DE873539C - Verfahren zur Herstellung von Metallpulvern, insbesondere von Eisenpulvern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Metallpulvern, insbesondere von Eisenpulvern

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DE873539C DES23216A DES0023216A DE873539C DE 873539 C DE873539 C DE 873539C DE S23216 A DES23216 A DE S23216A DE S0023216 A DES0023216 A DE S0023216A DE 873539 C DE873539 C DE 873539C
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Charles Marquaire
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Societe dElectro Chimie dElectro Metallurgie et des Acieries Electriques Dugine SA SECEMAU
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Societe dElectro Chimie dElectro Metallurgie et des Acieries Electriques Dugine SA SECEMAU
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22FWORKING METALLIC POWDER; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM METALLIC POWDER; MAKING METALLIC POWDER; APPARATUS OR DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR METALLIC POWDER
    • B22F9/00Making metallic powder or suspensions thereof
    • B22F9/16Making metallic powder or suspensions thereof using chemical processes
    • B22F9/18Making metallic powder or suspensions thereof using chemical processes with reduction of metal compounds
    • B22F9/20Making metallic powder or suspensions thereof using chemical processes with reduction of metal compounds starting from solid metal compounds
    • B22F9/22Making metallic powder or suspensions thereof using chemical processes with reduction of metal compounds starting from solid metal compounds using gaseous reductors

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Metallpulvern, insbesondere von Eisenpulvern Es gibt bereits eine große Zahl von Herstellungsverfahren für metallische Pulver und insbesondere für Eisenpulver. So ist es bekannt, diese Pulver durch Zerkleinern, Elektrolyse, Atomisierung von flüssigen Metallen, Verflüchtigung von Metallen, Reduktion von Oxyden oder metallischen Verbindungen oder durch ähnliche Arbeitsweisen, zu erzeugen. Im Maße der beträchtlichen technisch-industriellen Entwicklung, welche die Anwendung dieser Pulver genommen haben, müssen die spezifischen Eigenschaften dieser Pulver mehr und mehr in Abhängigkeit des jeweils gewünschten Gebrauches festgelegt werden.
  • Es ist bekannt, Metallpulver für die Herstellung insbesondere von Dauermagneten mit sehr hohen magnetischen Eigenschaften durch ein Verfahren zii gewinnen, gemäß welchem man metallische Oxalate, Formiate, Hydroxyde oder Carbonate einer Reduktion unter geeigneten Bedingungen unterwirft, um Pulver zu erhalten, die sich durch einfache Verdichtung zu den Magnetkörpern zusammenballen lassen. Diese Pulver weisen die bemerkenswerte Eigenschaft auf, eine außerordentlich hohe magnetische Izoerzitivkraft zu besitzen, die nach der Verdichtung bestehenbleibt und den aus diesen Pulvern geformten Magneten sehr hohe magnetische Eigenschaften verleiht.
  • Man hat aus Formiaten als Ausgangsstoff auch schon ein Eisenpulver hergestellt, das durch einfaches Zusammenbacken die Herstellung von dichten und zusammenhängenden Körpern gestattet. Das durch dieses Verfahren erzielte Eisenpulver besitzt zwar keine Eigenschaften, die es für die Fertigung von Dauermagneten verwendbar machen, eignet sich aber insbesondere für die Erzeugung von Eisenkörpern durch einfache Verdichtung. Jedoch ist dieses Verfahren wegen des hohen Preises der Ameisensäure verhältnismäßig kostspielig, und außerdem weist das dadurch gewonnene Pulver stets einen nicht vernachlässigbaren Gehalt an Kohlenstoff auf.
  • Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, besonders reine Metallpulver und vor allem Eisenpulver zu erzeugen, welche die Herstellung von metallischen Körpern durch einfache Verdichtung in der Kälte ohne Sinterung oder mit einer bei einer niedrigeren Temperatur und rascher als bei den bisher verwendeten Pulvern durchführbaren Sinterung ermöglichen.
