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Einrichtung zur Einzelgewinnung des Blutes von Schlachttieren Es ist
bekannt, das Blut von Schlachttieren mittels Stechhohlmessers und Vakuums zu gewinnen,
wobei zur Vermeidung der Vermischung des Blutes verschiedener Tiere Mittel zum Mitnehmen
der an einer Transportbahn hängenden Tiere in der Entblutestrecke mit einer entsprecheniden
Anzahl von Blutauffan-crefäßen mit Vakuumanschlüssen auf Gleichlauf gekuppelt sind.
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Es wurde bereits vorgeschlagen, solche Auffangbehälter auf eine Platte,
die sich mit einer Drehsäule dreht, zu stellen. Zum Entleeren mußte da-bei jedes
Gefäß von der Platte heruntergenommen, entleert und wieder zurückgestellt werden.
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Gemäß der Erfindung werden Einrichtungen dieser Art dadurch verbessert,
daß bei an sich bekannter halbkreisförrniger Ausbildung der Entblutestrecke und
sternförrniger Anordnung der Mitnehmer an einer senkrechten, angetriebenen Welle
(Drehsäule) die Blutauffanggefäße an einem mit der Welle umlaufenden Halter hängend
angeordnet sind. Diese Ausbildung hat den Vorteil, daß die an das Vakuum angeschlossenen
Blutauffanggefäße dauernd in arbeitsbereiter Lage bleiben und zum Entleeren Eimer
untergestellt werden können, in die das Blut aus dem betreffenden Blutauffanggefäß
über einen einfachen Ablaßhahn abgelassen wird, worauf nur die Eimer wegtransportiert
werden. Dadurch wird die Arbeit beschleunigt und gleichzeitig wesentlich erleichtert.
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Zum Aufstellen dieser Bluteimer wird beispielsweise mit Abstand unterhalb
der Blutauffanggefäße eine mit der genannten Welle umlaufende Plattform
vorgesehen,
oder es können die Blutauffanggefäße mit Haken zum Anhängen der Bluteimer versehen
sein.
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Wenn nicht eine chemische Behandlung des Blutes vorgesehen ist, können
die einzelnen Blutauffanggefäße in an sich bekannter Weise mit Rührwerken ausgerüstet
sein.
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Am Anfang der Entblutestrecke wird jedes Blutauffanggefäß mittels
seines Stechhohlmessers an das mit ihm wandernde Tier angeschlossen. Am Ende der
Entblutestrecke wird dann das Stechhohlmesser von dem ausgebluteten Tier entfernt,
und die zum Anfang der Entblutestrecke zurückkehrenden Gefäße werden in der bereits
angedeuteten Weise entleert und ausgespült.
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Die Reinigung kann dabei bedeutend vereinfacht werden, wenn jedes
Auffanggefäß neben dem Vakuumanschluß auch noch einen.Spülwasseranschluß erhält.
Schließlich kann der Betrieb weitgehend automatisiert werden, indem die Absperrorgane
der Vakutimanschlüsse und der Spülwasseranschlüsse sowie die Ablaufstützen der Blutauffanggefäße
durch Anschläge in den einzelnen Abschnitten ihrer Bewegungsbahn selbsttätig gesteuert
werden.
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Die Erfindung ist an Hand der Zeichnung n:##her erläutert, es zeigt
Fig. i die Vorderansicht einer Vorrichtung, Fig. 2 einen Schnitt nach A-B der Fig.
i, Fig. 3 die Vorderansicht eines Regals zum Sammeln der Bluteimer, Fig.
4 eine Draufsicht dazu, Fig. 5 die Vorderansicht einer etwas abgeänderten
Vorrichtung, Fig. 6 einen,Schnitt nach C-D der Fig. 5.
