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Schaltungsanordnung für Tonfrequenztelegrafie, bei der Tonfrequenzerzeuger
fest mit den zugehörigen Fernschreibern verbunden und auf eine bestimmte Frequenz
eingestellt sind Fernschreiber werden vielfach in Tonfre.quenzschaltungen betrieben,
um über Tele fonieverbindungen betriebsfähig zu sein. Diese sogenannten Eintonverbind.ungen
haben den Nachteil, d'aß über den gesamten Frequenzbereich einer Fernsprechverbindung
nur ein Telegramm gesendet werden. kann.
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Für weite Entfernungen ist eine Mehrfachausnutzung einer Fernsprechverbindung
durch die sogenannte Wechselstromtelegrafie bekannt. Dabei werden verschiedene Trägerfrequenzen
getastet und, gleichzeitig auf die Leitung gegeben. Solche Schaltungen verlangen
der Leitung zugeordnete Frequenzerzeuger und Filter, an die die Fernschreiber wahlweise
angeschlossen werden. Die verschiedenen Trägerfrequenzen werden entweder durch einzelne,
entsprechend abgestimmte Generatoren erzeugt oder aber durch Frequenzvervielfachungaus
einer Grundfrequenz gewonnen. Hierbei wird auch im Falle der Anwendung solcher Frequenzvervielfacher
nicht die für mehrere Frequenzvervielfacher gemeinsame Grundfrequenz, sondern erst
die in der gewünschten Höhe erzeugte Frequenz unmittelbar getastet, d. h. durch
die Fernschreibzeichen moduliert.
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Die Erfindung geht demgegenüber von, der bei sogenannten Eintonverbindungen
gebräuchlichen Verwendung von Fernschreibern aus, die mit einem
auf
eine einheitliche Festfrequenz, - z. B. goo Hz, eingestellten Tonfrequenzerzeuger
ausgerüstet sind, und strebt auch für solche an sich mit Festfrequenzen arbeitende
Fernschreiber eine Mehrfachausnutzung der dabei vorgesehenen, für Sprachübertragung
geeigneten Übertragungswege an, um die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen: Erfindungsgemäß
wird dies dadurch erreicht, daß ein oder mehrere Fernschreiber zusätzlich mit Frequenzwandlern
zur Umwandlung der mit den Fernschreibzeichen bereits modulierten (,getasteten)
Grundfrequenz in höhere Frequenzen versehen und mit Umschalt-und Zusatzeinrichtungen
verbunden sind, die durch Umschaltung mindestens eines Fernschreibers und Einschaltung
entsprechender Frequenzwandler, Verstärker und Filter einen gleichzeitigen Mehrfachbetrieb
von Fernschreibern auf der -Grundfrequenz und- einer oder mehreren höheren Tonfrequenzen
oder einen Fermsprechbetrieb mit gleichzeitigem überlagertem Fernschreibbetrieb
auf einer oder mehreren Tonfrequenten. oberhalb des für die Sprachübertragung benutzten,
nach oben begrenzten Frequenzbandes ermöglichen.
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Zweckmäßig kann aus der Grundfrequenz, die bei den bekannten Geräten
beispielsweise goo Hz beträgt, ein Kanal gebildet werden.. Durch Frequenzverdoppelung
läßt sich ein zweiter Kanal von i8oo Hz und,- durch Verdreifachung ein dritter Kanal
von ä7oo Hz herstellen. Der letztere kann dann wahlweise auch als Überlagerungskanal,
das heißt als über dem entsprechend begrenzten Sprachfrequenzband liegender Kanal
verwendet werden.
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Die- Schaltung nach der Erfindung wird zweckmäßig in einem besonderen
Zusatzgerät zusammengefaßt, das mittels eines an sich vorhandenen Zwölffachsteckers
an den vorhandenen Fernschreiber angeschlossen wird. Es ergeben sich dann besonders
zweckmäßige Schaltungen auch für die Stromversorgung, deren Einzelheiten aus dem
nachstehend an Hand der Fig. i und 2 beschriebenen Ausführungsbeispiele hervorgehen.
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Die Erfindung wird an Hand der nachstehenden Figuren in ihren' Einzelheiten
erläutert. Als Beispiel wird die Anwendung auf ein an sich bekanntes Bildpunktschreibergerät,
den - sogenannten Siemens-Hell-Feldfernschreiber, beschrieben. In der Fig. i ist
der Stromlauf des bekannten Gerätes schematisch dargestellt; Fig. 2 zeigt das Zusatzgerät
nach der Erfindung. Die Schaltung des bekannten Feldfernschreibers ist in Fig. i
dargestellt, und zwar in dor »Bereit«-Stellung des Schalters U i. Der Schalter U
i besitzt drei Stellungen a, b und c, von denen d »Aus«, b »Bereit«
und c »Ein« kennzeichnet.- -Der Antrieb der Sendewalze SW und der Emptängssohreibspindel
ES erfolgt durch einen Motorgenerator, der an die Klemmen K 6 ca, K 5 und
K 7 angeschlossen wird. Dieser Motorgenerator erzeugt gleichzeitig aus einer i2-Volt-Gleichstromquelle
die Anodenspannung von etwa 165 Volt für die Röhren des Verstärkers und des Röhrensummers.
