DE57197C - Herstellung von neutralen trocknenden Anstrichölen - Google Patents

Herstellung von neutralen trocknenden Anstrichölen

Info

Publication number
DE57197C
DE57197C DENDAT57197D DE57197DA DE57197C DE 57197 C DE57197 C DE 57197C DE NDAT57197 D DENDAT57197 D DE NDAT57197D DE 57197D A DE57197D A DE 57197DA DE 57197 C DE57197 C DE 57197C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
chlorosulfur
oil
solvent
sulphochlorinated
manganese
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT57197D
Other languages
English (en)
Original Assignee
A. SOMMER in Berkeley, V. St. A
Publication of DE57197C publication Critical patent/DE57197C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09FNATURAL RESINS; FRENCH POLISH; DRYING-OILS; OIL DRYING AGENTS, i.e. SICCATIVES; TURPENTINE
    • C09F5/00Obtaining drying-oils

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Liquid Carbonaceous Fuels (AREA)
  • Lubricants (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Chlorschwefel verleiht den fetten Oelen, die als Thrane bezeichnet werden, die Eigenschaft, in dünnen Schichten an der Luft gut zu trocknen und zu erhärten, und zwar um so mehr, je mehr Chlorschwefel diese OeIe ent halten. Werden aber gewisse Verhältnisse, die für jeden Thran verschieden sind, sich durchs schnittlich jedoch auf ungefähr 28 pCt. des Gewichtes des Thranes belaufen, überschritten, so zeigt sich die entgegengesetzte Wirkung, und man erhält Präparate, die schwer oder gar nicht trocknen. Die besten Resultate erreicht man mit einem Gehalt des Thranes an Chlorschwefel, der zwischen 16 und 26 pCt. schwankt; doch geben auch kleinere Verhältnisse gut trocknende Präparate, wenn, wie weiter unten auseinandergesetzt, dem sulphochlorirten Thran eine Manganverbindung zugesetzt wird.
Durch starke Zusätze von Chlorschwefel werden jedoch die Thrane, wie die meisten anderen fetten OeIe, in dickflüssige oder feste Verbindungen verwandelt, und nur in seltenen Fällen ist, wegen ihrer Consistenz, die Verwendung dieser Präparate im unverdünnten Zustande möglich. In den meisten Fällen, in denen das Präparat zu Anstrichen verwendet werden soll, ist es nöthig, dasselbe mit dünnflüssigen Körpern zu verdünnen oder darin aufzulösen, zu welchem Zwecke sich besonders flüchtige Kohlenwasserstoffe, wie Petroleum, Photogen, Benzin, Terpentinöl, eignen.
Obschon die sulphochlorirten Thrane im allgemeinen -löslicher sind als die meisten anderen sulphochlorirlen OeIe, besteht doch auch für jeden Thran eine gewisse Grenze bezüglich des Gehalts an Chlorschwefel, bei deren Ueberschreitung auch diese Thrane unlöslich werden. Diese Löslichkeitsgrenze wechselt nicht allein mit den verschiedenen Thranen, sondern auch mit einem und demselben Thran, je nach dem in Anwendung kommenden Darstellungsverfahren und Lösungsmittel. Wird zwischen 150 und 3000C. deslillirtes Petroleum als Lösungsmittel gebraucht und mit der gleichen Menge Thran vor dem Zusatz von Chlorschwefel gemischt, so beträgt z. B* beim WaI-fischthran die höchst zulässige Grenze für den Gehalt an Chlorschwefel auf je 100 Theile Thran ungefähr 19 Theile, bei alaskanischem Heringsthran ungefähr 20 Theile, bei Stockfischleberthran und Menhadenthran ungefähr 25 Theile, bei japanesischem Sardcllenthran ungefähr 26 Theile.
Bei einer Mischung von Thranen ist die Löslich keilsgrenze nicht immer der Durchschnitt • der Grenzen der Bestandtheile; dieselbe ändert sich vielmehr häufig durch die Gegenwart eines Thranes, für welchen der Chlorschwefel eine gröfsere Verwandtschaft hat, und mit welchem er deswegen sich vorzugsweise und schneller verbindet, als mit den anderen Thranen. Man stellt in solchen Fällen die Löslichkeitsgrenze experimentell im Kleinen fest und halt bei der Darstellung im Grofsen das Verhältnifs des Chlorschwefels stets unter dieser Grenze.
Ein schnelles Trocknen der sulphochlorirlen Thrane läfst sich durch Zusätze von Manganverbindungen erreichen. Bei sehr dicken Präparaten, besonders bei solchen, die nicht klar zu sein brauchen, ist es am vortheilhaftesten, eine Manganverbindung vor der Behandlung des Thranes mit Chlorschwefel zuzusetzen. Man nimmt hierzu am besten ein fein pulverisirtes Manganoxyd, z. B. Pyrolusit oder mit Kalk gefälltes Mangansuperoxyd, seltener Mangancarbönat oder Manganborat. Von diesen Sub-

