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Selbsttätige Kupplungsvorrichtung für Eisenbahnwagen, in deren Gehäuse
mit Reibsitz eine Kupplungsklaue beweglich gelagert ist Die Erfindung bezieht sich
auf selbsttätigeKupplungsvorrichtungeil für Eisenbahnwagen, in deren Gehäuse mit
Reibsitz eine mit einem rückwärtigen Fortsatz versehene Kupplungsklaue beweglich
gelagert ist. Bei bekannten derartigen Kupplung,;-vorrichtungen, wie sie beispielsweise
bei den Eisenbahnen der Vereinigten Staaten von Amerika verwendet werden, ist der
hintere Fortsatz einer im Gehäuse beweglich gelagerten Kupplungsklaue zwischen Anschlägen
drehbar, die im Gehäuse der Kupplung vorgesehen sind. Es wurde nun gefunden, daß
hei diesen Kuppelvorrichtungen cfie zum Drehen vier Klaue in die öffnungsstellung
vor (lern beabsichtigten Ankuppeln eines Wagens vorgesehene l?inrichtung zwar bei
neuen hupplun<,:@i einwandfrei arbeitet, indem sie die Klaue in die volle Öffnungsstellung
bringt, wenn das mit ihr in bekannter Weise verbundene Bedienungsgestänge von Hand
betätigt wird. Dagegen 'hat sich gezeigt, daß bei diesen Kuppelvorrichtungen nach
längerer Betriebszeit infolge der Abnutzung ein Festsetzen der Teile in Erscheinung
tritt. Dies hat zur Folge, daß die an dem Bedienungsgestänge aufzuwendende Kraftanstrengung
zum Auswerfen der Klaue so groß wird, daß das Bedienungspersonal es unterläßt, das
Gestänge zu betätigen, und lieber zwischen die Puffer geht, um die Klaue unmittelbar
mit der Hand zu öffnen. Dies ist eine sehr gefährliche Praxis und eine Folge der
eingerosteten und abgL'ntitztetl Kupplungsteile.
Es ist Aufgabe
der Erfindung, eine selbsttätige Kuppelvorrichtung vorzusehen, bei der auch im abgenutzten
Zustand keine Bedienungsschwierigkeiten. auftreten. Erreicht wird dies dadurch,
daß erfindungsgemäß im Gehäuse und auf der Unterseite des Klauenfortsatzes miteinander
in Arbeitsgemeinschaft kommende Flächen vorgesehen sind, die den Fortsatz bei einem
infolge von Abnutzung erfolgten Absenken stützen und die nach abwärts und nach außen
geneigt sind.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt;
es zeigen Fig. i bis 6 Schnitte einer neuen Kuppelvorrichtung gemäß der Erfindung,
wobei einzelne Teile in Draufsicht gezeichnet sind und Fig. 6 im Gegensatz zu Fig.
i. die Klaue halb geöffnet zeigt, Fig. 2 bis 4 lotrechte Schnitte entsprechend den
Linien 2-2, 3-3 bzw. 4-4 der Fig. i, Fig. 5 eine Ansicht nach Linie 5-5 der Fig.
3, Fig. 7 und 8 den Fig. 2 und 3 entsprechende Darstellungen im abgenutzten Zustand,
Fig.9 eine Darstellung entsprechend Fig.8 bei anderer Stellung der Klaue, Fig. io
bis 12 das zweite Ausführungsbeispiel; dabei zeigt Fig. io einen Schnitt durch das
Gehäuse im neuen Zustand der Teile, Fig. i i einen der Fig. io entsprechenden Schnitt
im abgenutzten Zustand der Teile und Fig. 12 eine andere Stellung der Teile der
Fig. no und i 1. Die Kuppelvorrichtung nach den Fig. i bis 5 besitzt das mit i bezeichnete
Gehäuse (Kuppelkopf) mit einer Öffnung 2, in der die Kupplungsklaue 3 auf einem
in den Augen 5 des Kuppelkopfes i gelagerten Bolzen 4 drehbar gelagert ist. Am Kopf
i ist ferner eine Führungsfläche 6 vorgesehen, und die Klaue 3 besitzt eine Nase
7 zur Aufnahme der entsprechenden, nicht dargestellten Klaue der Gegenkupplung,
die beim Verschluß der Kupplung zwischen der Klaue 3 und der Fülhrungsfläohe 6 eingeklemmt
wird.