Der Röhrensummer RS erzeugt eine feste Frequenz von goo Hz, die über den Übertrager
Ue 3 auf den Leitungsübertrager Ue i gelangt. Der Leitungsübertrager besitzt
drei Wicklungen, von denen die eine mit den Klemmen d, e an die Leitung angeschlossen
ist; die zweite den getasteten Strom von goo Hz aufnimmt und die dritte an die Eingangsklemmen
des Verstärkers Ue 2 angeschlossen ist. Bei Vierdrahtbetrieb kann an die
Eingangsklemmen des Übertragers Ue 2 auch die Leitung mit den Klemmen
d i, e -i gelegt werden. Der Verstärker besitzt eine Vorverstärkerröhre VVR
und. eine Endverstärker röhre EVR. Nach der Vorverstärkung erfolgt Gleichrichtung
durch die Gleichrichter GL. Der Ausgang der Endverstärlcerröhre EVR ist mit dem
Empfangsmagneten EM des Empfängers verbunden. Sämtliche wichtigen Punkte der Schaltung
sind mit den Buchsen einer Zwölffachsteckdose St verbunden, deren Einzelanschlüsse
mit st i bis st i2 bezeichnet sind. Beim Einführen eines Steckers wird der
Kontakt stk geöffnet. Diese Steckdose dient bei dem bekannten Gerät.zur Herstellung
verschiedener Schaltungen besonders für drahtlosen Betrieb. Die Beschreibung weiterer
Einzelheiten dieses Gerätes erübrigt sich, da es im Schrifttum mehrfach beschrieben
ist, Für den. Mehrfachbetrieb derartiger Fern, sehreiber wird nun gemäß der Erfindung
das in Fig.2 dargestellte Zusatzgerät benutzt. Die Zuführung der Spannungen erfolgt
über den, Zwölffachstecker StZ, der dem in Fig. i dargestellten. Zwölffachstecker
St mit seinen Klemmen entspricht. Die Schaltung des Zusatzgerätes ist für den Anschluß
von drei Fernschreibern FS I bis FS III ausgebildet, obwohl .grundsätzlich auch
die Verwendung von mehr Geräten möglich ist. Einer der drei Fernschreiber, nämlich
der Fernschreiber FS I, liefert über den Zwölffachstecker die Betriebsspannungen
für das Zusatzgerät. Dieser Fernschreiber wird zur Vereinfachung der Schaltung in
Vierdrahtschaltung betrieben. Durch Kurzschließen . der Punkte stz i und stz ¢ am
Zwölffiachstecker wird die .getastete Tonfrequenz von. den Leitungsklemmen und vom
Empfangsteil des Fernschreibers ferngehalten. Abgenommen wird die getastete Sendefrequenz
an den Punkten stz 2 und s23 des Zwölffachsteckers und einem Frequenzverdreifacher
zugeführt. Dieser besteht aus drei Übertragern Ue 5 bis Ue7, deren Primärwicklungen
im Stern geschaltet sind. Für den dritten Anschluß wird aus dem Widerstand W i und
dem Kondensator C i eine Hilfsphase gebildet. Die Frequen.zverdreifachung ergibt
sich aus dem Auftreten einer 3. Harmonischen in den Sekundärwicklungen bei Kompensation
der Grundwelle durch die Sternschaltung. Es entsteht also an dem Ausgang der Übertrager
eine Trägerfrequenz f 3 von 27oo Hz, die über die Verstärkerröhre VR i und den Übertrager
T Te 8 dem Filter F i zuggeführt wird: Die Zuführung erfolgt ungefähr in.
der Mitte des Filters, das auch für den Empfang der gleichen Frequenz dient. Für
die Sendung ist nur die Hälfte des Filters erforderlich, weil nur die Seitenbänder
ausgesiebt-werden müssen, während beim Empfang
eine Trennung von
den anderen Trägerfrequenzen erforderlich ist. Die eine Hälfte des gesendeten Telegrafierstromes
fließt über den linken Teil des Filters und über den Leitungsabschlußübertrager
Ue .4 auf die Fernleitung FL. Der andere Teil gelangt über den rechten Teil
des Filters und; die Verstärkerröhre VR 2 auf den eigenen Empfänger des Fernschreibers
FS I. Angeschlossen wird dabei der Ausgang des Übertragers Ue io an die Leitungsklemmen
d i, e i in Fig. i. Der gesendete Text kann also über diesen Weg vom Empfänger mitgelesen
werden, trotzdem die Punkte st,- i und st,- .I im Zwölffachstecker
kurzgeschlossen sind, da sich der Kurzschluß der einen. Wicklung infolge der Streuung
und der Verluste nicht voll auf die anderen Wicklungen auswirkt. Werden über die
Fernleitung FL Zeichen mit der Frequenz f 3 (2;0o Hz) empfangen, so
gelangen sie über das Filter F i zur Verstärkerröhre VR :2 und damit zum Empfänger
des Fernschreibers FS I. Sie passieren also das ganze Filter F i. Die Schaltung
des Fernschreibers, insbesondere die des Empfängers, ist so eingerichtet, daß letzterer
auf Frequenzen bis d.ooo Hz ohne weiteres anspricht.
