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Verfahren zur Herstellung von Oxyphenyl-serinen Es ist bekannt, durch
Kondensation von Benzaldehyd und Glykokoll in Gegenwart von Natronlauge Phenylserin
herzustellen. Bei nitrosubstituierten Benzaldehyden versagt diese Methode. Man kann
diese Kondensation jedoch durchführen, wenn man an Stelle von Alkalien Erdkalihydroxyde
verwendet (vgl. Patent 839 500). Beide Methoden lassen sich indessen nicht durchführen,
wenn Oxybenzaldehyde mit Glykokoll zu Serinen kondensiert «erden sollen.
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Es wurde nun gefunden, daß man auch diese Oxyphenyl-serine in ausgezeichneter
Ausbeute herstellen kann, wenn man für die Kondensation Oxybenzaldehyde verwendet,
deren Oxygruppen so geschützt sind, daß nach Durchführung der Kondensation diese
leicht wieder hergestellt werden können. Man kann dazu mit Vorteil z. B. die Benzvloxvbenzaldehyde
verwenden, nach deren Kondensation mit Glykolcoll zu den entsprechenden Serinen
die Benzyigruppe z. B. durch Hydrierung als Toluol oder durch sehr amilde Verseifung
mit Bromwasserstoffsä'ure unter Bildung der freien Oxyoruppe wieder entfernt werden
kann.
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Nach diesem Verfahren können Oxyphenyl-serine hergestellt werden,
die bislang nicht zugänglich waren und die als solche bzw. als Zwischenprodukte
für die Herstellung von Arzneimitteln dienen sollen. Beispiel z p-Oxypheny 1-serin
282 g p-Benzyloxybenzaldehyd werden mit 450 ccm Alkohol und einer Lösung
von 50 g Glykokoll und 67 g Natriumhydroxy d in 200 ccri Wasser
gegeben
und auf 5o0 erwärmt. -Das.Gemisch erstarrt zu einem dickenKristallbrei, der dann
mit z4ooccm 2/1 n-Salzsäure verrieben und auf 5o0 erwärmt wird. Nach dem Abkühlen
wird der abgeschiedene. p-Benzyloxybenzaldehyd abgesäugtdas Filtrat mit Kohle geklärt
und mit Natriumacetat versetzt, bis die kongosaure Reaktion verschwunden ist, wobei
das p-Benzyloxyphenyl-serin ausfällt. F. etwa 2o50 (Zers.).
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Zur Abspaltung der Benzylgruppe werden 5o g p-Benzyioxyphenyl-serin
mit 300 ccm 2/1 nrSalzsäure übergossen und mit Palladiummohr und Wasserstoff
geschüttelt, bis 41 Wasserstoff aufgenommen sind. Die Lösung wird auf ein kleines
Volumen eingeengt, mit Natriumacetat versetzt, worauf das freie p-Oxyphenyl-serin
auskristallisiert. F. etwa 1950 (Zers.).. _.
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Beispiele o-Oxyphenyl-serin In derselben Weise wie in Beispiel 1 beschrieben
läßt sich o-Benzyloxybenzaldehyd mit Glykokoll kondensieren, und man erhält das
o-Benzyloxyphenyl-serin, das bei 175 bis 1770 unter Zersetzung schmilzt. .Nach Abspailtung
der Benzylgruppe, wie in Beispiel 1 beschrieben, erhält man das o-Oxyphenyl-serin
vom F. 133 bis 1350 (Zers.).
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Beispiel 3 2-Oxy-5-chlorphenyl-seriri 24,7g 2-Benzyloxy-5-chlor-benzaldehyd
werden in 4o ccm Alkohol digeriert, hierzu wird eine Lösung von 3,7 g Glykökoll
und 5 g-Natriumhydroxyd in 15 ccm Wasser zugegeben und auf etwa 6o0 erwärmt, wobei
die Mischung homogen und blank wird. Dann wird mit zoo ccm 2/1 n-Salzsäure versetzt
und das Umsetzungsgemisch kurz auf 5o0 erwärmt: Nach dem Abkühlen wird es abgesaugt,
das Filtrat mit Kohle geklärt und mit Natriumacetat versetzt; bis die kongosaure
Reaktion verschwunden ist, wobei das 2-Benzyloxy-5-chlorphenyl-serin ausfällt.
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Zur Abspaltung der Benzylgruppe werden to g 2-Benzyloxy-5-chlorphenyl-serin
mit 30 ccm 489/oiger Bromwasserstoffsäure unter Rühren 1 o Minuten im Dampfbad
auf 9o0 -erhitzt. Dann wird mit der dreifachen Menge Wasser verdünnt, das abgeschiedene
Benzylbromid in Äther aufgenommen, die wäßrige Lösung mit Kohle geklärt, im Vakuum
bis fast zur Trockne eingeengt und so viel konz. Nätriumacetatlösung zugesetzt,
bis die kongosaure Reaktion verschwunden ist. Das 2-Oxy-5-chlorphenyl-serin beginnt
sehr bald auszukristallisieren und zeigt nach dem Trocknen einen Zersetzungspunkt
von etwa 195o.
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Der 2-Benzyloxy-5-chlor-benzaldehyd wird folgendermaßen hergestellt:
78 g 2-Oxy-5-chlorbenzaldehyd werden mit einer Lösung von 28 g Kaliumhydroxyd in
300. ccm Alkohol übergossen, 63 g Benzylchlorid zugegeben, und hierauf wird 1 Stunde
gekocht. Dann wird mit verdünnter Natronlauge versetzt, wobei der a-Benzyloxy-5-chlor-benzaldehyd
ausfällt. F. = 78 bis 790.
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Beispiel 4 3, 4-Dioxyphenyl-serin 136 g 3, 4-Di-(benzyloxy)-benzaldehyd_
werden in 55o ccm Alkohol suspendiert, hierzu wird eine Lösung von 21,4 g- Natriumhydroxyd
und 16 g Glykokoll in 70 ccm Wasser zugegeben und diese Mischung auf dem
Dampfbad auf etwa 6o bis 650 erhitzt, wobei alles in Lösung geht. Dann werden 5oo
ccm 2/1 n-Salzsäure zugegeben und es wird vom ungelösten Produkt abgesaugt. Das
Filtrat wird mit Kohle geklärt und mit Natriumacetat versetzt, bis die kongosaure
Reaktion verschwunden ist, wobei das 3, 4-Dibenzyloxyphenyl-serin ausfällt. Nach
nochmaligem Lösen in verdünnter Salzsäure, Klären und Fällen mit Natriumacetat zeigt
dieser Körper einen Schmelzpunkt von 138 bis 14o° (Zers.).
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Zur Abspaltung der Benzylgruppen werden 7,89 3, 4-Di-(benzyloxy)-phenyl-serin
in 5oo ccm 5ooo/oigem Methanol suspendiert und bei 40' mit Palladiummohr und Wasserstoff
so lange geschüttelt, bis die theoretische Menge Wasserstoff verbraucht ist. Nach
Entfernung des Lösungsmittels läßt sich das zurückgebliebene 3, 4-Dioxyphenylserin
aus wenig Wasser umkristallisieren. Es zeigt einen Zersetzungspunkt von 218 bis
22o0.