DE7509710U - Mitschwingender staender fuer musikinstrumente - Google Patents
Mitschwingender staender fuer musikinstrumenteInfo
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Description
MOLLER-ΒΌΗέ ·. GRQEN(MG.«'Ö-E.UFEL · SCHÖN · HERTEL
"PATENTANWÄLTE
MÖNCHEN · BRAUNSCHWEIG ■ KÖLN
MÖNCHEN · BRAUNSCHWEIG ■ KÖLN
2 & ». 1975
Dr. W. Müller-Bore · Braunsciiwelg
H2. H- Qroenlng, DIpI.-Ing. · München
** 1 O *3 O Dr. P. Daufel, Dlpl.-Chem. · München
Dr. A. Schön, Dipl.-Chem. ■ München
Werner Hortet. Dlpl.-Phys. ■ Köln
RALPH HOLLANDER
New York, N.Y., USA
New York, N.Y., USA
Mitschwingender Ständer für Musikinstrumente
Die Erfindung betrifft einen mitschwingenden Ständer für
Musikinstrumente und insbesondere für den Stachel eines Cellos oder anderen Saiteninstrumenten, welche einen Standzapfen
bzw. Stachel haben, sowie einen Stachelständer, der nicht nur zum Stabilisieren des Instrumentes bezüglich des
Bodens, sondern auch zur Verbesserung der Klangqualitäten des Instrumentes dient.
Das Violoncello oder das Cello ist das Bassmitglied der Violinfamilie und wird eine Oktave unter der Violine gestimmt.
Das Cello, welches in sitzender Stellung gespielt wird, ist mit einem vorstehenden Stachel versehen, der am
Boden so angreift, daß das Instrument in einer fast vertikalen Stellung gehalten werden kann. Andere Instrumente
der Violinfamilie, die ebenfalls Stachel haben oder mit ihrem Ende aufliegen, sind der Kontrabass und die Viola
da gamba. Obwohl die Erfindung anhand eines Cellos beschrieben wird, ist es selbstverständlich, daß der erfindungsgemäße
Ständer bei allen Instrumenten mit Stachel verwendbar ist.
Büro Manchen: 8 München80 · Slebertstr. 4 · Postfach 860720 · Kabel: Muebopat München ■ Telex 5-22050,5-22659 Telefon (08S) 4710 79/2926
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Um einem Rutschen des Stachels auf dem Boden entgegenzuwirken
und um einen Abfederungs- bzw. Polsterungseffekt zu erzielen und den Boden zu schützen, ist es bekannt, eine
Halteeinrichtung zu benutzen, die auf dem Boden liegt und einen Sockel für die Aufnahme des Stachels hat. So ist
beispielsweise eine Anordnung für das Aufliegen des Endes
eines Instrumentes bekannt, welche ein als Saugnapf ausgebildetes Weichgummikissen, das am Boden haftet, und ein
Sockelstück auf v/eist, das an dem Kissen für die Aufnahme des Stachels des Instrumentes angebracht ist (US-PS 2 974 556).
Die einzige Punktion dieser Halteeinrichtung besteht darin, das Instrument zu verankern und eine Beschädigung des Bodens
zu vermeiden.
Es wurde nun gefunden, daß der Stachel eines Seiteninstrumentes, obwohl er erforderlich ist, um ein Spielen in sitzender
Stellung zu ermöglichen, eine nachteilige Wirkung auf die Spielqualitäten des Instrumentes dadurch hat, daß er als Weg
für ein Abfließen akustischer Energie zwischen dem Instrument und dem Boden wirkt und dadurch Schwingungen darauf überträgt.
Dieses Abfließen dämpft und beeinträchtigt auf andere Weise die Toncharakteristika des Instrumentes. Mit den Stachelhaltern
der bekannten Bauweise wird dieser Nachteil nicht beseitigt.
Die Lautstärken- oder Tonamplitude eines Cellos hängt davon
ab, wie stark das Instrument gestrichen wird. Wenn ein Cello so stark wie möglich ohne Vibration gestrichen wird und
seine Schallabgabe auf einem Schallpegelmesser für jede Note der chromatischen Tonleiter gemessen wird/ so erhält man eine
Kurve durch Auftragen der Tonabgabe über der Frequenz. Diese Kurve wird als Lautstärkenkurve bezeichnet.