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An die Klemmen des Übertragers Ue 4. ist nun ein Sprachfilter SF angeschlossen,
das alle Frequenzen, die über 2ioo Hz liegen, absperrt. Ist der Schalter
U II mit den Kontakten u II i bis u 11 5 in der der gezeichneten
entgegengesetzten Stellung, so kann an die Klemmen FSp ein Fernsprecher angeschlossen
werden, so daß über die Fernleitung FL
ein Gespräch und ein Telegramm im überlagerungstelegrafierbetrieb
auf der Frequenz f 3 von 270o Hz gegeben werden kann. Auf der Fernsprechleitung
kann auch gerufen werden, z. B. durch In.duktorruf von 25 Hz.
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Wird nun der Schalter U II in die gezeichnete Stellung umgelegt, so
können über den Sprechkanal zwei weitere Fernschreiber der gleichen. Ausbildung
wie in Fig. i betrieben werden. Der Fernschreiber FS 2 wird mit seinen Klemmen
d, e an die Ausgangsklemmen eines Tiefpasses TP I für die Frequenz
f i von goo Hz angeschlossen. In beiden Richtungen erfolgt dann der Betrieb mit
der vom Fernschreiber selbst erzeugten Trägerfrequenz f i = 9oo Hz.
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Der Fernschreiber FS III wird auch zweidrahtmäßig mit den Klemmen
d, e angeschlossen, und die von ihm gelieferte, bereits getastete, das heißt durch
die Fernschreibzeichen modulierte Frequenz f i von goo Hz gelangt in der Senderichtung
über den. Tiefpaß TP II für die Frequenz f i auf eine Doppelweggleichrichterschaltung
GL i, in, der eine Frequenzverdopplung erfolgt. Der Tiefpa;ß' TP 1I ist als Sperre
für die Frequenz f 2 von iSoo Hz ausgebildet. Der bei der Frequenzverdopplung entstehende
Gleichstromanteil wird durch einen Kondensator C 3 von der nachfolgenden Verstärkerröhre
VR 3 ferngehalten, so daß in dem Ausgangskreis nur die Frequenz f 2 von i8oo
Hz auftritt und dem Übertrager Ue 12 zugeführt wird. Von der Sekundärwicklung dieses
Übertragers gelangt die Spannung auf das Filter F 2 für die Frequenz
f 2
von i8oo Hz und von da über das Sprachfilter auf die Fernleitung.
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Da die verstärkten. Tele grafierströme von der Röhre VR 3 auch auf
das Gitter d-er Empfangsröhre VR 4. gelangen, wird diese Röhre beim Senden durch
Anlegen einer negativen Gittervorspannung gesperrt. Diese Gittervorspannung wird
aus den Sendezeichen: selbst durch Gleichrichter Gl 2
gewonnen.. Dadurch wird
der Kondensator C.4 aufgeladen, der den Sperrzustand noch einige Zeit über die Dauer
eines Zeichens hinaus, nämlich bis zur Entladung über den Sperrwiderstand des Gleichrichters
G12 aufrechterhält. Ein Rückfluß der Zeichen auf den Empfänger erfolgt also trotz
der zweidrahtmäßigen Anschaltung nicht. Das Mitlesen geht schon im Fernschreiber
selbst vor sich.
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Die Röhren VR i und VR 2 werden gemeinsam mit den Röhren des Fernschreibers
FS i durch dessen Schalter eingeschaltet. Die Röhren VR 3
und UR d. werden
dagegen bei Dreifachbetrieb dauernd geheizt, weil sie auch betriehshereit sein:
müssen, wenn der Fernschreiber FS i vorübergehend ausgeschaltet ist. Die Anodenspannung
wird für alle vier Röhren des Zusatzgerätes aus dem Motorgeneratordes Fernschreibers
FS i entnommen, solange dieser eingeschaltet und damit das Relais A angezogen ist.
Wird dagegen der Fernschreiber FS i ausgeschaltet, so fällt das Relais A ab und.
schaltet einen Gleichumrichter G1U ein, der in der gezeichneten Lage der Kontakte
a i und a,2 den. Gleichstrom von 12 Volt, der ihm über den Zwölffachstecker
zugeführt wird, in einen Gleichstrom von 22o Volt umformt. Dieser Gleichumrichter
liefert dann die Anodenspannung für die Röhren VR 3 und VR q.. Wird der Umschalter
U umgelegt, so daß Überlagerungstelegrafierbetrieb: vor sich geht, so werden
die Röhren VR 3 und VR q. abgeschaltet.