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Zwei- oder Mehrwalzenmühle Die Erfindung bezieht sich auf eine Zwei-
oder Mehrwalzenmühle, die zur Feinstmahlung von Farben, Salben., Kremen u. dgl.
bestimmt ist. Bisher hat man für diese Zwecke zunächst eine Vormahlung durchgeführt
auf einer Drei- und Mehrwalzenmühle, und anschließend erfolgte die Feinstmahlung
oder Sichtung auf einer besonderen Einwalzenmaschine mit einer oder mehreren Reibbarren.
Um diese Arbeitsvorgänge zu vereinfachen und um auch hierbei nur mit einer Maschine
auszukommen, hat man versucht, diese beiden Maschinen, nämlich die Drei- oder Mehrwalzeninaschine
und die Einwalzenmaschine mit - Reibbarren zu vereinigen, indem man auf der schnell
laufenden Abnahmewalze von Drei-,valz`n- und Mehrwalzenmühlen eine oder mehrere
Reibbarren aufgesetzt hat. Diese Anordnung hat jedoch im praktischen Betrieb insofern
versagt, als schon bei geringfügiger Ansammlung von Mahlgut bei der oder den Reibbarren
dieses rechts und links an den Walzenenden heraustritt. Um diesem Übelstand vorzubeugen,
war man gezwungen, die Reibbarren entsprechend locker gegen die Walze einzustellen.
Dies hatte jedoch wiederum zur Folge, daß der erforderliche Reibeffekt durch die
Reibbarren und die gleichzeitig angestrebte Feinstsichtung nicht in der wünschenswerten
Weise erzielt werden konnte. Män war also gezwungen, den Feinstreilyungscorgang
mittels der Reibbarren abzubrechen und das Mahlgut von neue rn über die Drei- oder
Mehrwalzenmaschine gehen zu lassen.
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Gemäß der Erfindung wird angestrebt, bei Zwei-und Mehrwalzenmühlen
mit horizontaler, vertikaler oder schräger Anordnung der Walzen, wobei auf der letzten
Walze, der sogenannten Abnahmewalze, eine oder mehrere Reibbarren angeordnet sind,
Vorkehrungen in der weise zu treffen, daß das :Mahlgut die Walzenmaschine durchläuft,
wobei
eine Feiwtreiibüng bzw. Sichtung an der schneller laufenden
Abnahmewalze mit Sicherheit erreicht wird, ohne daß das Mahlgut seitlich von den
Walzenenden austreten, kann' Die genügende Feinheit des Mahlgutes soll auch dadurch
gesichert werden, daß gröbere Bestandteile desselben; die sich 'vor der oder -den
Reibbarren ansammeln, gezwungen werden, von, der zweiten Walze wieder zurückgeführt
zu werden, um nochmals zwischen der ersten und der zweiten bzw. der zweiten und
dritten Walze vermahlen zu werden. Dieser selbsttätige Rücklauf soll sich derartig
wiederholen können, daß schließlich dass die Abnahmewalze verlassende Mahlgut den
jeweils erforderlichen Feimheitsgrad erreicht hat und durch die Reibbarren hindurchgehen
kann. Schließlich soll hierbei die Vorkehrung bei den hier in Betracht kommenden
-Maschinen auch derartig getroffen werden;- daß die einzelnem Walzen auf ihrer gesamten
Länge für die Mahl-und Reibarbeit herangezogen werden können..
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Demzufolge besteht die Erfindung in erster Linie darin, daß seitlich
der Reibbarre oder der Reibbarren Abdichtungsschieber vorgesehen sind; die zusammen
mit der Reibbarre oder den Reibbarren einen Sammeltrichter hinter dem letzten Walzenspalt
bilden. Hierbei können die Abdichtungsschieber auf seitlich an den Walzenenden abgesetzten
Bunden lagern. Die Abdichtungsschieber werden hierbei mittels: einer Stellvorrichtung
gegen die Stirnflächen der Walzen eingestellt.
