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Fahrbare Vorrichtung zum Nachziehen und Lösen von Gleisbefestigungsschrauben
Die Erfindung betrifft eine fahrbare Vorrichtung. zum Nachziehen und Lösen von Gleisbefestigungsschrauben
mit mehreren höhenverstellbaren Aufsteckschlüsseln. Die bisher bekanntgewordenen
Vorrichtungen dieser Art sind wohl geeignet, das Einziehen von Schwellenschrauben
bei der Neuverlegung von Gleisen zu erleichtern, nicht aber die Schrauben von Zeit
zu Zeit nachzuziehen. Hierfür ist vielmehr ein Gerät erforderlich, bei dem jeder
Schlüsselschaft entsprechend der unterschiedlichen Höhe der einzelnen Schraubenköpfe
einstellbar und für sich selbst drehbar ist, damit jede Schraube um das erforderliche
Maß für sich nachgezogen werden kann. Da die Schrauben leicht überdreht werden können,
ist es erforderlich, daß das Nachziehen nur rein gefühlsmäßig erfolgt, was aber
einwandfrei nur durch ein Handgerät erreicht werden kann. Die bisher zur Anwendung
gelangten gewöhnlichen Aufsteck-oderKrückenschlüssel genügen indessen den zu stellenden
Anforderungen nicht. Sie können beim Gebrauch nicht immer senkrecht gehalten werden
und rutschen daher leicht ab, wodurch häufig Verletzungen der Bedienungsleute herbeigeführt
werden; auch werden die Schraubenköpfe leicht beschädigt. Ferner ist der Hebelarm
derAufsteckschlüssel meist viel zu kurz, um das erforderliche Drehmoment zu erzeugen.
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Nun ist zwar bereits ein Gerät bekanntgeworden, bei dem zwei Aufsteckschlüssel
unter Vorschaltung einer Zahnradübersetzung je für sich senkrecht verschiebbar in
einem Gestell gelagert und mittels je einer Handkurbel antreibbar sind. Dieses Gerät
hat aber zunächst den Nachteil, daß nur zwei Schlüssel vorhanden sind, die trotz
der Stützen in der einenRichtung nicht genau senkrecht gehalten werden können und
folglich beim Nachziehen leicht abrutschen. Außerdem greift die Drehkraft bei diesem
Gerät in einer solchen Höhe an, daß die Standsicherheit des Gerätes beeinträchtigt
wird. Auch ist die Einstellung der Schlüssel in der Höhenlage umständlich, da sie
nur durch Betätigung der Handkurbel möglich ist und zudem durch die vorgeschaltete
Übersetzung erschwert wird. Ferner ist in Gleiskrümmuhgen das Aufsetzen wegen der
starren Führung der Schlüssel schwierig.
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Gemäß der Erfindung sollen die geschilderten Nachteile nun dadurch
vermieden werden, daß die Vorrichtung drei oder mehr Aufsteckschlüssel von verhältnismäßig
geringer Höhe aufweist, die je für sich ineinergemeinsamen, auf die Schiene aufsetzbaren
Führungsplatte lose längs verschiebbar und mittels einer von Hand zu betätigenden
Vorrichtung drehbar gelagert sind und in geringer Höhe über der Führungsplatte mit
Anschlägen versehen sind, mittels deren die Aufsteckschlüssel beim Anheben der Führungsplatte
gleichzeitig von den Schraubenköpfen abgehoben werden. Zweckmäßig ist dabei die
Führungsplatte an ihrer Unterseite mit Führungsleisten versehen, die
sich
beim Aufsetzen der Führungsplatte auf die Schiene seitlich an den 'Schienenkopf
anlegen.
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In der Zeichnung ist ein AusfÜhrungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Abb. i zeigt einen Längsschnitt, Abb. 2 den Ouerschnitt und Abb. 3
den Grundriß der Vorrichtung nach der Erfindung.
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Die dargestellte Vorrichtung besteht aus einer waagerecht angeordneten
Führungsplatte a, in der vier senkrecht geführte Schlüssel b drehbar und längs verschiebbar
gelagert sind. Die Schlüssel sind am unteren Ende wie gewöhnliche Aufsteckschlüssel
mit einem Schlüsselmaul versehen, während an ihrem oberen Ende ein Vier- oder Sechskant
zum Aufstecken des einseitigen Anzughebels c angeordnet ist. An der Führungsplatte
a ist auf der einen Seite eine Laufrolle d angeordnet, um deren Achse die ganze
Vorrichtung mittels des . Handgriffes e hochgeschwenkt oder herabgelassen werden
kann.
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Zum Gebrauch der Vorrichtung wird diese zunächst an die Schiene herangefahren,
wobei die Vorrichtung nach Art einer Schubkarre gezogen oder geschoben wird; dann
wird die Vorrichtung auf die Schiene aufgesetzt und an die zu behandelnden Schrauben
herangefahren. Nachdem die Führungsplatte a auf die Schiene aufgesetzt ist, wobei
sich die Führungsleisten f seitlich gegen den Schienenkopf anlegen, werden die Schlüssel
auf die jeweils verschieden stellenden rechteckigen Ansätze der Schraubenköpfe von
Hand eingestellt, wobei die Schlüssel sich durch die eigne Schwere leicht aufsetzen.
Dann wird der Anzughebel c nacheinander auf die Vierkante der Schlüssel aufgesteckt,
und die einzelnen Schrauben werden angezogen oder gelöst. Dies erfolgt zweckmäßig
über Kreuz. Schließlich wird die Vorrichtung mittels des Handgriffes e so weit hochgeschlvenkt,
daß die Führungsplatte a die Schlüssel b mittels der Anschläge g von den Schraubenköpfen
abhebt. Die Vorrichtung kann dann an die nächste Schwelle gefahren werden.
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. In der Arbeitsstellung, d.li. wenn die Schlüssel auf die Schraubenköpfe
herabgelassen sind, besitzt die Vorrichtung eine gute Standsicherheit, so daß der
Bedienungsmann beide Hände zur Betätigung des, Hebels c frei hat. Zur Verbesserung
der Standsicherheit dienen die seitlichen Führungen f, die den Schienenkopf von
oben her umgreifen. Der Anzughebel c besitzt ein Schaltwerk, das auf Anziehen oder
Lösen einstellbar ist. Auf diese Weise ist es möglich, daß der Bedienungsmann seinen
im Gleisbett günstig gewählten Standpunkt sowohl beim Anziehen als auch beim Lösen
von Schrauben beibehalten kann.