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Vorrichtung zur Vorbereitung von Stangenmaterial, insbesondere, für
die Härteprüfung Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Vorbereitung
von Stangenmaterial, insbesondere für die Härteprüfung von Metallrohlingen. Die
Härteprüfung wird bekanntlich bisher in der Weise vorgenommen, daß man eine Kugel
oder einen Druckstift in eine ebene, angeschliffene Fläche des zu prüfenden Werkstückes
mit einer bestimmten Kraft eindrückt. Entweder mißt man dann den Durchmesser der
Vertiefung, die die Kugel oder der Druckstift in der Prüffläche hinterlassen haben,
und zieht aufs dem ermittelten Wert entsprechende Rückschlüsse auf die Materialhärte,
oder man liest den Grad der Materialhärte unmittelbar an einer Meßuhr ab. Wie die
Abb. i zeigt, erfolgt das Anschleifen der Flächen an den beiden Endender Stangen,
und die Prüfflächen werden bisher entweder mit der Feile oder an einer Schleifscheibe
hergestellt, und zwar werden zunächst sämtliche Stangen an einem hierzu bestimmten;
gesonderten Arbeitsplatz an beiden Enden angeschliffen. Dann werden die Stangen
zum Prüfgerät transportiert, und dort wird zunäch @st .das eine und hernach das
andere Ende geprüft. Ein solches Verfahren ist langwierig, benötigt viel Arbeitskräfte
und vor allem viel Platz in der Werkhalle.
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Nach,der Erfindung erfolgt die Vorbereitung der Stangen zum Prüfen
rationeller dadurch, daß
mehrere der zu prüfenden Stangen in einem
einzigen Arbeitsgang angeschliffen und dann anschließend an dem angeschliffenen
Ende einzeln geprüft werden. Nach dieser Prüfung werden die anderen Stangenenden
ebenfalls angeschliffen und daran anschließend geprüft. Das Schleifen der zur Prüfung
.bereit liegenden Stangen gesc'hie'ht auf einer zwischen zwei Prüfgeräten stehenden
Schleifbank, der das Stangenmaterial an einer Längsseite zugeführt und an der anderen
Längsseite wieder abgenommen wird. An jeder einem Prüfgerät zugekehrten Stirnseite
der Bank ist eine Schleifvorrichtung vorgesehen, und außerdem ist: durch eine Anzahl
geeigneter; zum Teil durch ein Druckmittel und zum Teil von Hand zu bedienender
Hilf svorrichturigen eine leichte Handhabung der Stangen möglich.
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In der Zeichnung ist die" Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigt Abb. ä ein Anordnungs- und Arbeitsschema für .die Vorbereitung der
zu .prüfenden Stangen, Abb. 3 die zwischen zwei Prüfgeräten stehende Schleifbank
in schaubildlicher Darstellung, Abb. 4 die Schleifvorrichtung der Schleifbank nach
Abb:3 mit ihrem Antriebsmechanismus, in zwei verschiedenen Arbeits,stellungen, -Abb.
5 die Schleifvorrichtung nach Abb. i in Seitenansicht und Einzeldarstellung, Abb.
6 eine Spannzwinge mit Spannkolben in Einzeldarstellung, Abb. 7 und 8 die Spannvorrichtung
nach Abb. 6 in Arbeitsstellung, in Seiten- und Vorderansicht, Abb. 9 einen Anschlag
für das Bündiglegen der zu schleifenden Stangen, in Seitenansicht und Arbeitsstellung,
Abb. iö den Anschlag nach Abb. 9 in Ruhestellung, Abb. i i und 12 eine Anzahl Anschlagsicherungen
gegen das Herabrollen der zu schleifenden Stangen von der Schleifbank, in Arbeits-
und Ruhestellung, Abb. 13 und 1q. eine Kippvorrichtung mit ihrem Antrieb für die
Beförderung der Stangen an der Schleifbank; in Ruhestellung und Arbeitsstellung,
Abb. 15 eine Anhebevorrichtung auf der Schleif-Bank .für die Stangenenden mit ihrem
Bedienungsglied, in zwei verschiedenen Stellungen, Abb. 16 einen Förderwagen für
.das Stangenmateritäl in schaubildlicher Darstellung, Abb. z7 ein Schema der durch
Druckmittel betätigten Einrichtungen "-an der Schleifbank: in schaubildlicher Darstellung,
Abb. 18 eine Schleifvorrichtung zum Nachschleifen :der Schleifscheibe an der Schleifbank
in schaubildlicher Darstellung, Wie der Abb.2 zu entnehmen ist, wird das Stangenmaterial
i, .das angeschliffen und ;geprüft werden soll, ,auf :dein in Abb. 16 dargestellten
Wagen :2 in eine Längsseite der Schleifbank 3, z. B. bei A nach Abb. 2, angefahren
und bei B auf der Schleifbank 3 abgelegt (s. Abb. 3).
