DE873065C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Pfaehlen, Traegern oder anderen Profilkoerpern aus Beton oder aehnlichen Stoffen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Pfaehlen, Traegern oder anderen Profilkoerpern aus Beton oder aehnlichen StoffenInfo
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Pfählen, Trägern oder anderen Profilkörpern aus Beton oder ähnlichen Stoffen Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Herstellung von Pfählen, Trägern oder anderen Profilkörpern aus Beton oder ähnlichen Stoffen, die in einer im wesentlichen lotrecht angeordneten, an beiden Enden offenen, rohrförmigen Form gegossen werden, wobei die Gußmasse am oberen Ende zugeführt wird, während der gegossene Körper durch das untere Ende durch seine Verschiebung -in der Längsachse in bezug auf die Form entfernt wird. Erfindungsgemäß werden die zum Eingießen in den Körper bestimmten Bewehrungsdrähte in die Form von deren oberem Ende aus während des Gießens eingeführt, wobei der gegossene Körper wenigstens teilweise von den Bewehrungsdrähten getragen wird. Diesen Drähten kann zu Anfang des Gießens eine Spannung dadurch erteilt werden, daß ihre unteren Enden belastet werden.
- Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläutert.
- Fig. i zeigt einen Teil eines senkrechten Schnittes durch ein Fabrikgebäude für die Herstellung von Pfählen, Balken od. dgl., Fig. z einen Teil der Anlage in größerem Maßstab, Fig. a a eine Einzelheit und Fig. 3 eine etwas abgeänderte Ausführung.
- In der Zeichnung ist mit i ein oberes Geschoß, mit 2 ein Zwischengeschoß und mit 3 ein unteres Geschoß des Gebäudes bezeichnet. Eine rohrförmige Form 4 hat einen (Querschnitt, der dem Profil der zu gießenden Körper entspricht. Gemäß der Er-. findung ist diese Form lotrecht angebracht und an beiden Enden offen. Die Gußmasse wird von oben her in die Form eingebracht, während der fertige Gvßkörper durch das untere Ende der Form austritt. Das obere Ende der Form 4 erstreckt sich durch den Boden 5 des oberen Geschosses i und liegt ungefähr in gleicher Höhe wie der Boden. Die Gußmasse wird im oberen Geschoß i in die Form eingebracht. In diesem Geschoß kann ein Betonmischer vorhanden sein, von dem aus die Gußmasse mit Hilfe geeigneter Fördereinrichtungen in die Form gefüllt wird. Die Zubereitung der Gußmasse kann jedoch auch an einer anderen Stelle innerhalb oder außerhalb des Gebäudes erfolgen, was beispielsweise vorzuzieken ist, wenn man eine möglichst geringe Bodenfläche im oberen Geschoß haben will.
- Im Geschoß i ist eine drehbare Trommel 6 od. dgl. angebracht, auf welche Armierungseisen für die Pfähle oder Balken aufgewickelt sind. Ferner ist in diesem Geschoß eine Führungsrolle 7 für die Armierüngseisen vorgesehen, so daß diese zu einer bestimmten Stelle oberhalb der Form 4 geleitet werden. Zwischen der Führungsrolle 7 und dem oberen Ende der Form ist eine Verteilerscheibe 8 für die Armierungseisen fest angebracht, so daß diese in eine bestimmte gegenseitige Lage gebracht werden. Zu diesem Zweck ist die Scheibe mit Löchern g versehen, durch welche die Armierungseisen laufen und die so angeordnet sind wie die Armierungseisen im fertigen,Gußkörper. Unterhalb der Form 4 ist eine weitere Verteilerscheibe io fest angebracht, welche die gleiche Form hat wie die Scheibe B. Gegebenenfalls kann oberhalb der Scheibe 8 eine kleinere Verteilerscheibe i i angebracht sein.
- Gemäß dem in der Zeichnung dargestellten Beispiel werden Pfähle mit kreisförmigem Querschnitt hergestellt. Für Bodenverstärkung bestimmte Pfähle werden gewöhnlich am unteren Ende mit einer kegelförmigen Spitze versehen. Um dies bei laufender Herstellung der Pfähle mit Hilfe der beschriebenen Vorrichtung zu ermöglichen, ist eine Reihe von Spitzen 12 -oberhalb der Form 4 gelagert. Die Spitzen 12 sind mit Löchern 13 für die Armierungseisen versehen, so daß diese durch die Spitzen hindurchgehen können, die in geeigneter Weise oberhalb der Form so festgehalten werden, daß nur die unterste Spitze freigegeben und in die Form gebracht werden kann, wo sie am unteren Ende eines Pfahles festgegossen wird. In Fig. 2 befindet sich eine Spitze 12 gerade im oberen Teil der Form.
