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Stuhl Die üblichen Stühle sind aus einzelnen Stücken zusammengesetzt,
die durch Verzapfung und Verleimung miteinander verbunden sind.
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Dabei handelt es sich um die Rückenlehne, die vielfach mit dem Hinterfuß
aus einem Stück besteht, ferner um den Rahmen, dessen Wandungen als Zarge bezeichnet
werden und der die Sitzplatte aufnimmt, und um die Vorderfüße.
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Abgesehen von den Stühlen, bei denen diese Teile aus Rundholz (s.
die Gartenmöbel) bestehen, werden die einzelnen Teile aus Massivholz gebildet. Dabei
ergibt sich ein beträchtlicher Schnittverlust, namentlich wenn es sich um geschweifte
Lehnen oder Füße usw. handelt, wobei die Stellen, wo die Teile durch Verzapfung
oder Verleimung miteinander verbunden sind, leicht der Zerstörung unterliegen. Demgegenüber
geht die Erfindung dahin, daß die Rückenlehne, die Zarge und die Füße aus Leisten
bestehen, die aus einer Platte herausgeschnitten sind, welche aus einer Vielzahl
in an sich bekannter Weise durch Verklebung miteinander verbundenen Fournierschichten
besteht, wobei diese Platte durch Pressung bereits auf die gewünschte geschweifte
Form der einzelnen, für die Zusammensetzung zum Stuhl bestimmten Bauteile gebracht
ist.
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Dabei können die leistenförmigen Bauteile so ausgebildet sein, daß
sie die Rückenlehne und die Zarge des Sitzes und gegebenenfalls auch den Vorderfuß
in einem Stück bilden.
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Die profilierten Leisten weisen eine Winkelform auf, welche es ermöglicht,
dieselben Winkelstücke nach Belieben als Rückenlehne mit anschließender Zarge
oder
als Hinterfuß mit anschließender Zarge zu einem Stuhl zusammensetzen.
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Der neue Stuhl ist zunächst hinsichtlich der Holzersparnis bemerkenswert.
An sich ist schon die Gewinnung von Fournieren aus einem Stamm gegenüber dem Sägeschnitt
bekannter Weise vorteilhaft und bedeutet eine Einsparung von 25 bis 3o °/o Abfall.
Abgesehen davon lassen sich die aufeinandergeklebten Foürnierschichten durch einen
Preßvorgang in die gewünschte geschweifte Form überführen, während das bei Massivholz
nicht ohne weiteres möglich ist und wiederum zu größeren Schnittverlusten führt.
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Ferner ist der Stuhl hinsichtlich der Haltbarkeit den bisher bekannten
Massivholzstühlen überlegen. Die Bauteile entsprechend der Erfindung weisen eine
größere Widerstandsfähigkeit auf als ähnliche Bauteile aus Massivholz, weil schon
allein durch den Preßvorgang eine Verdichtung eintritt.
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Dabei bietet ein Stuhl, der sich aus den erfindungsgemäß geschweiften
Teilen zusammensetzt, die sowohl die Rückenlehne als auch die Füße mit umfassen,
den Vorteil, daß eine Zapfenverbindung zwischen diesen Teilen in Fortfall kommt.
Gerade die Zapfenstellen aber sind schwache Punkte der Sitzmöbel.
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Ferner ist der neue Stuhl durch eine Verringerung des Gewichtes gegenüber
den bekannten Stühlen ausgezeichnet, was für den Transport und auch die Benutzung
von Bedeutung ist. Bei der Herstellung der Rückenlehne, der Zarge und der Füße werden
Bauteile verwendet, die an sich viel schwächer sind; als die für diese Zwecke sonst
verwendeten Massivholzteile, wodurch Gewichtsersparnis eintritt. Dabei leidet aber,
wie schon ausgeführt, nicht die Festigkeit, da durch die Verdichtung bei der Pressung
für die neuen Bauteile eine Festigkeit herauskommt, die ebenso groß ist bei schwächeren.
Teilen wie bei den bisher verwendeten Massivteilen: Schließlich ergibt sich beider
Herstellung des neuen Stuhles eine Ersparnis an Arbeitszeit. Da die Bauteile bereits
in fertiger Ausführung dem Tischler vorgelegt werden, ist die Zusammensetzarbeit
eine einfache und wenig Zeit erfordernde, die mit Hilfe von entsprechenden Lehren
vor sich gehen kann.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung dienen die Abbildungen auf der
Zeichnung. Es zeigt Abb. i schaubildlich die durch Pressen erzeugte Platte, aus
der die einzelnen Leisten herausgeschnitten werden, Abb. 2 schaubildlich einen Stuhl,
der aus den Leisten gestaltet ist, welche aus der Platte nach Abb. i herausgeschnitten
sind, Abb. 3 in Seitenansicht einen Stuhl abweichender Ausführung, Abb: 4. eine
Ansicht nach Abb. 3 von vorn, Abb. 5 eine Ansicht von oben, Abb.6 einen senkrechten
Querschnitt nach der Linie VI-VI in Abb. 3 und Abb. 7 eine andere Ausführung des
Stuhles entsprechend der Erfindung.
