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Ringspinn- oder Ringzwirnmaschine mit einer Vorrichtung zum Abziehen
der vollen Kötzer von den Spindeln Die Erfindung bezieht sich auf eine Ringspinn-oder
Ringzwirnmaschine mit einer Vorrichtung zum Abziehen der vollen Kötzer von den Spindeln
und betrifft eine Verbesserung der den Gegenstand des Patents 869 759 bildenden
Erfindung.
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Nach dem Patent 869 759 ist auf jeder Spindel ein eine Axial-
und eine Drehbewegung gegenüber der Spindel ausführendes Tragstück befestigt, dessen
Umlaufbewegung mit der Spindel durch Anschlagmittel unterbrochen wird, wenn derKötzer
in die Abziehstellung gelangt. Das Tragstück enthält ferner eine Fadenklemme, die,
wenn das Tragstück angehalten und .die Spindel kurz in Drehung versetzt wird, den
Faden am Fuße des Kötzers straffzieht. Schließlich weist das Tragstück einen Fadenabschneider
auf. Bei der darauffolgenden Trennung von Spindel und Ring wird -das Tragstück durch
Auffangmittel zurückgehalten, so daß der Kötzer durch eine seitliche Bewegung zum
Abziehen frei liegt.
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Gemäß der Erfindung besteht das Tragstück für den Kötzer aus zwei
um die Spindel herum gegeneinander drehbaren Teilen, von denen der eine Teil das
Schneidmesser und der andere Teil die Fadenklemme trägt, die, sobald die Spindel
die Abziehstellung erreicht hat, weiter umläuft, bis sie den eingeklemmten Faden
über das am inzwischen stillgesetzten Drehteil befindliche Schneidmesser hinweg
sträffzieht,
von dem der Faden schließlich zertrennt wird. Erfindungsgemäß weist der das Schneidmesser
enthaltende Teil des Tragstücks einen Stift auf, der durch -einen auf einem stillstehenden
Teil der Maschine vorgesehenen Anschlag angehalten wird, sobald die Spindel die
Abziehstellung erreicht hat. Zweckmäßig trägt der eine im wesentlichen zylindrisch
ausgebildete Teil des Tragstücks auf seinem oberen Rand die Fadenklemme, während
der andere, das Schneidmes.ser tragende Teil ein Ring ist, der mit dem Schneidmesser
in einer abgestuften konzentrischen Aussparung des zylindrischen Teiles umläuft.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an einer
Ringspinnmaschine dargestellt. Es zeigt Fig. i Spindel; und Ringbank in Spinnstellung
im Querschnitt, Fig. 2 .das Tragstück für sich allein in perspektivischer Darstellung,
zum Teil im Schnitt, Fig. 3 denjenigen Teil der Spindel, auf dem das Tragstück,
angeordnet ist, in einer perspektivischen Teildarstellung, Fig. 4 Ringbank und Spulenfuß,
unmittelbar nachdem die Spindel die Abziehstellung erreicht hat (erstes Stadium),
in einer Teildarstellung im Schnitt, Fig.5 dieselbe.Anordnung in einem Teilschnitt
nach der Linie V-V der Fig. 4., Fig.6 die Anordnung in der gleichen Darstellung
wie in Fig. 4, jedoch während des zweiten Stadiums des Abziehvorganges, Fig. 7 .dieselbe
Anordnung in einem Schnitt nach der Linie VII-VII der Fig.,6, Fig. 8 dieselbe Anordnung
wie in Fig. @i in der gleichen Darstellung während des dritten Stadiums des Abziehvorganges
(Fi:g.2 bis 8 sind in einem etwas größeren Maßstab gezeichnet als Fig. ii) und Fig.
9 eine Spinnmaschine im Schnitt, die eine Abzi@elivorrichtung gemäß Fig. i bis 8
enthält, bei der das Abziehen der vollen Kötzer durch eine Auswärtsbewegung der
Trennplatten zustande kommt.
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. Die als Ausfiilhrungsbeispiel dargestellten Teile einer Spinnmaschine
sind die gleichen wie diejenigen mach dem Hauptpatent: eine Spindel i, die in einem
in der Spindelbank 3 befestigten Halsi'ager 2 umläuft, und der Spin@delwirtel 4.