  • Die erfindungsgemäß erzielten Pulver weisen eine sehr schwache Koerzitivkraft auf, was ihre Verwendung für die Herstellung von Dauermagneten ausschließt, sie aber dagegen besonders geeignet für die Fertigung von Körpern macht, welche eine hohe magnetische Permeabilität besitzen sollen.
  • Das Verfahren nach der Erfindung nimmt die Zersetzung und die Reduktion von Carbonaten zu Hilfe, sieht aber die Ausführung dieser chemischen Behandlung von Cärbonaten unter besonderen Bedingungen vor, welche dem Enderzeugnis Eigenschaften verleihen, die es von den bisher durch Zersetzung von Carbonaten unter anderen Bedingungen erhaltenen Produkten nicht nur durch das Fehlen von nennenswerter Koerzitivkraft, sondern auch sonst wesentlich unterscheiden.
  • Das Verfahren nach der Erfindung, das eine besonders wirtschaftliche Gewinnung von Metallpulvern ermöglicht, besteht in der Hauptsache in einer bestimmten Aufeinanderfolge von chemischen Reaktionen. Erfindungsgemäß unterwirft man zunächst das oder die in den Pulverzustand -überzuführenden Metalle der Einwirkung einer unter Wasserstoffentwicklung die Bildung einer entsprechenden Salzlösung herbeiführenden Säurelösung, erzeugt dann durch Einwirkung von Ammoncarbonat auf diese Lösung das oder die Carbonate des oder der Metalle unter gleichzeitiger Bildung einer ,#mmonsalzlösling der benutzten Säure, zerlegt nunmehr diese Carbonate in Oxyde und Kohlensäuregas und reduziert durch Wasserstoff die so gebildeten Oxyde bei einer Temperatur von über 5oo° C, worauf man vorzugsweise die Regenerierung des Ammoncarbonats durch Einwirkung von Kalk auf das Ammonsalz unter Bildung von Ammoniak vornimmt, auf das man Kohlensäuregas und Wasser einwirken läßt.
  • Zur näheren Erläuterung dieses Verfahrens sei die Durchführung seiner aufeinanderfolgenden Stufen in dem praktisch besonders bedeutungsvollen Fall der Erzeugung eines Eisenpulvers aus Eisenspänen oder anderen Eisenabfällen und Schwefelsäure näher im einzelnen beschrieben: r. Man wirkt auf das Eisen in der Form beispielsweise von ziemlich weitgehend unterteilten Abfällen durch eine verdünnte Schwefelsäurelösung ein. Der dabei frei werdende Wasserstoff wird in einem Gasometer gegebenenfalls nach Reinigung gesammelt und aufbewahrt, um in einer späteren Phase des Verfahrens benutzt zu werden.
  • Der Säureangriff wird in Gegenwart eines Eisenüberschusses durchgeführt, so daß die angewendete Säure beinahe vollständig erschöpft wird. Die Reaktion, welche exothermisch verläuft, verlangt nur eine geringe Kalorienzufuhr. Die Ausgangskonzentration der Säure wird so gewählt, daß man nach der Reaktion eine dem Sättigungspunkt nahe Lösung von Eisenoxydulsulfat und eine etwa r0/,ige Konzentration von rückständiger freier Säure erhält. Beispielsweise kann man von einer 25%igen Schwefelsäurelösung ausgehen und mit einer leicht sauren Lösung von Eisenoxydulsulfat mit 6ö0/, Sättigung abschließen.
  • z. Die Eisenoxydulsulfatlösung wird gefiltert und unter Ausschluß von Luft mit einer Ammoncarbonatlösung vermischt, die mit Kohlensäuregas durch Einrühren dieses Gases bei atmosphärischem Druck und bei einer Temperatur in der Größenordnung von 50° C gesättigt ist. Die zur Bildung von Eisencarbonat führende Reaktion, die durch die von der Gaseinführung herrührende Wirbelung des Gemisches begünstigt wird, setzt sofort ein und das Eisencarbonat fällt aus. Die sich aus der Reaktion ergebende Ammonsulfatlösung wird entfernt und der Carbonatniederschlag vorzugsweise mit an Kohlensäuregas gesättigtem Wasser gewaschen. Hernach wird dieser Niederschlag unter Ausschluß von Luft getrocknet, was in bequemer Weise dadurch bewirkt werden kann, daß man in einer Atmosphäre von heißem Kohlensäuregas den Schlamm, den der Niederschlag bildet, fein zerstäubt. .