Claims (1)

  1. stanzen, die nicht rein zu sein brauchen, wendet man dem Gewicht nach ungefähr Y5 der in Anwendung kommenden Menge Chlorschwefel an und erreicht dadurch gleichzeitig die Neutralisation des Productes. Bei dünnflüssigen Präparaten hingegen, besonders bei solchen, die klar sein müssen, ist es am zweckmäfsigsten, die Manganverbindung zu dem fertigen sulphochlorirten Thran (oder seiner Lösung) zuzusetzen, und bedient man sich in diesem Falle vorzugsweise einer aus Harzen, wie Kolophonium, oder aus trocknenden Oelen, wie Leinöl, dargestellten Manganseife. Eine solche Seife wird zu dem sulphochlorirten Thran (oder seiner Lösung) entweder in Pulverform oder gelöst in einem trocknenden OeI oder einem Kohlenwasserstoff zugesetzt, nachdem zuvor die Säuren aus dem sulphochlorirten Präparat entfernt worden sind. Die Menge der Manganseife, welche ein sulphochorirtes OeI in Lösung halten mufs, um schnell zu trocknen, wechselt etwas mit den verschiedenen Thranen, ist jedoch im Durchschnitt das Aequivalent von ungefähr ι Theil Manganoxyduloxyd (ΜηΆ OJ auf je 800 Theile unverdünnten sulphochlorirten Thran.
    Zur Darstellung der erwähnten Lösungen der sulphochlorirten Thrane lassen sich zwei Methoden einschlagen, von denen die erste darin besteht, dafs zunächst die Verbindung von Thran und Chlorschwefel hergestellt und, wenn fertig, in einem geeigneten Lösungsmittel ■gelöst wird, während nach der zweiten Methode das Lösungsmittel entweder zu dem Thran oder zu dem Chlorschwefel gesetzt wird, ehe die beiden letzteren gemischt werden.
    Die erste wendet man stets an, wenn ein Lösungsmittel gebraucht werden soll, das selbst stark von Chlorschwefel angegriffen wird, wie z. B. die Terpene, oder wenn das Lösungsmittel billiger als der Thran ist. In solchen Fallen kann man entweder sofort eine neutrale Verbindung aus Thran und Chlorschwefel darstellen dadurch, dafs man dem Thran vor dem Beimischen des Chlorschwefels eine der oben angeführten Manganverbindungen oder andere geeignete Neutralisationsmittel beifügt und den neutralen sulphochlorirten Thran in einem Lösungsmittel auflösen, oder man kann auch den Thran und Chlorschwefel ohne Beisein von Neutralisaüonsmitteln mischen und die so erhaltene saure Verbindung entweder vor ihrer Verdünnung oder nachher auf eine der weiter unten erwähnten Weisen neutralisiren.
    Doch wenn die Anwendung dieser ersten Methode nicht gerade aus den oben erwähnten Rücksichten nothwendig wird, ist die Lösung nach der zweiten Methode vorzuziehen, welche darin bestehtj dafs das Lösungsmittel entweder zu dem Thran oder zu dem Chlorschwefel gesetzt wird, ehe dieselben gemischt werden. In diesem Falle; sind solche Lösungsmittel anzuwenden, welche entweder gar nicht oder doch nur wenig von Ghlorschwefel angegriffen werden, von denen die flüchtigen Steinöle, und besonders Benzin und Petroleum, am billigsten und daher vorzuziehen sind. Für je 100 Theile natürlichen gereinigten Thranes braucht man 75 bis 150 Theile des Lösungsmittels; doch bisweilen, wenn ein dickes Präparat gewünscht wird, genügen weniger als 75 Theile. Die Ingredienzien (Thran, Chlorschwefel und Kohlenwasserstoff) werden in möglichst kaltem Zustande gemischt, und nach stattgefundener Vereinigung wird das Präparat von den sich während der Reaction gebildeten Säuren befreit. Das Entsäuren läfst sich am einfachsten durch sofortiges Beimischen von Neutralisationsmitteln bewerkstelligen, doch ist es vorzuziehen, zunächst den gröfsten Theil der flüchtigen Säuren dadurch zu entfernen, dafs trockene Luft durch das Präparat geblasen wird, bis keine Salzsäuredämpfe mehr entweichen, und darauf zu dem OeI Terpentinöl zuzusetzen. Es sind für gewöhnlich 2 bis 4 pCt. Terpentinöl erforderlich, um das sulphochlorirte OeI vollkommen zu neutralisiren. Zu dem neutralen Präparat fügt man alsdann, wenn dasselbe schnell trocknen soll, noch eine der erwähnten Manganseifen hinzu.
    Bei der Anwendung dieser Methode z. B. auf Walfischthran verfährt man folgendermafsen: Der Thran wird mit einer gleichen Menge Petroleum gemischt, zu der kalten Mischung Chlorschwefel im Betrage von ungefähr 17 pCt. des Gewichtes des Thranes gesetzt, die Verbindung durch Durchblasen von Luft und späteren Zusatz von Terpentinöl neutralisirt und zuletzt mit in Leinöl gelöster Manganseife gemischt. '
    Die so dargestellten Präparate können entweder als solche verbraucht werden oder vor dem Gebrauch noch mit anderen trocknenden Oelen, Harzen oder Firnissen versetzt werden. Durch solche Zusätze werden die Eigenschaften dieser Präparate geändert; ein Zusatz von Leinöl verlangsamt z. B. das Setzen derselben, ein Zusatz von Hartharzen oder Firnissen macht einen Anstrich derselben härter.
    Pateντ-Anspruch:
    Herstellung von neutralen, trocknenden Anstrichölen dadurch, dafs durch mit Chlorschwefel und Kohlenwasserstoffen versetzte Thrane trockene Luft geblasen und dann Terpentinöl hinzugefügt wird.
DENDAT57197D Herstellung von neutralen trocknenden Anstrichölen Expired - Lifetime DE57197C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE57197C true DE57197C (de)