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Die Transportbahn, an der die Tiere mit Haken i aufgehängt sind, ist
mit 2 bezeichnet. In dem gezeichneten Beispiel ist die Transportba-hn 2 in der Entblutestrecke
in bekannter Weise halbringförmig ausgebildet. In der Mitte der Ringstrecke ist
eine hohle Welle 3 stehend angeordnet, die unten in einem Spurlager 4 und
oben in einem Zapfenlager 5
drehbar ist. Die Welle #3 ist von einem iMotor
6 über ein Getriebe 7, ein Kegelritzel 8 und ein Kegelrad
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angetrieben. Motor und Getriebe sind auf einem über der Transportbahn i?,
vorgesehenen tGestell i o aufgebaut. In Höhe der Transportbahn 2 sind an der Welle
3 sternförmig Mitnehmerarme i i angeordnet, die, an den Aufhängehaken i angreifend,
die aufgehängten Tiere durch die Entblutestrecke bewegen (s. insbesondere Fig. 2
und 6). Die Zahl der Mitnehmerarme ist beliebig; sie wird im allgemeinen,
je. nach der Größe des Betriebes, zwischen sechs Stück (s. Fig.:6) und zwölf
Stück (s. Fig. -2,) gewählt.
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Unter den Mitnehmern ii sind in gleicher Zahl, etwa in Kopfhöhe der
Tiere, an einem mit der Welle 3 fest verbundenen Träger #i(2- die Blutauffanggefäße,13
angeordnet, die so. mit den Mitnehmern #i-i auf Gleichlauf gekuppelt sind. An jedes
Blutauffanggefäß 13 ist mit einer biegsamen Leitung 14 ein bekanntes Stechhöhlmesser
ii 5 mit einem Absperrhahn r6 angeschlossen. Außerdem hat jedes Blutauffanggefäß
13 einen Anschluß 17 zu einer gemeinsamen Vakutimleitung. Alle Anschlüsse 17,
in
die Sicherheitsgefäße 18 eingebaut sind, welche verhindern, daß Blut in die Saugleitung
mitgerissen wird, und die außerdem Absperrorgane haben, münden in die hohle Welle
3, von der unten die mit einer Stopfbüchse angeschlossene Absaugleitung ig
abgeht (s. Fig.)i). jedes Blutauff an#ggef#ß hat ferner einen Spülwasseranschluß.
2o mit einem Absperrorgan. Auch die Spülwasseranschlüsse 2o sind an die hohle Welle
3 angeschlossen. Der Wasserraum und der Vakuumraum der Hohlwelle
3 sind durch eine Querwand 21 voneinander getrennt. Das Wasser wird der Welle
3 an der oberen Stirnseite durch eine mit Stopfbü.chse angeschlossene Leitung
22 zugeführt.
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An seiner tiefsten Stelle hat jedes Blutauffan'-gefäß 13 einen Ablaufstutzen
23, der mit einem Hahn 2,4 absperrbar ist. Schließlich kann jedes Blutauffanggefäß
1.3 mit einem Rührwerk 25 aus-,-erüstet sein.
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Zu jedem Blutauffang,-,eigß gehört ein Bluteimer 26, der unter
dem Ablaufstutzen -213 ang,-bracht werden kann. Für diese Eimer sieht das
Ausführungsbeispiel nach Fig. i eine Gelegenheit zum Aufstellen unter den Blutauffanggefäßen
I1 beispielsweise in Gestalt einer mit der Welle 3 umlaufenden Plattform
2-7, vor. Die Eimer:2,6 sind so mit den Blutauffanggefäßen im Gleichlauf und führen
zu diesen also keine Relativbewegung aus. Das Ausführungsbeispiel nach Fig.
5 zeigt die Anordnung von Haken 28 an den Blutauffang-13, an denen
die Bluteimer 26 aufgehängt gefäßen werden und so ebenfalls mit den Blutauffanggefäßen
gleichlaufen.