- Im Zwischengeschoß 2 ist ein Rohr 15 lotrecht angebracht, das weiter ist als die Form 4 und sich an das untere Ende der Form anschließt. Das Rohr 15 ist oben und unten offen und bildet eine Dampfkammer zum Dampfhärten der aus der Form 4 austretenden Pfähle. Das Rohr ist zu diesem Zweck mit einem Einlaß 16 und einem Auslaß 17 für Dampf versehen. Im unteren Geschoß 3 befinden sich Transportwagen 18, auf denen die fertigen Pfähle zu einem Lagerplatz oder unmittelbar zur Verwendungsstelle geführt werden können.
- Die Herstellung von Pfählen geschieht in folgender Weise: Nachdem die Armierungseisen 14 durch die Form 4 und durch die Löcher der Verteilerscheiben 8 und io gezogen worden sind, werden an ihren Enden Ösen od. dgl. angebracht, an denen eine Anzahl von Gewichten ig aufgehängt wird, die zur Belastung der Armierungseisen dienen, um diese gestreckt zu halten. Um genügend Platz für die- Gewichte ig zu bereiten, ist eine weitere Verteilerscheibe 2o angeordnet, deren Löcher in größerem Abstand voneinander liegen als in den Scheiben 8 und io. Nachdem die Gewichte ig angebracht worden sind, wird eine Spitze 12 in den oberen Teil der Form 4 eingesetzt und in geeigneter Weise mit den Armierungseisen verbunden, so daß sie sich diesen gegenüber nicht bewegen kann und einen beweglichen Boden in der Form 4 bildet. Es wird nun eine bestimmte Menge Gußmasse in die Form eingebracht und vibriert, beispielsweise mit Hilfe eines zwischen den Armierungseisen angebrachten stabförmigen Vibrators -i. Nachdem die Masse fertigvibriert wurde, werden die Armierungseisen etwas nach unten gesenkt, was dadurch geschehen kann, daß eine Bremsbacke 6a von der Trommel 6 gelüftet wird. Da die Armierungseisen am Gußkörper anhaften, verschiebt sich auch dieser nach unten, so daß im oberen Teil der Form ein Raum für die weitere Gußmasse freigegeben wird. Der Pfahl wird somit stufenweise gegossen. Sobald er die gewünschte Länge erhalten hat, wird die nächste Spitze 12 freigegeben und an den Armierungseisen etwas oberhalb des oberen Endes des fertigen Pfahles befestigt. Beim Gießen des nächsten Pfahles wird der fertige Pfahl durch das untere Ende der Form 4 in die Dampfkammer 15 eingeleitet. In dem Maße, als die Pfähle fertig werden und aus der Form austreten, werden Gewichte ig abgenommen. Sobald das Gesamtgewicht der fertigen Pfähle gleich ist dem Gewicht der Gewichte ig, werden diese ganz entfernt.
- Die Form 4 kann gegebenenfalls kürzer sein als die fertigen Pfähle, die in der Zeichnung mit 22 bezeichnet sind, so daß die Pfähle die Form verlassen, ehe sie fertiggegossen sind. Da die Dampfhärtung erst einige Zeit nach dem Erhärten der Gußmasse beginnen soll, müssen die Form 4, und die Dampfkammer r5 so angeordnet sein, daß ein Gußkörper nicht unmittelbar in die Dampfkammer eintritt. Dies kann durch geeignete Wahl der Länge der Form 4 oder durch Anbringung einer Trennwand 25 (Fig. 3) im Rohr 15 ermöglicht werden, derart, daß die Pfähle zunächst in einen oberen Raum im Rohr 15 und erst darauf durch eine Öffnung in der Trennwand in die Dampfkammer gelangen. Diese Öffnung muß sich genau der Form der Pfähle anschließen, so daß kein Dampf in das obere Geschoß ausströmt. Eine ähnliche Trennwand 26 befindet sich dann auch im unteren Ende des Rohres 15, um ein Ausströmen von Dampf in das untere Geschoß 3 zu verhindern. Die Länge der Dampfkammer soll natürlich so bemessen sein, daß sie gleich ist dem Produkt der Geschwindigkeit der Pfähle und der Zeit für die Dampfhärtung, so daß die Pfähle beim Durchgang durch die Dampfkammer genügend gehärtet werden.
- Sobald die Pfähle in das untere Geschoß 3 eintreten, sind sie fertig für die Beförderung zu einem Lagerplatz oder unmittelbar zur Verwendungsstelle. Im Geschoß 3 können Einrichtungen vorhanden sein, um die Armierungseisen zwischen zwei aneinanderhängenden Pfählen abzuschneiden, sowie eine Einrichtung zum Aufladen der getrennten Pfähle auf einen Wagen 18.
