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Pastenförmiges Reinigungsmittel, insbesondere Abbeizmittel Es wurde
gefunden, daß man eine gute Reinigungswirkung erzielen kann, wenn man die zu reinigenden
Materialien mit Pasten behandelt, die aus feingemahlenem Holzhydrolyselignin oder
ferner aus solchen feingemahlenen Naturprodukten, die neben Lignin noch Cellulose
oder deren in Alkalien unlösliche, aber darin quellbare Umwandlungsprodukte enthalten,
und in welchen die Hauptmenge der Teilchen kleiner ist als o,o5 mm, durch Behandeln
mit wäßrigen Lösungen von Alkalihydroxyden erhältlich sind und die gegebenenfalls
organische Lösungsmittel als solche oder in emulgierter Form enthalten.
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Es ist zwar bereits bekannt, die durch Alkalibehandlung von Holzhydrolyseli.gnin
entstehenden, wasserlöslichen und wasserunlöslichen Anteile für sich allein als
Reinigungsmittel zu verwenden. Es ist aber nicht bekannt, daß eine Trennung in wasserlösliche
und wasserunlösliche Anteile gar nicht erforderlich, ja eher als unzweckmäßig anzusehen
ist. Insbesondere ist es überraschend, daß geeignete Mahlung zu einem Ligninpulver
führt, das beim Vermischen mit kalten Alkalihydroxydlösungen innerhalb kurzer Zeit
zu einer gut streichbaren Paste von hoher Reinigungswirkung aufquillt.
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Als Naturprodukte der oben angegebenen Art kann man z. B. Torf, Braunkohle
sowie Humussubstanzen der verschiedensten Zersetzungsstadien bzw. Vermoderungsgrade
verwenden.
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Das zur Herstellung der Reinigungspasten erforderliche Lignin, beispielsweise
in der iForm, wie es als Abfallstoff im Holzverzuckerungsprozeß
anfällt,
kann in der Weise. in einen geeigneten Feinheitsgrad übergeführt werden, da ß man
es zunächst trocknet, indem man z. B@ das für Verfeuerungszwecke bereits vorgetrocknete
Material bei foo bis 1100 nachtrocknet und anschließend in einer- Mühle,
z. B. in einer Walzenmühle, mahlt.
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Um den für die Herstellung der erfindungsgemäßen Reinigungspasten
erforderlichen Feinheits-. grad der angeführten Naturprodukte erreichen zu können,
muß dem Mahlprozeß in den meisten Fällen eine Trocknung vorausgehen, welche so zu
bemessen ist, daß das Material seine Elastizität zum größten Teil verliert und dadurch
in einen spröden Zustand übergeht. Die Erzielung des oben gekennzeichneten Feinheitsgrades
hängt:.eng- mit. dein
Trocknungsgrade der betreffenden Ausgangsstoffe zusammen.
So kann beispielsweise Torf -nach dem Trocknen während io Stunden:bei iio7.bis i2ö°'mit
einer gewöhnlichen Walzenmühle bis -zum erforderlichen Feinheitsgrad gemahlen werden.
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Zur Herstellung der erfindungsgemäß anzuwendenden Pasten kann man
die aus dem Holzhydrolyselignin- oder die aus den oben ur'nschriebenen Naturprodukten
hergestellten feinen Pulver in eine geeignete Menge Alkalihydroxydlösung passender
Konzentration eintragen, wobei die Pulver stark aufquellen und je nach dem Mengenverhältnis
Pulver :Wasser pasten- oder breiförmige Gemische ergeben. Man kann z. B, i Teil
gut gemahlenes Lignin in q. Teile 25o/oige Natriumhydroxydlösung einstreuen.
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Die feingemahlenen Naturprodukte der oben angegebenen Art oder das
Ligninpulver geeigneten Feinheitsgrades können aber auch mit den. festen Alkalihydroxyden,
zweckmäßig in, pulverisierter Form, vermischt und dann in eine passende Menge Wasser
eingetragen werden. Dabei ist es zweckmäßig; die Mischung vor Gebrauch stehenzülassen,
bis durch Quellüng -eine Paste entstanden" ist. Auf diese Weise können große Mengen
an Pasten mit den einfachsten Hilfsmitteln. hergestellt. werden. Die Leichtigkeit,,
mit der die Pasten sich bilden, hängt eng mit dem oben .umschriebenen Feinheitsgrad
zusammen, da gröbere Pulver keine geeigneten Pasten mehr ergeben.