Wie in der Zeitschrift "The Scientific American", Nov. 1974, Seite 78 bis 95, in dem Artikel "Musical Dynamics" beschrieben
ist, ist es der wirksame dynamische Kontrast, der die
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Musik anregend werden laßt. Um dies zu erreichen, besteht
das minimale Erfordernis aus sechs dynamischen Pegeln in Stufen von fünf Decibel von 0 bis 3o. Das bedeutet, daß
ein Fortissimo 3o db lauter ist als ein Pianissimo. Am Massachusetts Institute of Technology durchgeführte Versuche
haben jedoch demonstriert, daß Cellisten nur in der Lage waren, bei dynamischen Pegeln zu spielen, die zwischen
3 db und 14 db liegen, wodurch die Darbietung des wirksamen
dynamischen Kontrastes verloren geht.
Es wurde nun gefunden, daß das Abfließen akustischer Energie welches durch den Stachel eine.s Cellos erfolgt, seine Lautstärkenkurve
beeinträchtigt um!1 von erheblicher Bedeutung
auch dann ist, wenn das Instrument in einem kleinen, als "Wohnraum" benutzten Zimmer gespielt wird. Obwohl dos
normale, durch dieses Instrument in einer reflektierenden
Umgebung erzeugte Klang- bzv/. Schallvolumen relativ hoch ist, beeinflußt trotzdem die Verringerung der Lautstärke aufgrund
des genannten Abfließens die Klangqualität des Instrumentes nachteilig. Wenn das Instrument im Konzert au: der Bühne oder
in einer großen Halle gespielt wird, ist es sowohl vom Spieler als auch von der Zuhörerschaft erwünscht, daß das Cello
seine maximale akustische Wirksamkeit zur Geltung bringt, da der von der Bühne kommende Schall statt reflektiert zu werden,
in dieser Umgebung hauptsächlich absorbiert wird. Es hat sich gezeigt, daß das Cello und andere Stachelinstrumente ihre
maximale akustische Wirksamkeit nicht erreichen, so daß der geforderte dynamische Kontrast fehlt.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht deshalb darin, einen mitschwingenden Stachelständer bzw. einen
Resonanzständer für ein Musikinstrument, insbesondere fin Saiteninstrument, zu schaffen, der das Instrument,, auf dem
Boden nicht nur abfedert bzw. kissenartig trägt und mechanisch
stabilisiert, sondern auch die Klangqualitäten des Instrurentes und den dynamischen Kontrast verbessert.
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Der erfindungsgemäße Ständer soll das Instrument gegenüber
dem Boden akustisch isolieren, um das Abfließen von akustischer Energie auf ein Minimum zu reduzieren. Der Ständer
bzw. Halter soll gleichzeitig als gleichgestimmter Resonanzboden v/irken um die Töne und Amplituden des Instrumentes
zu verstärken bzw. zu verbessern, um dadurch die natürliche Qualität des Instrumentes und seine tragende Mächtigkeit zu
steigern.
Erfindungsgemäß soll weiterhin ein mitschwingender Stachelständer bzw. Resonanzstachelständer geschaffen werden, der
sowohl mechanische als auch akustische Funktionen hat, die so wirken, daß das Ansprechvermögen des Instrumentes verbessert
und seine akustische Effizienz optimiert wird.
Ein wesentliches Merkmal des mitschwingenden Ständers gemäß der Erfindung besteht darin, daß er es dem Spieler ermöglicht,
leichter ^u streichen und Töne optimaler Qualität und Stärke
zu schaffen, so daß ein übermäßig starkes Streicnen oder ein Forcieren des Instrumentes vermieden wird, was unerwünschte
Toneffekte erzeugen würde.
Die vorstehend genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
mitschwingenden Ständer für ein Musikinstrument und insbesondere durch einen Stacnelständer für ein Saiteninstrument gelöst, der
einen Resonanzkasten hat. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
besteht der Ständer aus einer unteren Platte, die über dem Boden durch Kissen oder Füße aus federndem Material angehoben ist, und
aus einer oberen Platte, die über der unteren Platte abgestützt und akustisch durch einen Stimmstock damit gekoppelt ist,
wobei die obere Platte mit einem Sockel für die Aufnahme des Stachels versehen ist. Dadurch werden Instrumentenschwingungen
die durch den Stachel auf den mitschwingenden Ständer übertragen werden, gegenüber dem Boden isoliert und aktivieren die
Platten, wodurch die gekoppelten Platten als ein gleichgestimmter Resonanzboden wirken, so daß der von dem Instrument
erzeugte Schall bzw. Klang verstärkt ist.