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Mit Bezug auf die Abb. i und 2 ist folgendes zu sagen: Es wird zunächst
durch Aufeinanderlegen zahlreicher dünner Schälfourniere b, die durch Verklebung
in an sich bekannter Weise miteinander verbunden werden; unter Anwendung eines hohen
Preßdruckes eine Platte a gebildet, die beispielsweise die in Abb. i gezeigte Profilierung
aufweist. Bemerkenswert ist dabei, daß die. beiden Enden der Platte zugeschärft
sind und daß es sich nicht um die Bildung von Sperrholz handelt, sondern daß die
Faserrichtung in sämtlichen Fournierschichten gleichgerichtet ist, und zwar so,
daß sie in der Längsrichtung der aus: der Platte a herausgeschnittenen Streifen
c verläuft.
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Die winkelförmigen Streifen c bilden nun die Bauelemente für den in
Abb. 2 dargestellten Stuhl. Wie ersichtlich, werden die Winkelstücke und nur diese
zur Herstellung des Stuhles benutzt, indem sie die Rückenlehne, die Füße und auch
den Teil d bilden, der sonst von der Zarge des Stuhles gebildet wird. Dabei. ist
eine Sitzplatte e aus Sperrholz verwendet, und es sind die üblichen Querversteifungsleisten
f für die Füße vorn und hinten vorgesehen. Außerdem ist über die freien Enden. der
Schenkel der Leisten c, welche die Rückenlehne bilden, eine Bespannung g; die in
Abb. 2 durch gestrichelte Linien angedeutet ist, aus geeignetem Web- oder Wirkstoff
gezogen, um so eine elastische Anlage für den Rücken zu bilden: Jedenfalls ist ersichtlich,
daß bei diesem Stuhl immer dasselbe Bauglied c für alle Teile des Stuhles Verwendung
findet, also die Rückenlehne, die Zarge und die Vorderfüße und, die Hinterfüße einschließt.
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Die Abb. 3 bis 6 zeigen, daß die Platte a auch so profiliert werden
kann, daß sie doppelwinklig gestaltet ist, so däß also ein Profil entsteht, bei
welchem sowohl die Rückenlehne h als auch die Zarge d als auch der
Vorderfuß i aus einer einzigen Leiste gebildet wird. Dabei kann dann der Hinterfuß
k durch Abschneiden eines entsprechend langen Winkelstückes von der Hauptprofilleiste
ohne weiteres gewonnen werden. Der Hinterfuß k wird mit seinem Winkelende
l so in die Zarge d eingesetzt, wie das aus Abb. 6 ersichtlich ist.
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Auf diese Weise ergibt sich eine Auflage, gebildet aus den Leistenteilen
l und den Querversteifungen f
für eine einzulegende Sitzplatte bekannter
Bauart, ohne daß dadurch verhindert wird, den Sitz, wie in Abb.3 gezeigt, durch
eine aufgelegte Sperrholzfournierplatte zu bilden.
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Bei dieser Ausführung besteht die Rückenlehne m ebenfalls aus einer
entsprechend gebogenen Sperrholzfournierplätte, die mit dem nach oben ragenden Rückenlehnenarmen
h in üblicher Weise durch Verzapfung od. dgl. verbunden ist.
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Was nun die Ausführung nach Abb. 7 anbelangt, so findet auch hier
eine Profilierung der Leisten Verwendung,' bei der die Rückenlehne 1a, die Zarge
d und der Vorderfuß ,i ein einziges; also nicht im Sinne der Abb. 2 unterteiltes
Stück bilden. Hier wird aber an Stelle der Hinterfüße k ein Stützfuß verwendet,
der aus dem durchgehenden Leistenprofil durch entsprechendes Herausschneiden gewonnen
werden kann und welcher den Schrägschenkel n. und den sich an den entsprechenden
Vorderfuß i anlehnenden nach oben gehenden kurzen Schenkel a aufweist.
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Wie ersichtlich, können die erfindungsgemäß ausgebildeten Preßfournierleisten
c (s. Abb. i) ohne weiteres in, jede gewünschte Profilform gebracht
werden
und vornehmlich so, daß das einmal verwendete Profil die Zusammensetzung des Stuhles
in einfachster Weise gestattet.
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Die Erfindung beschränkt sich keineswegs auf die üblichen Stühle,
sondern ist für alle Sitzmöbel, wie Sessel, Bänke usw., verwendbar.