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Mit Zeichen versehener Gegenstand aus Preß- oder Spritzmasse
Die Erfindung
bezieht sich auf Gegenstände aus Preß- oder Spritzmasse, welche mit Zeichen versehen
sind, die durch eine in Kanäle des Gegenstandes eingebrachte Erhärtungsmasse gebildet
sind.
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Solche mit Zeichen (Buchstaben, Zahlen u. dgl.) versehene Gegenstände
haben den Nachteil, daß die Füllmasse leicht aus den Kanälen herausfallen kann.
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Erfindungsgem;äß wird dieser Mangel dadurch vermieden, daß mindestens
der die Zeichen aufweisende Teil der Oberfläche des Gegenstandes mit einem fest
haftenden, die Zeichen gegen Herausfallen sichernden, durchsichtigen Überzug versehen
ist.
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Das Verfahren zur Herstellung des vorstehend gekennzeichneten Gegenstandes
besteht darin, daß der mit dem Zeichen versehene Gegenstand zunäichst mit mindestens
einem Überzug versehen und sodann während mindestens 15 Stunden bei Temperaturen
von 35 bis 600 C getrocknet wird.
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Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand an Hand eines
Schreibmaschinentastenknopfes, bei welchem in Kanälen eine andersfarbige Erhärtungsmasse
eingebracht ist, die ein Zeichen darstellt.
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Fig. I zeigt einen Tastenknopf in Draufsicht, während Fig. 2 einen
Längsschnitt durch den Tastenknopf gemäß A-A der Fig. I darstellt.
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Bei dem dargestellten Beispiel handelt es sich um einen Tastenknopf
mit dem Zeichen E (Fig. I). In Fig. 2 ist die Bildung des Zeichens in dem Tastenknopf
gut sichtbar.
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Der Tastenknopf besteht aus einer Preß- oder Spritzmasse an sich
bekannter Art. Im vorliegenden
Fall sei angenommen, daß als Spritz-
bzw. Preßstoff eine Acetylcellulosemasse zur Verwendung gelangt, aus der der eigentliche
Tastenkörper I im Spritzgußwege hergestellt ist. Der Tastenknopf I enthält vertiefte
Kanäle Ia, Ib, 1c und I. Das den Tastenknopf bezeichnende Schriftzeichen E wird
entweder gleich beim Spritzen oder Pressen des Tastenköfpers vertieft miteingeformt,
oder es werden vorgeformte Kanäle mit einer plastischen Masse ausgefüllt oder auch
mit einer unter Druck eingespritzten Füllung versehen. Die Farbe der Füllmasse der
Zeichen wird zum Hervorheben beispielsweise in einem weißen Farbton gehalten, während
der Tastenkörper beispielsweise~ aus schwarzer Masse besteht. Die Masse des Schriftzeichens
E besteht ebenfalls aus Acetylcellulose.
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Erfindungsgemäß wird nun die Oberfläche des Tastenknopfes, d. h.
mindestens derjenige Teil der Oberfläche, an dem das oder die Zeichen sichtbar sind,
mit einem fest haftenden und durchsichtigen Überzug 2 versehen, der das Herausfallen
des Zeichens verhindert.
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Beim vorliegenden Beispiel besteht der Überzug 2 aus einem durchsichtigen
Lack, der auf der gleichen Basis aufgebaut ist wie das Material des Tastenknopfes
und der Zeichen, im vorliegenden Fall also ebenfalls aus, Acetylcellulose. Der Lack
enthält ein Lösungsmittel, so daß dadurch, daß die drei Stoffe, nämlich fär den
Tastenknopf, das Zeichen und den Lack, auf der gleichen Basis beruhen, eine Anlösung
der . Tasteuknopfoberfläche und damit eine innige Verbindung des Lackes sowohl an
der Oberfläche des Tastenknopfes als auch an derjenigen des Zeichens erzielt wird.