  • 3. Das so gewonnene Eisencarbonat wird nunmehr durch Wärme zersetzt, was zur Bildung von Eisenoxydul und zu einer Entwicklung von Kohlensäuregas führt. Diese Zerlegung bewirkt man vorzugsweise bei niederer Temperatur, z. B. in der Nähe von 35o° C, und führt dabei möglichst schnell das sich niederschlagende Kohlensäuregas im Maße seines Auftretens aus dem Reaktionsbereich durch Unterdruck oder durch Mitnahme mittels eines neutralen oder reduzierenden Gases ab. Es empfiehlt sich, das sich während dieses Zersetzungsvorganges entwickelnde Kohlensäuregas zu sammeln, um es in einer späteren Phase des Verfahrens verwenden zu können.
  • q.. Es folgt dann die Reduktion des Eisenoxyduls durch Wasserstoff bei einer Temperatur über 500°C, wofür man den von dem ursprünglichen Angriff der Schwefelsäure auf das Eisen herrührenden Wasserstoff verwenden kann, da diese erste Verfahrensstufe die notwendige Menge Wasserstoff, abgesehen von den Verlusten, liefert.
  • Die Reduktionstemperatur und die Wasserstoffzufuhr müssen unter Beachtung der folgenden Gesichtspunkte nach den dem Pulver zu verleihenden Eigenschaften gewählt werden: a) Die scheinbare Dichte des Pulvers ist um so geringer; je tiefer die Reduktionstemperatur ist. Diese darf jedoch niemals unter 500° C sinken, da man sonst ein verhältnismäßig unreines und eine hohe Koerzitivkraft aufweisendes pyrophores Pulver erhält. b) Wenn die Reduktionstemperatur wächst, nimmt die Reinheit des Eisens zu, während seine Feinheit und ebenso seine Zerkleinerungsfähigkeit abnimmt.
  • c) Für eine bestimmte Reduktionstemperatur erhält man in einer gegebenen Zeit ein um so reineres Pulver, je größer die Wasserstoffzugabe ist, ohne daß sich dabei die scheinbare Dichte des Pulvers merklich ändert. Für alle Fälle ist es wichtig, mit vorher gereinigtem und bestens getrocknetem Wasserstoff zu arbeiten. Ein hoher Trocknungsgrad des Wasserstoffes und eine große Wasserstoffzufuhr gestatten, die Dauer der Behandlung abzukürzen und die Temperatur der Behandlung zu verringern.
  • Man kann auch eine unmittelbare Reduktion des Carbonats durch Wasserstoff durchführen, indem man dabei einen Temperaturbereich von etwa 35o bis 450'C bei einer sehr geringen Zugabe von Wasserstoff während einer bestimmten für die Gesamtzersetzung des Eisencarbonats hinreichenden Zeitdauer einhält und hernach auf die normale Temperatur und die normale Wasserstoffmenge für die Reduktion übergeht. Diese Abänderung des Verfahrens nach der Erfindung erschwert etwas die Wiedergewinnung von Kohlensäure aus der Zersetzung, aber sie vereinfacht die Handhabung des Pulvers.
  • Weiterhin ist es vorteilhaft, das bekannte zweistufige Reduktionsverfahren anzuwenden, indem man eine erste Reduktion bei 6oo bis 65o° C vornimmt, bei der das Eisen beinahe vollständig reduziert wird und die zu einem feinen, leicht zerkleinerbaren Pulver führt, das man zerquetscht und siebt sowie dann einer zweiten Reduktion bei einer nach dem erforderlichen Sauerstoffgehalt und der gewünschten Feinheit gewählten Temperatur unterzieht. Dieses zweistufige Verfahren ergibt ein feines, beim Austritt aus dem Reduktionsofen nicht gesintertes Pulver.