Family

ID=331576

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT57197D Expired - Lifetime DE57197C (de) Herstellung von neutralen trocknenden Anstrichölen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE57197C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69916451T2 (de) Wässriges konzentrat eines assoziativen verdickungspolymers und verwendung eines nichtionischen oberflächenaktiven stoffes zur viskositätsverminderung des konzentrats
DE3421270A1 (de) Einkomponentenformulierung zur ausfaellung, entklebung und koagulierung von unterbodenschutz auf basis von wachsen, wachsaehnlichen kunststoffen und kunststoffdispersionen sowie von kunstharzlacken in nassabscheidern von spritzlackieranlagen unter erzielung eines sedimentierenden lackschlamms und deren verwendung
DE2758873C3 (de) Verfahren zum Ausfällen von Kunstharzlackpartikeln aus Luft in Farbnebel-Naßabscheidern von Spritzlackieranlagen
EP0207934B2 (de) Rostinhibierende grundierungszusammensetzung
DE57197C (de) Herstellung von neutralen trocknenden Anstrichölen
DE2410466A1 (de) Aetzfluessigkeit fuer magnesium-hochdruckformen
DE1814359B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Dispersionen negativ geladener Fuellstoffe in waessrigen kationischen bituminoesen Emulsionen
CH625824A5 (en) Ink for the ink-jet printing process
DE60300145T2 (de) In Wasser lösliches Zinkpulver und Zinkpulver enthaltende Farbe auf Wasserbasis
EP0140218B1 (de) Stabilisierte, inerte organische Flüssigkeiten enthaltende Natriumdithionitzubereitungen und deren Verwendung
DE648790C (de) Verfahren zur Herstellung von porenfuellenden, oelhaltigen Grundierungsmitteln
DE2158075C3 (de) Reinigungsmittel
DE151020C (de)
DE3104546A1 (de) Abbeizmittel
DE643546C (de) Verfahren zur Herstellung einer nicht auflockernden Emulsion fuer Moerteldichtungszwecke
DE2520999A1 (de) Verfahren zur schadlosen beseitigung von mineraloelen
DE4244380A1 (de) Verfahren zur Verminderung der Emission von Teer und ähnlichen Produkten
DE69726197T2 (de) Abbeizzusammensetzung
DE4129857C2 (de) Verwendung eines Butyldiglykol enthaltenen Gemisches als Abbeizmittel
DE1276849C2 (de) Abbeizmittel
DE2007946A1 (de) Filmbildendes System für AluminiuinÄtzlösungen
DE870461C (de) Pastenfoermiges Reinigungsmittel, insbesondere Abbeizmittel
DE50282C (de) Verfahren der Darstellung von haltbaren neutralen Verbindungen aus Fettkörpern und Chlorschwefel
DE648046C (de) Verfahren zur Herstellung von bestaendigen waessrigen Dispersionen bituminoeser Stoffe
DE653929C (de) Verfahren zur Herstellung von hochviscosen, waessrigen Dispersionen bituminoeser Stoffe