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ZUGEHÖRIGE ANMELDUNG
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Diese Anmeldung beansprucht die Priorität der vorläufigen US-Patentanmeldung mit der Seriennummer 62/904,196, die am 23. September 2019 eingereicht wurde und deren Inhalt durch Bezugnahme in diese Anmeldung aufgenommen wird.
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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf den Resonanzboden eines Saitenmusikinstruments, wie z. B. einer Gitarre, und insbesondere auf einen Resonanzboden, der eine sich teilweise verjüngende Biegung aufweist, die einem asymmetrischen Verlauf folgt.
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HINTERGRUND DER OFFENLEGUNG
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Musik spielt eine wichtige Rolle in unserem täglichen Leben und ist in das Gefüge der Gesellschaft eingebettet. Viele Menschen machen Musik zum Zeitvertreib, als Hobby oder als Beruf. Ein Hauptteil der Instrumente, akkordophone Instrumente, sind Musikinstrumente, die durch eine oder mehrere schwingende Saiten, die zwischen zwei Punkten gespannt sind, einen Ton erzeugen. Akkordophone Instrumente, insbesondere Saiteninstrumente, sind weltweit sehr beliebt, da sie vielseitig sind und sich für verschiedene Musikrichtungen eignen. Das populärste Saiteninstrument ist wahrscheinlich die moderne Gitarre, wobei es sowohl akustische Gitarren gibt, die den Ton akustisch erzeugen, als auch elektrische Gitarren, die den Ton durch elektrische Verstärkung erzeugen.
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Herkömmliche akustische und elektrische Gitarren haben einen Korpus und einen Hals, der über ein Gelenk mit dem Korpus verbunden ist, wobei sich eine oder mehrere längliche, flexible Saiten zwischen dem Korpus und einem distalen Ende des Halses entlang eines Griffbretts erstrecken. (Die Begriffe „distal“ oder „distales Ende“ werden verwendet, um den Teil oder die Oberfläche eines Elements zu definieren, der/die am weitesten vom Benutzer entfernt ist). Der Korpus hat eine Oberseite, den sogenannten Resonanzboden, in der Regel aus Holz, der schwingt, wenn das Instrument gespielt wird. Um einem Instrument einen möglichst ästhetischen Klang zu verleihen, werden Resonanzböden in der Regel verjüngt oder gefedert, um den Resonanzboden in der Nähe des Randes zu verjüngen und eine größere (freiere) Bewegung des Resonanzbodens gegenüber der Seitenwand des Instruments zu ermöglichen. Der Resonanzboden wird also von der Mitte zum Rand hin verjüngt. Das Verjüngen eines Resonanzbodens ist jedoch schwierig und zeitaufwändig und erfordert häufig stundenlanges Schleifen von Hand durch einen geschickten Handwerker (einen Geigenbauer), um eine Verjüngung an den Rändern des Resonanzbodens zu erreichen, die optisch nicht sichtbar ist (d. h. die Oberfläche des Resonanzbodens hat vorzugsweise ein ebenes Aussehen). Fehler bei der Verjüngung können zu einer ungleichmäßigen Verjüngung oder zu unerwünscht dünnen Teilen führen, die Risse und Brüche verursachen können.
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Ein Nachteil herkömmlicher Resonanzböden ist daher der schwierige und zeitaufwändige Prozess der Verjüngung eines Resonanzbodens. Ein weiterer Nachteil herkömmlicher Resonanzböden sind die hohen Kosten für die Verjüngung eines hochwertigen Resonanzbodens für Instrumente. Ein weiterer Nachteil herkömmlicher Resonanzböden ist die Verwendung von Holz als Resonanzbodenmaterial. Resonanzböden aus Holz neigen unter feuchten Bedingungen zum Aufquellen, wodurch sich das optische Erscheinungsbild und die klangliche Qualität verändern. Außerdem können Holzresonanzböden unter trockenen Bedingungen Risse bekommen.