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Durch eine solche Anordnung wird es erstmals erreicht, daß bei der
Zwei- oder M ehrwalze.nmü@ile; insbesondere an der mit Reibbarren ausgerüsteten
Abnahmewalze, an den Walzenenden kein Mahlgut austreten kann. Man ist also tatsächlich
in der Labe; die Reibbarren in jedem erforderlichen Ausmaß gegen die zugehörige
Walzenoberfläche anzustellen, so daß auch tatsächlich eine Feinstmah.lung bzw. Feinstsichtung
erzielt wird. Gröbere Bestandteile, die bis zur Abnahmewalze gelangt sind, werden
sich indem durch die Abdichtungsschieber und durch die Reibbarren gebildeten Sammeltrichter
ansammeln, ohne durch die Reibbarren hindurchgehen zu können. Diese gröberen Bestandteile
werden daraufhin zwangsweise von der zweiten Walze wieder .übernommen und der ersten
Walze usw. zugeführt. Diese gröberen Bestandteile müssen den Weg zwischen diesen
Walzen so lange selbsttätig zurücklegen:, bis sie so weit vorgearbeitet sind, daß
sie durch die Reilbbarren hindurch über die Abnahmewalze diel Maschine verlassen
können.
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"Dadurch, daß die Abdichtungsschieber auf an den Stirnflächen abgesetzten
Bunden der M-aJze*gelabert sind, läßt sich die vorhandene Arbeitsfläche der Walzen
,in vollem Umfange ausnutzen. Die erforderliche Dichtigkeit an den Walzenenden wird
in jedem Falle durch die Abdichtungsschieber dadurch erreicht, daß die Abdichtinzgsschieber
mit einer Stellvorrichtung gegen die Stirnflächen der Walzen eingestellt werden
können.
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Bei der Maschine nach dar Erfindung ist es schließlich von besonderem
Vorteil, da,ß der Reibbärrenbiigel, der die Reibbarre oder -bar:ren aufnimmt, um
eine auf den: Maschinenständer gelagerte Schwenkachse verschwenkt und in der ve-rschwenkten
Lage :durch eine Haltevorrichtung gehalten werden kann. Hierdurch ist es. möglich,
die Maschine auch in der üblichen Weise als Walzenmaschine ohne Mitwirkung der Reibbarren
zu benutzen: In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
wiedergegeben., und zwar zeigt Fig. 1 eine Teilseitenansicht einer Dreiwalzenm"uhle:,
teilweise im Schnitt, Fig.2 eine Vorderansicht der Dreiwalzenmühle nach Fig. z,
Fig. 3 einen Grundriß der vorderen Abnahmewalze.
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Die Dreiwalzenmi°le besteht aus den drei horizontal nebeneinander
gelagerten Walzen. 1, 2 und 3. Um zu zeigen, daß. diese Walzen zueinander auch eine
aridere Lage; z. B. eine schräge oder- aber eine senkrechte Lage zueinander haben
können, ist -in Fig. 1 durch die strichpunktiert eingezeichneten Walzen 2a, 3" angedeutet,
wie diese Walzen z. B. auch senkrecht aufeinander sich befinden können.
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Die Lagerung der Walzen 1, 2 und 3 erfolgt in üblicher Weise in den
Ständern ¢ und 5. Oberhalb der Ständer q. und 5 sind Lager 6 und 7 vorgesehen zur
Aufnahme der Schwenkachse 8 des Reibbarreng. Der-Rebbarrenbügel 9 trägt die Reibbarre
io, die in dem Bügel mit Hilfe der Druckschrauben 11 und der Klemmbügel 12 gegen
die Widerlager 13 gehalten wird. Die Einstellung der Reibbarre io erfolgt,
in üblicher Weise über die Druckschrauben 1q:. Die Verschwenkung der Reibbarre in
dem Reibbarrenbügel9 kann in der eingezeichneten Pfeilrichtung erfolgen. In der
verschwenkten Lage wird dann der Reibbarrenbügel 9 durch die um die Bolzen 15,7
in eingezeichneter Pfeilrichtung schwenkbaren Scharnierschrauben 15 gehalten. Hierbei
legt sich der Lappen L am Reibbarrenbügel auf die an den Ständern befindlichen Blöcke
L'. Alsdann werden die Scharnierschrauben wieder um die Bolzen i5a hochgeschwe kt
und über den Lappen L festgezogen. Damit der Bügel beim :@nzieheii der Reibbarre
und beim Betrieb nicht pendelt, sind seitlich gegenüb-er dem zugehörigen Walzenenden
an den Walzens.tänderi14 und 5 Anschlagleaisten 16 vorgesehen. Beim Verschwenken
des Rei,bbarrenbügels werden die Anschlagleisten 16 in ihrer Führung nach außen
verschoben.
