DE1961054A1

DE1961054A1 - Verfahren zur Herstellung einer Tapete

Info

Publication number: DE1961054A1
Application number: DE19691961054
Authority: DE
Inventors: Albert Maute
Original assignee: FLOCK TECHNIK GmbH
Current assignee: FLOCK TECHNIK GmbH
Priority date: 1969-12-05
Filing date: 1969-12-05
Publication date: 1971-07-15

Description

Verfahren zur Herstellung einer Tapete Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Tapete, bei welchem auf einen beispielsweise durch eine Papier-, Vlies-, Folie- oder Textilbahn gebildeten trager insbesondere ganzflächig eine Leimschicht und dann eine Flockschicht aufgebracht und mit der Leimschicht verbunden wird.
Es ist bekannt, Tapeten in der Weise herzustellen, dass auf einer Papier- oeder Gewebegrundlage in einem dekorativen Muster eine Flockschicht aufgebracht wird, so dass die Sichtseite der Tapete ein Muster auAxeiat.
Bei derartigen Tapeten liegt die Papier- bzw. Gewebegrundlage in den Lücken des Musters frei, so dass sie leicht beschädigt und verschmutzt werden kann. Ferner gewahr leistet eine derartige Beflockung auch häufig nicht eine befriedigende WSrme- und Schallisolierung.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Tapete liegt darin, daß trotz des Flockschichtenmusters die Papier- bzw.
Gewebegrundlage sichtbar bleibt und deshalb häufig störend wirkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, mit welchem es möglich ist, eine Tapete mit hohen Isoliereigenschaften und grosser Festigkeit so herzustellen, daß sie in einfacher Weise den jeweiligen Erfordernissen angepasst werden kann.
Dies wird bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art gemäss der Erfindung dadurch erreicht, daß wenigstens auf einer. Teil der ersten Flockschicht eine Leimschicht und dann einezweite Flockschicht aufgebracht und mit der zweiten Leimschicht verbunden wird, so daß eine sehr grosse Anzahl verschiedener truitertypen hergestellt werden kann und die Tapete durch die zweistufige Beflockung hohe Schall- und Wärmeisolierungswerte aufweist. Dabei hat sich überraschenderweise ergeben, daß bei hinreichend sorgfaltigem Auftrag der zweiten Leimschicht eine Beschädigung der ersten Flockschicht nicht hervorgerufen wird und daß sich die zweite Flockschicht scharf begrenzt und optisch ansprechend von der ersten Flockschicht abhebt.
Besonders zweckmässig ist es, wenn die erste Flockschicht als homogene, liter die ganze Fläche durchgehend gleichmassige Schicht ausgebildet wird, so daß die erste Flockschicht die Trägerbahn vollständig abdeckt und somit die Isoliereigenschaften der Tapete noch wesentlich verbessert werden. Ferner kann bei dieser Ausbildung ein sehr billiger Träger verwendet werden, da die erste Leimschicht in den Träger eindringt un-d diesen vorfeatlgt, so daß nach em Åustrocknen der ersten Leimschicht der Träger sowohl durch die Papier- bzw.
Tcxtilbahn als auch durch die erste Leimschicht gebildet wird.
In weiterer Ausbildung der Erfindungwir-d die zweite Leimschicht in einem, Auftragslücken aufweisenden; Muster, auf die erste Flockschicht aufgebracht und auf dem Leimmuster dann die zweite Flockschicht angeordënt, so daß eine zerklüftete Oberfläche gehildet wird, die äusserst hohe schallschluckende Eigenschaften hat.
Bei einer vorteilhaften Verfahrensweise gemäss der Erfindung wird die zweite Leimschicht nach dem Antrocknen der ersten Leimschicht aufgebracht, wodurch die bcschriebenen Eigenschaften der Tapete noch weiter verbessert werden können. Zu diesem Zweck ist es auch vorteilhaft, die erste Flockschicht wenigstens annähernd über ihre ganze Flohrdicke mit der zweiten Leimschicht zu tränken, so daß die erste Flockschicht indem Bereich, in dem an ihr die zweite Flockschicht befestigt ist, annähernd über ihre ganze Dicke verfestigt wird.
Bei dem erfindungsgemässen Verfahren ist es in vorteilhafter Weise möglich, die beiden Flockschichten verschiedenfarbig auszubilden, wobei verschiedenfarbige Leime und/oder verschiedenfarbige Flockschichten verwendet werden können. Beispielsweise können beide Flockschichten durch Polyamid-Chemiefasern gebildet sein. Es ist aber auch jede andere Flockgualität oder Flockart denkbar. Ferner kann für mindestens eine Plockschicht eine Mischung aus Flocken verschiedener Materialien verwendet werden, so daß noch eine Verbesserung der Abnutzeigenschaften und der Schalldämmungswirkungen sowie der dekorativen Effekte erzielt wird.