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Das an Taylor-Listug, Inc. erteilte
US-Patent Nr. 6.759.581 mit dem Titel „Acoustic Stringed Instrument Body with Relief Cut“ (Korpus eines akustischen Saiteninstruments mit Entlastungsschnitt) versucht, die oben genannten Nachteile zu beheben. Wie der Titel bereits andeutet, wird ein akustisches Saiteninstrument mit einem Resonanzboden bereitgestellt, der an seinem Umfang einen symmetrischen Entlastungsschnitt aufweist. Der Entlastungsschnitt befindet sich auf der Außen- oder Innenfläche des Resonanzbodens in der Nähe des Umfangs dieser Fläche. Der Entlastungsschnitt kann sich jedoch auch an anderen Stellen befinden, z. B. in der Nähe des Schalllochs. Der Entlastungsschnitt bildet angeblich eine flexiblere Verbindung zwischen dem Resonanzboden und der Seitenwand des Instruments, was den Klang des Instruments verbessern soll, indem der Resonanzboden freier schwingen kann. Der Entlastungsschnitt im Resonanzboden soll auch ein Ausdehnen und Zusammenziehen des hölzernen Resonanzbodens aufgrund von Veränderungen der atmosphärischen Bedingungen ermöglichen.
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Gemäß der Patentschrift wird der zeitaufwändige Prozess der Verjüngung der Resonanzbodenoberfläche durch den lokalen Entlastungsschnitt ersetzt. In des Patents ist eine gestrichelte Linie 45, die der Kontur des Resonanzbodens 30 folgt, innerhalb des Umfangs des Resonanzbodens 30 zu sehen. Diese gestrichelte Linie 45 stellt die allgemeine Lage der Entlastungsschnitte 100, 110, 120, 130, 140 und 150 dar, die sich auf dem Resonanzboden 30 befinden. Die Querschnittsfläche des Entlastungsschnitts 100 kann entlang des Resonanzbodens 30 variieren, und der Entlastungsschnitt 100 kann auch unterschiedliche Formen und Abmessungen haben. Der im Patent '581 offenbarte Resonanzboden mit Entlastungsschnitt erfordert jedoch, dass der Resonanzboden an den Verleimungsflächen des Resonanzbodens und der Seitenwände wieder seine volle Dicke erreicht.
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In Anbetracht der oben genannten Nachteile besteht ein Bedarf an einem Resonanzboden für akustische Musikinstrumente, der keine eigene Verjüngung benötigt, um eine gute Klangqualität zu erzielen. Es besteht auch ein Bedarf an einem Resonanzboden für akustische Musikinstrumente aus Holz, der so robust konstruiert ist, dass er gegen Veränderungen der atmosphärischen Bedingungen wie Feuchtigkeit und Temperatur beständig ist. Ein weiterer Bedarf besteht für einen Resonanzboden, der insbesondere in Kombination mit anderen Komponenten eines Musikinstruments eine klangliche Optimierung ermöglicht.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG DER OFFENLEGUNG
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Um diese und andere Anforderungen zu erfüllen und die Nachteile bestehender Konstruktionen zu überwinden, wird ein Resonanzboden bereitgestellt, der eine sich teilweise verjüngende Biegung aufweist. Ein Ziel der vorliegenden Offenbarung ist es, eine größere Flexibilität in strategischen Bereichen des Resonanzbodens zu erreichen. Ein verwandtes Ziel ist es, einen gewünschten Klangeffekt für ein Musikinstrument mit einem Resonanzboden zu erzeugen. Ein weiteres Ziel besteht darin, eine Klangoptimierung auf der Grundlage der Korpusform des Musikinstruments mit dem Resonanzboden zu ermöglichen. Ein weiteres Ziel ist es, bestimmte Bereiche des Resonanzbodens gezielt anzusteuern, um den gewünschten klanglichen Effekt zu maximieren. Ein weiteres Ziel der vorliegenden Offenbarung ist es, die Auswahl der Breite und der Position der entlasteten Bereiche auf einem Resonanzboden zu ermöglichen.
