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Uhr mit Schlag- und Musikspielwerk und insbesondere solche Uhr mit
Vogelruf Gegenstand der Erfindung ist eine Uhr, insbesondere eine Uhr mit einem
Vogelruf als Stundenzeichen (Kuckucksuhr), .die außer einem normalen Schlaglauf
noch einen Musiklauf besitzt, der sich selbsttätig zur Wiedergabe einer musikalischenDarbietung
einschaltet, sobald das akustische Zeitzeichen nach jeder ganzen oder halben Stunde
abgegeben ist.
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Spieluhren und insbesondere auch Kuckucksuhren dieser Art sind .an
sich schon bekannt. Bei solchen Kuckucksuhren mit Spielwerk erscheint bisher bei
der Abgabe des Kuckucksrufs als Stundenzeichen in der üblichen Weise in einem Fenster
ein die Rufbewegung ausführender Kuckuck und beim sich anschließenden Musiklauf
als bildliche Wahrnehmung für das musikalische Spielgeschehen in einer sich ebenfalls
auftuenden zweiten Öffnung des Uhrgehäuses eine Figurendarstellung.
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Die hierdurch erzielte optische Wirkung ist jedoch recht unvollkommen,
weil die erscheinenden Figuren stillstehen, was- nicht befriedigt. Diesem Mangel
will die Erfindung abhelfen. Ihr gemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Musikspiellauf
durch ein mit ihm kombiniertes und ihn begleitendes Bewegungsspiel, optisch sichtbar
gemacht ist, das im Anblick der Uhr zur Erscheinung gebracht wird. Dieses Bewegungsspiel
kann dabei bestehen aus sich drehenden oder sonstwie betätigten Figuren od. dgl.,
die ihren Antrieb vom Uhrwerk aus und insbesondere von einem bewegten Teil des Musilklaufs
selbst in; Übereinstimmung mit diesem erhalten.
Hierdurch ist- die
-Möglichkeit geschaffen, das Erscheinungsbild von Uhren .und insbesondere auch von
Uhren mit Vogelruf .durch eine eigenartige individuelle Kombination von akustischen:
und damit übereinstimmend bewegten optischen Eindrücken in einer bisher nicht gekannten
Vielseitigkeit zu beleben und ,zu variieren. Als musikbegleitende Bewegungen lassen
sich z. B. auch hin und her gehende Schwingungen zur Anwendung bringen etwa in Form
eines den Taktstock führenden Dirigenten oder auch in Form hin und- her schwingender
Glocken, passend zu einem entsprechenden Glockenspiel. In dieser Weise könnten z.
B. Uhren als Erinnerungsuhren mit Glockenspiel verlorener oder berühmter Städte
od. dgl. ausgestattet weiden. Aber auch beliebige andere Bewegungsmöglichkeiten
für solche eine Melodie begleitende Handlungen. sind gegeben. Besonders einfach
lassen sich hier vor allem Drehbewegungen zur Anwendung bringen, z. B. in Form von
das Musikspiel begleitenden Tanzfiguren, wofür man- dann: ohne weiteres ein im Musiklauf
ohnehin schon vorhandenes Getriebeteil mit drehender Bewegung mittel- oder unmittelbar
als Antriebsorgan für das den Musiklauf begleitende Bewegungsspiel. verwenden kann.
Für den letzteren Fall eignet sich ganz hervorragend z. B. eine Anordnung, bei der
die Wing'fangwelle des Musiklaufs als Antriebsachse für die diesen Lauf begleitende
Figurenbewegung dient, da diese leicht auf die geeignete Bewegungsgeschwindigkeit
einstellbar ist und auch ohne Schwierigkeit ein genügend großes Drehmoment abgeben
kann:. Es ist dabei. sogar eine Konstruktion möglich, bei der die sich drehend bewegten
Figuren unmittelbar von, der Windfangwelle getragen sind. Dies 'kann insbesondere
gesc'he'hen als `axiale Verlängerung derselben, wobei die Windfangwelle vorzugsweise
so angeordnet ist, daß sie mit dieser Verlängerung in ein Fenster des Uhrgehäuses
führt, das sich dann einfach während des Musiklaufs öffnet. Ferner kommt es auch
in Betracht, die sich auf der Windfangwelle angeordneten- mitdrehenden Figuren gleich
so auszubilden, daß sie unmittelbar als Windfangflächen und/oder als Schwingmassen
für den Musiklauf wirken.