  • 5. Man kann mit Kalk die Ammonsulfatlösung behandeln, welche man bei der zweiten Stufe des Verfahrens erhält, was zur Entwicklung von Ammoniak führt, das man in wäßriger Lösung sammelt.
  • 6. In diese letztere Lösung führt man das aus der dritten Stufe des Verfahrens herrührende Kohlensäuregas ein, um die mit Kohlensäuregas gesättigte Ammoncarbonatlösung zu gewinnen, die in der zweiten Verfahrensstufe benötigt wird.
  • In der fünften und sechsten Stufe des Verfahrens entspricht das wiedergewonneneAmmoniak, bis auf die Verluste, der für die Ausfällung des Eisencarbonats bei der zweiten Stufe des Verfahrens erforderlichen Menge.
  • Die Zeichnung veranschaulicht in schematischer Darstellung die Gesamtheit der bei dem. beschriebenen Verfahren auftretenden Reaktionen unter Berücksichtigung der möglichen Rückgewinnungsmaßnahmen in folgender Reihe
    . S O,112 -f- Fe (Eisenspäne) D . S 04Fe -f- 112 ,
    2. S04 Fe -f- C03 (N H4)2 -> C03 Fe + S04 (N114)2.
    3. C 03 Fe --3- Fe 0 + C02,
    4. Fe 0 + H2 --> Fe -f- 11,0 ,
    5. S04 (N119)2 -i- Ca (O11)2 > S04Ca + 2 N113 -[- 2 H,0,
    6. C02 -i- 2 N113 + H20 > C03 (N114)2.
    Alle diese Verfahrenstufen können unter vollständig analogen Bedingungen statt mit Schwefelsäure auch unter Verwendung von Salzsäure durchgeführt werden. In diesem Fall ist das Verfahren nach der Erfindung zwar weniger wirtschaftlich, aber das erzielte Pulver ist reiner und insbesondere vollständig frei von Schwefel, ohne indessen Chlor zu enthalten, was auf die leichte Beseitigung von Ammonchlorid durch Auswaschen und seine Flüchtigkeit unter den Reduktionsbedingungen zurückzuführen .ist.
  • Es können auch andere Säuren außer Salz- und Schwefelsäure und andere Metalle außer Eisen erfindungsgemäß Verwendung finden, wenn die Wirkung der Säure auf das betreffende Metall ein Freiwerden von Wasserstoff mit Bildung eines löslichen Salzes hervorruft, das sich in Carbonat durch die Wirkung von Ammoncarbonat umwandeln kann.
  • Im Fall der Anwendung zur Eisenpulvererzeugung ergibt das Verfahren nach der- Erfindung ein Pulver, das sich vor allem durch eine sehr große Reinheit und eine sehr geringe scheinbare Dichte, durch hohe Feinheit und durch eine bemerkenswerte Eignung zur Zusammenballung zu massiven Körpern durch einfache Verdichtung in der Kälte auszeichnet.
  • Bekanntlich übt bei der Herstellung von Pulvern auf chemischem Wege die Art der Bereitung des Ausgangsgemisches oder der Ausgangsverbindung einen beträchtlichen Einfluß auf die Eigenschaften der erzielten Pulver aus. Bei dem Verfahren nach der Erfindung ist es gerade die in der angegebenen Weise vorgenommene Bereitung des Carbonats, die gleichzeitig zu einem besonders niedrigen Gestehungspreis und zu den erwähnten besonderen Eigenschaften des Pulvers führt. Für ein mit Hilfe von Schwefelsäure erfindungsgemäß gewonnenes Pulver seien diese vorteilhaften Eigenschaften näher im einzelnen erläutert: I. Reinheit Das erhaltene Pulver ist praktisch frei von Schwefel, Phosphor, Silicium und Kohlenstoff. Der Gehalt an Mangan ist dagegen gleich dem Mangangehalt der im Ausgangsmaterial verwendeten Eisenabfälle. Wenn man aber Eisenabfälle, z. B. Eisenspäne, von sehr niedrigem Gehalt an Mangan benutzt, kann man zu einem Pulver gelangen, dessen Reinheit der Reinheit von elektrolytisch oder von durch Zersetzung von Eisencarbonyl gewonnenem Eisen entspricht.