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Die Klaue 3 kann durch eine Sperre 8 in der Öff nung 2 gesperrt werden,
die durch einen Aus-"-erfer 9 (Fig. i) in die öffnungslage gebracht werden kann.
Diese Teile sind nicht näher dargestellt, da sie nicht Gegenstand der Erfindung
sind.
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Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß die Klaue 3 auf dem unteren Auge 5
des Gehäuses i aufsitzt, wie bei io angedeutet, und daß ihr hinterer Fortsatz i
i die Anschläge 12 und 13 besitzt, die mit entsprechenden Anschlägen 14 und 15 in
der oberen und unteren Wandung des Kuppefkopfes i zusammenarbeiten. In den Fig.2,
3 und 5 ist die normale Stellung der Anschläge ik2, 14 und 13, 15 bei einer neuen
Kuppelvorrichtung dargestellt, deren hinterer Klauenfortsatz i i sich so zwischen
den Anschlägen 14 und 15 bewegen kann, daß in lotrechter Richtung jeweils ein Spielraum
18 bzw. i9 vorhanden ist. Wie Fig. 5 am besten zeigt, ist das Spiel 2io zwischen
dem unteren Anschlag 13 des Klauenfortsatzes i i und dem Gehäuseboden 17 in jeder
Stellung, in die die Klaue 3 gedreht werden kann, größer als das Spiel i9 zwischen
der Fläche 2i des Klauenfortsatzes ii und der Oberkante 2-2 des Anschlages i 5 am
Gehäuseboden. Auf diese Weise wird der Klauenfortsatz i i vollkommen von den Anschlägen
14 und r5 geführt, und das Spiel 20 (Fig. 5) bleibt unter allen Bedingungen und
trotz Abnutzung der Teile erhalten.
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Die Fig. 3 und .4 zeigen, daß die obere Kante 22 des Anschlages 15
des unteren Gehäuseteiles 1'7 abfällt und eine geneigte Oberfläche besitzt, die
mit der entsprechend geneigten Oberfläche 21 des Klauenfortsalzes i i zusammenarbeitet.
Diese Oberflächen sind so beschaffen, daß sie bei geschlossener Kupplung eine Führung
für den Teil i@3 des Klauenfortsatzes i i bilden.
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Die Fig. 6 und '7 entsprechen den Fig. i und 2 und zeigen die bei
einer abgenutzten Kupplung herrschenden Verhältnisse; infolge der Abnutzung des
Auges 5 an der Stelle io kommt die Klaue 3 allmählich auf den unteren Gehäuseteilen
zum Aufsitzen, und ihr Fortsatz i i sitzt schließlich auf dem Bodenanschlag i'5
des Gehäuses i auf, wie dies bei 23 angedeutet ist. Die geneigten, zusammenarbeitenden
Flächen 22 und 21 ermöglichen es nun, für den Fortsatz i i der Klaue 3 eine normale
Führung und Stütze zu schaffen, ,%-enn die im Reibsitz zusammenarbeitenden Flächen
io des Auges 5 sich während des Betriebes abgenutzt haben. Fig. 8 und 9. zeigen
die Art und Weise, in der für die Klaue 3 eine freie Bewegungsmöglichkeit in die
Öffnungsstellung geschaffen wird, und zwar unter den in den Fi.g. 6 und 7 dargestellten
Bedingungen. 1n Fig. 9 ist die Klaue 3 aus der Schließstellung der Fig. 8 herausgedreht
worden, so daß der Spielraum 214 zwischen Klauenfortsatz i i und der benachbarten
lotrechten GehäüSe,vand 25 wächst. Da die Auflagefläche 22 des unteren Gehäuseanschlages
15, auf der bei abgenutzter Kupplung der Klauenfortsatz i i bei geschlossener Klaue
zum Aufsitzen kommt, in der Öffnungsrichtung der Klaue 3 geneigt ist (Fig.4, q),
genügt eine nur geringe Drehung der Klaue in der Öffnungsrichtung, um die Flächen
21 und 22 außer Berührung zu bringen, so .daß wieder der Spielraum i9 entsteht,
der eine ungehinderte Bewegung der Klaue 3 in die Öffnungsstellung gestattet. leer
Spielraum 20 bleibt voll bestehen, so daß eine reibende Bewegung der Teile beim
Öffnen der Klaue 3 mit Sicherheit vermieden wird.