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Entsprechend einer wesentlichen weiteren Vervollkommnung der Erfindung
.lassen sich ferner mit dem Musiklauf nicht nur die Bewegungsfiguren mit antreiben,
sondern er lälßt sich _zusätzlich zugleich auch noch so durchbilden, daß er diese
Figuren beim Einsetzen des Musiklaufs auch automatisch in oder .sogar vor eine Vorführöffnung
im Uhrgehäuse bewegt. Man kann die dies @bewerkstelligende Konstruktion sogar noch
so entwickeln, daß sie außerdem zugleich auch eine das Vorführfenster automatisch
mitöffnende Tür betätigt. Dies ist z. B. ermöglicht, wenn die dem Musiklauf zugeordneten
Bewegungsfiguren ein Schwenklager besitzen. Dieses Lager kann dann von einer Welle
getragen sein., die zugleich die Lagerachse für ein Übersetzungsgetriebe bildet,
mit,dem ein Getrieberad der Drehachse der Bewegungsfiguren so gekuppelt ist, daß
-die Schwenkbewegung der Figuren ohne Beeinträchtigung ihres Drehantriebs ausgeführt
werden kann. Sieht man hierfür an Stelle eines ebenfalls möglichen unstarren Antriebs
mittels Seilrollen., Friktionen od. dgl. einen Antrieb mittels ineinandergreifender
Zahnräder vor, so kommt hierfür z. B. eine Anordnung in Betracht, bei der die Drehachse
der Bewegungsfiguren zusammen mit ihrem Antriebszahnrad um die Achse des dieses
Zahnrad antreibenden Ritzels od. dgl. schwenkbar ist, wobei diese Teile in gegenseitigem
Eingriff bleiben können. Die genannte Schwenkbewegung führt dann die Bewegungsfiguren
in oder vor ein Fenster des Uhrgehäuses und öffnet zugleich noch eine Tür vor diesem
Fenster.
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Ist vorstehend eine konstruktive Lösung angegeben für das Vorführen
der Bewegungsfiguren ins Vorführfenster mittels einer Horizontalbewegung und insbesondere
mittels einer Schwenkbewegung, an deren Stelle natürlich auch eine einfache Verschiebebewegung
treten: kann, so ist es andererseits aber auch möglich, diese Vorfü'hrbew@gung der
Figuren vertikal verlaufend auszuführen, indem z. B. eine von einer Achse des Uhrwerks
angetriebene Kurvenscheibe od. dgl. mittels eines auf ihr entlang gleitenden Steuerorgans
über einen Hebel od. dgl. die Drehachse der Bewegungsfiguren zusammen mit diesen
in axialer Richtung so verschiebt, daß sie dadurch ins Vorführfenster gelangen.
Hierbei kann diese Verschiebebewegung sogar zugleich die Kupplung -des Bewegungsantriebs
.z. B. über Friktionsscheiben mit übernehmen, wie natürlich auch eine vorgesehene
Schwenkbewegung zugleich die Kupplung des Antriebs der Bewegungsfiguren herbeiführen
kann, ohne daß sich die Erfindung lediglich auf eine konstruktive Ausführungsform
der beschriebenen Art beschränkt.
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Nächfolgend ist die Erfindung in; drei' verschiedenen Ausführungsbeispielen
in schematischer Darstellungsart beispielsweise noch näher erläutert und beschrieben.