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Bei der Herstellung der erfindungsgemäß anzuwendenden Pasten kann
man auch von Gemischen der obenerwähnten Naturprodukte oder von Gemischen, die auch
feingemahlenes. Holzhydrolyselignin enthalten, ausgehen, wodurch die Eintrocknungszeiten
und die Beschaffenheit der eingetrockneten Pasten weitgehend variiert werden können.
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Bei' Verwendung von Torf kann es oft von Vorteil sein, vor dem Anpasten
mit wäßrigem Ammoniale oder verdünnten (Alkalien die dunkelfärbenden Anteile herauszulösen,
welche sonst durch ihr intensives Färbevermögen den Reinigungsprozeß nachteilig
beeinflussen können.
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,- 'Die- auf -diese Weise erhältlichen Pasten und breiförmigen Präparate
eignen sich ausgezeichnet zur Entfernung vorn Ölfarbanstrichen, z. B. solchen auf
Leinölbasis, von " Unterlagen ' der verschiedensten .Art; wie Holz,- Kunstharz oder
Metall, vorausgesetzt,.- daß diese. Unterlagen . von alkalischen Lösungen `nicht
t@sentlioh angegriffen werden.
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Mit besonderem Vorteil können kompliziert gebaute Maschinen oder schwierig
zugängliche KonstTuktionsteile ohne Demontieren der einzelnen Bestandteile gemäß
vorliegendem Verfahren gereinigt werden. Auch größere Freiluftkonstruktionen, wie
Krane, Brückenfachwerke sowie Gittermaste; lassen sich ohne kostspieliges Abbrennen
und Abspachteln in kurzer Zeit gemäß *vorliegendem Reinigungsverfahren von Anstrichen
und Grundierungen befreien.
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Das erfindungsgemäße Reinigungsverfahren kann in der Weise ausgeführt
werden, daß man die Pasten auf die zu. reinigenden Gegenstände aufträgt und nach
kurzer Zeit, nötigenfalls erst nach vollständigem (Eintrocknen, durch Abwaschen
oder Ab-
spritzen mit Wasser wieder entfernt. Bei größeren Objekten- kann
-es -von Vorteil sein, die alkalische Paste mittels Preßluft aus geeignet geformten
Düsen aufzuspritzen. Die Dicke des aufzutragenden Pastenbelages richtet sich nach
dem Alter und der Natur @@der..zu@entfernenden (Anstriche.
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In vielen Fällen, insbesondere bei der Entfernung von Nitrolacken,
Öllacken, Polyvinyllacken und anderen Lackkombinationen von ihren Unterlagen, kann
die reinigende Wirkung der angeführten Pasten erhöht. werden, wenn diese Pasten
einen Zusatz von organischen Lösungsmitteln in gelöster oder emulgierter Form erhalten..
Als organische Lösungsmittel eignen sich für diesen Zweck besonders jene, in welchen
die zu entfernenden Lack-.. schichten löslich oder mindestens quellbar sind, z.
B, Methanol; Äthylalkohol, ferner noch höhermolekulare Alkohole, weiterhin Aceton,
Diacetonalkohol, Mesithyloxyd, Isophoron, Dioxan, chlorierte aromatische Kohlenwasserstoffe,
- ferner auch Lösungen von Paraffin in. Kohlenwasserstoffen, wie Benzol. Besonddrs
vorteilhaft sind Lösungsmittel mit einem Siedepunkt über ioo°; da derartige Lösungsmittel
eine längere Einwirkungsdauer der .Pasten gewährleisten.