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Um diese und andere Ziele zu erreichen, und im Lichte ihres Zwecks, stellt die vorliegende Offenbarung einen Resonanzboden für ein Musikinstrument bereit, der einen Korpus, eine Rückplatte und eine Seitenplatte aufweist, wobei der Resonanzboden, die Rückplatte und die Seitenplatte einen Resonanzraum für das Musikinstrument definieren. Der Resonanzboden erstreckt sich entlang einer Längsachse und hat eine Dicke. Der Resonanzboden weist außerdem eine sich teilweise verjüngende, asymmetrisch um die Längsachse angeordnete Biegung auf. Die Biegung umfasst einen ersten Biegungsabschnitt, der eine nach unten gerichtete Rampe bildet, die bündig mit der Dicke des Resonanzbodens beginnt, einen zweiten Biegungsabschnitt, der die volle Tiefe der sich teilweise verjüngenden Biegung definiert, und einen dritten Biegungsabschnitt, der eine nach oben gerichtete Rampe bildet, die bündig mit der Dicke des Resonanzbodens endet. Ebenfalls offenbart wird ein Musikinstrument, das den Resonanzboden umfasst. Bei dem Musikinstrument kann es sich um eine Gitarre handeln.
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Es versteht sich, dass sowohl die vorangehende allgemeine Beschreibung als auch die folgende detaillierte Beschreibung beispielhaft, aber nicht einschränkend für die Erfindung sind.
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Figurenliste
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Die Offenbarung wird am besten anhand der folgenden detaillierten Beschreibung verstanden, wenn sie in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung gelesen wird. Es wird betont, dass die verschiedenen Merkmale der Zeichnung gemäß der üblichen Praxis nicht maßstabsgetreu sind. Im Gegenteil, die Abmessungen der verschiedenen Merkmale sind zur Verdeutlichung willkürlich erweitert oder reduziert. In der Zeichnung sind die folgenden Abbildungen enthalten:
- 1 ist eine schematische perspektivische Ansicht einer herkömmlichen Gitarre;
- 2 ist eine schematische Seitenansicht der in 1 dargestellten Gitarre;
- 3 ist eine perspektivische Ansicht einer Gitarre, in der die gekerbte Auskleidung hervorgehoben wird;
- 4 ist eine perspektivische Ansicht der Unterseite bzw. der Innenseite des Resonanzbodens, die die sich teilweise verjüngende Biegung des Resonanzbodens zeigt;
- 5 ist eine Ansicht der Unterseite des in 4 gezeigten Resonanzbodens;
- 5A ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie 5A-5A von 5, die den Rand des ersten Biegungsabschnitts der Biegung zeigt;
- 5B ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie 5B-5B von 5, die den Rand des zweiten Biegungsabschnitts der Biegung zeigt;
- 5C ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie 5C-5C von 5, die den Rand des dritten Biegungsabschnitts der Biegung zeigt;
- 6 ist eine Ansicht der Unterseite des in den 4 und 5 gezeigten Resonanzbodens, wobei bestimmte Abmessungen der Biegung hervorgehoben werden; und
- 7 zeigt nur ein Beispiel für eine Verstrebung, die für den Resonanzboden der Gitarre geeignet ist.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER TECHNOLOGIE
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Die Saitenmusikinstrumente gemäß der vorliegenden Erfindung können Gitarren, wie z. B. akustische Gitarren, elektrische Gitarren mit massivem Korpus und akustische elektrische Gitarren, aber auch andere Saitenmusikinstrumente, wie z. B. Banjos, Mandolinen, Geigen, Lauten und/oder andere ähnliche Instrumente umfassen. Obwohl die Prinzipien der vorliegenden Offenbarung im Zusammenhang mit Gitarren beschrieben werden, ist es zu verstehen, dass die offengelegten Prinzipien auch auf andere Saitenmusikinstrumente anwendbar sind, die einen Korpus und einen langgestreckten Hals haben, über den die Saiten gespannt sind.
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Es wird nun auf die Zeichnung verwiesen, in der gleiche Bezugsnummern gleiche Elemente in den verschiedenen Abbildungen der Zeichnung bezeichnen. Zunächst werden in den 1 und 2 die verschiedenen Bestandteile des Saiteninstruments nach dem Stand der Technik und der vorliegenden Erfindung kurz beschrieben. Wie in diesen Figuren dargestellt, weist die Gitarre 1 einen Gitarrenkorpus 2 auf, der in herkömmlicher Weise mit einem Hals 4 verbunden ist. Der Korpus 2 besteht aus einer Frontplatte 18a mit einem kreisförmigen Schallloch 28, einer Rückplatte 18b, die der Frontplatte 18a gegenüberliegt, und einer Seitenplatte 18c, die mit den Kanten der Frontplatte 18a und der Rückplatte 18b so kombiniert ist, dass sie voneinander beabstandet sind. In dem durch die Frontplatte 18a, die Rückplatte 18b und die Seitenplatte 18c gebildeten Innenraum wird Schallresonanz erzeugt. Außerdem ist in einer Seite des Korpus 2 eine Öffnung ausgebildet, in die der Hals 4 eingesetzt wird.