Während des Spinnens wird auf einer Spule oder einer Hülse der Kötzer gebildet,
dessen oberer Teil durch den auf der Ringbank 7 sitzenden Ring 6 hindurchragt. S
ist der Läufer und 9 der Fadenführer. Fig.,i gibt den Weg des Fadens wieder, der
von dem (nicht gezeichneten) Lieferwerk durch den Fadenführer 9 und den Läufer 8
hindurch zum Kötzer 5 läuft.
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Auf der Spindel i ist zwischen Kötzer 5 und Wirtel q. ein aus einer
Leichtmetallegierung oder aus einem verformbaren oder aus anderem leichten Material
hergestelltes, aus zwei gegeneinander drehbaren Teilen bestehendes Tragstück z i
derart abnehmbar angeordnet, .daß - es auf dem oberen Flansch des Wirtels 4. aufliegt.
Einer der Teile des Tragstücks i.i besteht aus einer im '-#vesentlichen zylindrischen
Hülse, die mit einer axialen Bohrung versehen ist, so daß sie auf die Spindel aufgesetzt
werden und von mehreren aus dem Teil io der Spindel i unter Federdruck hervorstehenden
Kugeln 12 mitgenommen werden kann (Fis. 3). Die von den Kugeln 12 mit der Hülse
hergestellte Verbindung ist nachgiebig, so daß die Spindel @i beim Aufsteck- oder
Abziehvorgang in .die Hülse eingeführt oder aus ihr herausgezogen werden kann. Am
oberem Teil der Hülse ist ein flacher Sitz 13
vorgesehen, der nahezu vollständig
von .einem hochgezogenen Flansch 14 umgeben ist. Der Sitz i3 dient zur Aufnahme
des Fußes einer Spule oder einer Hülse, auf der der Kötzer derart gebildet wird,
daß die unterste Fadenwindung unmittelbar über dem Flansch 14 liest.
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Die Ringban'k7 ist unterhalb des Ringesr6liinterdreht, so daß eine
Aussparung 15 entsteht, die den radial hervorragenden, auf dem tulteren Teil des
Tragstücks i i angeschraubten Ring ,i!6 aufnimmt, wenn die Spindel i in die 2lbzie!hstellung
angehoben wird, d. h. in diejenige Lage der Spindel gegenüber dem Ring, in :der
der gesamte Kötzer nach oben durch den Ring hindurchrast. In dieser Lage ragt die
obere Fläche des Flansches ii:4 des Tragstücks i i ungefähr um 3 mm über die obere
Fläche des Ringes 6 hinaus.
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Der Flansch 14 weist auf seiner oberen Fläche eine Aussparung auf,
in der eine federnde Klemmplatte 17 mit Nieten oder Sehraubena8 befestigt
ist. Das freie Ende i9 dieser Klemmplatte 17 ragt in eine waagerechte seitliche
NTut 2o im Flansch °14 hinein. Eine Druckfeder 2;i kann vorgesehen werden, uni die
Klienimpfatte 17 federnd gegen die Unterseite des unterschnittenen Teiles
d es Flansches 14 anzupressen. Das Ende ig der Klemmplatte 17 ist gabelförmig gestaltet
un#d bildet ,einen Schlitz 22, in den ein Stift 23 hineinragt.
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Im Fuße des Tragstücks ,i,i ist eine abgestufte ringförmige Nut t2:4,
25 vorgeseilien, die nach unten durch den Rin-.16 abgeschlossen wird. In dem breiten
Teil 24 der Tut ist ein den zweiten Teil des Tragstücks i i bildender Ring 26 gelagert,
der auf seiner Oberseite ein nach oben gerichtetes Schneidmesser 27 und an seiner
Unterseite einen nach unten ragenden Stift 29 trägt. Der Ring 2,6 und das Schneidmesser
27 sind in der 11TUt Q24 und dem Schlitz 25 frei drehbar. Wie aus Fig. 2 zu ersehen
ist, verläuft der Schlitz 25 längs der Innenkante der Klemmplatte 17, i9. Das Schneidmesser
f27 ist so lang, daß es, wenn es längs der Innenkante der Klemmplatte 17, i9 vorbeiläuft,
mit dieser nach Art einer Schere zusammenwirkt.
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In die äußere Mantelfläche des Tragstücks i.i ist eine flache Tut
28 eingedreht.