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Zur Herstellung von Lösungsmitteln enthaltenden Pasten kann man die
Lösungsmittel, soweit sie wasserlöslich sind; den angeführten Pasten zumischen;
wasserunlösliche Lösungsmittel können in diesen Pasten in üblicher Weise emulgiert
werden, z. B. mit Hilfe von Emulgiermaschinen. Die so erhaltenen Lösungsmittel enthaltenden
Pasten sind je nach ihrer Zusammensetzung dünnflüssig bis viskos. Falls sie sich
beim -längeren Stehen entmischen sollten, können sie durch kurzes Schütteln wieder
homogenisiert werden. Den oben.--beschriebenen Reinigungsmitteln können auch desinfizierende,
bleichende öder beliebig andere Zusätze, wie sie in anderen bekannten Reinigungsmitteln
Verwendung finden, beispielsweise Netzmittel, zugesetzt werden.
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In den nachfolgenden Beispielen bedeuten Teile Gewichtsteile, falls
nichts anderes bemerkt wird. Beispiel i Abfallignin aus dem Holzverzuckerungsprozeß
von einem Trocknungsgrad, welcher-. eine Ver-
Feuerung ermöglicht,
wird bei ioo bis i 1ö°` 10 Stunden nachgetrocknet und anschließend 16 Stunden
in einer Walzenmühle gemahlen. 3 Teile des dabei erhaltenen feinen, hellbraunen
Pulvers werden mit i Teil pulverisiertem Ätznatron gründlich vermischt. Ein Teil
dieses Pulvers wird in 3 Teile Wasser eingerührt, wobei eine Paste entsteht.
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Die erhaltene Paste wird mit Hilfe eines Gummipinsels auf einen Eisenbalken,
auf welchem ein dicker Belag von zwei Mennige- und fünf Leinölanstrichen liegt,
in 3 bis 5 mm Dicke aufgetragen. Nach dem Liegenlassen während 6 bis 12 Stunden,
wobei man vorteilhaft die Paste eintrocknen läßt, bilden sich kleine dünne Blättchen,
die locker auf dem Balken haften. Mittels eines Lappens oder einer Bürste wird nun
die eingetrocknete .Paste abgerieben und anschließend der Metallbalken mit Wasser
und Schwamm abgewaschen, wobei eine vollständige ,Entfernung der Anstriche erzielt
wird. Reispiel 2 Die Holzlehne eines Gartenstuhles, welche mit einem Leinölanstrich
belegt ist, wird mit einer i bis 2 mm dicken Schicht einer Paste bestrichen, welche
aus 6 Teilen feinpulverisiertem Lignin, i Teil Natriumhydroxyd und 21 Teilen Wasser
hergestellt ist. Nach einer 'Einwirkungsdauer von 1/2 Stunde kann der aufgetragene,
noch feuchte Belag samt dem Anstrich mit einem nassen Tuch oder mit Wasser und Bürste
bis auf das blanke Holz entfernt werden.
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Beispiel 3 Eine Bohrmaschine, welche mit Spachtelmasse und einem dicken,
mehrere Jahre alten Leinölanstrich versehen ist, wird ohne Demontage mit der im
Beispiel i beschriebenen Paste in 1/4 bis 1l2 CM
Dicke bestrichen und nach
6 Stunden mit einem kräftigen Wasserstrahl abgespritzt. Nach kurzem Trocknen an
der Luft kann die blank gewaschene Maschine wieder mit einem neuen Anstrich versehen
werden. , Beispiel q.
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5o Teile Lignin, welches aus dem Holzverzuckerungsverfahren stammt
und in einer schnell laufenden Schlagstiftmühle fein.gemahlen wurde, werden mit
,4o Teilen kalzinierter Soda und 2o Teilen pulverisiertem, gebranntem Kalk vermischt
und mit Zoo Teilen Wasser angepastet.
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Belegt man Holzgegenstände, welche mit einem Leinölanstrich versehen
sind, mit einer i bis 2 mm dicken Schicht dieser Paste, so kann nach i Stunde die
Holzunterlage mittels Schwamm und Wasser blank gewaschen werden.
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Beispiel 5 5,6 Teile feinpulverisierter, gebrannter Kalk werden mit
14.,2 Teilen kalziniertem Natriumsulfat in ioo Teilen Wasser aufgeschlemmt. Dazu
fügt man 3o Teile feingemahlenes Holzhydrolyselignin und rührt zu einer Paste an.
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Die auf diese Weise dargestellte Paste eignet sich zur Entfernung
von Leinölanstrichen.
