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Befestigung von Sitzpolsterbezügen an aus Metall hergestellten Polsterrahmen,
insbesondere von Kraftfahrzeugsitzen Die Erfindung bezieht sich auf die Befestigung
von Sitzpolsterbezügen an aus Metallprofilen durch Biegen oder aus Blech durch Pressen
hergestellten Polsterrahmen und ist hauptsächlich für die rationelle Fertigung von
Kraftfahrzeugsitzen bestimmt.
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Die Befestigung der Polsterbezüge an aus Metall hergestellten Sitzrahmen
erfolgte bisher entweder in der Weise, daß man die Hohlprofile des Metallrahmens
mit Einlagen aus Holz oder gedrillter H artpapierkordel ausfüllte, um die Polsterbezüge
an diesen in der gleichen Weise wie bei hölzernen Sitzrahmen durch Nageln befestigen
zu können, oder man versah die freien Ränder des Polsterbezuges mit einer biegsamen
Einlage in Gestalt einer Schnur, eines Drahtes oder Drahtseiles und zog diese Ränder
durch Verkürzen der Einlage mit entsprechender Spannung quer zur Federungsrichtung
des Sitzes in. nach außen offene U-förmige Rinnen des Sitzrahmens hinein. Die praktischen
Ergebnisse beider Befestigungsarten sind jedoch wenig befriedigend, da das erstgenannte
Verfahren keine wesentliche Ersparnis an Material und Arbeitszeit gegenüber dem
Annageln des Bezuges an einen Holzrahmen brachte und im zweiten Fall keine Gewähr
für ein sicheres Festhalten der Ränder des Polsterbezuges am .Sitzrahmen gegeben
war, besonders wenn der Polsterbezug aus Leder oder einem gleichfalls wenig schmiegsamen
Kunststoff bestand, der sich beim Verkürzen der Einlage infolge der dabei entstehenden
Faltenbildung nur wenig in die U-Rinne hineinziehen ließ. Diese und andere Nachteile
der bekannten Verfahren werden durch die Erfindung beseitigt.
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Die Erfindung besteht darin, daß der vorzugsweise als Blechpreßteil
ausgebildete Sitzrahmen an seinem Außenrand mit einer nach unten offenen, im
wesentlichen
U-förmigen Rinne und der Polsterbezug an seinen freien Rändern mit einem Einlagestreifen
aus biegsamem Werkstoff von im Verhältnis zu seiner Dicke großer Breite versehen
ist und daß dieser Einlagestreifen bei entsprechend stark belastetem Sitz unter
Verschwenken um i8o° nach innen von unten her in die U-förmige Rinne eingesetzt
und durch die Vorspannung der Sitzfedern darin festgehalten wird: Der Einlagestreifen
kann aus Metall, Holz, Pappe, Hartpapier oder irgendeinem anderen biegsamen Kunststoff
bestehen. Seine Befestigung an den Rändern des Polsterbezuges kann durch Einkleben,
Einnähen oder auf jede andere bekannte Weise erfolgen, wobei der freie Rand des
Bezuges ein oder mehrere !Male um den Einlagestreifen herumgelegt sein kann. Die
Erfindung ist mit .den gleichen Vorteilen sowohl für die eigentlichen Sitzkissen
als auch für die Rücken- und Armlehnen von Polstersitzen verwendbar.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der neuen Befestigungsart
des Stoffbezuges eines Polstersitzes dargestellt. Es zeigt Ab#b. i eine perspektivische
Ansicht schräg -von vorn des Sitzkissens eines Kraftfahrzeugsitzes; an dem der Stoffbezug
teilweise weggeschnitten ist, um dessen Befestigung am Sitzrahmen sichtbar zu machen,
und Abb. z einen (Querschnitt durch den Sitzrahmen und die Stoffbefestigung an diesem
nach der Linie 2-a der Abb. i.