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Der Hals 4 hat die Form eines Balkens 3 von beträchtlicher Dicke mit einer oberen Fläche 5a und einer unteren Fläche 5b. Der Hals 4 besteht typischerweise aus Holz oder einem anderen ähnlichen oder herkömmlichen Material, das geeignet ist, einem kontinuierlichen Saitenzug ohne Verziehen oder Verdrehen standzuhalten. Der Hals 4 hat eine integrierte Kopfplatte 6, die eine Anzahl von separaten Stimmwirbeln 8 (typischerweise sechs oder möglicherweise zwölf Stimmwirbel) hält, von denen jeder wiederum ein freies Ende einer gewünschten Saite 10 auf herkömmliche Weise festhält. Die Saiten 10 sind mit einer beträchtlichen Spannung aufgezogen (z. B. etwa 30 Pfund Spannung pro Saite) und erstrecken sich von einem ersten festen Punkt oder einer Achse 12, die von einer Stegeinlage 14 gebildet wird, die von einem Steg 16 getragen wird, der dauerhaft an der Frontplatte 18a des Gitarrenkorpus 2 befestigt ist, zu einer zweiten festen Achse 20, die von einem Sattel 22 gebildet wird, der dauerhaft an der oberen Fläche 5a des Halses 4 befestigt ist, der sich neben der Kopfplatte 6 befindet. Außerdem ist im Inneren des Balkens 3 des Halses 4 ein Einstellstab (nicht dargestellt) angebracht, um zu verhindern, dass sich der Hals 4 durch die Spannkraft der Gitarrensaiten 10 verbiegt oder verformt wird.
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Ein Griffbrett (bei bundierten Instrumenten auch Griffbrett 24 genannt) ist ein wichtiger Bestandteil der meisten Saiteninstrumente. Das Griffbrett 24 ist ein dünner, langer Streifen aus hartem Material, in der Regel ein verstärktes Polymer oder Holz wie Palisander oder Ebenholz, der mit der Oberseite 5a des Halses 4 zusammenpasst und so geformt ist, dass er sich zwischen dem Hals 4 und den Saiten 10 befindet und diese beabstandet. Das Material, aus dem das Griffbrett 24 hergestellt ist, sollte stark, haltbar und stabil genug sein, um die Metallbünde 9, die in regelmäßigen Abständen auf dem Griffbrett 24 angebracht sind, zu tragen und zu halten und der Abnutzung beim Spielen über Jahre hinweg standzuhalten. Die Saiten 10 verlaufen über das Griffbrett 24 zwischen dem Sattel 22 und dem Steg 16. Bei herkömmlichen Gitarren ist ein Absatz 26 integral mit einem Rest des Halses 4 ausgebildet und erstreckt sich von der Unterseite 5b des Halses 4. Mit „integral“ ist ein einzelnes Stück oder ein einzelnes einheitliches Teil gemeint, das ohne zusätzliche Teile vollständig ist, d. h. das Teil besteht aus einem monolithischen Stück, das mit einem anderen Teil eine Einheit bildet.
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Wie in 1 dargestellt, ist der Oberbügel 30 der Teil des Gitarrenkorpus 2, der dem Hals 4 am nächsten liegt; der Oberbügel 30 erstreckt sich ungefähr von der Oberseite des Korpus 2 bis zur Mitte des Schalllochs 28. Der Unterbügel 32 ist der größte Teil des Gitarrenkorpus 2, der dem Saitenende am Steg 16 am nächsten ist; der Unterbügel 32 erstreckt sich ungefähr von der Mitte des Schalllochs 28 bis zum Boden des Korpus 2.