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Die Arbeitsweise ist folgende: Das Schlachttier kommt in bekannter
Weise hähgend an den Anfang der Entblutestrecke Punkt I (Fig. 6). Dort steht
der Stecher. Dieser nimmt von dem nächsten freien Blutauffanggefäß 13 das dazugehörige
Stechhohlmesser 15 und sticht mit diesem dasTier. Nach dem Einstecken des Stechhohlmessers
wird der Hahn,i-6 geöffnet, so daß das Vakuum wirksamwerden kann. Das Messer bleibt
in dem Tier stecken, bis das Tier das Ende der Entblutestrecke, den Punkt VII, erreicht
hat. Da die das 'fier verschiebenden Mitnehmer vi und die, Blutauff anggefäße -J3
starr miteinander gekuppelt sind, 'ändert sich auf dem Weg von I bis VII die Lage
des Tieres zum angeschlossenen Blutauffanggefäß nicht. Am Ende der Entblutestrecke
Punkt VII wird das -Messer #i 5 aus dem Tierkörper herausgezogen, nachdem
kurz vorher der Hahn 1!6 geschlossen worden ist. Das Entbluten der Tiere dauert
etwa 3 Minuten.
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Beim Verlassen der Station VII wird auch das Absperrorgan in dem Vakuumanschluß
17 geschlossen. Dieses ist beispielsweise als Dreiwegehafin so ausgebildet, daß
beim Abschließen der Vakuumleitung die Außenluft Zutritt zum Behälter 13 hat. Der
Ablaßhahn 24 wird jetzt geöffnet, so daß das Blut in den Eimer 26 ablaufen
kann. Im Punkt VIII ist das Entleeren des Auf fanggefäßes 13
beendet. Der
Ablaßhahn 2,4 wird geschlossen und der volle Bluteimer 12,6 weggetragen. Gleichzeitig
wird
der Wasserhahn geöffnet. Die Reinigung des Blut-ZD auffang
efäßes v3 geschieht auf dem Weg von VIII 2#,9 t' nach XL Der Messerhahn 16 ist inzwischen
wieder Oreöffnet worden. Dadurch wird erreicht, daß im Ab-
schnitt der Reinigung
das überschüssige Wasser durch das Stechhohlmesser ausströmt und auch dieses gereinigt
wird. Hat das Blutauffanggefäß 13 ein Rührwerk, so läuft dieses ununterbrochen und
bewirkt eine intensive Reinigung.
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Im Punkt XI wird der Wasserhahn geschlossen und der Ablaßhahn :24
geöffnet. Das Spülwasser läuft jetzt ab.
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Im Punkt XII ist das Gefä8 v3 leer. Der Ablaßhahn 2,4 wird geschlossen.
Ein neuer Bluteimer 26
wird unter das Gefäß 13 gebracht. Der Messerhahn 1-6
wird geschlossen und der Vakuumbahn ge-
öffnet. Dadurch entsteht in dem Gefäß
13 ein neues Vakuum.
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Im Ausgangspunkt 1 ist das Blutauf f anggef äß 13
,vieder
aufnahmebereit und das Stechhohlmesser 1.9 stichbereit. Damit ist der Kreislauf
geschlossen.
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Das Öffnen und Schließen der Hähne für den Wasserzufluß 2o, die Vakuumleitung
17 und die Ab-
laufstutzen 23 wird vorzugsweise selbsttätig mittels
;Kreuzhebels und Anschlags durchgeführt. Lediglich der Hahn,16 am Stechhohlmesser,i#5
muß von Hand bedient werden. Der leere Bluteinier 26 wird ebenfalls von Hand
bei XII untergestellt bzw. untergehängt. Das Entfernen des vollen BluteimerS
26
kann selbsttätig erfolgen. Der volle Bluteimer wird im Punkt VIII mittels
eines gesteuerten Abhebers automatisch abgenommen oder bei sich mitdrehender Plattform
27 (Fig.,i) durch ein Abweisblech abgedrängt.
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Die Bluteimer 26 werden mit der Nummer oder dem Zeichen des
entbluteten Tieres versehen. Sie werden vorteilhaft in Regale 29 abgestellt, wie
in der Fig. 3 und 4 gezeigt ist. Dort findet der Metzger das Blut seiner
Tiere leicht wieder. ,