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Das Lösungsmittel für den Ladoüberzug enthält vornehmlich Aceton,
Athylalkohol und andere höhersiedende Kohlenwasserstoffe. Das Verfahren zur Herstellung
des das Zeichen gegen Herausfallen sichernden Uberzuges besteht in folgenden wesentlichen
Arbeitsstufen: Der mit dem Zeichen versehene Tastenkörper wird gemäß vorliegendem
Beispiel vor dem Aufbringen des Überzuges etwa I6 bis 20 Stunden bei einer Temperatur
von 35 bis 600 C ausgiebig vorgetrocknet. Sodann wird zweckmäßigerweise mittels
einer Spritzpistole eine Lackschicht auf die Oberfläche des Tastenknopfes aufgebracht,
wonach der Tastenknopf wiederum etwa I Stunde lang bei 35 bis 600 C getrocknet wird.
Hierauf erfolgt das Aufspritzen einer weiteren Lackschicht, worauf der Tastenknopf
wieder bei Temperaturen zwischen 35 bis 600 C während I6 bis 20 Stunden ausgiebig
getrocknet wird.
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Es sind natürlich Fälle denkbar, in denen eine Vortrocknung nicht
nötig ist und auch ein einziger Überzug durchaus genügt.
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Nach diesen Arbeitsgängen ist eine fest haftende Lackschicht 2 sowohl
auf die Oberfläche des Tastenknopfes als auch des Zeichens angebracht und mit dieser
Oberfläche so innig verbunden, daß der Überzug mechanisch stark genug ist, damit
das eingelegte bzw. eingespritzte Zeichen E nicht herausfallen kann, auch wenn dessen
Masse im Laufe der Zeit durch verschiedenartige Einflüsse etwas schrumpfen oder
schwinden sollte. Der Überzug bildet ferner eine Abdeckung gegen Zutritt von Feuchtigkeit
zu der Oberfläche des Tastenknopfes I und des Zeichens E. Da der Lack weniger Weichmachungsmittel
enthält als die Spritzmassen, besonders diejenigen des Zeichens, so wird das Eindringen
von Feuchtigkeit erschwert. Befinden sich beim Ausspritzen des Zeichens Luftblasen
zwischen den Kanälen und der Füllmasse, so wird das dadurch z. B. bei verschiedenen
Temperaturunterschieden arbeitende bzw. sich ausdehnende Schriftzeichenmaterial
durch den Überzug 2 auf jeden Fall festgehalten.
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In vielen Fällen sind matte Tastenknöpfe erwünscht. Bei dem bisher
beschriebenen Verfahren wird eine Glanzlackschicht erzielt. Um nun einen Überzug
zu erhalten, welcher alle vorgenannten Eigenschaften besitzt, mittels dessen aber
eine Mattierung der Tastenknopfoberfläche erzielt wird, wird dem bisher beschriebenen
Lack ein Lösungsmittel zugesetzt, welches Trockenzeit und Viskosität des Lackes
herabsetzt. Für die Mattierung bestehen nämlich zwei Voraussetzungen: I. sehr fein
zerstäubter Lackstrahl, 2. rasches Trocknen des Lackes, damit die feinen Tröpfchen
des Lackes antrocknen, bevor sie vollständig ineinanderfließen.
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Das im vorliegenden Beispiel für die Mattierung verwendete Lösungsmittel
des Lackes enthält denn auch mindestens 6o 0/o Aceton.
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Das Verfahren zur Herstellung eines mattierten Überzuges geht wie
folgt vor sich: Der fertig hergestellte Tastenknopf wird wieder wie oben beschrieben
mit einem ersten Lacküberzug versehen. Wenn dieser angebracht ist, so erfolgt eine
tberspritzung mit dem zweiten Lack, der in mehreren Schichten in feiner Zerstäubung
nur sehr dünn aufgetragen wird. Hierbei ist einerseits darauf zu achten, daß diese
Schichten so rasch trocknen, daß die einzelnen Tröpfchen nicht vollständig ineinander
verlaufen, während anderseits jeweils die nächste Schicht erst aufgetragen wird,
wenn die vorherige getrocknet ist. Nach dem Aufbringen derartiger mehrerer Schichten
wird der Tastenknopf etwa I Stunde getrocknet.
