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Schnittwerkzeug mit Säulenführung Zusatz zum Patent 848339 Im Patent
848339 ist ein Schnittwerkzeug beschrieben, bei dem ein die Schnittstempel
am Oberteil haltender Körper um die Stempel herumgegossen ist. Dabei gelangt ein
hohler oder durchbrochener Halter zur Anwendung, in dessen Hohlraum oder Durchbruch
er die Stempel umschließende Gußkörper eingegossen ist. Durch die im Hauptpatent
beschriebene Ausbildung wird die schwierige und zeitraubende Arbeit des Einarbeitens
von auf die Stempelquerschnitte genau passenden Durchbrüchen in der sonst üblichen
Kopf- oder Halteplatte gespart und eine wirtschaftliche Herstellung von genau arbeitenden
Schnitten erreicht.
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Die Erfindung bezweckt eine weitere Vereinfachung und Verbilligung
in der Herstellung von Sc'hnittwerlczeugen mit Säulenführung. Beidem in .der genannten
Patentschrift beschriebenen Werkzeug sind die Führungssäulen noch in der üblichen
Weise in Bohrungen des Unterteiles befestigt, während sie in Bohrungen des Oberteiles
gleiten. Das bedingt neben einer genauen Passung der Säulen in den Bohrungen eine
genaue Gleichachsigkeit der im Unterteil und Oberteil für die Säulen vorgesehenen
Bohrungen. Nach der Erfindung wird die im Patent 848339 für :die Befestigung
der Stempel am Oberteil angegebene Art der Befestigung durch Umgießen auch bei den
Säulen angewendet, indem diese an dem sie tragenden Werkzeugteil ebenfalls durch
Umgießen oder Vergießen befestigt werden. Zu dem Zweck werden in diesem Stempelteil
Höhlungen oder Durchbrüche
vorgesehen, in,die man die Endender in
den Bohrungen des anderen Werkzeugteiles geführten Säulen eingreifen läßt, -vorauf
die Durchbrüche mit Metall ausgegossen werden. Bei. dieser neuen Säulenbefestigung
fällt die Anbringung von genauen Bohrungen in einem Werkzeugteil ganz weg, ,da dieser
Teil lediglich mit auszugießenden Durchbrüchen versehen zu werden braucht, bei deren
Anbringung es auf Genauigkeit nicht ankommt. Bei den im anderen Teil vorgesehenen
Bohrungen, in denen die Säulen gleiten sollen, braucht nur auf einen guten Gleitsitz
geachtet zu werden, wohingegen es auf die Einhaltung eines genauen Achsenabstandes
nicht ankommt. Etwaige Abweichungen des Achsenabstandes vom Sollmaß spielen nämlich
- :deshalb keine Rolle, weil die Säulen in dem sie tragenden Werkzeugteil durch
Vergießen befestigt wenden undihre Stellung in diesem Teil.,durch die Führung der
Säulen im anderen Werkzeugteil- bestimmt wird. Es leuchtet ein, daß auf diese Weise
die Herstellung von Schnittwerkzeugen mit Säulenführung in bemerkenswerter Weise
vereinfacht und verbilligt wird; da nun auch bei der Herstellung der Säulenführung
eine wesentliche Ersparnis an umständlicher und zeitraubender Facharbeit erzielt
ist.
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Die durch Umgießen bzw. Vergießen zu befestigenden Führungssäulen
-werden :zweckmäßig umgekehrt wie bisher, nämlich so angeordnet, _ daß sie im Oberteil
festsitzen, während sie imUnterteil gleiten. Die Befestigung der Säulenerfolgt also
am gleichen Teil, der :die durch Umgießen befestigten Schnittstempel trägt, so.
