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Verfahren zur Behandlung von Nahrungsmitteln Die vorliegende Erfindung
hat zum Ziel, die Verteilung und den Verkauf gewisser Lebensmittelarten, wie auch
das Kochen und sonstiges Zubereiten durch Verwendung einer einfachen und billigen
Behandlungsmethode für Nahrungsmittel zu rationalisieren.
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Ganz besonders hat die Erfindung zum Ziel, alle oder im wesentlichen
jede Handarbeit oder auf jeden Fall jedes Berühren der Lebensmittel vom Augenblick
des Verlassens der Produktionsstätte bis zur fertigen Zubereitung für den Verbrauch,
sowohl vom Arbeit sparenden wie auch vom hygie nischen Gesichtspunkt aus, auszuschalten.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird das Rohprodukt zu diesem Zweck
gereinigt, gewaschen, gewürzt, und schon beim.Er-zeuger oder Einzelhändler in Stücke
oder Portionen von angemessener Größe geteilt. Die so erhaltenen Stücke oder Portionen
werden lose in Säcke oder andere Faserstoffbehälter eingefüllt, welche größer sind
als die einzufüllenden Portionen. Dadurch wird ermöglicht, die Stücke oder Portionen
fertig in die Behälter einzuführen. Nach dem Einbringen der Produkte in den Behälter
wird dieser durch Hitzeplombierung oder in anderer geeigneter Weise dicht verschlossen,
nachdem gegebenenfalls zuvor die Luft aus dem Behälter entfernt worden ist.
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Die plombierten Behälter mit den darin enthaltenen Produkten werden
zum Einzelhändler transportiert, wo sie, falls gewünscht, nach vorherigem Gefrieren
in einer Kühlanlage oder sonstwie gelagert oder aufbewahrt werden können, um dann
nach dem Verkauf zum Verbraucher gebracht und zum Essen zubereitet zu werden, ohne
daß sie aus dem Behälter genommen werden, bis man sie durch Kochen, Backen usw.
je nach dem Fall fertig
zubereitet hat. Eine für die Durchführung
des Verfahrens nach der Erfindung unumgängliche Voraussetzung in der Behandlung,
der Verteilung und beim Kochen der Nahrungsmittel ist, daß die Umhüllung, das ist
der das Produkt umschließende Behälter, geeignet sein muß, die während des Kochens
oder Backens entstehenden Beanspruchungen auszuhalten. Versuche haben bewiesen,
daß das Verfahren nur bei Verwendung von besonders widerstandsfähigem Verpackungsmaterial,
das aus Cellulose (wie regenerierter Cellulose, Viskose usw.) hergestellt ist und
vorzugsweise die Form von nahtlosen Schläuchen hat, anwendbar ist. Die Behälter
können sogar aus einem Material, das nicht stärker als gewöhnliches Papier ist,
gefertigt werden. Besondere Sorgfalt ist schon bei der Vorbereitung der Viskose
auf die Gewinnung einer Maximalstärke des Materials zu verwenden. Das Material der
Behälter muß so beschaffen sein, daß es beim Erhitzen nicht an- den Wänden des Koch-oder
Bratgeräts haftet oder bei seiner Berührung mit kaltem oder heißem Wasser, Wasserdampf,
herausgequollenem Fett, Wachs od. dgl. anklebt.
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Da das im Behälter enthaltene Wasser, das sich aus dem Nahrungsprodukt
absondert, ganz oder teilweise während des Koch- oder Bratvorganges -verdampft,
und da weiterhin die in dem Behälter enthaltene Luft und die möglicherweise entstandenen
Gase sich durch das Erhitzen ausdehnen und einen Druck erzeugen, wird der Behälter
während des Koch- oder Bratvorganges wie ein Ballon anschwellen, so daß das darin
aufbewahrte Produkt nur einen ziemlich geringen Teil des Gesamtvolumens, etwa e,5
bis 500/0, ausmacht. Das ist von großer Bedeutung, weil es sich herausgestellt hat,
daß die Vorteile vom Gesichtspunkt der Rationalisierung und Arbeitsersparung, deren
Erreichung ja der Zweck dieser Erfindung ist, nur erzielt werden können unter der
Bedingung, daß das Produkt ganz lose und frei beweglich im Behälter liegt. Es ist
auch möglich, das Produkt durch die durchsichtige Wand des Behälters zu sehen und
zu prüfen, und zwar in einer ganz anderen Weise, als wenn das Produkt von der Hülle
des Behälters eng umschlossen und eingeklemmt wäre.