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Es ist selbstverständlich, daß je nach Wahl von Viskosität und Trocknungszeit
des Lackes, des Preßluftdruckes der Spritzpistole und der Regelung der Lackzufuhr
die Oberfläche mehr oder weniger matt gemacht werden kann.
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Der Überzug ist mindestens so hart wie das Grundmaterial des Tastenknopfes
bzw. des Zeichens, so daß der mit dem Überzug versehene Tastenknopf gegen mechanische
Einflüsse, wie z. B. aufschlagende Fingernägel, weitgehend geschützt ist.
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Selbstverständlich werden bei dem Verfahren zur Herstellung des Überzuges
jeweils eine größere Anzahl Gegenstände bzw. Tasten gleichzeitig miteinander behandelt.
Ist es doch ohne weiteres möglich, jeweils I000 Tastenknöpfe miteinander zu spritzen.
Die Tastenknöpfe werden auf Horden angeordnet, wobei die Gesamtdauer der mehrschichtigen
Bespritzung nur einige Minuten Zeit
beansprucht. Da während des
Trocknungsprozesses der auf den Horden liegenden Tasteuknöpfe andere Horden mit
Tastenknöpfen mit der Spritzpistole behandelt werden können, ist eine fortlaufende
Massenproduktion von Tastenknöpfen mit solchen Überzügen möglich.
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PATENTANSPRÜCEXE I. Gegenstand aus Preß- oder Spritzmasse. insbesondere
Tastenknopf, welcher mit Zeichen versehen ist, die durch eine in Kanälen des Grundkörpers
eingebrachte Erhärtungsmasse gebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
der die Zeichen aufweisende Teil der Oberfläche des Gegenstandes mit einem fest
haftenden, die Zeichen gegen Herausfallen sichernden durchsichtigen Überzug versehen
ist.
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2. Verfahren zur Herstellung eines Gegenstandes aus Preß- oder Spritzmasse
nach Anaspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Zeichen (pa. . . Id) versehene
Grundkörper (i) zunächst mit mindestens einem Überzug (2) versehen und sodann während
mindestens I5 Stunden bei Temperaturen von 35 bis 600 C getrocknet wird.
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3. Gegenstand aus Preß- oder Spritzmasse nach Ansprüchen I und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Überzug durch einen auf der gleichen Basis wie das
Material des Grundkörpers und der Zeichen aufgebauten Lack, z. B.
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Acetylcellulose, gebildet ist.
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4. Gegenstand aus Preß- oder Spritzmasse nach Ansprüchen I bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lack mindestens ein Lcisungs mittel enthält, welches
auch das Material des Grundkörpers und der Zeichen zu lösen imstande ist, z. B.
Aceton (mindestens 6o 0/0).
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Äthyl alkohol und andere höhersiedende Kohlenwasserstoffe.
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5. Gegenstand aus Preß- oder Spritzmasse nach Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lack eine größere Härte besitzt als die Masse des
Grundkörpers und der Zeichen.
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6. Verfahren nach Ansprüchen I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Überzug in mehreren Arbeitsstufen unter sehr feiner Zerstäubung in der Weise
aufgebracht wird, daß die Lacktröpfchen vor dem vollständigen Ineinanderverlaufen
getrocknet werden, so daß der Überzug eine matte Oberfläche aufweist.
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7. Verfahren nach Ansprüchen I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Lacküberzug, der mindestens 6o0/o Aceton enthält, in mehreren Arbeitsstufen
unter sehr feiner Zerstäubung in der Weise aufgebracht wird, daß die Lacktröpfchen
vor dem vollständigen Ineinanderlaufen trocknen werden.
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8. Verfahren nach Ansprüchen I .bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der mit dem Zeichen versehene Grundkörper vor der Aufbringung des Überzuges einer
Vortrocknung unterworfen wird.