  • Das Mangan ist in dem Pulver in Form von Oxyd vorhanden, und jede Minderung des Mangangehaltes senkt im gleichen Maße den Gehalt an Sauerstoff und verbessert die Eigenschaften des Pulvers. Beispielsweise gelangt man, wenn man von Weicheisenspänen von der Zusammensetzung: Mn = o,28°/0, S = 0,05 °/o, C = o,= 0/0, Si = o,8 0/0,P = o,= 0/0 ausgeht, durch Arbeiten mit Salzsäure zu einem Pulver mit folgenden Beimengungen von verunreinigenden Körpern:
    Einstufige Reduktion Zweistufige Reduktion
    Körper n zuerst bei 60o ,
    bei 60o C dann bei 75o° C
    Mn 0,27 0,27
    Si 0,005 0,005
    S 0,002 0,002
    P 0,02 0,02
    C 0,008 0,005
    0,35 0,20
    Das durch Zersetzung von Formiat gewonnene Eisenpulver ist viel weniger rein. Nach Reduktion bei 6oo°C enthält es 0,5o 0/0 02 und 0,i5 % C und nach Reduktion bei 750°C weist es noch o,300/0 02 und 0,o3 % C auf. Sein Gehalt an Schwefel, Phosphor und Silicium ist eindeutig höher als bei dem nach -der -Erfindung gewonnenen Eisen, was auf die Bildung des Eisenformiats durch Kristallisation zurückzuführen ist.
  • Wenn man das erfindungsgemäß erhaltene Pulver mit zwei häufig benutzten handelsüblichen Eisenpulvern, nämlich dem aus Eisenschwamm reduzierten Pulver und dem durch Atomisierung von Eisen erhaltenen Pulver vergleicht, ergibt sich, daß einerseits das aus Eisenschwamm reduzierte Pulver infolge der Schwierigkeit der mechanischen Reinigung des Minerals viel weniger rein ist und insbesondere. einen hohen Gehalt an Kieselerde aufweist und däß anderseits das durch Atomisierung gewonnene- Eisenpulver die gleichen Verunreinigungen wie das Ausgangsmetall aufweist und daher dieses Verfahren das Pulver überhaupt nicht reinigt. Diese beiden bekannten Eisenpulver enthalten in der handelsüblichen Beschaffenheit gewöhnlich an Verunreinigungen
    Körper I C 1 O , Mn l S I P I Si OZ
    Eisenschwamm 0,05 1,7 0,06 0,005 o,oi 1,5'
    Atomisiertes
    Eisen ..... o,i o,8 0,25 0,04 0,09 0,2
    1I. Geometrische Eigenschaften des Pulvers Nach der Reduktion erhält man im allgemeinen bei Reduktionstemperaturen von nicht über 8oo°C eine zusammengeballte Pulvermasse in Form von sehr porösem Eisenschwamm mit einer scheinbaren Dichte von etwa 0,7, der sich leicht in Pulver zerkleinern und zerreiben läßt, was z. B. in einer Zylindermühle geschehen kann.
  • Die Reduktionstemperaturen sind viel tiefer als die bei anderen Verfahren notwendigen Temperaturen, was durch den Zustand des Eisens bedingt ist, das sich auf Grund der in nichtoxydierender Atmosphäre erfolgenden Zersetzung des Eisencarbonats im Ferro-Zustand darbietet.
  • Die Kennzeichen dieses Pulvers sind: die Feinheit des Korns, die sehr unregelmäßige Form und die poröse Struktur des Korns sowie die sehr geringe scheinbare Dichte.