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Wie in 3 gezeigt, kann die Gitarre 1 eine gekerbte Auskleidung 34 an der Verbindungsstelle zwischen der Frontplatte 18a und der Seitenplatte 18c und an der Verbindungsstelle zwischen der Rückplatte 18b (in 3 nicht gezeigt) und der Seitenplatte 18c umfassen. Durch das „Einkerben“ der Gitarre 1 entsteht eine Fläche zum Verkleben und Verstärken der Frontplatte 18a, der Rückplatte 18b und der Seitenplatte 18c der Gitarre 1. Jede Auskleidung 34 ist gekerbt (geschlitzt), damit sie leicht gebogen werden kann, um sich den gekrümmten Teilen der Gitarre 1 anzupassen.
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Bei der Benutzung der Gitarre 1 bewegt der Musiker seine Finger am Hals 4 auf und ab und drückt dabei auf die Saiten 10, um sie zu verkürzen und verschiedene Tonhöhen zu erzeugen, wenn die Saiten 10 angeschlagen, gezupft oder auf andere Weise angeregt werden. Typischerweise erstrecken sich die Bünde 9 auf dem Griffbrett 24 über die Breite des Halses 4, so dass die Enden der verkürzten Saiten 10 an bestimmten oder gewünschten Stellen verankert werden können.
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Normalerweise werden die Saiten 10 am oberen Ende des Halses 4 oder der Kopfplatte 6 gestimmt, wo die Stimmwirbel 8 die Spannung auf jeder Saite 10 erhöhen oder verringern. Der Benutzer gibt dann die gewünschten Töne wieder, indem er die Saiten 10 in der Nähe der Mitte des Gitarrenkorpus 2 anschlägt und dabei die Saiten 10, die sich über den Hals 4 erstrecken, auf das Griffbrett 24 drückt, das an der Oberseite 5a des Halses 4 befestigt ist. Der Klang des erzeugten Tons hängt von der Spannung der Saite 10 und dem Abstand zwischen dem Bund 9, an dem die Saite 10 auf den Hals 4 gedrückt wird, und dem unteren Ankerpunkt ab. Je geringer der Abstand zwischen der eingedrückten Saite 10 und dem Steg 16 ist, desto höher ist der resultierende Ton. Je höher die Spannung der Saiten 10 ist, desto höher ist auch die Tonhöhe.
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Bei einem akustischen Instrument, z. B. einer akustischen Gitarre 1, umschließt der Korpus 2 einen Resonanzraum. Wenn die Saiten 10 angeschlagen, gezupft oder anderweitig angeregt werden, geraten sie in Schwingung. Diese Schwingung wiederum versetzt den Steg 16, über den sich die Saiten 10 erstrecken, in Schwingung. Tatsächlich bildet der Steg 16 bei jeder gespielten Note den schwingenden Endpunkt der Saiten 10. Die Vibration des Stegs 16 wiederum versetzt die als Resonanzboden bezeichnete Frontplatte 18a des akustischen Instruments ebenfalls in Schwingung, was wiederum dazu führt, dass sich die in dem Resonanzraum eingeschlossene Luft bewegt, um den Klang zu erzeugen, der beim Spielen des Instruments durch das Schallloch 28 zu hören ist. Die Schwingungen des Resonanzbodens 18a haben großen Einfluss auf den Klang der Gitarre 1. Generell gilt: Je freier die Resonanzdecke 18a schwingen kann, desto lauter und besser ist der Klang der Gitarre 1.
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Um auf die Struktur der Gitarre 1 zurückzukommen, ist in den 4 und 5 der Resonanzboden 18a hervorgehoben. 4 ist eine perspektivische Ansicht der Unterseite bzw. Innenseite des Resonanzbodens 18a, also der Fläche des Resonanzbodens 18a, die zur Begrenzung des Resonanzraums beiträgt. Der Resonanzboden 18a hat eine sich teilweise verjüngende Resonanzbodenbiegung 50, die sich auf dieser Innenfläche befindet. 5 ist eine Ansicht der Unterseite des Resonanzbodens 18a. Die Biegung 50 kann auf verschiedene Weise hergestellt werden. Mechanisches Schneiden und Abschleifen mit einer Schleifscheibe sind zwei beispielhafte Herstellungsverfahren, die dem Fachmann bekannt sein dürften.
