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Selbsttätige Kupplung für Eisenbahnwagen Die Erfindung bezieht sich
auf eine selbsttätige Kupplung für Eisenbahnwagen, deren im Kupplungskopf beweglich
gelagerte Klaue durch einen verstellbaren Riegel in der Schließlage gehalten wird,
und hat die Aufgabe, eine insbesondere für industrielle Fahrzeuge, wie Förderwagen,
Gießpfannenwagen u. dgl., geeignete Kupplung zu schaffen. Die Erfindung bezweckt
ferner die Ausbildung der Kupplung derart, daß sie durch ein biegsames Glied, z.
B. eine Kette oder ein Kabel, von der Wagenseite aus betätigt werden kann und der
Gebrauch schwerer Stangen, die bei dem rauhen Betrieb oft zerstört werden, fortfällt.
Weiter bezweckt die Erfindung, das Kupplungsbetätigungs-"lied a an der Oberseite
der Kupplung anzuordnen, um die Möglichkeit eines Auftreffens auf zwischen den Geleisen
liegende Hindernisse auszuschließen. Schließlich bezweckt die Erfindung, eine maximale
Hebelwirkung für den Klauenauswerfer während des größten Teiles der Drehung der
Klaue aus der Schließlage in die Öffnungslage zu erzielen, um die zum Öffnen
der Kupplung erforderliche Kraftanwendung auf einen Mindestbetrag zu senken und
dadurch ein Verschieben der Kupplung aus der Kuppelrichtung zu vermeiden.
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Bei der Kupplung nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß
ein in dem Kupplungskopf gelagerter Hebel bei der Bewegung des Riegels in die Öffnungslage
das Auswerfen der Kupplungsklaue bewirkt, Zweckmäßig besitzt der Klauenauswerferhebel
einen mit der Klaue zusammenarbeitenden langen Hebelarm sowie einen mit der Oberseite
des Riegels zusammenarbeitenden kurzen Hebelarm, deren Hebelverhältnis wenigstens
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beträgt, und der kurze Hebelarm ist so stark gekrümmt,
daß dieses Verhältnis während 75% der Bewegung des Auswerferhebels erhalten bleibt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i eine Vorderansicht des Kupplungsgehäuses, Fig.:2 eine Draufsicht
auf die Kupplungsklaue, Fig. 3 eine Teilseitenansicht der Kupplung von der
Klauenseite aus gesehen, Fig. 4 einen waagerechten Schnitt nach der Linie A-A der
Fig. 3,
Fig. 5 einen senkrechten Schnitt nach der Linie B-B der Fig.
4 mit den Teilen in der Schließlage, Fig. 6 eine Fig. 5 entsprechende
Darstellung mit den Teilen zu Beginn der Öffnungsbewegung und Fig. 7 eine
den Fig. 5 und 6 entsprechende Darstellung mit den Teilen bei voll
ausgeworfener Klaue. Zur Verdentlichung der Zeichnung sind in einzelnen Darstellungen
Teile fortgelassen.
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Die allgemein mit i bezeichnete Kupplung des Ausführungsbeispieles
besitzt einen Kupplungskopf 2, mit einem Führungsa-rm 3 auf der einen
Seite und eine um eine senkrechte Achse 5 drehbare Klaue 4 auf der entgegengesetzten
Seite. Die Klaue 4 besitzt eine am vorderen Kupplungsende liegende Nase
6, die sich in üblicher Weise mit einem entsprechenden Teil der Gegenkupplung
zusammenschließt. Die Klaue hat eine Einschnürung7, die in dem Hohlraum8 des Kupplungskopfes
liegt, der durch eine Bodenwandung 9,
die mit Abstand voneinander liegenden
Seitenwände io und ii sowie die Rückwand i?- des Kopfes begrenzt wird. Die Klaue4
ist dabei so angeordnet, daß sich ihre Einschnürung 7 beim Verschwenken in
die Öffnungslage auf die Wand 10 zu bewegt, die die Innenseite des Führungsarmes
3 bildet.