  • Ein Vergleich von nach dem Verfahren der Erfindung und nach bisher gebräuchlichen Arbeitsweisen hergestellten Eisenpulver ergibt für deren geometrische Eigenschaften in Gegenüberstellung die Werte:
    Verfahren der Pulverherstellung Korngröße Spezifische Scheinbare Dichte
    g in Mikron Oberfläche cm2/g nicht gepreßt
    in g/cm3 I gepreßt in g!cm
    Ausgehend von Carbonat mit Re-
    duktion bei 6oo°C . . . . . . . . . . . . i bis 5 il ooo 1,1 1,35
    Ausgehend von Carbonat mit Re-
    duktion zuerst mit 60o° und dann
    mit 750°C . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 bis io 4500 1,5 2,0
    Durch Reduktion von technischem
    Oxyd . . . - . . . . . . . . . . . . ....... < 50 i ooo 1,6 1,85
    Auf elektrolytischem Wege feines
    Pulver erzielt .. . . . .. . . . . . . . . . . < 50 60o 2,7 4,i5
    Ausgehend von Eisencarbonyl .... i bis 5 4000 3,5 4,35
    Eisenschwamm . . . . . . . . . . . . . . . . . < 50 etwa i oöo 2,9 4,7
    Diese Vergleichstabelle zeigt, daß die Pulver nach der Erfindung sich durch eine geringe scheinbare Dichte und eine große Oberfläche der Teilchen auszeichnen, was die Ursache für die mechanische Festigkeit der aus ihnen durch Pressen erzeugten massiven Körper und des leichten Zusammenbackens der diese bildenden Pulver ist.
  • III. Verdichtbärkeit des Pulvers und Eigenschaften der daraus gepreßten Körper Die Zusammendrück- und Verdichtbarkeit des nach der Erfindung-erhältlichen Pulvers ist als-sehr gut für ein Pulver von so schwacher scheinbarer Dichte -zu bezeichnen. Das wichtigste Kennzeichen ist aber die hohe mechanische Festigkeit der aus diesem Pulver durch Zusammendrücken: geformten Körper. Für eine gegebene Dichte ist diese mechanische Widerstandsfähigkeit 5o bis ioo % höher als bei aus irgendeinem bekannten Eisenpulver gepreßten massiven Körpern.
  • Beispielsweise. ergibt ein erfindungsgemäß durch Reduktion bei 6oo°C erhaltenes und unter 6 t/cm2 verdichtetes Pulver einen Preßkörper mit der Dichte d = 6,25, dessen Zugfestigkeit R = io kg/mm2 und dessen Brinell-Härte $B = iio kg/mm2 ist. Bei einem Verdichtungsdruck von ii t/cm2 sind die entsprechenden Werte d = 6,7, R = 14 kg/mm2 und HB =z20 kg/Mrn.2. Für ein bei einer höheren Temperatur reduziertes Pulver ergeben sich etwas geringere Werte für die Größen d, R und HB. Die Dichte ist etwas höher, aber die mechanische Festigkeit bei gleicher Dichte oder auch bei gleicher Verdichtung etwas kleiner.
  • Die vorteilhaften mechanischen Eigenschaften der aus einem Pulver nach der Erfindung durch Zusammendrücken entstandenen massiven Körper gestatten die Benutzung dieser Pulver für die Herstellung von Polstücken oder von magnetische Kreise bildenden Körpern durch einfache Verdichtung in der Kälte ohne darauffolgende Sinterung. Die magnetischen Eigenschaften sind für bestimmte Anwendungsfälle, z. B. für magnetische Kreise mit einem Kraftfluß gleichbleibender Richtung, durchaus hinreichend.
  • So besitzt ein Preßkörper, der durch Verdichtung eines bei 6oo°C reduzierten Pulvers unter einem Drück von 8 t/cm2 erhalten ist und eine Dichte von 6,4. aufweist, eine Zugfestigkeit von i2 kg/mm=, eine Brinell-Härte von 115 kg/mm2, eine Koerzitivkraft von 15 Orsted und eine hinreichende Permeabilität für eine Induktion von io ooo Gauß in einem magnetischen Feld von i50 Orsted. Die Permeabilität läßt sich durch Verwendung eines bei einer höheren Temperatur reduzierten Pulvers und durch dessen Verdichtung unter einem höheren Druck verbessern.