- Die Erfindung hat eine wesentliche Vereinfachung der Herstellung von Pfählen, Trägern und ähnlichen profilierten Betonkörpern zur Folge. Derartige Körper wurden bisher durch Gießen in waagerecht angebrachten Formen mit abnehmbaren Formwänden hergestellt, die nach dem Gießen entfernt wurden, worauf der Gußkörper in eine Dampfkammer gebracht wurde oder die Dampfhärtung an der Stelle vorgenommen wurde. Es ist einleuchtend, daß die Erfindung eine beträchtliche Ersparnis an Zeit, Material und Arbeitskraft mit sich führt, da das Aufstellen und Abbauen der Gußformen in Wegfall kommt und da eine geringere Anzahl von Formen erforderlich ist als bisher, wodurch die Anzahl der erforderlichen Arbeiter beträchtlich herabgesetzt werden kann.
- Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Beispiel beschränkt, das im Rahmen der Patentansprüche abgeändert werden kann. Es ist beispielsweise nicht notwendig, die Körper stufenweise zu gießen. Statt dessen können die Armierungseisen und der Gußkörper fortlaufend nach unten bewegt werden. Es läßt sich auch denken, den Pfahl fertigzugießen, ehe er die Form verläßt, wobei natürlich die Länge der Form der Länge des fertigen Pfahles entsprechen muß. Die Pfahlspitzen werden in diesem Fall im unteren Teil der Form angebracht und bilden einen während des Gießens festen Formboden. Wie in der Zeichnung dargestellt, ist im oberen Geschoß 3 eine Trommel 23 vorgesehen, die drehbar gelagert ist und auf der ein Blechband aufgewickelt ist, das zwischen angrenzenden Lagen von Armierungseisen auf der Trommel 6 läuft. Es sei noch erwähnt, rlaß die Erfindung nicht auf die Herstellung armierter Gußkörper beschränkt ist.
Claims (12)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren bei der Herstellung von Pfählen, Trägern oder anderen Profilkörpern aus Beton oder ähnlichem Material, die in einer im wesentlichen lotrecht angeordneten und an beiden Enden offenen rohrförmigen Form gegossen werden, wobei die Gußmasse am oberen Ende zugeführt wird, während der gegossene Körper durch das untere Ende durch seine Verschiebung in der Längsrichtung in bezug auf die Form entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zum Eingießen in den Körper bestimmte Bewehrungsdrähte in die Form von ihrem oberen Ende aus während des Gießens eingeführt werden, wobei der gegossene Körper wenigstens teilweise von den Bewehrungsdrähten getragen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß den Bewehrungsdrähten zu Anfang des Gießens eine Initialspannung dadurch beigebracht wird, daß ihre unteren Enden belastet werden.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zu Anfang des Gießens eine als Formboden dienende Platte od. dgl. in die Form eingesetzt und mit den Bewehrungsdrähten verbunden wird, so daß die Platte den Bewehrungsdrähten bei ihrer Verschiebung in bezug auf die Form mitfolgt. q..
- Verfahren bei Herstellung von mehreren Gußkörpern nach Anspruch 3 nacheinander, dadurch gekennzeichnet, daß nach Fertigstellung eines Gußkörpers und nachdem er die gewünschte Länge erhalten hat, ein neuer Formboden oberhalb des eben gegossenen Körpers angebracht wird, worauf der nächste Körper gegossen wird, während die Bewehrungsdrähte des letzteren durch den daran hängenden ersten Körper belastet werden.
- 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der gegossene Körper unmittelbar im Anschluß an das Gießen in einer unterhalb der Form befindlichen Dampfkammer gehärtet wird.
- 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gußkörper nach genügender Erhärtung, um selbsttragend. zu sein, durch Zerschneiden der Bewehrungsdrähte zwischen den Gußkörpern nacheinander abgetrennt werden.
- 7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie Mittel zum Vorschub der Bewehrungsdrähte nach unten in der Form während des Gießens enthält. B.
- Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel aus einer oder mehreren Trommeln od. dgl. bestehen, auf denen Bewehrungsdrähte angebracht sind und welche zwecks Vorschubs der Bewehrungsdrähte in die Gußform drehbar sind, sowie gekennzeichnet durch Vorrichtungen zur Regelung der Umdrehungsgeschwindigkeit der Trommeln und zur Führung der Bewehrungsdrähte, so daß diese in gewünschter Lage in bezug auf die Wände der Gußform gehalten werden. g.
- Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrungsdrähte auf die Trommel od. dgl. aufgewickelt sind und zwischen die Wicklungsschichten Stahlbänder od. dgl. eingeführt sind, so daß die Wicklungsschichten voneinander getrennt liegen. io.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Dampfkammer enthält, die anschließend an das untere Ende der Form angebracht ist. i i.
- Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 1o, dadurch gekennzeichnet, daB sie Organe zum Festhalten von mehreren ,Formböden oberhalb der GuBform und in gewünschtem Abstand von dieser enthält.
- 12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß in den Formböden Löcher od. dgl. angebracht sind, die das axiale Verschieben der Bewehrungsdrähte ermöglichen. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 366 525; schweizerische Patentschrift Nr. :211448.
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