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Die notwendigen, vor dem schließlichen Zubereiten der Nahrung hinzuzufügenden
Zutaten, wie Butter, Salz, Gewürze, Gemüse usw., können beigegeben werden, indem
man sie einfach in den Behälter tut oder mit einem Messer gegen die-Innenseite des
Behälters abstreift.
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Durch das Transparent des Behälters kann der Verbraucher ohne oeffnung
des Behälters beobachten, ob solche Zutaten darin sind oder nicht. Von weiterer
Bedeutung ist die Tatsache, daß das Produkt beim Anfassen nicht geklemmt oder zwischen
den Fingern deformiert wird. In Anbetracht des verhältnismäßig großen Umfanges des
Behälters können die nicht von dem Produkt ausgefüllten Restteile mit den Fingern
ergriffen und als Griff benutzt werden.
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Entsprechend der vorliegenden Erfindung behandelte Nahrungsmittel
sind zum Zwecke der Selbstbedienung besser geeignet, als Nahrungsmittel, die in
anderer Weise behandeIt oder verpackt sind.
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Unter den zahlreichen Vorzügen, die durch die Erfindung erlangt werden,
seien besonders die bessere = Konservierung der Vitamine und der natürliche Wohlgeschmack
der Produkte bei der Zubereitung des Essens erwähnt. Das beruht auf der sehr wirkungsvollen
Ausschaltung des Sauerstoffs der Außenluft während des Kochen oder Bratens der Nahrung,
die währenddessen in dem plombierten Behälter eingeschlossen ist. Auch verdunstende
aromatische Substanzen und Fettstoffe oder Fettsäuren können nicht bei der Destillation
während des Kochens und Bratens des Nahrungsproduktes aus der luftdicht verschlossenen
Hülle entweichen. Auf diese Weise wird nicht nur eine Erhaltung aromatischer Bestandteile
erreicht, sondern auch ein weiterer wichtiger Vorzug, nämlich eine völlige Ausschaltung
der Aufblähung der zu kochenden oder zu bratenden Nahrung.
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Beispiel Der Fisch, der bereits ausgenommen, geschuppt, gewaschen
und in Filets geschnitten ist, wird in Portionen von 200 g unterteilt. Danach werden
die Stücke gesalzen und in röhrenförmige, an einem Ende geschlossene Behälter eingefüllt,
die aus durchsichtiger, hitzebeständiger Viskosefolie hergestellt sind. Hat das
Fischstück eine Länge von 25 cm, so - ist die Behälterlänge 30 cm bei einem Behälterdurchmesser
von 6,5 cm. Mit dem Fisch werden 50 g Butter, Petersilie oder auch andere Gewürze
in die Hülle gegeben. Danach wird der Behälter nach Entlüftung hermetisch geschlossen.
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Das so geschaffene Paket wird tief gefroren und in Kühlschränken aufbewahrt.
Zum Kochen wird das Paket mit Behälter in kochendes Wasser gelegt und verbLeibt
darin, bis der Fisch gar ist. Die Kochdauer richtet sich danach, wie tief das Paket
gefroren war. Der Behälter wird erst unmittelbar vor dem Essen bzw. Servieren entfernt.
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In gleicher Weise wie in dem obigen Beispiel kann mit Fleisch, Gemüse
und anderen Nahrungsmitteln verfahren werden. So lassen sich auch Haferflocken in
dieser Weise behandeln, aus dann Hafergrütze gekocht wird.
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PATENTANSPROCHE: I. Verfahren zur Behandlung von Nahrungsmitteln,
dadurch gekennzeichnet, daß das gereinigte Nahrungsmittel in Portionen unterteilt,
gegebenenfalls unter Hinzufügung von Gewürzen od. dgl. in Behälter aus durchsichtiger,
undurchlässiger und hitzebeständiger Folie, beispielsweise Viskosefolie, eingebracht
wird, dessen Rauminhalt größer als das Volumen der eingeführten Nahrungsmittel ist
und daß der Behälter danach hermetisch verschlossen und erst nach dem I(ochen, Braten
od. dgl. entfernt wird.