  • Die Gesamtheit der erfindungsgemäß bei einem Eisenpulver erreichbaren Eigenschaften findet sich in keinem der bekannten Eisenpulver. Betrachtet man nur die feinen Pulver, da die anderen hinsichtlich der mechanischen Festigkeit der aus ihnen gepreßten Körper wesentlich geringwertig sind, so ergibt sich, daß die durch Reduktion von technischem Eisenoxyd oder Eisenschwamm reduzierten Pulver Preßkörper von viel kleinerer mechanischer Widerstandsfähigkeit liefern. Beispielsweise gibt das unter einem Druck von 8 t/cm2 verdichtete Pulver aus außergewöhnlich reinem und feinem Eisenschwamm mit einer Teilchengröße von weniger als 50 Mikron einen Preßkörper mit magnetischen Eigenschaften, die den entsprechenden Eigenschaften eines Pulvers nach der Erfindung vergleichbar sind, aber mit einer kleineren Zugfestigkeit von 8 kg/mm2 für eine Dichte von 6,8.
  • Das gleiche gilt für ein durch Zersetzung von Eisencarbonyl erhaltenes Pulver, das im verdichteten Zustand etwas geringere magnetische Eigenschaften und insbesondere eine mittelmäßige Brinell-Härte von R --_ 4 kg/mm2 für eine Dichte von 6,6 bei einer Verdichtung von 8 t/cm2 aufweist. Das mit Formiat als Ausgangsstoff erhaltene Eisenpulver liefert verdichtete Körper, die eine gute mechanische Festigkeit besitzen, aber deren magnetische Eigenschaften infolge der geringeren Reinheit des Pulvers schwächer sind.
  • Die Pulver nach der Erfindung können auch in Gegenwart eines Bindemittels verdichtet werden, um dem Produkt bestimmte besondere Eigenschaften, z. B. eine höhere elektrische Widerstandsfähigkeit zu verleihen.
  • IV. Sinterung der Preßkörper und Eigenschaften der gesinterten Körper Das wesentliche Kennzeichen der erfindungsgemäß erzielten Pulver ist ihre bemerkenswerte Eignung für die Sinterung bei niederer Temperatur auf Grund ihrer Reinheit, ihrer Feinheit und der stark aktivierten Struktur der großen Oberfläche ihrer Partikelchen.
  • Diese Eigenschaften ermöglichen die Sinterung bei einer verhältnismäßig niederen Temperatur, die in jedem Fall unter dem Umformungspunkt des reinen Eisens liegt. Bei 85o bis 875°C beobachtet man das Maximum der Dichte und der Härte in Abhängigkeit von der Sinterungstemperatur, wenigstens solange diese unter i2oo° C liegt.
  • So liefert ein Pulver der beschriebenen Art, das bei 1200°C reduziert ist und 01q.°/0 Sauerstoff enthält, bei Verdichtung unter einem Druck von 7 t/cm2 einen massiven Körper von der Dichte 6,3. Nach 1stündiger Sinterung dieses Preßkörpers bei 850°C in einer Wasserstoffatmosphäre ergibt sich ein gesinterter Körper von der Dichte 7,2, der eine Zugfestigkeit von 25 kg/mm2 und eine Brinell-Härte von 9o kg/mm2 besitzt, während unter den gleichen Bedingungen kein bekanntes Eisenpulver einen höheren mechanischen Widerstand als 18 kg/mm2 aufweist. , Die Behandlung des gleichen Preßkörpers von der Dichte 6,3 bei höherer Temperatur, z. B. von iooo bis i ioo° C, liefert einen Sinterkörper, dessen mechanische Festigkeit etwas geringer ist.