daß die für -die Schnittstempel und die Säulen nötige Vergießarbeit an einem und
demselben Teil des Werkzeuges, nämlich am Stempelhalter des Oberteiles,, auszuführen
ist.-Däserleichtert diese Arbeit, indem das Vergießen der Stempel und Säulen in
einem und demselben Arbeitsgang. geschehen kann. Zweckmäßig können die im Stempelhalter
vorgesehenen Durchbrüche für die Stempel und @die Säulen durch Öffnungen miteinander
verbunden sein, so daß das in einen, z. B. den größten Durchbrucheingegossene Metall
zugleich in die benachbarten -Durchbrüche fließt. Die Anordnung von Öffnungen zwischen
den verschiedenen Durchbrüchen hat außerdem den Vorteil, daß das Vergußmetall die
Öffnungen zwischen den Durchbrüchen ausfüllt und so die in letzteren sitzen--den
Teile aus Vergußmetall zu einem einheitlichen Körper verbindet,. ., der in den Durchbrüchen
und Öffnungen des Stempelhalters. -unverrückbar festsitzt. Ferner wird,dadurch ein
Schwinden des Gußkörpers und ein Verziehen . der Schnittstempel mit Bezug- auf die
Schnittplatte verhindert. Der feste Sitz des Gußkörpers im Stempelhalter kann noch
dadurch verbessert werden, daß die Wände 'der Durchbrüche des Halters nach außen
führende Öffnungen haben, die sich ebenfalls mit Vergußmetall füllen und so- am
Gußkörper seitliche Verankerungsvorsprünge bilden.
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Daraus, daß erfindungsgemäß sowohl die Schnittstempel als auch die
Führungssäulen am Oberteil des Werkzeuges durch einen um sie herumgegossenen Metallkörper
gehalten -werden, ergibt sich außerdem, und zwar insbesondere- bei kleineren Schnittwerkzeugen,
noch die Möglichkeit einer vorteilhaften Weiterentwicklung des Schnittwerkzeuges
insofern, als ein mit Durchbrüchen für die Aufnahme der Schnittstempel, der Säulen
und des um diese herumzugießenden Metalls versehener Stempelkalter dadurch gespart
werden kann, daß man um die Stempel und die Säulen einen den ganzen Stempelhalter
bildenden Metallblock herumgießt. Das Schnittwerkzeug wird dann besonders einfach
und billig.
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Die beim Werkzeug nach der Erfindung vorzugsweise stattfindende Umkehrung
-der Säulenführung derart, daß die Säulen in Bohrungen des Unterteiles gleiten,
_ bietet endlich die Möglichkeit einer vorteilhaften Schmierung der Säulenführung.
Man kann die im Unterteil für die Säulen vorgesehenen Führungsbohrungen nach unten
abschließen und die Säulen mit unten offenenLängsbohru.ngen versehen, von denen
oberhalb des Unterteiles Querbohrungen zur Mantelfläche der Säulen führen. Füllt
man nun den unteren Teil der Führungsbohrungen mit Öl, dann drückt jede Säule bei
ihrem Niedergang eine aus den Führungsbohrungen verdrängte kleine Ölmenge durch
die Querbohrungen heraus. Dieses Öl fließt an der Säule herab und schmiert diese.
Es gelangt durch den zwischen Säule und Führungsbohrung vorhandenen Kapillarspalt
wieder in den unteren Teil der Führungsbohrung, um erneut durch die Säule verdrängt
und aus den Querbohrungen herausgedrückt zu werden. Man erhält so mit einfachen
Mitteln eine gute Dauerschmierung der Säulenführung.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Dabei zeigt Fig. i ein Schnittwerkzeug mit Säulenführung in schaubildlicher Vorderansicht
mit teilweisem senkrechtem Längsschnitt, Fig. a eine Teildarstellung der Säulenführung.
Der Unterteil a des dargestellten Werkzeuges trägt die Schnittplatte d, zwei Zwischenlagen
g und eine Abstreifplatte - h. Außerdem enthält er zwei senkrechte Führungsbohrungen
q für zwei mit dem Oberteil auf und ab gehende Säulen b. Der Oberteil des Werkzeuges
hat einen in üblicher Weise am nicht gezeichneten Stempelkopf zu befestigenden Halter
i für die Schnittstempel k, der zugleich die beiden Führungssäulen b trägt. Sowohl.
die Schnittstempel als auch die beiden Säulen sind im Halter durch Vergießen befestigt.
Zu dem Zweck enthält der Halter i, der aus Grauguß bestehen kann, drei unten und
oben offene Höhlungen oder Durchbrüche, nämlich einen mittleren, -weiteren Durch
bruch 1 zur Aufnahme der Schnittstempel f und ihres Vergußmetalls und zwei seitliche
Bohrungen oder Durchbrüche i, für die Aufnahme der Säulen b und ihres Vergußmetalls.