Es ist auch in vorteilhafter Weise möglich, in wenigstens einer toimschicht vorzugsweise der zweiten Leimschicht mindestens einen farbigen teim zu verwenden. Insbesondere in diesem Fall können in mindestens einer Flockschicht durchsichtige bzw. durchscheinende, insbesondere farblose Flocken verwendet werden, so daß die Leimschicht durch die Flocken hindurchscheint und sich vorteilhafte Farbeffcl-tc ergeben.
Durch das erfindungsgemässe Verfahren kann der Tapete der Charakter eines hochwertigen Dekorationsstoffes gegeben werden. Das Muster dcrzweiten Flockschicht kann gegenüber der ersten Flockschicht verschiedenfarbige Ornamente bilden. Es ist aber auch denkbar, die beiden Flockschichten in ihrer Struktur verschieden zu wählen, wobei beispielsweise die erste Flockschicht einen samtartigen Charaktcr und die zweite Flock3chicht einen mehr veleurartigen Charakter aufweist, so daß beide Flockschichten auch gleiche Farben aufweisen können. Zusätzliche Farbvariationen können durch entsprechend farbigc Kleber erzielt werden. Beispielsweise kann bei einer Blume der Stengel durch dncn grünen Kleber und farblose Beflockung gebildet sein, so daß die die Stengel bildende Flocken infolge der Färbung des Leimes grain erscheinen, während die Blüte selbst eine der Blütenfarbe entsprechend andere Parbe, beispielsweise rot, aufweist, die ebenfalls durch eine entsprechende Färbung des Klebers erzielt wird.
Die erfindungsgemässe Tapete kann auch voll abwaschbar ausgebildet sein. Dies kann z.EN. in einfacher Weise dadurch erreicht werden, daß die erste Leimschicht als Wasserundurchlässige Dichtschicht ausgebildet wird.
Die Erfindung wird im folgenden mit weiteren Einzelheiten näher erläutert; die Zeichnungen geben ein Ausführungsbeispiel mit den für die Erfindung wesentlichen Teilen annähernd maßstabgerecht wieder. Diese Teile werden, soweit sie den Zcichnungen nicht ohne weiteres zu entnehmen sind, anhand der Zeichnungen erläutert.
Es sind dargestellt in Fiy, 1 einAusschnitt einer erfindungsgemässen Tapete in Ansicht, Fig, 2 ein Schnitt nach der Linie II - II in Fig. 1.
Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, weist eine erfindungagemässe Tapete aufeine beispielsweise durch eine Textilbahn oder cin Papierbahn gebildeten Trägerbahn 1 zwei Beflockungsschichten 2, 3 auf, von denen die eine Schicht 3 ornament- bzw. musterartig nur auf einem treil der Fläche der Trägerbahn 1 vorgesehen ist, während die Flockschicht 2 die gesamte Trägerbahn 1 auf der einen Seite bedeckt.
Auf die Trägerbahn 1 wird zunächst auf der Sichtseite ganzflächig eine erste - Leimschicht 4, bespielsweie mit einer Walze oder einem Rakel aufgebracht, wonach auf diese erste Leimschicht 4die Flocken der ersten Flockschicht 2 geschüttet bzw. gestreut werden, so daß sich bis zur vollständigen Sättigung eineentsprechend grosse Anzahl von Flocken mitder ersten Leimschicht 4 verbinden. Danach wird die Leimachicht 4, die auch in die Trägerbahn 1 eindringt, ausgetroeknet, so daß die erste Flockschicht 2 unlösbar mit der Trägerbahn i.verbunden ist.
Danach wird mit einer entsprechenden Musterwalze auf die erste Flockschicht 2 ein dem Muster der Felockschicht 3 entsprechendes Leimmuster aufgetragen, wobei so viel Leim für diese zweite musterartige Leimschicht 5 verwendet wird, daß in ihrem Bereich die Flocken der ersten Flockschicht 2 vollständig in dem Leim eingebettet sind. Nun werden auf die Flockschicht 2die Flocken der zweiten Flockschicht 3 gestreut, die sich ausschliesslich mit den Leimeldern der zweiten Leimschicht 5 bis zu deren Sättigung verbinden, so daß die zwischen den Feldern der leimschicht 5 verbleibenden Lücken 6 von den Flocken der zweiten Flockschicht 3 frei bleiben. Danach wird die zweite Leimschicht 5 ausgetrocknet, so daß die zweite Flockschicht 3 unlösbar mit der ersten Flockschicht 2 bzw. der Trägerbahn 1 verbunden ist.
Die zweite Flockschicht 3 steht ober die Ebckschicht 2 vor, so daß die Tapete also eine zerklüftete, jedoch überall mit Flocken bedeckte Oberfläche aufweist.