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Die Klaue 4 wird in ihrer Schließlage durch einen Riegel 13 gehalten,
der in senkrechter Richtung längs der Innenseite der Wand io des Hohlraumes
8 beweglich ist. Dieser Riegel 13 kann abwärts in die Sperrstellung
zwischen einer Schließfläche 14 an der Wand io und einer Schließfläche 15 an der
Einschnürung der Klaue (Fig. 5) gebracht werden und hält dann die Klaue geschlossen.
Der Riegel 13 ist ein schweres Metallstück und hat infolge seines Gewichtes dauernd
die Neigung, in die Sperrstellung einzufallen.
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Um den Riegel 13 in die Offnungslage zu bringen, wird er durch einen
Lüfthebel v6 in senkrechter Richtung aus der Bahn der Einschnürung 7
der Klaue
gehoben. Der Riegel 13 besitzt eine größere Queröffnung 17, in die ein Hakenteil
r8 reicht, der am unteren Ende eines kettenartigen Verbindungsgliedes ig, sitzt
und unter eine Schiene 20 (Fig. 4) auf der Oberseite des Riegels 13 gehakt ist.
Das obere Ende des Verbindungsgliedes ig hat ein Auge:2i zur Aufnahme eines Hakenteiles
22, der am einen Ende des Lüfthebels 16 sitzt. In der Schließlage des Riegels 13
reicht der Hakenteil 18. des Hebels ig lose in die Öffnung 17 und liegt mit Abstand
unter der Schiene 2o, wobei jede Neigung des Lüfthebels 16, sich unter dem Einfluß
von Erschütterungen aufwärts zu drehen, keine Öffnung des Riegels bewirken kann.
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Der Lüfthebel 16 kann auf- und abwärts in die Öffnungs- bzw. Schließlage
gedreht werden. Die Drehung erfolgt um eine waagerechte, durch einen Bolzen
23 gebildete Achse. Der Bolzen 2,3 erstreckt sich durch das entgegengesetzte
Ende des Lüfthebels 16 in Längsrichtung der Kupplung durch eine Öffnung 24 in einem
anschließenden Flansch 25, der sich von der oberen Wand 26, des Kupplungskopfes
abwärts erstreckt und mit dessen Seitenwänden ii verbunden ist. Der Bolzen:23 erstreckt
sich ebenfalls durch eine Öffnung:27 in der Rückwand i?, des Kupplungskopfes und
ist durch einen Splint 28 in seiner Lage gesichert.
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Der obere Teil des Hebels 16 liegt in einem mit 2,9 bezeichneten Gehäuseteil,
der über dem eigentlichen Kupplungskopf liegt und die sich quer durch die Kupplung
erstreckenden Vorder- und Rückwände 3o und 31 hat, ferner die Seitenwand
32 als Fortsetzung der Wand io des Kupplungsgehäuses und die obere Wand
33. Unten steht der Gehäuseteil 29 mit dem oben erwähnten Hohlraum
8 des Kupplungsgehäuses in Verbindung und ist nach der Klauenseite zu offen.
Der Hebel 16 hat die Form eines Winkelhebels mit deh beiden Schenkeln 34 und
3,5. An dem Schenkel 35 sind zu beiden Seiten Gewichtsansätze
36 angebracht, die diesem Schenkel ein Übergewicht geben und den Hebel 16
im Uhrzeigersinn zu verdrehen suchen (Fig. 5 bis 7), wobei jedoch
Vorsorge getroffen ist, daß- der Hebel nicht von selbst oder infolge von Erschütterungen
den Riegel freigeben kann. Ax# der Verbindungsstelle der beiden Schenkel 34 und
35 hat der Hebel 16 ein Auge 37, an dem das eine Ende einer Kette
38 angreift, die durch eine Öffnung 39 in dem Gehäuseteil 29 auf der
Klauenseite herausgeführt ist und sich auf die Seite des zugehörigen Wagens erstreckt.