Vorteilhafte Ausführungsformen des Ständers sind in '
den Unteransprüchen beschrieben.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Ständer für Musikinstrumente, wie ein Resonan7stachelständer
für Cellos und andere Saiteninstrumente, wobei der Ständer nicht nur zur Stabilisierung des Instrumentes bezüglich des
Bodens, sondern auch zur Verbesserung der Klangqualitäten des Instrumentes dient. Der Ständer besteht aus einer unteren
Platte, die vom Boden durch Füße abgehoben ist. über der unteren Platte ist eine obere Platte mit einem Sockel für die
Aufnahme des Stachels angeordnet. Die obere Platte, die von der unteren Platte beabstandet ist, ist damit durch einen
Stimmstock gekoppelt, der für eine akustische Koppelung zwischen den Platten sorgt. Die Schwingungen des Instrumentes
werden über den Stachel auf die Platten übertragen und davon ausgestrahlt. Die Platten sind jedoch gegenüber dem Boden
isoliert, wodurch der Ständer als gleichgestimmter Resonanzboden wirkt, die von dem Instrument erzeugten Töne verstärkt
und die Klangqualitäten des Instrumentes verbessert.
Anhand der beiliegenden Zeichnungen wird die Erfindung beispielsweise näher erläutert.
Fig. 1 zeigt perspektivisch ein Cello, dessen Stachel von einer ersten Ausführungsform eines Ständers gehalten wird.
Fig. 1A zeigt schematisch die akustischen Elemente des
Cellos.
Fig. 2 zeigt die erste Ausführungsform des Stachelständers
perspektivisch.
Fig. 3 ist ein Querschnitt durch die Mitte des Ständers von
Fig. 2.
Fig. 4 ist ein Längsschnitt durch die Mitte des Ständers von
Fig. 2.
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Fig. 5 zeigt perspektivisch eine zweite Ausführungsform eines Ständers.
Fig. 6 ist ein Querschnitt durch den Ständer von Fig. 5.
Fig. 7 zeigt perspektivisch eine dritte Ausfübrungsform
des Ständers.
Fig. 8 zeigt im Axialschnitt eine v;eitere Ausführungsform
des Ständers.
In Fig. 1 ist ein Cello 1o üblicher Bauweise gezeigt, welches
j einen Stachel oder Endaufsatz 11 hat, der sich vom unteren
Ende des Cellos aus erstreckt. Der Stachel ist in einem mitschwingenden bzw. Resonanzständer 11 verankert.
Da der Ständer nicht nur zur Abfederung bzw. kissenförmigen Aufnahme und Stabilisierung des Cellos dient, sondern auch
als gleichschwincrender oder zusätzlicher Resonanzboden, um die Klangqualitäten des Cellos oder eines anderen Saiteninstrumentes
mit einem Stachel zu verbessern, muß zuerst der Aufbau und das akustische Verhalten des Cellos verstanden
werden, um die Wirkungseigenschaften des mitschwingenden Ständers und die Art und Weise, in welcher er akustisch mit
dem Cello zusammenwirkt, würdigen zu können.
Bei einem Cello sind die Saiten 13, deren Schwingungen die eigentliche Klang- bzw. Tonquelle sind, mit ihrem einen Ende
an dem Saitenhalter 14 befestigt, der am unteren Ende des Instrumentenkorpus sitzt. Die Saiten gehen über einen Steg
und sind auf Wirbeln, die in einem nicht gezeigten Wirbelkasten angeordnet sind, am Ende eines Griffbretts 16 aufgewickelt,
das sich von dem oberen Ende des Instrumentenkorpus aus erstreckt. Die Saiten werden dadurch in Schwingung versetzt,
daß ein Bogen über sie gezogen wird.