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Fig. 10 bis 12 zeigen die Anwendung der Erfindung bei einem
bekannten Selbstkuppler, der unter der Schutzmarke »Alliance« registriert und vertrieben
wurde. Zum besseren Verständnis sind die üblichen Bauteile der Vorrichtung 'hier
fortgelassen worden.
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Das Gehäuse der Kupplung (Kuppelkopf) ist mit 26 bezeichnet und enthält
ein Abteil 27 für den Klauenauswerfer. Die untere Gehäusewand des Abteils 27 ist
mit 29 bezeichnet, während der anschließende, im wesentlichen lotrechte Wandteil
29 des Gehäuses bei 30 eine Einschn,ürung besitzt, die bei Stoßbeanspruchung
der Kupplung als Stoppanschlag für den Klauenfortsatz 31 dient. Die
untere
Fläche des Klauenfortsatzes 31 besitzt den Anschlag 32, der hinter dem zugehörigen
Anschlag 33 im Gehäuse liegt; ferner besitzt die untere Fläche des Klauenfortsatzes
31 eineAnsatzfläche3d, die geneigt ist, Lind zwar nach außen nach der von dem Auswerferabteil
27 abgewendeten Seite zu in Richtung auf die nicht dargestellte Führungsfläche (vgl.
6 in Fig. i) des Kuppelkopfes 26. Die Oberfläche 35 des Anschlages 33 ist ebenfalls
geneigt und verläuft mit etwas Spiel und im wesentlichen parallel zur Fläche 34
des Klauenfortsatzes 31, bis die Klaue sich abgenutzt und gesenkt hat, wie dies
oben beschrieben wurde.
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Die untere Seite des Klauenfortsatzes 31 weist eine Einbuchtung 3,6
auf, die der Form der Einschnürung 3o der Gehäusewandung 29 angepaßt ist; die Unterseite
des Fortsatzes 31 besitzt ferner die Einbuchtung 37, die der Klaue Spielraum gegenüber
dem Anschlag 33 des Kupplungsgehäuses 26 gewährt, wenn die Klaue in die Öffnungs-
oder Schließlage gebracht wird.
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Fig. i i zeigt die Vorrichtung, wenn sich die Klaue infolge Abnutzung
gesenkt hat, und läßt erkennen, daß die geneigten, zusammenarbeitenden Flächen 3.4
und 35 des Klauenfortsatzes 31 und des Gehäuseanschlages 33 in Arbeitsgemeinschaft
kommen und so das Absetzen des Klauenfortsatzes 31 auf die benachbarten Gehäuseteile
beim Schließen der Kupplung verhindern.
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Wenn sich nun der Klauenfortsatz 3,1 in die in Fig. 12 dargestellteÖffnungslage
bewegt, so trennen sich die beiden geneigten Flächen 34, 35 sofort, so daß Reibungswiderstände
vermieden werden, die ein Öffnen der Kupplung erschweren könnten.
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Bei der selbsttätigen Kupplungsvorrichtung nach der Erfindung -wird
somit praktisch jeder Reibungswiderstand beim Öffnen der Kupplung vermieden, indem
geneigte Flächen 34, 35 beim Klauenfortsatz 31 und einem mit diesem zusammenarbeitenden
Ansatz 33 des Kupplungsgehäuses 26 vorgesehen sind, die sich sofort beim Offnen
der Kupplung voneinander lösen, und zwar auch bei maximaler Abnutzung, bei der die
beiden geneigten Flächen bei geschlossener Kupplung zum Aufeinandersitzen kommen;
ferner besitzt der untere Anschlag 32 des Klauenfortsatzes 31. eine neuartige Form,
die die Führung des Klauenfortsatzes durch den Anschlag 33 des Gehäuses erleichtert
und stets genügend Spielraum gegenüber den umgebenden Wandteilen 29, 3o des Kupplungsgehäuses
2,6 bietet.