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Die Abdichtungsschieber 17 setzen sich in Eindrehungen 18 an den Enden
der zugehörigen Walzen auf die Walzen auf. Dies" Abdichtungsschieber können, was
in der Zeichnung im :einzelnen nicht dargestellt ist, in senkrechter Richtung durch
eine übliche Verstelleinrichtung verstellt werden. Von besonderer Bedeutung aber
.ist es, daß dies.-.Abdichtungsschieber mit einer besonderen Stellvorrichtung gegen
die Stilmflächen der zugehörigen Walzen eingestellt werden können. Als Stellvorrichtung
zu diesem Zweck sind an den Walzenenden Keile 19 vorgesehen, die in der Draufsicht
insbesondere aus Fig. 3 entnommen werden könn:ti.
Diese Keile lassen
sich in senkrechter Richtung verstellen mittels der Stellschrauben 2o, so daß jeder
beliebige Dichtungsdruck mit Hilfe dieser Ab-
dichtungsschieber gegenüber
den Walzenenden e@rreichtwerden . kann. Diese Stellschrauben 2o sind in einem Gewinde
eines Trägers 21 gelagert, der um seine Längsachse verschwenkt werden kann. Nach
dem verschwenken der Stellschrauben 2o ist demzufolge eine Abnahme der Abdichtungsschieber
Mine weiteres möglich.
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Die Abdichtungsschieber 17 bilden mitt der Reibbarre io einen Sammeltrichter
für das sich zwischen den Walzen i und 2 ansammelnde :Mahlgut. Die Abdichtung der
Abdichtungsschieber 17 gegenüber der Reibbarre io an der Stelle 22 .ist dadurch
besonders gut erreichbar, daß der Reibbarrenbügel um die Achse 8 verschwenkt werden
kann, wodurch die Reibbarre- io unmittelbar gegen die Stirnfläche der Abdichtungsschieber
17 gedrückt werden kann.
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Wie aus der Fig. i entnommen werden kann, kann auch zwischen den Walzen
2 und 3 an den 1',niden dieser Walzen je ein <1bdicht,ungsscliie@1>er
23 vorgesehen werden.
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Es sei bemerkt, daß es an sich bekannt ist, bei Zweiwalzenmühlen,
die ohne Reibbarren ausgeführt sind, an den Enden der Walzen Abdichtungsschieber
zu verwenden, die die Seitenwandungen des Maschinengestells darstellen und die in
eingedrehten 'Nuten an den Enden der Walzen gelagert sind. Es ist aber int Sinne
der Erfindung neu, derartige Abdichtungsschieber bei Drei- und .Mehrwalzenmühlen
in der Weise zu verwenden, daß diese Abdichtungsschieber zusammen mit den Reibbarren
einen Sammeltrichter bilden mit der Wirkung, daß die Mehrwalzenmühle in einer
einzigen Maschine eine Feinstreibung bzw. Feinstsichtung herbeiführt.
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Die Erfindung ist erläutert worden im Zusammenhang mit einer Dreiwalzen-
oder Me:hrwalzenmühle. Der wesentliche Erfindungsgedanke, wonach die Abdichtungsschieber
mit der oder den Reibbarren einen Sammeltrichter bilden sollen, ist aber auch bei
entsprechenden Anwendungsfällen durchaus von Bedeutung bei einer Zweiwalzenmühle.
Der Schutz der Erfindung soll sich deshalb auch auf eine derartig ausgebildete Zweiwalzeninühle
erstrecken.