DE420422C - Verfahren zur Herstellung von Kupferoxydammoniakcelluloseloesungen zum Spinnen von Kunstseide - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kupferoxydammoniakcelluloseloesungen zum Spinnen von Kunstseide

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DE420422C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B1/00Preparatory treatment of cellulose for making derivatives thereof, e.g. pre-treatment, pre-soaking, activation
    • C08B1/006Preparation of cuprammonium cellulose solutions

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Description

  • Verfahren zur Eierstellung von Kupferoxydammoniakcelluloselösungen zum Spinnen von Kunstseide. Die Herstellung von gut verspinnbaren Kupferoxydammoniakcelluloselösungen ist mit zahlreichen Schwierigkeiten verknüpft. Eine der Hauptschwierigkeiten besteht darin, daß die fertige Spinnlösung keine Luft oder andere Gase enthalten darf, weil durch solche, wenn auch nur kleine Gasbläschen, leicht ein Abreißen der Fäden beim Spinnprozeß verursacht wird. Zur Vermeidung dieser Schwierigkeit ist bereits versucht worden, die Spinnlösung durch Evakuieren unter Umrühren von den eingeschlossenen Gasteilchen zu befreien. Dieses Verfahren ist jedoch zeitraubend und umständlich, außerdem versagt es bei kälterer Witterung, weil dann die Spinnlösung so zähflüssig ist, daß der Auftrieb der Gasbläschen nicht genügt, um ein Entweichen aus der Lösung zu ermöglichen. Außerdem wird durch das langdauernde Evakuieren eine erhebliche Menge des zur Lösung. erforderlichen Ammoniaks mit abgesaugt und geht verloren.
  • Gemäß vorliegender Erfindung sollen nun diese Mängel im -wesentlichen dadurch vermieden werden, daß die zur Bildung von Kupferoxydammoniakcelluloselösungen in Reaktion tretenden Chemikalien bereits vor ihrer Vereinigung von etwa anhaftenden Gasen befreit und erst dann zur Bildung der Lösung zusammengebracht werden. Während des darauffolgenden eigentlichen Lösungsvorganges kann dann in bekannter Weise unter Vakuum oder auch in Gegenwart eines neutralen Gases weiter gearbeitet werden, wie es bereits üblich ist, um eine Oxydation der Kupferoxydammoniakcelluloselösung und damit eine Beeinträchtigung der Stärke, Zähigkeit und Elastizität des fertigen Spinnfadens zu verhüten.
  • Bei Anwendung dieser vorherigen Entgasung der einzelnen Bestandteile läßt sich, wie Versuche ergeben haben, in einfacher und zuverlässiger Weise auch bei kalter Witterung eine Kupferoxydammoniakcelluloselösung herstellen, welche frei von allen schädlichen Gasen ist und daher kein Abreißen der Fäden während des Spinnvorganges mehr mit sich bringt, dazu kommt noch der weitere Vorteil, daß nach diesem Verfahren eine wesentliche Ersparnis an Ammoniak erzielt wird.
  • Es empfiehlt sich, bei der Ausübung dieses Verfahrens die zur Lösung bestimmte Cellulose nicht im Anschluß an den im Holländer bewirkten Mahlvorgang zu entlüften, sondern erst, nachdem auf der gemahlenen Cellulose in üblicher Weise die benötigte Menge von Kupferhydroxyd niedergeschlagen ist. Dadurch wird, wie Versuche ergeben haben, die Evakuierung der Cellulose ganz erheblich erleichtert. Denn bei dieser Vorbehandlung dringt der äußerst fein verteilte Kupferhydroxydniederschlag in die Faserporen ein und verdrängt hier schon einen so erheblichen Teil der Luft, daß es nunmehr möglich ist, die abgepreßte und fein zerkrümelte Masse im Rührkessel durch Evakuieren von der darin enthaltenen Luft zu befreien. Es hat auch den Anschein, als wenn die mit einer feinen Schicht von Kupferhydroxyd überzogenen Faserteilchen nicht mehr wie vorher die Fähigkeit besitzen, die Luft so außerordentlich zähe festzuhalten. Sind diese blauen Cellulosekrümel einmal evakuiert, so bietet die Behandlung mit luftfreiem Wasser und mit gleichfalls evakuierter Natronlauge sowie mit Ammoniak keine wesentlichen Schwierigkeiten mehr, und der gewünschte technische Effekt läßt sich mit Leichtigkeit erzielen. Vor allein wird die Bildung der eingangs beschriebenen kleinen Luftbläschen verhütet, die ihren Ursprung zweifellos in der sonst von den Faserporen eingeschlossenen Luft haben. Die außerordentlichen großen technischen übelstände, die hierin ihre Ursache haben, fallen mit einem Schlage fort, und es ist nicht erforderlich, im Rührkessel die fertige Lösung tagelang zu evakuieren, um nachher feststellen zu müssen, daß doch noch Luftbläschen vorhanden sind. Dazu kommt noch eine wesentliche Ersparnis an Arbeitslohn.
  • Im Gegensatz zu dem bekannten Evakuierverfahren bei und nach Herstellung der Lösung handelt es sich bei dem neuen Verfahren nicht darum, den oxydierenden Einfluß der Luft auf die Kupferoxvdammoniakcelluloselösung ;zu verhüten, um dadurch in bezug auf Zähigkeit; Elastizität und Stärke bessere Produkte zu erzielen. Hierzu sind die Mengen der nach dein vorliegenden Verfahren zu entfernenden Luft viel zu klein. Es handelt sich allein Anscheine nach in der Hauptsache vielleicht gar nicht ausschließlich um Luft, sondern teilweise auch um Gase, wie die in jeder Ammoniaklösung enthaltene Kohlensäure, sowie um Spuren von Gasen, die sich aus geringen Verunreinigungen der Chemikalien sowie geringen Zersetzungsvorgängen gebildet haben. Die sehr erheblichen Schäden, die diese Luft und Gase bewirken, liegen lediglich in der Beeinträchtigung des Spinnprozesses selbst.

Claims (1)

  1. PATENT-ANspRÜcHE: i. Verfahren zur Herstellung von Kupferoxydammoniakcelluloselösungen zum Spinnen von Kunstseide, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Bildung von Kupferoxydammoniak in Reaktion tretenden Chemikalien, insbesondere die Cellulose, bereits vor. der Vereinigung dieser Stoffe von den eingeschlossenen Luft- oder Gasteilchen befreit und erst dann zur Bildung der Lösung zusammengebracht werden. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Lösung bestimmte Cellulose erst mit Kupferhydroxyd imprägniert und dann durch Evakuieren von den anhaftenden Gasteilchen befreit wird, bevor sie mit den Lösung@-mitteln in Verbindung gebracht wird.
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