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Schallplattenschneider Die bisher bekannten Schallplattenschneider,
deren Anker mit Hilfe einer Torsionsstabfeder gelagert ist und durch Gleich- und
Wechselfiußkreise becinfiußt wird und die der Aufzeichnung von unmittelbar abspielbaren
Hartplatten dienen, befriedigen in bezug auf den Übertragungsbereich der hohen Frequenzen
noch nicht. Mit ihnen kann bei einer Ankerresonanz von etwa 3ooo Hz bei entsprechender
Dämpfung ein Übertragungsbereich bis höchstens sooo Hz erzielt werden. Sie nutzen
daher die in den heutigen Hartplatten liegenden :@Iöglicbheiten, welche Aufzeichnungen
bis ungefähr ro ooo Hz zulassen, nicht aus.
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!,'ei den bisher bekannten Geräten machen sich außerdem gerade mitten
im wichtigsten Teil des Llbertragungsberei bes Schwankungen im Frequenzgang viel
störender bemerkbar als bei höher liegender Eigenschwingung. Diese werden z. B.
verursacbt durch die Temperaturabhängigkeit der Ankerdämpfung.
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Will man derartige Geräte verbessern, so muß man beachten, daB eine
Erhöhung .der Ankerabstimmung nur in der Weise erfolgen darf, dar die vorgegebene
Rillenbreite nach wie vor verzerrungsfrei ausgesteuert werden kann. Diese Forderung
ist nun schwer zu erfüllen, da nämlich die verfügbaren magnetischen Kräfte durch
den Ankerquerschnitt eine Begrenzung erfahren. ,Man kann nun beispielsweise so vorgehen,
daB man d.ie Ankerhähe auf das kleinstmögliche -NTaß verringert.
Hierdurch
ergibt sich ein Anwachsen der Streuung und der mechanischen Schwierigkeiten. Ferner
muß das Trägheitsmoment der Ankerzunge an das Träg'heitsmoment !des Stichels richtig
angepaßt werden. Auf Grund von Rechnungen kann man feststellen, daß sich optimale
Verhältnisse für den Fall ergeben, in dem das Trägheitsmoment der Ankerzunge ungefähr
gleich dem doppelten Trägheitsmoment des Stichels ist, wobei vorausgesetzt sei,
daß die Ankerzunge keine zusätzlichen, magnetisch nicht wirksamen Massen enthält
und der Schneidwiderstand vernachlässigbar ist.
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Der Gegenstand der Erfindung vermeidet diese Nachteile dadurch, daß
nicht wie bisher durch mit dem Anker verbundene Teile magnetömotorische Kräfteerregtwerden,.sondern
dieAnordnung so ausgebildet wird, daß dieser frei von Primärerregern magnetomotorischer
Kräfte ist und die magnetomotor ischen Kräfte in einem feststehenden Teil der Anordnung
erzeugt werden. Hierbei gibt es dann beispielsweise zwei Möglichkeiten des Aufbaues.
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a) Einmal kann man .den Anker in Richtung des Stichels von Gleiehfluß
<durchsetzen und quer hierzu Gleichfluß und Wechselfluß auf ihn wirken lassen
oder aber b) den Anker in Richtung des Stichels von Wechselfluß durchsetzen und
quer dazu Gleich-und Wechselfluß auf ihn einwirken lassen.
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Hierdurch ergibt sich eine Reihe von Vorteilen, die nachstehend aufgeführt
sind. Im Fall a wird i. gegenüber den bisher bekannten Anordnungen nach der Erfindung
die Zaa`hl der Luftspalte im Kreis des Wechselflusses von vier auf drei vermindert
und dadurch die Empfindlichkeit erhöht und die Streuung verringert; 2. kann der
Wechselflußikreis so stark dimensioniert werden, daß das Eisen nur schwach du.rchmagnetisiert
wind, sich also geringe, nichtlineare Verzerrungen ergeben; der gefährliche engste
Querschnitt, der durch das Ankerende zwischen den Polschuhen gebildet wird, beschränkt
sich hierbei auf die kleinstmögliche Länge; 3. durch den günstigen magnetischen
Aufbau ist es möglich, mit besonders kleinen Permanentmagneten auszukommen, wodurch
sich die gerade jetzt besonders wichtigen Einsparungen von Sparstoffen erzielen
lassen; q.. die Befestigung sämtlicher Teile kann in dem Weichelsenjoch erfolgen,
so daß eine bessere Zugänglichkeit, Justierbarkeit und eine größere Stabilität als
bei dem üblichen Aufbau auf einer Grundplatte erzielt wird.
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Für die Fälle a und b ergibt sieh der 'gemeinsame Vorteil, daß die
Konstruktion des Ankers nicht durch die Notwendigkeit, Wi:Ckelraum für die Spulen
zu schaffen, beeinflußt wird. Hierdurch ist es möglich geworden, einen Anker sehr
niedriger Bauhöhe zu verwenden und trotzdem die mägnetomotorischen Kräfte in unmittelbarer
Nähe der Arbeits.luftspalte einwirken zu lassen.
