DE870695C

DE870695C - Verfahren zur Gewinnung von Glucosaminhydrochlorid sowie von Huminstoffen

Info

Publication number: DE870695C
Application number: DEH2953D
Authority: DE
Inventors: Arthur Dr Zimmermann
Original assignee: Henkel AG and Co KGaA
Current assignee: Henkel AG and Co KGaA
Priority date: 1943-04-23
Filing date: 1943-04-23
Publication date: 1953-03-16
Also published as: DK69772C

Description

Verfahren zur Gewinnung von Glucosaminhydrochlorid sowie von Huminstoffen Gegenstand des Patents 855 56o ist ein Verfahren zur Gewinnung von Glucosaminhydrochlorid sowie von Huminstoifen aus bei der Fettextraktion von verfetteten, mycelbildenden Mikroorganismen anfallenden Rückständen, welches darin besteht, daß man zunächst durch mehrmalige Behandlung der Rückstände mit verdünntem Alkali bei bis zu 1100 ansteigenden Temperaturen, gegebenenfalls unter Druck, die vorhandenen Proteine entfernt, worauf man das proteinfreie chitinreiche Rückstandsmycel nach Quellung. mit Wasser einer Hydrolyse mit starker oder gasförmiger Salzsäure unterwirft und die sich aus der Salzsäurelösung abscheidenden Huminstoffe gewinnt und aus der eingeengten salzsauren Lösung das Glucosaminhydrochlorid durch Kristallisation abscheidet.
In Abänderung des Verfahrens wurde nun gefunden, daß sich dieses Verfahren ohne weiteres auch auf mycelbildende Mikroorganismen anwenden läßt, die nicht auf erhöhte Fettbildung gezüchtet worden sind.
Beispielsweise können sie in an sich bekannter Weise lediglich auf die Gewinnung von Eiweiß oder von Gärprodukten, z. B. von Alkoholen, organischen Säuren oder Enzymen (Amyloverfahren), gezüchtet worden sein, so daß keine wesent= liche Fettbildung stattgefunden hat.
Gattungsmäßig sind diese Ausgangsmycelien naturgemäß solche der im Patent i355 566 angegebenen Arten, die ebenfalls nach beliebigen Verfahren gezüchtet worden sind.
Gegebenenfalls kann auch die in den Mycelien vorhandene geringe Fettmenge, wie dies im Patent 855 56o beschrieben ist, vor der Anwendung des Verfahrens z. B. durch Vorbehandlung mit Alkoholen und nachherige Extraktion mit einem Fettlösungsmittel entfernt werden, .doch ist dies für die meisten mycelbildenden Mikroorganismen. nicht erforderlich.
Die Ausführung des Verfahrens erfolgt, wie im Hauptpatent beschrieben und führt zu denselben Erzeugnissen.
Beispiel Aus 25 Volumteilen Kulturflüssigkeit erhaltenes Naßmycel von Fusarium sambucinum,. welches durch submerse Gärung erhalten worden ist, mit einem Fettgehalt von 6,6% in der Trockensubstanz wird durch dreimalige Vorbehandlung mit Methanol und Extraktion mit Petroläther entfettet. Der fettfreie Rückstand wird dann nach Aufqüellung in Wasser durch einstündige Erwärmung mit i%iger Natronlauge, Auswaschen mit heißem Wasser und Küchen mit i%iger Natronlauge bei bis auf iio° ansteigender Temperatur von Eiweiß befreit. Hierdurch -wird ein Gerüstmycel mit einem Gehalt- von 47% Reinchitin erhalten, das bei io5° getrocknet wird. i Gewichtsteil desselben wird innerhalb von 24 Stunden bei Raumtemperatur in kalter 41%iger Salzsäure in Lösung gebracht, worauf die Lösung 3 Stunden unter Rückfluß bis auf io5° erhitzt wird. Aus der entstandenen dunklen Lösung werden o,i8i Gewichtsteile an Huminstoffen durch Filtrieren durch eine Glasfritte, Salzsäurefreiwaschen des Rückstandes und.Trocknen desselben erhalten. Die mit Aktivkohle gereinigte Mutterlauge wird vorsichtig eingedunstet, wobei das Glucosaminhydrochlorid gewonnen wird.

Claims

PATENTANSPRUCH: Abänderung des Verfahrens des Patents 855 56o zur Gewinnung von Glucosaminhydrochlorid sowie von Huminstoffen aus bei der Fettextraktion von verfetteten mycelbildenden Mikroorganismen anfallenden Rückständen durch -Entfernung der Proteine mittels mehrmaliger Behandlung der Rückstände mit verdünntem Alkali bei bis zu iio° ansteigenden Temperaturen, gegebenenfalls unter Druck, Hydrolyse des proteinfreien chitinreichen Rückstandsmycels nach Ouellung mit Wasser mit starker oder gasförmiger Salzsäure, Gewinnung der sich aus der salzsauren Lösung abscheidenden Huminstoffe und Abscheidung des Glucosaminhydrochlorids aus der eingeengten salzsauren Lösung durch Kristallisation, dadurch gekennzeichnet, daß man statt der bei der Fettextraktion von verfetteten mycelbildenden Mikroorganismen anfallenden Rückstände gegebenenfalls entfettete, jedoch nicht auf Verfettung gezüchtete mycelbildende 'Mikroorganismen verwendet.