Es zeigt Fig. z die Anordnung einer Uhr mit Musiklauf, bei .der dieser Musiklauf
durch ein sich drehendes Figurenpaar begleitet wird, welches innerhalb des Uhrgehäuses
hinter einem sich öffnenden Fenster erscheint, Fig. 2 eine andere Anordnung, bei
der das sich drehende Figurenpaar durch eine 'horizontale Schwenkbewegung aus einem
sich öffnenden. Fenster zu seiner Darbietung aus dem Uhrgehäuse herausgeführt wird,
und Fig. 3 eine weitere Ausführungsform, bei .der das Figurenpaar zu seiner Vorführung
von unten 'her in ein sich öffnendes Fenster hochgeführt wird.
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In den Figuren bedeutet i ein tanzendes Paar, das während des Ablaufs
des Musiklaufs zu dessen Begleitung in Umdrehung versetzt wird. Es erhält seine
Drehbewegung jeweils z. B. vom Windfangrad2 des Musiklaufwerks. Nach Fig. r wird
das Tanzpaar z unmittelbar von der vertikal stehend angeordneten Windfangvelle 3
getragen, indem es in Verlängerung derselben vorgesehen ist. Die baulichen Verhältnisse,sind
.dabei so getroffen, daß das Paar z an der Vorderseite des Uhrgehäuses 4 hinter
einem
Fenster steht, das sich in an sieh bekannter Weise durch eine wie der Vogelstecken
einer Kuckucksuhr arbeitende Schwenkwelle 6 selbsttätig mit der Klappe i i öffnet,
soba'l.d der vorhandene Musiklauf zuspielen beginnt. Dadurch 'kommt auch das Windfangrad
2 zum Umlaufen. Es `hat eine schräg stehende Stirnverzahnung, die in ein Schneckenzahnrad
7 eingreift, welches fest auf der Windfan-Welle 3 sitzt und dadurch mit passender
Übersetzung diese Welle und damit auch die Figuren i in Umdrehung bringt. Auf der
Welle 3 sind außerdem zur Geschwindig'kei@tsregulierung noch einstellbare Windfangflächen
8 vorgesehen, wobei darauf hinzuweisen ist, daß gegebenenfalls auch die Tanzfiguren
i selbst unmittelbar als Windfangtei'1e oder Schwungmassen'körper mit wirksam gemacht
sein können, um dem Bewegungsspiel einen besonders ansprechenden natürlichen Verlauf
mit langsamer Anfang- und Endgeschwindigkeit zu geben. Zur Lagerung der Windfangwelle
dienen die Halteplatten 9 und io.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 tritt zur Drehbewegung der Tanzfiguren
i noch eine horizontale Schwenkbewegung, mittels welcher diese Figuren durch das
sich öffnende Fenster 5 nach außen geführt werden, wobei sich gleichzeitig dessen
Flügel i i mit öffnet. Um dies zu erreichen, werden die Tanzfiguren i nicht unmittelbar
von der Windfangwelle 3 getragen, die ebenfalls wieder den vom Windfangrad 2 kommenden
Antrieb überträgt, sondern von einer Schwenkwelle 12, die in diesem Fall gleichzeitig
als Vorgelegewelle für das Antriebsgetriebe dient. Sie besitzt zu diesem Zweck ein
lose auf ihr drehbares Zwischenrad 13, "velches mit einem Ritzel 14 auf der Windfangwelle
3 kämmt, und ferner ein starr mit dem Zahnrad 13 verbundenes Ritzelrad 15, das tmit
einem Zahnrad 16 im.Eingriff steht, welches auf der Welle 17 sitzt, die erst ihrerseits
jetzt die Bewegungsfiguren i trägt. Als Lager für diese Welle 17 dient eine Lagerbuchse
18, welche von einem Schwenkarm i9 getragen ist, der mit einer Bohrung auf der Schwenkwelle
12 sitzt, .starr befestigt, mittels. einer Klemmschraube 2o. Die Schwenkwelle 12
wird in gleicher Weise geschwenkt wie z. B. die Welle 6 in Fig. i, also entsprechend
dem Vogelstecken einer Kuckucksuhr. Durch 'die Schwenkbe-,vegung der Welle 12 werden
mittels -der angegebenen Konstrtiktion die Tanzfiguren i im Vorführfenster an der
Außenseite des Uhrgehäuses 4 herausgeführt, wobei. ,gleichzeitig bei diesem Verschwenken
über das Stängchen 21 auch die Fensterklappe i i geöffnet wird.