Die Schwingbev/egung einer gestrichenen Saite ist eine komplexe Wellenform, welche alle Harmonischen oder Obertöne
der Saitengrundfrequenz enthält. Die relative Amplitude dieser
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Harmonischen hängt von der Stelle der Saite ab, wo sie gestrichen
wird,sowie von der Geschwindigkeit des Bogens über
der Saite und der Kraft oder dem Streichdruck, der auf die Saite ausgeübt wird. Die Harmonischen der Saitenvinration
erscheinen in dem abgestrahlten Klang und geben ihn eine spezielle Tonqualität, Farbe oder Klangfülle.
Die Amplitude der „Saitenschwingung ist, wenn die Saite an
einer gegebenen Stelle gestrichen wird, eine Funktion der Geschwindigkeit, mit welcher der Bogen über die SaiLe gezogen
wird, und des Abstandes des Bogens von dem Steg. Diese Paktoren bestimmen teilweise die Lautstärke des Tons. Die
Tonfrequenz hängt von der Masse der Saite, ihrer eingestellten Spannung und der Länge der Saite zwischen dem Steg und der
Stelle ab, an v/elcher der Finger des Spielers sie auf das Griffbrett drückt.
Der hohle Kasten 17 bzw. der Resonanzkasten, der den Korpus des Cellos bildet, erfüllt zwei wesentliche Funtionen. Der
Kasten trägt die Saiten, so daß sie richtig schwingen können, und er macht die von den Saiten erzeugten Töne hörbar. Die
Saiten selbst beeinträchtigen nur wenig Luft und strahlen somit fast keinen Schall ab. Der Zweck des Kastens b^.w. des
Resonanzkastens besteht darin, die Saitenschwingungen auf die Luft zu übertragen, um ihr so die richtige Lautstärke
und den richtigen Ton zu geben.
Wie in Fig. 1A schematisch gezeige ist, besteht der Cellokasten
oder Korpus 17 aus zwei dünnen Holzplatten, nämlich aus dem Boden 17A, der von den Saiten 13 abliegt, und der
Decke 17B bzv/. dem Resonanzboden, der di^; Wand angrenzend
an die Saiten bildet. Diese Platten sind mit streifenförmigen Hölzern verklebt, den sogenannten Zargen, welche die Randteile
des Kastens bilden und.dem Instrument seine charakteristische Form geben. Der Luftraum in dem Kasten steht mit
der Außenseite durch die f-Löcher 18 in der Decke in
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Verbindung. Der die Saiten tragende Steg 15 sitzt auf der Decke 17B in der Mitte zwischen den f-Löchern 18, wie dies
in Fig. 1 gezeigt ist.
Die über den Steg gehenden, nicht gestrichenen Saiten üben darauf eine nach unten gerichtete Kraft aus, die auf
die Decke 17B übertragen wird, was durch den Pfeil in Fig. 1A
angezeigt ist. Eine Holzrippe 19, der sogenannte Bassbalken, ist in Längsrichtung an der Unterseite der Decke unter den
Steg 15 installiert, um die die Decke bildende Platte gegenüber der nach unten gerichteten, von den Saiten ausgeübten
Kraft abzusteifen.
Innerhalb des Kastens angrenzend an den Fuß des Stegs 15 ist ein kurzer Holzstock bzw. Stimmstock 2o angeordnet.
Dieser Stock erstreckt sich von der Decke 17B zum Boden 17Λ und wird durch Reibung in Lage gehalten. Der Stimmstock 2o
dient dazu, eine direkte akustische Koppelung zwischen den beiden Platten, nämlich dem Boden und der Decke, zu bev/irken.
Seine Position in dem Kasten ist deshalb etwas kritisch.
Wenn eine Saite gestrichen wird, erzeugen ihre Schwingungen seitwärts gerichtete Kräfte auf dem Steg und bringen den
Steg in seiner eigenen Ebene zum Schwingen. Diese Stegschwingungen werden auf den Resonanzkasten übertragen. Diese
Schwingung des Kastens des Cellos legt fest, wie das Instrument klingt. Jede Holzplatte hat viele natürliche Resonanzfrequenzen.
Der Kasten, vier eine Kombination dieser beiden Platten ist, zeigt deshalb ein komplexes Spektrum
von Resonanzen. Zusätzlich bildet der hohle Innenraum des Kastens, der mit dem Außenraum über die f-Löcher in Verbindung
steht, einen Helmholzresonator, dessen Resonanzfrequenz hauptsächlich von dem Volumen des Kastens abhängt.
