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Elektromagnetischer Tonabnehmer Ein wichtiger Gesichtspunkt bei der
'Konstruktion von elektrischen Tonabnehmern ist bekanntlich die Herabsetzung des
Tonabnehm.ergewichtes bzw. des auf die Schallplattenrille einwirkenden \T,adeldruckes.
Bei verschiedenen bekanntgewordenen Konstruktionen wurde eine teilweise Entlastung
der Schallplatte durch besonders leichte Ausführung des Ankers usw. oder durch den
Einbau von Federn oder Gegengewichten bewirkt. Bei einer anderen bekannten Ausführung
wurde .der Druck des Magneten auf die Schallplattenrille wenigstens teilweise dadurch
ausgeschaltet, daß der Magnet nicht in den Tonabnehmer eingekaut ist, sondern als
Tragarm für das eigentliche Abtastsystem dient, also außerhalb des Tonabnehmerkopfes
angeordnet ist. Der von oben auf die Schallplatte einwirkende Druck wird hierdurch
zwar wesentlich gemindert, da jedoch der schwere Magnet immer noch an der Wanderung
des Tonabnehmers teilnimmt, muß der Anker ziemlich fest eingespannt werden, so .daß
die angestrebte Schonung der Schallrille nicht im gewünschten Ausmaß erreicht werden
kann. Bei den letztgenannten :elektromagnetischen Tonabnehmern für Schallplatten.abtästung
mit einem bei der Plattendrehung wandernden Tonahnehmerarm, bei denen der zum Induktionssystem
gehörende Magnet außerhalb des Tonabnehmerkopfes angeordnet ist, werden die erwähnten
Nachteile gemäß der vorliegenden Erfindung dadurch v.(#rmieden, däß eine völlige
Trennung sowohl vom Tonabnehmerkopf ,als auch vorn Tragarm und Magnet derart durchgeführt
ist, daß der Magnet .an der Schallplattenbewegung bzw. der Wanderung des Tonabnehmers
nicht teilnimmt. Gewicht und Masse der durch die Schallplattenrille in Bewegung
gesetzten Teile
kann nunmehr wesentlich verkleinert werden, und
mit besonderem Vorteil können auch Tonabnehmersysteme verwendet werden, bei denen
die jetzt höchst nachgiebig einspannbare Abtastnadel zugleich als Anker dient, was
bereits in einem älteren Patent vorgeschlagen ist. Die völlige Trennung von Magnet
und Induktionssystem gestattet außerdem noch bei zweckmäßigen Ausführungen der Erfindung
die Durchführung sehr einfacher magnetischer Lautstärkeregulierungen, ohne daß dadurch
das Gewicht erhöht wird oder Eingriffe in den Tonahnehmer bei der Regulierung erforderlich
sind.
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Die Abb. i und 2 zeigen die grundsätzliche Anordnung der Vorrichtung.
Abb. i zeigt eine seitliche Ansicht bei .entfernter Tonabnehmerhaube, Abb.2 eine
Draufsicht, wobei die unterhalb der Schallplatte liegenden Teile gestrichelt gezeichnet
sind. Es bedeuten a den Tonabnehmerkopf, b die. nachgiebig eingespannte und zugleich
als Anker di:enendq Abtastnadel, c die Induktionsspulen auf den (dem) (lamellierten)
Eisenkernen; e sind die Polschuhe des Magneten f und g die Schallplatte auf dem
Plattentellerh. Die Anordnung stellt ein vollständiges magnetisches System dar,
dessen magnetischer Fluß über den Arbeitsluftspalt zwischen dem Anker b und den
Spulenkernen,d,, ferner noch über zwei breite Luftspalte zwischen e und dem; Tonabnehmerkopf
geht. Aus Abb.2 ist zu ersehen, daß die Polschuheeentsprechend dem von der Abtastnadel
und dem hinteren Ende der (bzw. des) Spulenkerne s zurückgelegten Weg gestaltet
sind. Ist die Tanabnehmerführung derart eingerichtet, daß der Tanabnehmerkopf (bzw.
die Nadelspitze) stets senkrecht zur Tangente der Schallplattenrillen geführt wird,
so verlaufen die Magnetschenkel bzw. die Polschuhee parallel und geradlinig. Diese
Art der Tonabnehm@erführung ist deshalb :auch besonders geeignet für Geräte mit
herausziehbarem Schallplattenteller. Bei den Ausführungen, bei denen der Magnet/
oberhalb der Schallplatte, .also z. B. im Deckel des Gerätes, angeordnet ist, können
die Magnetschenkel bzw. die Polschuhe besonders nahe an die im Tonabnehmerkopf eingebauten
Teile des Magnetsystems (Anker, Polschuhe bzw. Spulenkern d) herangebracht werden,
wodurch eine Steigerung des Wirkungsgrades erzielt werden kann.
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In dem Tonabnehmer kann jede beliebige Abtastnadel als Anker verwendet
werden; besondere Vorteile bieten selbstverständlich Nadeln, die aus weichem Eisen
bzw. aus besonders geeigneten Legierungen hergestellt sind und eine gehärtete Spitze
aufweisen oder in irgendeiner Form als Dauernadel ausgebildet sind. Der Magnet,
der bei Verwendung der neuartigen Oerstit- oder ähnlicher Stähle wesentlich kleiner
sein kann, als in der Abbildung dargestellt ist, kann auch beweglich angebracht
sein, und dadurch kann infolge Vergrößerung bzw. Verkleinerung des Abstandes zwischen
Tonabnehmerkopf und Magnet in an sich bekannter Weise eine Regelung der Lautstärke
erzielt werden. Die Bewegung kann in Richtung der eingezeichneten Pfeile m oder
n erfolgen. Ist der Magnet z. B. im Deckel des Abspielgerätes eingebaut, wobei er
je nach Art und Ausführung des inagnetischen Systems über oder vor dem Tonabnehmerkopf
angeordnet sein kann, so wird offenbar auch durch Öffnen oder Schließen des zweckmäßig
feststellbaren Deckels eine Veränderung der Lautstärke erreicht. Eine Regelung der
Lautstärke ist ferner in ebenfalls an sich bekannter Weise dadurch erzielbar, daß
bei feststehendem Magnet der Magnetfluß durch eine verschiebbare, entsprechend starke
Platte aus Eisen mehr oder weniger abgeschirmt bzw. kurzgeschlossen wird. Bei einem
Elektromagneten kann die Lautstärke außerdem selbstverständlich durch Regelung des
erregenden Stromes geändert werden. Selbstverständlich lassen sich auch alle .anderen
bekannten Methoden einer Lautstärkeregulierung verwenden, wie z. B. Veränderung
des Abstandes Anker-Polschuhe innerhalb des Tonabnehmers, Widerstände, Potentiometer
usw.
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Wie ohne weiteres :ersichtlich ist, kann die vorliegende Erfindung
nicht nur bei elektrischen Tonabnehmern, bei denen die Abtastnadel zugleich als
Anker dient, sondern auch bei den üblichen Tonabnehmern mit ständig eingebautem
Anker angewendet werden.