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Da das Zahnrad 16 im Eingriff mit dem Ritzel 1s -um dessen Achse 12
mitverschwen'kt wird, wird durch .diese Schwenkbewegung der beschriebene Zahnradantrieb
für die Drehfiguren i nicht beeinträchtigt. Durch die- in Fig.2 dargestellte Kon.-stru'ktion
wird also beim Einsetzendes Musiklaufs der Uhr das automatische Aussc'hwen'ken der
Tanzfiguren vorgenommen, ohne daß durch diese Schwenkbewegung der Bewegungsantrieb
gestört wird. Ist der Musiklauf beendet, so schwenkt die Welle 12 wieder zurück
und führt das Paar i damit wieder durch das Fenster 5 ins Uhrgehäuse zurück, wobei
sich auch die Klappe i i gleichzeitig mit schließt. Die Stillsetzung der Drehbewegung
erfolgt in Übereinstimmung mit dem Anhalten des Windfangrades.
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Entsprechend Fi.g. 3 erfolgt 'kein Herausschwenken des tanzenden Paares
in einer Horizontalbewegung, sondern die Figuren erscheinen. nach dieser Anordnung
in der Fensteröffnung 5, indem sie von unten her angehoben werden. Hierzu dient
ein Gabelhebel 23, der unter die Nabe eines Friktionskegelrades 24 ,greift, das
als Antriebsrad auf der Welle 25 sitzt, die das Figurenpaar i trägt. Der Gabelhebel
23 schwingt mit seinem Lagerring 26 um eine feststehende Schwenkachse 27.
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Zur Hochführung des Gabelhebeis 23 dient eine Kurvenscheibe 28, die
sich entgegen dem Uhrzeigersinn zu drehen beginnt, sobald der Musiklauf in Täti'g'keit
kommt. Diese Scheibe 28 sitzt dabei zweckmäßig starr auf einer Achse des Uhrwerks,
die sich während. des Ablaufs des Musikwerks einmal umdreht. Hierfür kommt z. B.
in Betracht die Achse des im Uhrenbau sogenannten Fallenrades 29. Auf der genannten
Kurvenscheibe 28 gleitet ein Steuerarm 30 entlang, welcher in der Ruhestellung
der Anordnung in der Lücke 31 liegt. Dieser Steuerarm sitzt starr am Lagerring 26
des Gabelhebels 23 und 'hebt diesen mit an, sobald die Scheibe 28 sich zu drehen
beginnt, so daß er auf der Steuerkurve 32 auf dem Rücken der Scheibe 28 hochgedrückt
wird. Dadurch wird zugleich das Friktionsrad 24 mit einem Friktionsri.tzel 33 gekuppelt,
welches auf der Windfangwel.le 3 sitzt und damit die Tanzbewegung der Figuren i
antreibt. Die Windfangwelle 3 erhält ihren Antrieb dabei in der oben schon beschriebenen
Weise über das Schneckenzahnrad 7 vom Windfangrad 2 und dieses seinen Antrieb vom
Fallenrad 29.
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Beim Ablauf des Spielwerks fällt der Steuerarm 30 wieder in
die Lücke 31 ein. Dadurch schwingt der Gabefhebel 23 mit nach unten, so daß sich
die Achse 25 wieder senkt. Die Figuren i verschwinden dadurch aus dem Fenster 5
und werden in ihrer Drehbewegung stillgesetzt, da die Friktionsscheibe 24 und das
diese Scheibe antreibende Ritzel 33 sieh entkuppeln. Die Klappe i i des Fensters
5 öffnet und schließt sich automatisch mit der Vertikalstellung der Achse-
25 mit, betätigt durch das Stängchen 34.