Im Gegensatz zu den Plattenresonanzen gibt es nur eine meßbare Luftresonanz.
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Eine ins einzelne gehende Analyse des akustischen Verhaltens von Saiteninstrumenten ist in dem Artikel "The Physics of
Violins" von Hutchins, veröffentlicht in "The Scientific
American", Nov. 1962, Seiten 78 bis 93, und in dem Artikel "Regarding the Sound Quality of Violins and a Scientific
Basis for Violin Construction" von Meinel im "Journal of the Acoustical Society of America" XXIX (1957), Seiten 817 bis 822,
zu finden. Eine Erläuterung der Violinensaitenbewegung gibt der Artikel von J.C. Schelleng "The bowed String" in
"The American String Teacher" XVIl (Sommer 1967), Seiten 11 bis 19.
Ausgehend von dem vorstehenden Hintergrund soll nun der Aufbau und das Verhalten eines mitschwingenden Ständers bzw.
eines Resonanzständers gemäß der Erfindung betrachtet werden. Der in den Figuren 1 bis 4 gezeigte Ständer besteht aus einer
rechteckigen flachen unteren Platte 21 und einer rechteckigen flachen oberen Platte 22, die parallel über der Bodenplatte
durch ein Paar von Enddistanzstücke 23 und 24 abgestützt ist.
Diese Platten wirken als ein zusätzlicher oder gleichschwingender bzw. mitschwingender Resonanzboden und sind
deshalb aus Materialien hergestellt, die denen der Materialien entsprechen oder damit verträglich sind, welche den Resonanzkasten
des Cellos bi3.den. Somit kann die untere Platte 21 aus Hartholz, beispielsweise Ahorn, Birnbaum oder Mahagoni,
hergestellt werden. Die obere Platte besteht aus einem relativ weichen Holz, wie Kiefer, Fichte oder Zeder. In der
Praxis können auch anstelle der natürlichen Materialien für die Platten Kunststoffe verwendet werden, vorausgesetzt,
daß die Kunststoffe die erforderlichen Resonanzeigenschaften haben.
Die Anordnung aus der unteren und der oberen Platte ist über dem Boden in einem leichten Winkel dazu durch ein Paar vordere
Füße 25 und 26 und einem kürzeren Paar von hinteren
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- 1o - /7
Füßen ?7 und 28 angehoben. Die Füße sind an den Ecken der unteren Platte befestigt und haben ein Profil, damit sie
nicht wegrutschen. Die Füße sind aus weichem Kautschuk, elastischem Schaumkunststoff oder aus einem anderen geeigneten
abfedernden Material hergestellt, welches nicht nur dazu dient, den Ständer auf dem Boden festzuhalten,
sondern auch dazu, den Ständer akustisch zu isolieren, so daß die Ständeranordnung akustisch schwimmt bzw. schv/ebt
und frei schwingen sowie den Schall reflektieren und ausstrahlen kann.
An der Mitte der oberen Platte ist ein Sockelstück 29 befestigt, welches ein kleines Loch für die Aufnahme der
Spitze des Stachels 17 des abzustützenden Elementes hat. Die Funktion des Sockelstückes ist in etwa analog zu der
des Instrumentensteges, v/eil das Instrument, wenn es auf den Sockel aufgesetzt ist, eine nach unten gerichtete Spannung
an den Ständerplatten erzeugt und den schwingenden Instrumentenkörper mit der mitschwingenden Anordnung koppelt. Zwischen
die beiden "Flatten ist ein Stimmstock 3o gesetzt, der die beiden Platten im wesentlichen auf die gleiche Weise wie der
Stimmstock des gespielten Instrumentes koppelt.
Auf diese Weise ist der Aufbau des Resonanzständers mit dem des Resonanzbodens oder des Resonanzkastens des Instrumentes
vergleichbar. Der Stachel Π des Instrumentes überträgt die Schwingungen des Instrumentes auf den Ständer und bringt
dessen Platten zum Schwingen und zum Ausstrahlen. Dadurch wird der Ton bzw. Klang des Instrumentes verstärkt und
dadurch verschönert, während dann, wenn der Stachel den Boden direkt berührt oder mittels eines herkömmlichen nicht
mitschwingenden Ständers abgestützt ist, diese Schallschwingungen an den Boden vergoren gehen.