Claims

AnsprCtche

1. Verfahren zur Herstellung einer Tapete, bei welchem auf einem beispielsweise durch ehe Papier- oder Textilbahn gebildeten Träger insbesondere ganzflächig eine Leim3ch#2ht und dann eine Floeksehicht aufgebracht und mit der Lcimschicht verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens auf einem Teil der ersten Flockschicht (2) eine Leimschicht (5) und dann eine zweite Flockschicht (32 aufgebracht und mit der zweiten Leimschicht (5) verbunden wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Flocksahicht (2) als homogene,Uber die ganze Fläche durchgehend gleichmässige Schicht ausgebildet wird.

3 Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,daß die zweite Leimschicht (5) in einem, Auftragslücken (6) aufweisenden Muster auf die erste Flockschicht (2> aufgebracht und auf dem Leimmuster dann die zweite Flockschicht (3) befestigt wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Leimschicht (5) nach dem Austrocknen der ersten Leimschicht (4) aufgebracht wird.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Flockschicht (2) weinigstens annähernd über ihre ganze Flofirdicke mit der zweiten Leimschicht (5) getränkt wird.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Leiinschicht (4) als wasserundurchlässige Dichtschicht ausgebildet wird.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Flockschichtenn (2, 3) verschiedenfarbig ausgebildet werden.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für mindestens eine Flockschicht (2 bzw. 3) eine Mischung aus Flocken verschiedener Materialien verwendet wird.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in wenigstens einer himschicht, vorzugsweise der zweiten Leimschicht (5) mindestens ein farbiger Leim verwendet wird.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einer Flockschicht, vorzugsweise der zweiten Flockschicht (3) durchsichtige bzw. durchscheinende, insbesondere farblose Flocken s>endet werden.

11. Nach dem Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche hergestellte Tapetc mit einem beispielsweise durch eine Papier- oder Textilbahn gebildeten Träger auf dem insbesondere ganzflächig mit einer Leimschicht eine Flbckschicht befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens auf einem Teil der ersten Flockschicht (2) mit einer zweiten Leimschicht (5) eine zweite Flockschicht (3) befestigt ist,

12. Tapete nach Anspruch 1l, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Ploclcschtcht (2) als homogene, über die ganze Fläche durchgehend gleichmässige Schicht ausgebildet ist.

13. Tapete nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Leimschicht (5) und die zweite F}ockschicht (3) in einem, Lücken (6) aufweisenden Muster auf der ersten Flockschicht (2) vorgesehen sind.

14. Tapete nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Leimschicht (5) annähernd bis andie Oberfläche der ersten Leimschicht (4) reicht.

15. Tapete nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Flockschichten (2, 3) verschiedenfarbig ausgebildet sind.

16. Tapete nach einem der Ansprüche 11- bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Fleckschicht (2 bzw. 3) aus einer Mischung von Flocken verschiedener Materialien besteht.

17. Tapete nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die erste Leimschicht (4) als wasserdurchlässige Dichtschicht ausgebildet ist.

18. Tapete nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß in wenigstens einer Leimschicht, vorzugsweise in der zweiten Leimschicht (5), mindestens ein farbiger Leim vorgesehen ist.

19. Tapete nach einem der AnsprUche 11 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Flockschicht, tnsbesondere die zweite Flockschicht (3) durchsichtige bzw. durchscheinende, insbesondere farblose Flocken aufweist.