DE879351C - Streichinstrument - Google Patents

Streichinstrument

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Publication number
DE879351C
DE879351C DEP21367D DEP0021367D DE879351C DE 879351 C DE879351 C DE 879351C DE P21367 D DEP21367 D DE P21367D DE P0021367 D DEP0021367 D DE P0021367D DE 879351 C DE879351 C DE 879351C
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DE
Germany
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string instrument
instrument according
wood
violin
cover
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Expired
Application number
DEP21367D
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English (en)
Inventor
Julius Zoller
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Individual
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Classifications

    • GPHYSICS
    • G10MUSICAL INSTRUMENTS; ACOUSTICS
    • G10DSTRINGED MUSICAL INSTRUMENTS; WIND MUSICAL INSTRUMENTS; ACCORDIONS OR CONCERTINAS; PERCUSSION MUSICAL INSTRUMENTS; AEOLIAN HARPS; SINGING-FLAME MUSICAL INSTRUMENTS; MUSICAL INSTRUMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • G10D3/00Details of, or accessories for, stringed musical instruments, e.g. slide-bars
    • G10D3/02Resonating means, horns or diaphragms

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Acoustics & Sound (AREA)
  • Multimedia (AREA)
  • Stringed Musical Instruments (AREA)

Description

  • Streichinstrument Die Erfindung betrifft ein Streichinstrument, insbesondere eine Geige, deren Deckel und Boden zwecks Erhöhung der Schwingfähigkeit am Rande eine membranähnliche Umfassung und am Boden einen zweiten Baß- oder Schwingbalken besitzen. Bis heute war man der Auffassung, daß die Resonanz und Tonqualität einer Geige in erster Linie vonder Holz-undLachbeschaffenheit abhängig seien. Daher versuchte man schon seit erdenklichen Zeiten fast alle Holzarten in den verschiedensten Lebensaltern sowie alle möglichenLacke zurAnwendung zu bringen. Stets aber blieb es mehr oder weniger dem Zufall oder der besonderen Geschicklichkeit der einzelnen Geigenbauer überlassen, ob eine Geige in ihrer Tonqualität hochwertig, durchschnittlich oder gar minderwertig ausfiel. An eine serienmäßige Herstellung gleichmäßig guter Geigen war daher bei der bisherigen Konstruktion der Geige nicht zu denken. In der Hauptsache hielt man an dem Prinzip und dem Aussehen der überlieferten Geige fest und berücksichtigte nicht die neuesten Erkenntnisse der Schwingungslehre und der Akustik. Gerade in Orchestern wird die Ungleichheit der Geigen sehr störend empfunden, und es war daher schon immer der Wunsch eines jeden Dirigenten, im Orchester gleichmäßig klangschöne Geigen zu besitzen.
  • Der Erfindung liegt nun der Gedanke zugrunde, d:aß die Resonanz eines Streichinstrumentes in erster Linie von der Schwingungsmöglichkeit des Holzes abhängig ist und daß die Holz- und Lackbeschaffenheit nur auf die Klangfarbe einen Einfluß hat. Um die Schwingungsmöglichkeit des Holzes restlos zu gewährleisten, wurden erstens Deckel und Boden am Rande membranartig ausgearbeitet und zweitens die Dicke des Deckels und des Bodens quer zur Längsfaser des Holzes gleichmäßig verjüngt, und zwar vom Baßbalken nach rechts und links, so daß die tieferen Tonlagen in der näheren Umgebung des Baßbalkens mehr Schwingmasse und die höheren Tonlagen in der weiteren Umgebung bzw. in größeren Abständen weniger Schwingmassevorfinden. UrnnuneinevölligeGleichschaltung der Tonfrequenzen von Deckel und Boden zu gewährleisten, wurde auch der Boden mit einem Baßbalken versehen und beide Baßbalken mittels eines oder mehrerer Stimmstöcke miteinander verbunden. Allerdings verliert der sog. Stimmstock bei der vorliegenden Erfindung seinen Wortsinn, denn von Stimmen kann hierbei nicht mehr die Rede sein. Man kann diesen längs des Baßbalkens bzw. zwischen diesem bis zu ioo mm verstellen, ohne daß das Verstellen des Stimmstockes auf die Ausgeglichenheit der Saiten einen Ei nfluß hat. Dieses Maß von Verstellung ist bei den bisherigen Geigen unmöglich, da schon oft einige- zehntel- Millimeter genügen, um die Saiten klanglos und unausgeglichen zu machen. Es ist überhaupt bei den bisherigen Geigen geradezu eine Kunst, den