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Wie die Bauer und Hersteller von Violinen und Cellos wissen, ist Holz ein Material, dessen Eigenschaften kaum
vorhersagbar sind, da jedes Holzstück vom anderen Stück verschieden
ist.Aus diesen Gründen ist es schwierig, die optimale Stärke der oberen Pli'tte und der unteren Platte
zu bestimmen, die dem Korpus des Instrumentes die gewünschte Resonanzfrequenz geben. Jedes einzelne Holzstück, welches
den Kasten des Instrumentes bildet, muß auf die richtige Stäifce bearbeitet werden, wobei zur Bestimmung, in welchem
Ausmaß die Platten dünner gemacht werden müssen, Klopftöne benutzt v/erden. Obwohl die Ständerplatten ebenfalls Resonanzfrequenzen
haben, sind diese weniger entscheidend
als die des Instrumentenkastens. Trotzdem kann im voraus eine bevorzugte Dicke für diese Platten nicht vorgeschrieben
v/erden. Zum Bestimmen der geeigneten Parameter müssen empirische Methoden benutzt werden.
Bei der in den Figuren 5 und 6 gezeigten Ausführungsform
ist der Aufbau des mitschwingenden Resonanzbodens dem des Instrumentenkörpers dadurch stärker angenähert, daß bei
flacher Bodenplatte 31 die obere Platte 32 eine gebauchte Halbform hat und am Rand an der unteren Platte durch Seitenteile
befestigt ist, deren Funktion der der Zargen eines Cellos vergleichbar ist. Dadurch ist der Ständer umschlossen
und begren .t eine Luftkammer mit Luftresonanzeigenschaften.
In die obere Platte 32 können auf jeder Seite des mittleren Sockelstücks 35 Löcher 33 und 34 eingeschnitten
werden, welche die gleiche Funktion v/ie die f-Löcher des Instrumentes haben.
Ein Stimmstock 36 wirkt so, daß die obere Platte 32 mit der unteren Platte 31 akustisch gekoppelt ist. Der Ständer
ist bei dieser Ausführungsform über dem Boden durch vier gleiche Füße 37 angehoben, da die Neigung des Ständers
bezüglich des Instrumentes durch die bauchförmige Halbform der oberen Platte bzw. durcn die Ausbildung der oberen
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Platte als halber Resonanzboden bewirkt wird. Somit verhält,
sich der Ständer gemäß Fig. 5 und 6 wie ein Miniaturresonanzkasten,
der akustisch mit dem Instrumentenkorpus gekoppelt ist und Schwingungen davon abstrahlt, um die von dem Instrument
erzeugten Töne zu verstärken.
Bei der einfacheren Ausführungsform von Fig. 7 hat der
Ständer nur eine scheibenförmige untere Platte 38, die über
dem Boden durch drei Füßen 39 angehoben ist, welche in Sangnäpfen 4o zum Angreifen an dem Boden enden. Das Ringstück 41, das in der Mitee
auf der unteren Platte aufgebracht ist, wirkt als Sockel für den Stachel des Instrumentes. Bei
dieser Ausführungsform wird deshalb die untere Platte durch die Schwingungen , die von den Stachel des Instrumentes
übertragen werden, zum Schwingen bebracht.
Man sieht, daß die Resonanzständer gemäß der Erfindung mehr
bewirken, als nur das Instrument zu stabilisieren. Der Ständer wirkt als zusätzlicher Resonanzboden und führt so
eine nützliche akustische Funktion aus. Anstatt daß der Stachel des zu haltenden Instrumentes als Erdableitungsweg
für von dem Instrument erzeugte Schwingungen dient, wirkt er nun so, daß diese Schwingungen akustisch mit dem abstrahlenden zusätzlichen Resonanzboden gekoppelt werden,
wodurch die Klanuqualitäten des Instrumentes verbessert und die Toncharakteristika des Instrumentes verstärkt bzw.
verschönert warden.