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An Hand der Abb. a bis 5 wird der Erfindungsgegenstand erläutert.
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Abb. i zeigt eine Anordnung, wie sie zur Zeit allgemein Verwendung
findet, Abb.2 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem der Anker in Richtung
des Stichels von Gleichfluß durchsetzt wird und die Gleich- und Wechselflüsse quer
hierzu auf :den Anker einwirken; Abb. 3 und ¢ zeigen konstruktive Einzelheiten des
in Abb, 2 schematisch- dargestellten Gerätes und Abb.5 ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung, bei dem der Anker in Richtung des Stichels von Wechselstrom beeinflußt
und die Gleich- und Wechselflüsse quer hierzu auf den Anker wirken.
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Der Anker=i mit dem Stichele befindet sieh bei bisher bekannten Anordnungen
zwischen vier Polen 3 und wird durch eine Spule 4., die Wechselstroin führt, beeinflußt.
Der Permanentmagnet 5 liefert einen Gleichflüß, der in Richtung der Pfeile6 die
Anordnung durchsetzt. Die W 'echselfiüsse bilden sich, wie bekannt, so aus, wie
es die Pfeile 7 zeigen.
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Abweichend von dieser Anordnung wird der Anker gemäß Abb. . der Erfindung
nicht mit einer Spule versehen, sondern ist frei von Primärerregern magnetomotorischer
Kräfte, d.h. also auf dem Anker dürfen sichkeine primären Gleich- oder V4'echselflußquellen
befinden. Hierdurch wird es möglich, seine Bauhöhe zu verkleinern. Der Anker 8 mit
dem Stichel 9 befindet sich zwischen zwei von Wechselstrom durchflossenen Polen
ro, die einen durch einen Kreis 13 dargestellten Wechselfluß hervorbringen. Über
dem Anker 8 ist ein Magnet v2 angeordnet, der einen Gleichfluß hervorbringt, welcher
durch die Pfeile ri veranschaulicht ist. Der den Stichel 9 tragende Anker 8 ist
mit Hilfe von Torsionsstabfedern 15 in einen Messingrahmen -16 eingelötet;
und zwar ist zur Schaffung einer sicheren Lötverbindung der Durchmesser der Torsionsstabfeder
an :der Einlötstelle vergrößert ausgeführt. Der Messingrahmen u!C selbst ist mit
dem Weidheisenjoch -14 verschraubt und so justiert, daß zwischen der Ankerzunge
und dem Magnetpolschu1i.17 ein schmaler Luftspalt von beispielsweise oyo:5 mm entsteht.
Der Magnetpolschuh (ii7 ist über zwei Messingscheiben a;8 mit dem Messingrahmen
19 verbunden, der ebenfalls mit dem Weicheisenjoch 14 verschräubt wird und dadurch
den Permanentmagneten r2 an dem Weidheisenjoch 14 festspannt. Auf beiden Schenkeln
des Weicheisenjoches 14 sind Polschuhe 2o, welche die Spulen 2r tragen, befestigt.
Zwischen den Polschuhen 2o, von denen nur der linke der besseren Darstellung wegen
gezeigt ist, und dem Anker 8 befinden sich schmale Luftspalte. Zur Dämpfung der
Ankerresonanz ist es zweckmäßig, auf dien rohrförmigen Ankeransatz, der zur Aufnahme
des Stichels: :dient, einen Streifen Polvvinvlchlorid aufzuschieben und zwischen
die Spulenkörper zu klemmen.
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Die Einspannung. des Stichels 9 im Anker 8 zeigt Abb. q.. Der Stichel
9 wird durch eine Klemmschraube 22, die aus dem gleichen Material wieder Anker besteht,
gehalten. Da diese Klemmschraube zugänglich sein muß, wegen der Massenvergrößerung
aber mit dem Schraubentrieb (Verstell-kopf) nicht in Verbindung stehen soll, ist
eine Kupplung 23 vorgesehen, die durch eine Feder 2¢ stets in ausgerücktem Zustand
gehalten wird, wenn man den Griff z5 nicht betätigt. Soll der Stichel ersetzt werden,
so bringt man mit Hilfe des Griffes 25
die Kupplung 23 mit dein
Knopf der Klemmschraube .22 in Eingriff, so daß man diese sowohl festspannen als
auch lösen kann.
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Eine Anordnung, die zwar nicht so vorteilhaft wie die oben beschriebene
ist, für manche Fälle aber doch zweckmäßig sein kann, zeigt Abb.5. Auch hier ist
der Anker 26 frei von Primärerregern magnetomotorischer Kräfte. Er befindet sich
hier zwischen zwei durch die Pole 27 und 28 gebildeten Luftspalten. Unmittelbar
über dem Anker 2,6 sitzt ein Weic'heisenkörper 29, der eine der Erzeugung von Wechselfluß
dienen(de Spule 30 trägt. Der Wechselflußkreis läuft nun über den Anker 26
und die Pole 27, 3 1 bzw. 28, 32, während sich der durch den Permanentmagneten
33 erzeugte Gleichfluß sowohl über die Pole 31, 32 als auch 26, -27 schließt.