  • Unter den bekannten Eisenpulvern können nur die sehr feinen, mit reinen Oxyden als Ausgangsstoff gebildeten Pulver vergleichbare Ergebnisse, jedoch nur hinsichtlich der Eigenschaften der gesinterten Körper, liefern. Die handelsüblichen, gewöhnlichen, zerriebenen, atomisierten oder elektrolytisch erzeugten Pulver ergeben die erfindungsgemäß erreichbaren Werte der mechanischen, geometrischen und sonstigen Eigenschaften nur nach einer Sinterung bei einer höheren Temperatur von über 1200'C.
  • ' V. Preis Geht man von einer Anlage aus, die io bis 2o t Pulver im Monat erzeugen kann, so ist der Gestehungspreis eines nach der Erfindung erzeugten Eisenpulvers vergleichbar dem Selbstkostenpreis der Pulver mit gröberer Teilchengröße (Pulverschwamm, atomisierte oder zerkleinerte Pulver) und mit mittelmäßiger Reinheit und zwei- bis fünfmal geringer als der Preis der übrigen handelsüblichen Pulver mit vergleichbarer Reinheit.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Metallpulvern, insbesondere von Eisenpulvern in einem hohen Reinheitszustand, die sich zur Bildung von Metallkörpern durch einfache Verdichtung in der Kälte eignen und sich rasch und bei verhältnismäßig niederer Temperatur sintern lassen, dadurch gekennzeichnet, daß man in einer Säure mindestens ein in Pulver zu verwandelndes Metall auflöst, mit der so erhaltenen sauren Metallsalzlösung nach Filterung eine Lösung von Ammoncarbonat mischt, das so gebildete Metallcarbonat dann wäscht und trocknet sowie weiterhin unter Ausschluß von Luft durch Wärme in Oxyd und Kohlensäuregas zerlegt und schließlich das Oxyd zum metallischen Zustand in einer oder mehreren Stufen bei einer Temperatur von mindestens 500°C reduziert, worauf man das so gewonnene Metallpulver sammelt. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die schließliche Reduktion des Oxyds des mit Säure behandelten Metalls durch gereinigten Wasserstoff bewirkt wird, der vorzugsweise von dem Angriff der Säure auf das Metall herrührt. 3. Verfahren nach Anspruch i und/oder a, dadurch gekennzeichnet, daß das zur Ausfällung des Carbonats des mit Säure behandelten Metalls notwendige Ammoncarbonat vorzugsweise zum größten Teil mit dem Kohlensäuregas und dem Ammoniak aus einer früheren Reaktionsstufe gewonnen wird. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die saure Lösung des Salzes des mit Säure zusammengebrachten Metalls während der Behandlung unter Ausschluß von Luft gehalten wird. 5. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die Ammonlösung, die zur Behandlung und zur Ausfällung des mit Säure behandelten Metalls dient, im Laufe der Behandlung mit dem Kohlensäuregas bei einer Temperatur von etwa 50°C gesättigt wird. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerlegung des Carbonats des mit Säure behandelten Metalls in Oxyd und Kohlensäuregas bei einer verhältnismäßig niedrigen Temperatur von ungefähr 350 -und q.5o°C unter rascher Abführung des entwickelten Kohlensäuregases bewirkt wird. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr von vorher gereinigtem Wasserstoff, der für die Reduktion des mit Säure behandelten Metalls benutzt wird, gleichzeitig mit der Reduktionstemperatur zur Erzielung eines Pulvers mit vorbestimmter Reinheit; Härte und scheinbarer Dichte geregelt wird. B. Verfahren nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die für die Auflösung des Metalls verwendete Säure in der Regel eine stark verdünnte Säure, vorzugsweise eine verdünnte Schwefelsäure oder Salzsäure ist.
DES23216A 1950-05-22 1951-05-22 Verfahren zur Herstellung von Metallpulvern, insbesondere von Eisenpulvern Expired DE873539C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1217073B (de) * 1963-01-21 1966-05-18 Ampex Verfahren zur Herstellung feinverteilter magnetischer Teilchen aus einer Eisen-Kobalt-Nickel-Legierung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1217073B (de) * 1963-01-21 1966-05-18 Ampex Verfahren zur Herstellung feinverteilter magnetischer Teilchen aus einer Eisen-Kobalt-Nickel-Legierung

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