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In einem Ausführungsbeispiel beginnt die Biegung 50 des Resonanzbodens 18a an oder nahe (d. h. in der Nähe) dem Ende der Diskantseiten-X-Verstrebung an einem Punkt 60 und erstreckt sich bis zu oder nahe (d. h. in der Nähe) einem Punkt 62 direkt unterhalb der Bassseiten-Taille. Die Biegung 50 ist asymmetrisch um eine Längsachse A des Korpus 2 und, da er einen Teil des Korpus 2 bildet, des Resonanzbodens 18a. Die Biegung 50 besteht aus drei Hauptkomponenten: einem ersten Biegungsabschnitt 52, einem mittleren oder zweiten Biegungsabschnitt 54 und einem dritten Biegungsabschnitt 56.
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Der erste Biegungsabschnitt 52, der den Beginn der Biegung 50 definiert, bildet eine nach unten gerichtete Rampe, die bündig mit der ursprünglichen Dicke des Resonanzbodens 18a beginnt. In einem Ausführungsbeispiel, das in 6 gezeigt ist, bildet der erste Biegungsabschnitt 52 eine erste Abmessung 64, die eine 15,25 cm (sechs Zoll) lange Rampe definiert, die aus dem Unterbügelumfang der Rückseite bis zur Höhe des Resonanzbodens 18a ausgeschnitten ist. 5A ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie 5A-5A von 5, die den Rand des ersten gebogenen Abschnitts 52 zeigt.
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Im zweiten Biegungsabschnitt 54 hat die Biegung 50 ihre volle Tiefe erreicht. Der Übergang zwischen dem ersten Biegungsabschnitt 52 und dem zweiten Biegungsabschnitt 54 wird im gezeigten Beispiel durch eine erste, mit einem Radius von 3,8 cm (1,5 Zoll) versehene Eckverbindung 70 gebildet, die entlang des Hinterschnitts geschnitten ist. 5B ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie 5B-5B von 5, die die Kante des zweiten Biegungsabschnitts 54 zeigt. 5B zeigt auch eine beispielhafte Randdicke 72, die etwa 0,18 cm (0,070 Zoll) betragen kann. Der Übergang zwischen dem zweiten Biegungsabschnitt 54 und dem dritten Biegungsabschnitt 56 wird im gezeigten Beispiel durch eine zweite mit einem Radius von 3,8 cm (1,5 Zoll) versehene Eckverbindung 74 gebildet, die entlang des Hinterschnitts geschnitten ist.
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Der dritte Biegungsabschnitt 56, der das Ende der Biegung 50 definiert, bildet eine nach oben gerichtete Rampe, die bündig mit der ursprünglichen Dicke des Resonanzbodens 18a abschließt. In einem Ausführungsbeispiel, das in 6 gezeigt ist, bildet der dritte Biegungsabschnitt 56 eine zweite Abmessung 66, die eine 15,25 cm (sechs Zoll) lange Rampe definiert, die in die Rückseite des Unterbogens des Resonanzbodens 18a bis zu einer Tiefe von etwa 0,125 cm (0,050 Zoll) eingeschnitten ist. 5C ist eine Querschnittsansicht entlang der Linie 5C-5C von 5, die die Kante des dritten Biegungsabschnitts 56 zeigt. 5B zeigt die zweite mit einem Radius versehene Eckverbindung 74 und eine beispielhafte Kantendicke 76 (die annähernd der vollen Dicke des Resonanzbodens 18a entspricht) für den dritten geschwungenen Abschnitt 56.
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Die genaue Geometrie der Biegung 50 kann in Kombination mit (neben anderen strukturellen Merkmalen der Gitarre 1) der Verstrebung, die sich ebenfalls auf der Unterseite der Decke 18a befindet, angepasst werden, um die gewünschten Klangeigenschaften zu erzielen. Die Gitarrenverstrebung bezieht sich auf das System von (typischerweise hölzernen) Verstrebungen, die den Resonanzboden 18a und die Boden- oder Rückplatte 18b von akustischen Gitarren im Inneren stützen und verstärken. Die Verstrebung des Resonanzbodens 18a (oder Deckenverstrebung) überträgt die von den Saiten 10 ausgeübten Kräfte vom Steg 16 auf den Rand oder die Seitenplatte 18c. Der Geigenbauer steht vor der Herausforderung, die Gitarre 1 so zu verstreben, dass sie den von den Saiten 10 ausgeübten Kräften mit minimaler Verzerrung standhält und gleichzeitig die Resonanzdecke 18a so weit wie möglich auf die von den Saiten 10 erzeugten Töne reagieren kann. Die Konstruktion der Verstrebungen trägt wesentlich zur Art des Klangs bei, den die Gitarre 1 erzeugt. Die Rückplatte 18b der Gitarre 1 ist verstrebt, um die vom Hals 4 auf den Korpus 2 ausgeübte Kraft zu verteilen und die klangliche Ansprechbarkeit und strukturelle Integrität des Resonanzkörpers zu erhalten. Die Verstrebungen können aus Deckenhölzern (Fichte oder Zeder), Balsaholz oder, bei bestimmten Instrumenten, aus Kohlefaserverbundwerkstoffen bestehen.
