DE880777C

DE880777C - Verfahren zur Herstellung fluessiger Emulsionen

Info

Publication number: DE880777C
Application number: DER2359D
Authority: DE
Inventors: Gerhard Dr Benkendorff; Wilhelm Dr Gottschall; Hermann Dr Velde
Original assignee: Ruhrchemie AG
Current assignee: Ruhrchemie AG
Priority date: 1943-01-05
Filing date: 1943-01-05
Publication date: 1953-06-25

Description

Verfahren zur Herstellung flüssiger Emulsionen Bei der üblichen Oxydation von Paraffingatsch mit Luft ergibt sich nach Abtrennung der unverseifbaren Bestandteile und Destillation der rohen Fettsäuren ein Destillationsrüclsstand, der als Oxydpech bezeichnet wird. Das Oxydpech stellt eine dunkel gefärbte, weiche Masse dar und weist eine Neutralisationszahl von annähernd 70 und eine Verseifungszahl von etwa I25 auf. Durch eine schonende Oxvdation mit Alkalibichromat-Schwefelsäure-Mischungen, wobei gegebenenfalls eine vorhergehende Verseifung mit hochkonzentrierter Nlkalilatlge durchgeführt werden kann, läßt sich das Oxydpech in ein gelbbraun gefärbtes Endprodukt umwandeln, das eine Neutralisationszahl von r50 bis IgO und eine Verseifungszahl von I90 bis 200 aufweist.
Es wurde gefunden, daß sich ein durch die angegebene Oxydation aus Oxydpech gewonnenes Endprodukt in besonders guter Weise zur Herstellung flüssiger Emulsionen eignet, die außerordentlich stabil sind und auch bei längerem Stehen keine unerwünschte Aufrahmung zeigen. Zur Herstellung derartiger Emulsionen ist im allgemeinen ein gewisser Nll'aliüberschuß erforderlich. Tn manchen Fällen kann man jedoch mit ihrer Hilfe auch flüssige Emulsionen herstellen, die im sauren pBereich liegen.
Die auf diese Weise hergestellten Emulsionen sind für zahlreiche Verwendungszwecke brauchbar, z. B. als Bohröte, als Papierimprägnierungsmittel oder als Desinfektionsmittel.
Weitere Einzelheiten sind aus den nachfolgenden Ausführungsbeispielen ersichtlich.
Ausführungsbeispiel I Von einem aus Destillationsrüdständen der Paraffinoxydation (Oxydpech) durch dreimalige Behandlung mit Alkalibichromat-Schwefelsäure erhaltenen Oxydationsprodukt wurden 3 kg mit r5 kg eines synthetischen Spindelöls vermischt, das eine Viskosität von IJ7° E (500) aufwies. Das Gemisch wurde auf 1200 erwärmt und mit einer Lösung von 572 g Kaliumhydroxyd in 500 ccm Wasser verseift.
Unter intensivem Rühren wurden dann bei einer Temperatur von 90 bis 950 etwa 121 Wasser, dem nochmals 150 g Kaliumhydroxyd zugesetzt waren, in das verseifte Produkt hineinemulgíert. Es entstand eine sehr gute, dickflüssige Bohrfettemulsion, welche sich im Verhältnis 1 : 10 mit Wasser verdünnen ließ. Die erhaltene Lösung war in hervorragender Weise als Bohröl bei der spanabhebenden Metallverarbeitung (Fräsen, Bohren, Drehen usw.) geeignet.
Ausführung s bei sp i el 2 EinDestillationsrüclçstand der Paraffinoxydation (Oxydpech) wurde zunächst mit überschüssiger Natronlauge verseift und danach zweimal mit einer Lösung behandelt, die Natriumbichromat und Schwefelsäure enthielt. Von dem hierbei erhaltenen Produkt wurden 3 kg mit 7,5 kg Kresol vermischt und die erhaltene Mischung bei I20° mit einer Lösung verseift, die aus 500 g Wasser und 357 g Kaliumhydroxyd bestand. Danach wurden in das verseifte Material bei 90 bis 950 noch 19,5 l Wasser hineinemuigiert. Die erhaltene sehr stabile flüssige Emulsion ließ sich mit warmem Wasser bis zum Verhältnis 1 : 3000 ausgezeichnet verdünnen, ohne daß Aufrahmung eintrat. Sie zeigte einen pn-Wert von 6,6 und war zur Herstellung von desinfizierenden Bädern oder zur Desinfektion von Räumen verwendbar.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung flüssiger Emulsionen, dadurch gekennzeichnet, daß man die durch eine wiederholte Behandlung der Destillationsrückstände, die im Anschluß an die Paraffinoxydation bei der Fettsäuredestillation anfallen, durch Oxvdation mit Alkalibichromat und Schwefelsäure gewonnenen Raffinationsprodukte als Emulgator verwendet.