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Beispiel 6 In 2o Teilen Wasser löst man io Teile Kaliumhydroxyd und
verarbeitet mit 5,5 Teilen feingemahlenem Holzhydrolyselignin zu einer Paste. Die
dabei gewonnene Paste eignet sich zur Entfernung von Leinölanstrichen.
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Beispiel 7 2 Teile eines nach dem Verfahren des Beispiels i dargestellten
Gemisches von feingemahlenem Lignin mit Ätznatron wird mit 5 Volumteilen Methanol
und 2 V olumteilen Wasser 5 Stunden mittels einer Umlaufpumpe zu einer gut streichbaren
Paste verarbeitet. Eine mit Nitrolack bestrichene Karosserietür eines Automobils
wird mit dieser Paste in einer Dicke von 2 bis 3 mm bestrichen. Nach kurzer Zeit,
bevor aber die Pastenschicht eingetrocknet ist, kann diese Autotür mittels eines
nassen Schwammes blank gewaschen werden.
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Beispiel 8 3 Teile eines Gemisches von pulverisiertem Lignin mit Natriumhydroxyd,
nach den Angaben des Beispiels i dargestellt, werden mit io Volumteilen Isophoron
und 2 Volumteilen Wasser 2 Stunden in einer Zahnradpumpe im Kreislauf zu einer gut
streichbaren Paste verarbeitet.
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Diese Paste streicht man auf einen auf Metall haftenden Öllack in
einer Dicke von i bis 2 mm und läßt sie 16 !Stunden darauf einwirken. Nach dieser
Zeit kann die Öllackschicht mittels eines Lappens bis auf die @ blanke Metalloberfläche
abgewaschen werden.
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Beispiel g Ein auf eine Glasplatte aufgetragener Polyvinyllack wird
mittels der in Beispiel B beschriebenen Paste bestrichen. Nach einer Einwirkungszeit
von q. Stünden kann die Ligninpaste samt dem Harzbelag mittels Schwamm und Wasser
ohne Mühe abgewaschen werden.
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Beispiel io Torfmull wird bei i io bis i2o°' getrocknet und anschließend
im Windsichter zu feinstem Pulver gemahlen. 6 Teile des so erhaltenen Pulvers werden
mit 2 Teilen pulverisiertem Natriumhydroxyd, 25 Volumteilen Mesithyloxyd und
30 Volumteilen Wasser im Mörser zu einer Emulsion verarbeitet. Eine Glasplatte,
welche mit einer Polyvinyllackschicht belegt ist, wird mit einer i bis 2 mm dicken
Schicht der oben beschriebenen Paste bestrichen. Nach dem Liegenlassen während i
Stunde kann die Lackschicht mittels Schwamm und Wasser bequem entfernt werden.
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Bei-spieI Ii jo Teile bei ioo bis. iio°` 16 Stunden getrockneter, in einer Walzenmühle
zu feinem Pulver geinahlener Specktorf werden in 25o Volumteile 7,5o/oige Natriumhydroxydlösung
eingerührt. Die dabei entstehende Paste eignet sich zur Entfernung von @ Farbanstrichen
der verschiedensten Art von Unterlagen aus Holz, Kunstharz, Metall u. a. m., sofern
die betreffenden Unterlagen durch starke Alkalien keine wesentlichen Schädigungen
erleiden.
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Die Paste wird dabei auf die zu reinigenden Gegenstände in einer Dicke,
die sich nach der Natur des Anstriches richtet und beispielsweise i bis 5 mm betragen
kann, aufgetragen und nach einer Reaktionszeit von 1/2 Stunde bis 24 'Stunden mit
Schwamm und Wasser abgewaschen. Dabei erhält man die betreffenden Gegenstände in
blankem Zustande.
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Die oben beschriebene Paste `eignet sich in gleicher Weise zur Entfernung
von- öligen bzw. fettigen Verunreinigungen.
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Be_ispzel 1a Torfmull wird bei iio bis, . i2ö'' während 12 Stunden
getrocknet und darauf in einer Walzenmühle in feinem Staub vermahlen.
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3 Teile dieses Torfstaubes mit i Teil pulverisiertem Ätznatron vermischt;
ergeben ein Pulver, welches sich mit Wasser zu alkalischen Pasten anrühren läßt.