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Zuvor ist ein an der Schleifbank befindlicher Anschlag 4 (Abb. 9)
in Arbeitsstellung -(Abb. 9) gebracht worden. Der Anschlag 4 ist in der Schleif-Bank
3 drehbar gelagert und kann mittels eines Handhebels 5 verschwenkt werden. Gegen
den Anschlag 4 werden nun die Stangen vorgeschoben, bis sie alle an diesem Anschlag
bündig nebeneinanderliegen.
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Hierauf wird unmittelbar hinter dem Anschlag 4 über die zweckmäßig
dicht ne#beneinanderliegenden Stangen i eine Spannzwinge 6 gelegt. Diese Spannzwinge
(Abb. 6 bis 8) ,besteht aus einer biegungssteifen Schiene 6 mit seitlichen Zughaken
7, 7 für den Eingriff einer Querstange B. Diese Querstange sitzt am Ende einer Kolbenstange
9, deren Kolben io (Abb. 17) in einem Druckzylinder i i gleitet. Bewegt man nun
vermittels des Druckmittels den Kolben io mit seiner Querstange 8 nach abwärts,
so übt diese auf die Spannzwinge 6 eine Zugkraft aus, und die Zwinge drückt die
Stangen i fest auf ihre Unterlage: Als Unterläge für die Stangen i dienen eine Anzahl
Walzen 12 (Abb.8), .die drehbar in der Schleifbank gelagert sind.
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Die Stangen sind nunmehr durch den Anschlag 4 und die Spannzwinge
6 insbesondere an ihren anzuschleifenden Enden unverrückbar festgelegt (Abb. 8).
Etwa in jener Ebene, in der die Spannzwinge 6 aufgesetzt ist, und zwar unterhalb
von dieser, ist an der Schleifbank 3 eine Schleifvorrichtung angeordnet (Abb. 3;
4 und 5). Die Schleifvorrichtung besteht aus einer Schleifscheibe 13, die durch
einen Motor 14 angetrieben wird. Der Motor wird zweckmäßig durch das gleiche Druckmittel
angetrieben, das auch den Kolben fo (A66. 17) für .die Spannvorrichtung 6,
11 bewegt, und zwar fließt das Druckmittel, vorzugsweise Druckluft, durch die Leitung
15 zu 'und durch die Öffnungen 16 im Motorgehäuse ins Freie ab (Abb: 9, io und 17).
Der Motor 16 ist auf einem Bock 17 (Abb. 4 und 5) gelagert. Dieser ist einerseits
durch ein Handrad 18 vertikal versteilbar und kann andererseits längs Querschienen
ig (Abb. 3 und 4) an der Schleifbank horizontal verschoben werden. Die Horizontalverschiebung
.der Schleifvorrichtung erfolgt durch einen Lenker 2o, der mittels einer Schlitzführung
21 an einem Zapfen 22 des Motorbockes 17 angreift. Der Lenker 2o wird von einem
Zwischenlenker 23 beeinflußt, der am freien Ende eines doppelarmigen Hebels 24 angelenkt
ist. Durch Verschwenken des Handhebels 24 aus der Stellung I von Abb. 4 in die Stellung
II wird der Motor 14 mit der umlaufenden Scheibe 13 aus der rechten in die-linke,
strichliert .dargestellte Lage nach Abb.4 verschoben. Dabei werden -die in einer
Ebene nebeneinanderliegenden Stangen i gleichmäßig angeschliffen, wie die Abb. i;
Bezugszeichen 25, zeigt. Die Tiefe der Schleifnuten 25 richtet sich nach der Höheneinstellung
des Motorbockes 17 mittels des Handrades 18 und nach dem Durchmesser der zu prüfenden
Stangen.
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Ist der Schleifvorgang beendet, so werden die Schleifvorrichtung wieder
in ihre Ausgangsstellung I .(A#bb. 4) zurückgebracht, die Spannzwirige6 entfernt
und derAnschlag4 außer Arbeitstellung geschwenkt (Abb. io). Die Stangen i liegen
nunmehr wieder frei auf den Walzen 12:
Vermittels eines ebenfalls
in der Höhe der Schleifvorrichtung an .der Schleifbank befestigten Stellhebels 26
(Abb. 15) wird nunmehr eine Querleiste 27 nach oben in ihre Arbeitsstellung verschwenkt.
Dadurch werden die Stangen an ihren angeschliffenen Enden ein klein wenig angehoben.
In dieser Lage können die Stangen leicht einzeln erfaßt, an das zunächst stehende
Prüfgerät C (Abb. i und 3) herangezogen und in dieses eingeschoben werden. Zur Festlegung
der Anhebe'höhe ist der Stellhebel 2-6 mit einer Arretierung versehen, die
in eine Rastschiene oder in einen Rastbügel 28 eingreift (Abb.15).
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Das Prüfgerät C weist für die Aufnahme der zu prüfenden Stangen ein
in seiner Höhe verstellbares Lager 29 (Abb. 3) auf, über dem ein vertikal beweglicher
Druckstift 3o angeordnet ist. Der Druckstift 30 wird durch ein Druckmittel
beeinflußt und dieses durch den Hebel 31 am Prüfgerät C gesteuert. Der 1VZeß:ivert
kann durch ein Okular 32 (Abb. 3) unmittelbar abgelesen werden. Damit der Arbeiter
die Stangen i leicht erfassen kann und sich nicht vom Prüfgerät C entfernen muß,
ist ein Sitz für den Arbeiter in geeigneter Entfernung auf einem in waagerechter
Ebene schwenkbaren Tragarm 34 angeordnet (Abb.3). Sind alle Stangen an ihrem geschliffenen
Ende geprüft, so werden sie auf die Schleifbank zurückgeschoben. Dann wird die Querleiste
27 (Abb. 15) durch Verschwenken des Hebels 26 in die Stellung I nach Abb. 15 wieder
gesenkt, und die Stangenenden legen sich wieder auf die Walzen 12 auf. Die Stangen
i werden nunmehr zunächst auf ein Mittelfeld D (Abb. i) der Schleifbank gebracht
und schließlich auf deren Feld E befördert. Diese Beförderung der Stangen erfolgt
mittels an geeigneter Stelle der Schleifbank zwischen den Walzen 12 angeordneten
Kippvorrichtungen nach Abb.13 und 14. Die Kippvorrichtungen bestehen aus einer Schwenkleiste
35, die an einem Ende in vertikaler Richtung drehbar gelagert ist und an deren anderem
Ende ein Lenker oder Hebelarm 36 . mit entsprechendem Spiel angreift. Der Hebelarm
36 wird durch einen Handhebel 37 bewegt. In ihrer Ruhestellung liegt die Schwenkleiste
35 waagerecht und etwas niedriger als die Oberkante der Walzen 12: Versch-,venkt
man nun den Hebel 37 aus der Stellung I nach Ab'b. 13 in die Stellung II nach Abb.
14, so wird die Schwenkleiste 35 in die aus Abb. 14 ersichtliche Schräglage gebracht,
und die Stangen 1 rollen in Pfeilrichtung nach links, also z. B. vom Feld
B nach D oder von dort auf das Feld E der Schleifbank (Abb. i) hinüber.
Auf dem Feld E werden nunmehr die anderen Stangenenden angeschliffen und geprüft.
Zu diesem Zweck ist der Schleifvorrichtung 13 diagonal gegenüber eine zweite Schleifvorrichtung
angeordnet. Außerdem sind dort ebenfalls Anschläge 4 für das Bündiglegen der Stangen
sowie eine Spannvorrichtung 6 für diese angeordnet. Ebenso ist in der Nähe der zweiten
Schleifvorrichtung ein weiteres PrüfgerätF aufgestellt (Abb.2 und 3). Schließlich
weist die Schleifbank in Feld F ebenfalls Anschläge und Anhebev orrichtungen nach
den Abb.13. 14 und 15 auf. Um ein Abrollen der Stangen i aus einem Feld der Schleifbank
in das andere zur Unzeit zu verhindern, sind an der Längsseite der betreffenden
Felder verstellbare Anschläge 38 (Abb. i i und 12) vorgesehen. Die Anschläge 38
sind drehbar an der Schleifbank 3 gelagert und durch eine Stange 39 miteinander
verbunden. Die Umstellung der Anschläge erfolgt durch einen Handgriff 4o an einem
Rasthebel 41, der in einen Arretierungszapfen 42 an der Schleifbank eingehängt werden
kann. Klinkt man den Rasthebel 41 aus, so zieht :das Gewicht der Stange 39 die Anschläge
38 in ihre Arbeitsstellung (Abb. i i). Bei eingeklinktem Rasthebel 41 sind die Anschläge
38 umgelegt und befinden sich in Ruhestellung. Sie werden nur dann umgelegt, wenn
,die Stangen i aus einem Feld, z. B. von B nach D oder von D nach
E, hinübergerollt werden sollen, wobei natürlich nur diejenigen Anschläge umgelegt
werden, die gerade im Wege stehen.
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Wie die Abb. 2 erkennen läßt, ist es durch die beschriebene Schleifbank
möglich, jeweils die Stangen in Feld B und E gleichzeitig zu schleifen und zu prüfen,
während im Feld D jene Stangen für die Prüfung in Feld E bereitliegen, die bereits
im Feld B geschliffen und bei C geprüft worden sind. Nach der Prüfung der Stangen
durch das Gerät F werden sie vom Feld E abgenommen und auf einem Wagen 2 gelagert,
wie ein solchen- in Abb. 16 dargestellt ist. Hierauf können die Stangen nach einem
Hauptlager gebracht oder der weiteren Verwendung zugeführt werden.
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Diejenigen Stangen, deren Prüfung negativ ausgefallen ist, werden
zunächst auf seitlichen Streben 43 (Abb.3) an der Schleifbank so abgelegt, daß sie
nicht im Wege liegen, und werden z. B. am Sc.hluß des Arbeitstages .zusammen abgeholt.
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Die .durch Druckluft betriebenen Vorrichtungen 8 und 13 sind an eine
gemeinschaftliche Zuleitung 44 (Abb. 17) für das Druckmittel angeschlossen. Von
der Zuleitung 44 zweigen die Verteilerleitungen 45 bis 48 ab. Die Verteilerleitungen
können jeweils durch einen Einweghahn 49 bis 52 abgesperrt werden. Für .die nach
den Druckzylindern i i führenden Leitungen 53, 54 sind Zweigweghahnen 55, 56 vorgesehen,
die durch einen gemeinschaftlichen Hebel 57 betätigt werden. Die Zweigweghahnen
55, 56 sind so zueinander versetzt angeordnet, daß z. B. der Hahn 55 die Leitung
53 abgesperrt und gleichzeitig die zugehörige Seite des Zylinders i i mit der Außenluft
verbindet, während umgekehrt der Hahn 56 den Durchfluß für das Druckmittel durch
die Leitung 54 freigibt und gleichzeitig .die zugehörige Seite (des Zylinders i
i gegenüber der Außenluft abgesperrt, so daß sich je nach der Stellung des Handhebels
57 der Kolben 1o mit der Querstange 8 entweder nach oben oder nach unten bewegt
und so,das Aufsetzen bzw. Abnehmen der Spannzwinge 6 (Abb. 7 und 8) ermöglicht.
Als Druckmittel können auch eine Flüssigkeit oder Dampf verwendet werden, außerdem
kann das Druckmittel auch durch eine elektrische Einrichtung ersetzt werden.
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Schließlich ist an der Schleifbank 3 noch eine zusätzliche Schleifvorrichtung
für die Schleifscheite
13 selbst .angeordnet. Diese besteht, wie
insbesondere die Abb. 3 und 38 zeigen, aus einem Diamanüschneider 58, der einerseits
mittels eines Handrades 59 in waagerechter Richtung verschoben werden kann und der
andererseits gleichzeitig radial verstellbar ist. Durch Verschwenken .des Handhebels
2q. nach Abh. 3 bzw. in die Stellung III nach A.bIb.4 bewegt sich die Schleifscheibe
13 -nach rechts gegen den Diamantschneider 58 hin und kann dort rundgedreht
werden. Daß die Schleifscheibe 13
stets :genau rund läuft, isst notwendig,
wenn die Schleifnuten 25 der zu prüfenden Stangen jeweils gleich tief ausfallen
sollen.