Stimmstock an die richtige Stelle zu setzen. Diese Empfindlichkeit der Verstellung oder Abstimmung kommt bei der vorliegenden Erfindung gänzlich in Fortfall. Hier hat der Stimmstock lediglich die Aufgabe, eine starre Verbindung des Deckels mit dem Boden herzustellen, wobei die Wirkung- dieser starren Verbindung bei An-,vendung von zwei oder mehreren Stimmstöcken bzw. Verbindungsgliedern vermehrt wird. Durch die Anordnung eines zweiten Baßbalkens auf dem Boden und dessen direkte Kupplung mit demjenigen des Deckels werden die beiden genauestens synchronisiert. Außerdem sind beide Baßbalken oder, besser gesagt, Sch@vingbalkengewichtsmäßig so dimensioniert, daß dieselben, einmal zur Schwingung angeregt, längere Zeit ihre Schwingung beibehalten und die Obertöne der ungestrichenen Saiten längere Zeit mitschwingen lassen. Also diejenige Resonanz, welche man bei alten Meistergeigen vorfindet, wird hier ohne Rücksicht auf die Holz- und Lackbeschaffenheit rein mechanisch erreicht.
  • Ein weiteres hervorstechendes Merkmal der vorliegenden Erfindung ist die Form der Geige. Diese Form ermöglicht durch die Fortsetzung der mittleren Einschnürung eine leichte und bequeme Spielbarkeit auch von Personen mit kurzen Händen.
  • Des ferneren kommen bei dieser neuen Geige die F-Löcher des Deckels in Fortfall. Dadurch wird erreicht, daß der sog. Wolf, d. h. Tonüberlagerungen innerhalb einer Saite, nicht mehr in Erscheinung tritt, da keinerlei störende Unterbrechung der Schwingungsfortpflanzung innerhalb des Deckels durch die Holzfaserunterbrechung der F-Löcher auftreten kann. Es verschwindet aber nicht nur der sog: Wolf, sondern es wird auch dadurch noch gleichzeitig die Schwingfläche des Deckels vergrößert.
  • An Hand der Abb. 1, 2 und 3 ist die -Erfindung des Streichinstrumentes, und zwar einer Geige beschrieben.
  • Abb. i zeigt die Draufsicht, Abb. 2 den Längsschnitt und Abb. 3,den Querschnitt A-13 der Geige. Die wesentlichsten Merkmale, der neuen Geige sind: Deckel i mit Querverjüngung 5, 6 und Schwingbalken 7, Verbindungsstege (Stimmstöcke) 8, g, Umfassungsmembran io, i i, Verbindungsrand i2, 13, Schallöffnungen 15.
  • Deckel i und Boden d. verjüngen sich quer zur Holzfaser gleichmäßig nach dem Rande zu, und zwar von der Mitte des Baß- bzw. Sch wingb alkens aus nach beiden Seiten 2, 3 bzw. 5, 6. Die größte Dicke des Deckels und des Bodens ist daher längs der Mitte der Baßbalken. Diese Anordnung entspricht dem Verlauf der Frequenzen, und zwar gelangen die tieferen Frequenzen längs der Mitte der Baßbalken, die höheren gegen den äußersten Rand von Deckel und Boden zum Einsatz. Jede in Schwingung befindliche Saitenmasse muß im Gleichgewicht zu der -in Schwingung befindlichen Holzmasse stehen. Die Baß- oder Schwingbalken 7 sind- im Gegensatz zu den bisherigen Baßbalken bedeutend schwerer dimensioniert. Diese überdimensi.onierung hat ausschließlich den Zweck, die zur Schwingung angeregten Holzmassen in ihrer Zeitdauer zu unterstützen. Diese Schwingung wird einerseits durch die beiderseitige Verjüngung von Decke i " und Boden q. und andererseits durch die membranartige Umfassung io, ii des Deckels und Bodens wesentlich beeinflußt. Durch dieses starke Mitschwingen der Schwingbalken 7 treten die Obertöne der Saiten ungeheuer in Erscheinung, wie dieses nur bei den teuersten alten Meistergeigen teilweise vorhanden ist. Auch sprechen durch diese Neuerung die Saiten in allen Lagen sehr leicht an, während die Töne laut, weich und getragen sind.
  • Beide Baßhalken werden durch einen oder mehrere Stimmstöcke 8, g durch eine Vorspannung miteinander gekuppelt. Dadurch wird erreicht, daß Deckel und Boden in ihren Schwingungen genau synchronisiert werden. Durch die Anordnung mehrerer Stimmstöcke wird die Lautstärke wesentlich erhöht. Durch diese neue Synchronisierung sind sämtliche Saiten in allen Lagen ausgeglichen. Die Stimmstöcke erhalten eine gabelförmige Aussparung (Abb.3), um ein Umfallen während des Anbringens zu verhüten.
  • Um Deckel und Boden mit der Zarge 14 zu verbinden, schließt sich an die äußere Peripherie der Umfassungsmembran io, ii ein Verbindungsrand 12, 13 an.