Die Durchbrüche 1 und r stehen durch Öffnungen s miteinander in -Verbindung. Außerdem
sind in ihren Wänden nach außen führende Öffnungen t angeordnet.
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Bei der Befestigung der Schnittstempel und der Säulen im Halter wird
wie folgt vorgegangen. Die Schnittstempel h- werden in die ihnen entsprechenden
Öffnungen
der am Unterteil a befestigten Schnittplatte d eingestedl;t und senkrecht ausgerichtet,
während die beiden Säulen b in die Führungsbohrungen q im Unterteil eingesetzt werden.
Alsdann wird der Stempelhalter i aufgelegt, so daß die Oberteile der Stempel und
der Säule in die Halterdurchbrüche L und r eingreifen. Schließlich
werden die Durchbrüche des Halters mit einem geeigneten :Metall, vorzugsweise einem
leicht schmelzenden Metall, wie Zink, Zinn, Woods-Metall oder einem anderen Lagermetall,
ausgegossen. Das Gußmetall füllt die die Stempel und die Säulen umgebenden Hohlräume
des Halters i sowie außerdem auch die Verbindungsöffnungen und die seitlichen Öffnungen
aus, so daß ein einheitlicher Gußkörper ya entsteht, der die Schnittstempel k und
Säulen b umschließt und festhält und der seinerseits im Halter wirksam verankert
ist. Nachdem die Stempel und Säulen auf diese Weise mit dem Halter i verbunden worden
sind, wird am letzteren eine Druckplatte o angeschraubt, welche die bis zur Oberfläche
des Gußkörpers rr durchgehenden Stempel k nach oben abstützt.
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Die Führungsbohrungen q für die Säulen b sind unten.
durch eingesetzte Dichtungsscheiben ac verschlossen, um als Ölkammern dienen zu
können. Die Säulen b enthalten -dagegen je eine unten offene Längsbohrung v. Von
den Längsbohrungen v gehen oberhalb des Unterteiles a eine oder mehrere Querbohrungen
zr, zum Säulenumfang. Der untere Teil jeder Führungsbohrung q wird mit Öl gefüllt,
wodurch die bereits eingangs erläuterte Dauerschmierung der Säulenführung erreicht
wird.
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Natürlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf das dargestellte
Beispiel, vielmehr sind Abänderungen desselben sowie andere Ausführungsformen möglich.
So könnten die nach außen führenden Öffnungen t gegebenenfalls fehlen. Bei größeren
Werkzeugen kann es zweckmäßig sein, ,den in den Halter i eingegossenen Metallkörper
-n zu unterteilen. Dabei kann der Halter nicht nur mit getrennten Durchbrüchen für
die Stempel und die Säulen, sondern auch mit mehreren je zur Aufnahme einer Gruppe
von Stempeln. dienenden Durchbrüchen versehen sein. Das Vergießen der Stempel und
der Säulen braucht nicht gleichzeitig zu geschehen; sondern man kann auch so vorgehen,
daß man in einer ersten Herstellungsstufe nur die Säulen mit dem Stempelhalter vergießt,
während die Durchbrechung oder Durchbrechungen für die Schnittstempel noch frei
bleiben. Man erhält dann eine neuartige Schnittiverkzeugnormalie, deren Oberteil
zur Befestigung der Schnittstempel durch Vergießen eingerichtet ist, so daß die
bei den bisher üblichen Schnittwerkzeugnormalien von Fall zu Fall notwendige Anfertigung
von Kopfplatten mit auf die Schnittstempel passenden Durchbrüchen entfällt.
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Bei kleinen Schnittwerkzeugen kann der im Beispiel gezeigte, mit Durchbrüchen
für die Stempel und Säulen und ihr Vergußmetall versehene Stempelhalter i wegfallen,
und es kann beim Umgießen der Stempel k und Säulen b ein .den ganzen Stempelhalter
bildender und als solcher unmittelbar am Stempelkopf zu befestigender Metallblock
erzeugt werden. Die Erfindung ist mit Vorteil auch bei sogenannten Gesamtschnitten,
wie z. B. bei Schnitten für Rotor- und Statorbleche von Elektromotoren, anwendbar.