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Auf der Unterseite der Ringbank 7 (Fi. 4 bis 7) sind zwei parallele
Auffangplatten 30' und 31
gleitend angeordnet. Längsschlitze 3z in
diesen Platten wirken mit Bolzen 33 zusammen, die zum Führen der Platten unten an
der Bank? befestigt sind. Die Platten 30 und 31 liegen hierbei auf den Köpfen
der Bolzen 33 auf. Sie sind mehreren Spinnstellenzugeordnet undkönnen zu entsprechenden
Zeiten
von außen her über ein sie miteinander verbindendes Joch 34 verschoben werden. Diesem
Joch 3.1. werden Bewegungen erteilt, die zu denjenigen der Vorrichtungen zum Bilden
und zum Abziehen der Kötzer synchron sind. Die Platten 30 und 31 sind mit einander
gegenüberliegenden, nach innen gerichteten seitlichen Vorsprüngen35 für jede Spinnstelle
versehen. Jeder Vorsprung 35 der Platte 3o weist eine Nase 36 auf, die als Anschlag
für den kreisenden Stift@a9 an der Unterseite des Ringes 26 dient.
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D.ie Wirncungsweise der V orrichtung ist folgende: Wenn der Kötzer
fertig isst, wird die Spindelbank 3 in die Abziehstellung angehoben (Fig.4), wodurch
der Flansch 14. über die Ebene des Ringes (6 hinaustritt und der durch den Läufer
8 hindurchlaufende Faden über die Fadenklemme 1'7,19 (Fig. 2) gleitet, so daß er
zwischen dieser und dem unterschnittenen Teil des Flansches,i,4 festgeklenimt wird.
Der durch den Läufer 8 vor dem Stillsetzen der .Spindeln und Walzen noch hindurchlaufende
Faden legt sich in die flache Nut 28 in der äußeren Mantelfläche des Tragstücks
i i ein. Die in der Nut 28 liegenden Fadenwindungen ergeben eine Fadenlänge, die
ausreicht, um das anschließende Senken des Tragstücks ,i.i aus der Abzieh- in die
Anspinnstellung zu ermöglichen, ohne @daß es 'hierbei nötig wäre, den von der Fadenklemme
17, 1,9 festgeklemmten Faden herauszuziehen. Die Auffangplatten 30 und 3.1
werden nun aus Ihrer in Fig. 5 gezeichneten Ruhestellung in die in Fig. 7 dargestellte
Lage bewegt, in der die seitlichen Vorsprünge 35 der beiden Platten 30 und
31 unterhalb des Ringes 16 am Fuße des Tragstücks i i zu liegen kommen.
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Nunmehr wird der Spindel ein kurzer Drehimpuls erteilt. Der Trennring
i2,6 wird plötzlich angehalten, da der nach unten ragende Stift 29 gegen die Nase
36 der Auffangplatte 30 schlägt.
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Das Tragstück r.i läuft jedoch weiter mit der Spindel um, bis der
in die Fadenklemme,17, 19 eingeklemmte Faden straff über das Schneidmesser a7 gezogen
und von diesem zertrennt wird.
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Die Spindelbarlk 3 wird nun gesenkt. Das Tragstück vi nebst dem vollen
Kötzer 5 wird jedoch durch die unter dem Ring ü6 liegenden Auffangplatten 3o und
31 in der Abziehstellung zurückgehalten, so daß, wenn die Spindelbanlc 7 ihre tiefste
Lage erreicht, die Spitze der Spindelklinge i völlig aus dem Kötzer herausgezogen
ist.
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Gegebenenfalls kann der volle Kötzer, nachdem die Spindel herausgezogen
ist, von außen her durch eine -Xlistreifbewegung der üblicherweise zwischen benachbarten
Spinnstellen vorgesehenen Trennplatten in einen Behälter abgeschoben werden (Fig.9).
Zu diesem Zweck können diese Trennplatten 37 hinter jeder Spindel durch ein. U-förmiges
Stück derart paarweise miteinander verbunden sein, daß sie, unter der Einwirkung
einer Kurvensc'heil)e 38 nach außen bewegt (vgl. rechte Seite der Fig.9),
.den vollen Kötzer seitlich vom Tragstück i r herunterstoßen.
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Wenn die Spindeln z. B. beim Spinnen mit Kettendrehung oder mit Schußdrehung
in verschiedenen Richtungen umlaufen, sind Tragstücke ri mit entsprechender Links-
oder Rechtsausbildung z.B. bezüglich der Anordnung der Fadenklemme'17, i9 und des
Schneidmessers 27 erforderlich.