DE30514C - Hufeisen mit auswechselbaren Griffen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE -4S: Landwirthschaftliche Geräthe.

DOMINIK in BERLIR Hufeisen mit auswechselbaren Griffen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. Mai 1884 ab.

Das Hufeisen, Fig. 1 bis 3, ist ein gewöhnliches. An den Schenkelenden sind Stollen b c, welche breiter als stark und nicht so hoch sind als die gewöhnlichen. In der Mitte dieser Stollen sind horizontal gelegene runde Löcher ik von 5 bis 6 mm Durchmesser. Am Zehentheil des Hufeisens ist ein Bock α, welcher mit einer schwalbenschwanzförmigen Nuth /i, Fig. 2, versehen und im Hufeisen festgenietet ist; derselbe entspricht in allen Dimensionen dem aufgeschweifsten Griff eines gewöhnlichen Hufeisens. Das im Zehentheil des Hufeisens befindliche Loch zur Aufnahme des Bockes wird gebohrt, wenn das Hufeisen für den Huf entsprechend gerichtet und angepafst ist. In diesem Bock mit schwalbenschwanzförmiger Nuth wird im Sommer ein stumpfer, im Winter bei Glatteis u. s. w. ein scharfer Griff befestigt.

Der Griff, Fig. 4, entspricht in der Breite und Stärke dem Bock, überragt diesen aber, wenn er darin steckt, um die Hälfte. Der Oberste Theil Z in der Zeichnung desselben ist entweder scharf, wie die Zeichnung andeutet, oder stumpf, je nachdem er bei Winteroder Sommerwetter dienen soll. Der unterste Theil ist mit einem schwalbenschwanzförmigen Zapfen η versehen, dessen Ende quer durchlocht ist. Der Zapfen erstreckt sich rechtwinklig zum aufrecht stehenden Griff und entspricht in allen Dimensionen der Nuth im J3ock. Das Loch m im Zapfen ist etwa 2 mm breit und 10 bis 15 mm lang und dient zur Aufnahme eines keilförmigen Spleifsnagels o, Fig. 5. Dieser ist ein Eisenstück von etwa 6 cm Länge und 10 bis 15 mm Breite, welches in der Mitte 2 mm stark und an den Enden keilförmig zugeschärft ist. Dies Eisenstück ist in der Mitte derartig nach den Breitseiten zu zusammengebogen, dafs die Enden desselben 2 bis 4 mm von einander entfernt stehen, aber mittelst des Daumens und Zeigefingers an einander gedrückt werden können.

Die Befestigung des Griffes wird auf die Weise bewirkt, dafs derselbe mit seinem Zapfen in die Nuth des Bockes gesteckt bezw. getrieben und durch den auf der entgegengesetzten Seite des Bockes durch das Loch des Zapfens getriebenen Spleifsnagel 0 festgehalten wird. Soll der Griff gewechselt werden, was nöthig ist, wenn derselbe sich so weit abgenutzt hat, als er den Bock am Zehentheil überragt (diese Vorrichtungen dürfen der Abnutzung nicht unterworfen werden), so wird, um den Griff zu wechseln, der Spleifsnagel zurück- und dann der Griff mit einem kleinen Hammer herausgetrieben.

Der Vorzug dieses Hufeisens den gewöhnlichen gegenüber besteht darin, dafs es im Sommer und Winter brauchbar ist, indem nicht das Eisen, sondern nur die eingesetzten Theile sich abnutzen, dafs es ferner den Pferden beim Anziehen Halt gewährt, und schliefslich dafs der Griff, ohne den Pferden Schmerz zu

verursachen, täglich eingesetzt und herausgenommen werden kann.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Ein Hufeisen, Fig. ι, mit einem am Zehentheil desselben festgenieteten Bock a mit schwalbenschwanzförmiger Nuth h, Fig. 2, zur Aufnahme der unter 2. angegebenen stumpfen und scharfen Griffe.
   Ein Griff, Fig. 4, mit seitlichem, schwalbenschwanzförmigem Zapfen η und Spleifsnagelloch m, welcher in einen am Hufeisen mittelst Nietung befestigten Bock gesteckt und darin durch einen Spleifsnagel gehalten wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.