DE876090C - Verfahren zum Steifen von Filzen - Google Patents

Description

• Verfahren zum Steifen von Filzen Von der Filzindustrie werden in größerem Umfang Steifungsmittel benötigt, um den Filzen die gewünschte Härte zu geben. Zum Steifen von Hutfilzen hat man außer Harzen auch Traganth, Kirschgummi und durch Druckbehandlung aufgeschlossenen, unlöslichen Gummi verwendet. Bei den genannten Steifverfahren darf die Steife nicht eindringen, sondern soll nur die eine Seite des Filzes überziehen. Die genannten Produkte sind für das Steifen von technischen Filzen, bei denen das Steifungsmittel die ganze Filzschicht durchdringen muß, nicht brauchbar. Für diese Steifungsverfahren wurden ,daher nur Steifungsmittel, die aus Stärke und Harzen bestanden, verwendet. Die mit diesen Mischungen erreichten Effekte konnten auf die Dauer nicht befriedigen, weil die Bedingungen, die an eine gute Filzsteife gestellt werden müssen, nicht voll erfüllt werden konnten. Vorbedingung für eine brauchbare Filzsteife ist nämlich, daß sie einmal .den Filz schnell und vollständig durchdringt, nach dem Trocknen dem Filz die gewünschte Härte gibt, ohne daß er beim Biegen bricht, und daß diese Härte auch bei längerer Lagerung bestehenbleibt. Stärke und Stärkeprodukte allein geben nun einen zwar harten, aber nicht lagerbeständigen Filz. Insbesondere bei etwas feuchter Lagerung gehen die Filze auf. Außerdem sind die so gesteiften Filze sehr spröde und brechen leicht. Beim Schneiden macht sich ferner ein Stauben sehr unliebsam bemerkbar. Durch den bereits erwähnten Zusatz von Harzen kann zwar die Lagerbeständigkeit erhöht werden, die Sprödigkeit bleibt jedoch die gleiche, und auch das Stauben wird nicht verhindert.
• Es wurde nun gefunden, daß man diese Nachteile sämtlich vermeiden kann, wenn man als Filzsteife einen durch Feinvermählung löslich gemachten, an sich unlöslichen bzw. nur quellfähigen Gummi, wie er unter der Bezeichnung Gummi insoluble oder Gummi Shiraz im Handel ist, verwendet. Diese unlöslichen Gummis kann man durch Feinstvermahlung in wasserlösliche Form überführen. Zweckmäßig setzt man ihnen noch mit Eisensalzen Komplexe bildende Stoffe, wie Natriumpyrosulfat, zu. Die mit solchen löslich gemachten Gummis angesetzte Flotte dringt leicht in den Filz ein und gibt nach dem Trocknen einen steifen, vollständig lagerfähigen, beim Biegen nicht brechenden und beim Schneiden nicht staubenden Filz. Um die notwendige Fülle zu erhalten, kann zusätzlich noch Stärke, lösliche Stärke, Dextrin usw. mitverwendet werden. Auch hat es sich als sehr günstig erwiesen, zusätzlich Soda oder Pottasche zu verwenden. Beispielsweise mischt man 6o Teile feinvermahlenen Gummis mit 2o Teilen Soda und 2o Teilen Stärke oder Dextrin oder einem Gemisch von diesen, stellt daraus in üblicher Weise eine Imprägnierungslotte her, mit der man den Filz imprägniert, worauf die weitere Verarbeitung des Filzes in üblicher Weise (Trocknung und Pressung) erfolgt.

Claims (1)

1. PATENTANSPn [: CII: Verfahren zum Steifen von Filzen, dadurch gekennzeichnet, daßdiese mit wäßrigen Flotten, die durch Feinvermählung wasserlöslich gemachten unlöslichen Gummi sowie gegebenenfalls zusätzlich noch Soda oder Pottasche und Stärke bzw. lösliche Stärke oder Dextrin enthalten, getränkt und in üblicher Weise fertiggestellt werden. Angezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 724473.