haften befestigt werden sollen.

Der Theil c, welcher den Nietkopf bildet, besitzt einen schrägen, aufgebogenen. Ausschnitt, den die Erfinder die »Schraube« nennen.

Um die Hafte zu befestigen, bohrt oder stanzt man in das Leder oder den Stoff ein kleines Loch, in welches man die Spitze i des aufgebogenen Theils des Kopfes c einsteckt. Dreht man nun, indem man das Leder oder den Stoff festhält, die Hafte ähnlich wie eine Schraube in das Loch ein, bis der Kopf durch das Loch gegangen ist, so wird das Leder oder der Stoff den Theil b der Hafte umschliefsen, während der breite Kopf c nur niedergeschlagen zu werden braucht, um einen sicheren Nietkopf zu bilden.

Die Vernietung geschieht vermittelst eines Schlages mit einem Hammer oder ähnlichem Werkzeuge auf die Spitze i oder vermittelst einer besonders dazu construirten Schraubenpresse, Fig. 3 und 4. Die Hafte kann nun nicht mehr aus dem Stoff herausgehen.

Um das Einsetzen der Haften zu erleichtern, wenden die Erfinder die nachfolgend beschriebene und in den Fig. 5 und 6 in Vorderansicht und im Längenschnitt dargestellte Maschine an.

Die Maschine besteht aus einem, auf einem Tisch festgeschraubten Träger A, in welchem sich die unten mit einer Kurbel M versehene Axe B dreht. Letztere hat an ihrem oberen Theil einen Ausschnitt α zur Aufnahme der Hafte, welche letztere durch die Zange b, die mit dem Ausschnitt α und der Zange c in gleicher Ebene liegt, festgehalten werden. Beide Zangen b und c bilden jede einen dreieckigen Ausschnitt x, Fig. 7, in der Art, dafs sie den Stift der Hafte gut festhalten können, Fig. 6. Der Rücken der Hafte stützt sich gegen den Boden des Ausschnittes a, und die Spitze i ist vorn nach links gerichtet.

Das Zusammenpressen der Zangen b und c bewerkstelligt man durch irgend ein beliebiges Mittel, einen Bolzen oder eine Flügelschraube G, wie auf der Zeichnung ersichtlich.

Die Kurbel M trägt auf ihrem Arm eine Feder d, auf deren freiem Theil sich ein dreieckiger Ansatz befindet, welcher sich in eine entsprechende Höhlung des unter dem Träger A befestigten Zapfens f einlegt.

Die Arbeiterin, nachdem sie die Hafte zwischen die Zangen b und c gebracht hat, schliefst die Schrauben C und steckt die aufgebogene Spitze i des Kopfes in das an dem entsprechenden Theil des Leders oder Stoffes gebohrte Loch. Hierauf denselben stark nach links ziehend, dreht sie mit der rechten Hand die Kurbel M, und der aufgebogene Theil des Kopfes, eine Schraube bildend, dreht sich in das Leder hinein, worauf man mittelst Schiagens auf die Spitze i die Vernietung bewerkstelligt.

Die Feder d und der Zapfen / dienen dazu, die Axe B genau in der Lage festzuhalten, welche sie einnehmen mufs, damit die Hafte, vorn mit der Spitze i ihres Kopfes nach links gerichtet, in dem gewünschten Sinne sich dreht.

Anstatt die Vernietung durch Hammerschläge auszuführen, kann dies auch mittelst einer Schraubenpresse, wie Fig. 8 zeigt, geschehen. Dieselbe ist, wie man sieht, mit einer Ahle k zum Bohren der Löcher in das Leder oder den Stoff versehen und hat eine andere Anordnung für die beiden Zangen b und c. Diese letzteren, federnd, sind unten an der Axe B vermittelst einer Schraube gehalten, wodurch sie infolge ihrer Federkraft das Bestreben haben, sich von selbst einander zu nähern. Um sie nun behufs Einbringung der Schraubenhafte aus einander zu halten, ist der Hebel m angebracht, durch dessen Niederdrückung die Zangen auseinandergezwängt werden, welche Wirkung durch An-

bringung von kleinen Rollen g an den Reibungspunkten des Hebels erleichtert ist,

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Die oben beschriebene Niethafte für Schuhe, Handschuhe, Kleider und ähnliche Gegenstände.

   Die Art und Weise der Befestigung dieser Hafte.

   Die oben beschriebene und dargestellte Maschine zu diesem Zweck, sowie die aufgebogene Spitze des Kopfes, welche vermittelst eines Hammers, einer Schraubenpresse oder durch irgend ein anderes geeignetes Mittel abgeplattet bezw. vernietet wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.