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In 7 ist nur ein Beispiel für eine Verstrebung dargestellt, die für den Resonanzboden 18a der Gitarre 1 geeignet ist. In dem gezeigten Beispiel wird der Resonanzboden 18a mit dem X-Verstrebungssystem oder einer Variante des X-Verstrebungssystems verstrebt, das allgemein Christian Frederick Martin zwischen 1840 und 1845 zur Verwendung in Darmsaitengitarren zugeschrieben wird. Das System besteht aus zwei Verstrebungen 80, 82, die ein „X“ quer über den Resonanzboden 18a unterhalb des oberen Teils des Schalllochs 28 bilden. Die unteren Arme des „X“ überspannen und stützen die Enden des Stegs 16. Unter dem Steg 16 befindet sich eine Stegplatte 84 (in der Regel aus Hartholz), die verhindert, dass die Ballenenden der Saiten 10 die Unterseite des Resonanzbodens 18a beschädigen. Unterhalb der Stegplatte 84 befinden sich ein oder mehrere Klangstäbe 86, die die Unterseite des Resonanzbodens 18a stützen. Die Klangstäbe 86 stoßen an eine der X-Streben, z. B. an die X-Strebe 80, und verlaufen in der Regel schräg nach unten zur Unterkante des Resonanzbodens 18a. Der obere Klangstab 86 stößt bei den meisten Instrumenten an einen Teil der Stegplatte 84. Auf beiden Seiten des Schalllochs 28 befinden sich abgewinkelte Verstrebungen 88, die den horizontalen Übergang zwischen dem Oberbügel 30 und dem Unterbügel 32 des Resonanzbodens 18a vertikal überspannen. Um den Unterbügel 32 herum stützen kleine Fingerstreben 90 den Bereich zwischen den X-Streben 80, 82 und dem Rand des Resonanzbodens 18a.
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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Korpus des akustischen Saiteninstruments 2 mit dem Resonanzboden 18a mit der sich teilweise verjüngenden Resonanzbodenbiegung 50 eine asymmetrische Biegung 50 aufweist, die bündig mit der ursprünglichen Dicke des Resonanzbodens 18a beginnt und endet. Darüber hinaus erstreckt sich die sich teilweise verjüngende Resonanzbodenbiegung 50 von der Innenseite des Korpusumfangs über die eingekerbte Auskleidung 34 hinaus bis zum Rand der Saiteninstrumentenseite. (In alternativen Ausführungsformen könnte die Biegung 50 jedoch auch in Bereichen der Innenseite oder der Unterseite des Resonanzbodens 18a angebracht werden, die nicht bis zum Rand des Resonanzbodens 18a reichen würden.) Die Biegung 50 erstreckt sich bis zum äußersten Rand des Korpus 2 und schließt an den durch die Seitenplatte 18c der Gitarre 1 definierten Rand an. Die variable Breite der sich teilweise verjüngenden Resonanzbodenbiegung 50 ermöglicht eine klangliche Optimierung je nach Korpusform. Die sich teilweise verjüngende Resonanzbodenbiegung 50 läuft über eine variable Strecke auf ihre volle Tiefe zu und läuft über eine variable Strecke wieder zurück, wobei die Längen für bestimmte Saiteninstrumente optimiert werden können.