Die Kette 38 kann entsprechend Fig. 5
bis 7 nach links gezogen
werden, wodurch sie den Hebel 16 entgegen dem Uhrzeigersinn dreht, der dadurch aus
seiner die Klaue verriegelnden Stellung entfernt wird, wie dies Fig. 5, 6
und 7 für verschiedene Bewegungsstadien zeigen. Sobald der Zug an der Kette
38 -aufhört, wird der Hebel 16
durch das Übergewicht seines Schenkels
35 mit den beiden Gewichtsansätzen 36 und dem Auge 37
so-
wie durch das Gewicht des Riegels 13 mit dem Verbindungsglied ig, im Uhrzeigersinn
verschwenkt. Diese Drehung des Hebels 16 im Uhrzeigersinn wird durch Auftreffen
der Unterseite des Hebels 16 auf die Oberseite des rückwärtigen Anschlages 4o begrenzt.
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Durch den Riegel 13 wird ein Klauenauswerfer 41 betätigt, der zwischen
seinen Enden mittels seitlicher Zapfen 42, 42 gelagert ist, die in die in den Ansätzen
40, 40# vorgesehenen Taschen reichen. Die Ansätze 40, 40 sind in den Vorder- und
Rückwänden 30 und 31 des Gehäuseteiles 29, angeformt.
Die
Vorder- und Rückwände 30, und 3 1 sind in der Kupplungsmitte durch
eine die Last aufnehmende Rippe 44 verbunden, die unterhalb der Taschen 43, 43 liegt.
Der als Winkelhebel ausgebildete Auswerferhebel 41 reicht über die Rippe 44 und
hat einen Daumen 45, der in eine entsprechende, in der Einschnürung der Klaue eingeformte
Aussparung 46 paßt. Das Kopfende des Auswerferhebels 41 ist mit einem kurzen Arm
47 versehen, der stark gekrümmt ist und dazu dient, mit seinem äußeren Ende bei
48 mit der Oberseite 49 des Riegels 13
zusammenzuarbeiten. Wird der Auswerfer
41 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht (Fig. 5 bis 7), SO
wird der Daumen
45 veranlaßt, bei 5o auf die Einschnürung der Klaue einzuwirken, die gegenüber ihrer
mit dem Riegel zusammenarbeitenden Fläche liegt. Hierdurch wird die Klaue 4 im Uhrzeigersinn
(Fig. 4) gedreht und in die Öffnungslage gedrückt. Dadurch, daß der kurze Hebelarm
47 stark gekrümmt ist, wird eine maximale Hebelwirkung zum Verdrehen des Klauenauswerfers
41 während des größten Teiles der Drehbewegung der Klaue aus der Schließ- in die
Öffnungslage erzielt. Der Abstand von der Mitte der Zapfen 42 zum Punkt 48 des die
Kraft aufnehmenden Armes 47 ist nicht größer als der doppelte Abstand von der Zapfenmitte
42, zum Punkt 49, und dieses Verhältnis bleibt während wenigstens 75 1/o
der Auswerferbewegung bestehen. Sobald die Klaue in Bewegung gesetzt ist, kann die
am Ende ihrer Öffnungsbewegung aufzuwendende Kraft beträchtlich geringer als zu
Beginn der Bewegung sein. Die maximale Hebelwirkung wird verwendet, um die Öffnungsbewegung
der Klaue einzuleiten, wogegen eine wesentlich geringere Kraft erforderlich ist,
um die Kette zu ziehen. Für die Begrenzung der Aufwärtsbewegung des Riegels 13 dient
als Anschlag ein von der Unterseite des Schenkels 47 abstehender Ansatz 51, der
in einiger Entfernung vom äußeren Schenkelende bei 52 vorgesehen ist (Fig.
7). Durch ihn wird sofort die Hebelwirkung des Klauenauswerfers verringert.
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Wird die Klaue 4 entweder von Hand oder durch einen Kupplungsvorgang
geschlossen, so bewegt sich der Klauenauswerfer 41 im Uhrzeigersinn; wird die Klaue
geöffnet, so nehmen die Teile die in Fig. 5 wiedergegebene Lage ein.