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- Auf dem Boden 3 des als Blechpreßteil ausgebildeten Sitzrahmens
q. sind die Polsterfedern 5 in bekannter *Weise durch Blechschellen #6 befestigt,
die mit dem -Boden 3 mittels der elektrischen Punktschweißung fest verbunden sind.
Der den äußeren Rand des Sitzrahmens bildende Steg 7 ist mit seinem Flansch 8 U-förmig
auf sieh selbst zurückgebogen, so däß er mit diesem zusammen- eine nach unten offene
Rinne g bildet.
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Der aus Webstoff, Leder öder Kunstleder bestehende Polsterbezug zo
des Sitzkissens ;i,i ist an seinem unteren, freien Rand i2 mit einer Versteifungseinlage
13 aus einem biegsamenWerkstöff, beispielsweise aus Preßpappe, versehen.
DieserEinlägestreifenbesitzt im Vergleich zu :seiner Dicke d eine verhältnismäßig
große Breite b, so,daß er sich über seine flache Kante gebogen verhältnismäßig leicht
de`nUmrissen des Sitzrahmens 4 anpaßt, über seine hohe Kante jedoch ein großes Widerstandsmoment
-aufweist. Im Ausführungsbeispiel ist der freie Rand des Polsterbezuges iö einmal
um den Einlagestreifen 13 herumgelegt und durch Kleben mit ihm fest verbunden.
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Nach dem Auflegen des Stoffbezugesuio auf die Polsterfedern 5 hängt
der untere Rändac des -Bezuges mit dem Einlagestreifen 13 zunächst in- der in Abb.
2 in- unterbrochenen Linienzügen gezeichrieten Ausgangsstellung:iz', 13' frei herunter.
Darauf werden die Polsterfedern 5 durch eine mehr als normale Belastung von oben
her zusammengedrückt, wodurch sich der Rand 12 mit der Einlage r3 bis in die Stellung
12", i3" senkt. In dieser Stellung wird er in Richtung des Pfeiles 1q. um 18o° nach
innen umgelegt, so daß seine bisherige Unterkante na" vor die Öffnung der Rinne
9 gelangt, und unter gleichzeitiger Entlastung der Polsterfedern 5 von unten her
in die Rinne 9 hineingedrückt.
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Der Rand des Stoffbezuges mit der Einlage 13
nimmt dann die
in Abb. a in durchgehenden Linien gezeichnete Endstellung ein, in welcher er durch
die Vörspannung der Sitzfedern 5 und durch seine Eigenreibung an den Wänden der
Rinne 9 in dieser so weit festgehalten wird, daß er bei normaler Belastung -der
Polsterfedern nicht von selbst durch sein Eigengewicht oder durch die Steifigkeit
des Polsterbezuges aus der Rinne 9 herausgleiten kann, andererseits aber bei absichtlich
mehr als normal belastetem Sitz durch einen leichten Zug jederzeit nach unten aus
.der Rinne herausgezogen werden kann, um ihn gegen einen anderen Bezug auszuwechseln
oder Reinigungs- und .Instandsetzungsarbeiten an ihm oder an anderen Teilen des
Sitzes vorzunehmen. Wird im praktischen Gebrauch nur eine engbegrenzte Stelle .des
Sitzkissens unabsichtlich stark überlastet, beispielsweise durch Knieen oder Sitzen
nur auf einer Sitzecke, so kann in diesem Fall der Streifen 13 ebenfalls nicht aus
der Rinne 9 nach unten herausgleiten, da er an allen übrigen, weniger belasteten
Stellen des Sitzkissens noch unter der Vorspannung der Polsterfedern in der Rinne
festgehalten wird ,und ein Heräus.gleiten lediglich an der überlasteten Stelle praktisch
unmöglich äst, weil sich der Streifen 113 in diesem Fall entweder über seine hoheKante
verbiegen oder in sich verwinden müßte: Ersteres verhindert seine verhältnismäßig
große Breite b, letzteres sein verhältnismäßig enger Sitz in der Rinne g.