  • Der Steg der neuen Geige ist aus Leichtmetall gefertigt und konstruktiv derart ausgebildet, daß die Schwingungen der Saiten intensiver auf den Deckel übertragen werden, ohne daß Dämpfungen hierbei auftreten können. Tim gleichmäßige Ausbreitung der Schwingungen auf Deckel .und Boden zu gewährleisten, ist der Steg im Schwerpunkt des Deckels aufgesetzt.
  • Die Schallöcher 15 werden entgegen den bisherigen Ausführungen in die Zarge verlegt, um erstens infolge Durchbruch am Deckel keine Schwingmasse zu verlieren und zweitens die- Längsfaser des Holzes, welche die Schwingungen quer zu dieser fortpflanzt, nicht zu unterbrechen. Gerade die Unterbrechung der Längsfaser verursacht zum Teil die Unausgeglichenheit der Tonlagen. Außerdem ist die Erfassung und Ausbreitung der Schalldellen infolge der Verteilung der Schallöcher an der Zarge eine vollkommenere als bisher. Die Schalllöcher können verschiedenartig geformt sein. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sind sie als Schalltaschen ausgeführt, um die Schallwellen während des Spielens mehr nach oben aus dem Korpus treten zu lassen. Auch ist es denkbar, daß trompetenförmige, also trichterförmige Schallöffnungen an der Zarge angebracht werden. Die innere Fläche des Deckels und des Bodens ist mit einer hauchdünnen, harten und polierten Metallfolie überzogen, um die Schallwellen durch die Struktur des Holzes nicht zu dämpfen, sondern dieselben möglichst lange Zeit vom Deckel zum Boden und von diesem wieder zurück und wiederum zum Boden schwingen zu lassen.
  • Die Form der Geige läßt durch die Elastizität des Deckels und des Bodens sowie der seitlichen Ausweichbarkeit der Zarge die vertikalen Schwingungen besser zu als die ältere, barocke Geigenform, weshalb auch die flaschenähnliche Form der neuen Geige ein Bestandteil der Erfindung ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Streichinstrument, insbesondere eine Geige, dadurch gekennzeichnet, daß Deckel (i) und Boden (4.) mit einer Umfassungsmembran (io, i i) und einem Verbindungsrand versehen sind und auch der Boden (.4) mit einem Baßbalken versehen ist, welcher mit dem bekannten Baßbalken am Deckel (i) durch einen oder mehrere Stimmstöcke (S, 9) unter Vorspamiung gekoppelt ist. a. Streichinstrument nach Anspruch i, dadurch gekünnzeichnet, daß Deckel (i) und Boden (@.) in ihrer Dicke von der Mitte längs der Baßbalken quer zur Längsfaser des Holzes nach beiden Seiten gleichmäßig verjüngt sind, so daß der größeren Dicke :des Holzes die tieferen und der abfallenden Dicke die höheren Frequenzen zufallen. 3. Streichinstrument nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Deckel und Boden die gleichen Eigenfrequenzen besitzen. ,4. Streichinstrument nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg des Instrumentes im Schwerpunkt des Deckels aufgesetzt ist. Streichinstrument nach Anspruch i bis -., dadurch gekennzeichnet, daß dasselbe in der Draufsicht eine flaschenähnliche Form besitzt. 6. Streichinstrument nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren Flächen des Instrumentes mit einer harten, polierten Metallfolie überzogen sind. 7. Streichinstrument nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zarge -aus einem, höchstens aus zwei Stücken gefertigt und mit einer Anzahl Schallöchern (15) versehen ist.
DEP21367D 1948-11-11 1948-11-11 Streichinstrument Expired DE879351C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1217757B (de) * 1961-10-13 1966-05-26 Robert Dacos Saiteninstrument
FR2550369A1 (fr) * 1983-06-02 1985-02-08 Thieurmel Sylvain Systeme sonore realisable pour tout instrument a cordes pincees ou frottees necessitant un renversement
EP1546657A4 (de) * 2002-09-30 2010-03-31 Taylor Guitars KöRPER FüR EIN AKUSTISCHES SAITENINSTRUMENT MIT AUSSPARUNGSSCHNITT

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DE1217757B (de) * 1961-10-13 1966-05-26 Robert Dacos Saiteninstrument
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FR2554266A2 (fr) * 1983-06-02 1985-05-03 Thieurmel Sylvain Systeme sonore pour tout instrument a cordes pincees ou frottees necessitant un renversement
EP1546657A4 (de) * 2002-09-30 2010-03-31 Taylor Guitars KöRPER FüR EIN AKUSTISCHES SAITENINSTRUMENT MIT AUSSPARUNGSSCHNITT

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