Der in Fig. 8 gezeigte Ständer besteht aus einer oberen Platte 22 und einer unteren Platte 21, die jweils stopfenförmig ausgebildet sind. Der zwischen den so ausgebildeten
Platten aus Holz angeordnete Stimmstock besteht aus einem dünnwandigen Hohlzylinder 3o aus Metall, der von einer Vielzahl von Öffnungen 5o durchbrochen ist und Stopfenabschnitte
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der Platten 22, 21 umschließt. Die Wandstärke dos Ilohlzylinders
3o beträgt beispiolrjv.'oise o,4 mm. Ein derart ausgebildeter
Ständer ermöglicht das Hervorbringen mehrerer Trommel töne, wenn er direkt oder ein ciuf ihm stellender Ro.t-o
nanzkasten geschlagen wird. Der Ständer kann somit ein
Instrument für siel: bilden.
Der erfindungsgemäße Ständer eignet sich unter anderem
auch hervorragend als "frommelresonanzboden.
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Claims (12)
1. Mitschv/ingender Ständer für Musikinstrumente, insbesondere für ein Saiteninstrument, welches einen Korpus
hat, der aus einem Resonanzkasten besteht und einen Boden aufweist, der akustisch mit der Decke durch einen
Stimmstock gekoppelt ist, wobei der Korpus einen sich von seinem unteren Ende aus erstreckenden Stachel hat,
der in direktem Eingriff mit dem Boden eine Dämpfungswirkung erzeugen würde, gekennzeichnet durch eine
untere Platte (21, 31, 39), die mit am Boden angreifenden Füßen (25 bis 28, 37, 39) versehen ist, die aus
einem Material hergestellt sind, welches die untere Platte (21, 31, 39) gegenüber dem Boden isoliert, wodurch
sie akustisch schwebt und frei schwingen kann, und durch einen Sockel (29, 35, 41), welcher den Stachel
(11) des Instrumentes aufnimmt und akustisch mit der
unteren Platte (21, 31, 39) gekoppelt ist, wodurch die untere Platte (21, 31, 39) durch die Instrumentenschwingungen,
welche darauf über den Stachel (11) übertragen werden, zu Schwingungen angeregt wird, so daß
der Ständer zur akustischen Verstärkung des Instrumentes ohne Dämpfung dient.
2. Ständer nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
obere Platte (22, 32), die im Abstand über der unteren Platte (21, 31) angeordnet ist, wobei der Sockel (29,
35) auf der oberen Platte (22, 32) sitzt und zwischen die obere Platte (22, 32) und die untere Platte (21,
31) des Ständers ein Stimmstock (3o, 36) eingesetzt ist, der die Platten akustisch koppelt.
3. Ständer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Platte (21) und die untere Platte (22) aus
flachen, rechteckigen/ runden, ovalen oder anders geformten Holzplatten bestehen.
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4. Ständer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dai;
die untere Platte (21, 31) aus Hartholz und die obere-. Platte (22, 32) aus relativ weichem Holz hergestellt
ist.
5. Ständer nach einem der Ansprüche 2 bis 4, gekennzeichnet durch Zargen (33), welche die R\nder der
unteren Platte (31) und der .oberen Platte (32) verbinden und eine Luftkammer begrenzen.
6. Ständer nach Ansprucn 5, gekennzeichnet durch Lücher
(34) in der oberen Platte (32).
7. Ständer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Füße (25 bis 28, 37)
aus Holz mit daian befestigtem Schaumgummi oder aus
einem anderen rutschfesten Material hergestellt sind, urn ein Rutschen des Ständers zu verhindern, wenn das
Instrument gespielt wird.
8. Ständer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Füße (39) mit Saugnäpfen (4o) versehen sind.
9. Ständer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Platte (21, 31)
und/oder dxe untere Platte (22, 32, 38) des Ständers
aus einem Material hergestellt sind, welches akustisch mit der oberen Platte (17B) v*\ä der unteren Platte
(17A) des gespielten Instrumentes verträglich ist.
10. Ständer nach einen· der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stimmstock aus einem dünnwandigen Hohlzylinder (3o) aus Metall besteht.
11. Ständer nach Anspruch 1o, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung des Hohlzylinders (3o) vor. einer Vielzahl
kleiner Öffnungen (5o) durchbrochen ist.
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12. Ständer nach Anspruch 1o oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die obere und die untere Platte (22, 21) als in den Hohlzylinder (3o) auf beiden Seiten cinpaßbare
Holzstopfen ausgebildet sind.
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Applications Claiming Priority (1)
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