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Der Gitarrenkorpus 2 ist in der Regel aus Holz gefertigt. Gemäß anderen Ausführungsformen kann der Gitarrenkorpus 2 jedoch auch aus Kunststoff, Graphit oder anderen geeigneten Materialien bestehen. Die sich teilweise verjüngende Resonanzbodenbiegung 50 ist sowohl für Holzmaterialien als auch für alternative Materialien, einschließlich, aber nicht beschränkt auf Verbundwerkstoffe, Kohlefaser und Laminat, geeignet und kann direkt in solche Materialien geformt werden, ohne dass ein Schnitt erforderlich ist.
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Der Resonanzboden 18a mit der sich teilweise verjüngenden Resonanzbodenbiegung 50 weist beim Aufkleben auf einen normal geschliffenen Saiteninstrumentenrand eine leicht nach unten geneigte Wölbung auf (im Verhältnis zur Torsion des Saiteninstrumentenstegs 16), die stark und stabil ist. Die sich teilweise verjüngende Biegung 50 folgt einem asymmetrischen Verlauf, der zu einer dünneren, sich verjüngenden Kante in Richtung der Klebeflächen führt, die sich in Richtung der Mitte des Resonanzbodens 18a auf die volle Tiefe zurückzieht. Die sich teilweise verjüngende Biegung 50 führt zu einer größeren Flexibilität in strategischen Bereichen des Resonanzbodens 18a, um einen gewünschten Klangeffekt zu erzielen.
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Mit der Biegung 50 wird im Vergleich zu konventionell gebauten akustischen Saiteninstrumenten eine Verbesserung der Tonansprache erreicht. Die Biegung 50 kann diskret auf verschiedene Korpusformen und Verstrebungen von akustischen Saiteninstrumenten angewendet werden. Im Gegensatz zum bekannten Resonanzboden mit Entlastungsschnitt, bei dem der Resonanzboden des Instruments an den Verleimungsflächen des Resonanzbodens und der Zargen wieder seine volle Dicke erreichen muss, ermöglicht die Biegung 50, dass der Resonanzboden 18a in den Bereichen, die für eine optimale Tonansprache erforderlich sind, seine veränderte Tiefe bis zum gesamten Rand beibehält. Darüber hinaus verändert der bekannte Resonanzboden mit einem Entlastungsschnitt nur die innere Geometrie des akustischen Saiteninstruments; die sich teilweise verjüngende Resonanzbodenbiegung 50 verändert die äußeren Gesamtabmessungen des akustischen Saiteninstruments so, dass in Schlüsselbereichen eine leichte Wölbung entsteht, um die Verformung des Resonanzbodens bei Saitenspannung zu mildern. Der Korpus des akustischen Saiteninstruments 2 mit dem Resonanzboden 18a und der sich teilweise verjüngenden Resonanzbodenbiegung 50 wirkt sich daher sowohl auf die Innen- als auch auf die Außenabmessungen der Resonanzbodenoberseite und/oder -unterseite eines akustischen Saiteninstruments aus. Ein optischer Vorteil ist, dass der Resonanzboden 18a immer noch wie eine herkömmliche Flattop-Gitarre aussieht, da sich die asymmetrische Biegung 50 auf der Unterseite oder Innenseite des Resonanzbodens 18a befindet.
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Ein weiterer Vorteil gegenüber dem Stand der Technik besteht darin, dass die sich teilweise verjüngende Resonanzbodenbiegung 50 die Wahl der Breite und Position der Entlastungsbereiche ermöglicht. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Biegung 50 auf bestimmte Bereiche des Resonanzbodens 18a abzielt, um den gewünschten Klangeffekt zu maximieren. Die variable Breite der sich teilweise verjüngenden Resonanzbodenbiegung 50 ermöglicht eine klangliche Optimierung in Abhängigkeit von der Korpusform.
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Obwohl oben unter Bezugnahme auf bestimmte spezifische Ausführungsformen und Beispiele dargestellt und beschrieben, soll die vorliegende Erfindung dennoch nicht auf die gezeigten Details beschränkt sein. Vielmehr können verschiedene Änderungen in den Details innerhalb des Geltungsbereichs und des Bereichs der Äquivalente der Ansprüche und ohne Abweichung vom Geist der Erfindung vorgenommen werden. Es ist beispielsweise ausdrücklich beabsichtigt, dass alle in diesem Dokument im weiteren Sinne genannten Bereiche alle engeren Bereiche, die in die breiteren Bereiche fallen, in ihren Anwendungsbereich einschließen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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