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Wird z. B: ein mit Mennige und mehrfachem Farbanstrich belegtes Metallrohr
mit einer i bis 2 mm dicken Schicht einer Paste versehen, welche aus i Teil des
oben beschriebenen Pulvers und 3 Teilen Wasser hergestellt worden ist, so kann das
Metallrohr nach einer Einwirkungsdauer von 4 Stunden mit Bürste und Wasser blank
gewaschen werden.
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. . Beispiel 13 io Teile bei iio bis i2o°' getrockneter, feingemahlener
Torfmull werden mit 2o Volumteilen konzentriertem, wäßrigemAmmoniak züeiner Paste
angerührt. Belegt man eine Holztür, welche mit einem Leinölanstrich versehen ist,
mit einer 2 bis 3 mm dicken Schicht dieser Paste, so kann der größte Teil des Anstriches
nach etwa 1/2 Stunde mittels Wasser und Bürste abgewaschen werden.
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Beispiel 14 5, Teile feinpulverisiertes Lign.in aus dem Holzverzuckerungsverfahren
werden mit 5 Teilen bei iio bis, i2o°' getrocknetem, feingemahlenem Torfmull. vermischt-
.und in '3'S Volumteile. 5,4o/oige Natriumhydroxydlösung eingerührt. Die so erhaltene
Paste eignet sich sehr gut zur Entfernung von Leinölanstrichen. Beim `Eintrocknen
der Paste bilden sich locker haftende Schuppen, an welchen der größte Teil des zu
entfernenden. Anstriches haftet..-Nach dem Abbürsten mit Wasser ist der Anstrich-praktisch
vollständig entfernt.. Falls man die noch feuchte Paste ohne Mitverwendung von Wasser
entfernt, kann sie wieder verwendet werden gegebenenfalls nach Zusatz von wenig
Wasser.
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Beispiel 15 ro Teile bei 13o bis 14ö°' getrocknete, 16 Stunden in
einer Walzenmühle feinpulverisierte Braunkohle (Lignitkohle) werden mit 3 Teilen
pulverisiertem Ätznatron vermischt. i Teil dieses Pulvers wird in 3 Teile Wasser
eingerührt. Die dabei erhaltene Paste eignet sich sehr gut zur Entfernung von Leinölanstrichen
von Holzunterlagen.
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Beispiel 16 So Teile feingemahlener Torfmull werden mit einer Lösung
von io ccm konzentrierterAmmoniaklösung in 11 Wasser aufgeschlemmt, abgenutscht
und mit Wasser nachgewaschen, bis das Waschwasser farblos abläuft.
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Der Rückstand kann mit verdünnter Natronlauge, analog wie im Beispiel
14 beschrieben wird, zu einer Reinigungspaste angerührt werden, welche keine dunkelfärbenden
Bestandteile enthält.
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Beispiel 17 1825 Teile feingemahlene Braunkohle (Lignitkohle), 665
Teile gemahlenes Ätznatron und io Teile di-isobutyl-naphthalinsulfonsaures Natrium
werden zu einem homogenen Pulver vermischt und unter Rühren innerhalb einer Viertelstunde
in ßoöo Teile Wasser eingetragen. Dabei entsteht unter leichter Erwärmung ein gut
rührbarer Brei, welcher beim Stehenlassen während etwa 2o Stunden zu einer dicken
Paste aufquillt.
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Eine Hausfassade, welche mit einem etwa 2o Jahre alten Ölfarbanstrich
von etwa i mm Dicke versehen ist, wird mit Hilfe eines Brettes mit der oben beschriebenen
Paste in einer Schichtdicke von i bis 2 mm belegt. Nach 2o Stunden ist die Pastenschickt
weitgehend eingetrocknet und in viele kleine Schuppen zerfallen, welche zusammen
mit dem Hauptanteil des Farbbelages mittels Spachtel leicht abgestoßen werden können.
Der Rest des Anstriches kann mittels einer harten Bürste, vorteilhaft mittels einer
Stahlbürste, und Wasser entfernt werden. Nach dem Neutralisieren mit verdünnter
Mineralsäure kann die Fassade wieder neu bestrichen werden: