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Ein- oder mehrstöckiges Haus für Wohn- oder Gewerbezwecke Die Erfindung
betrifft ein ein- oder mehrstöckiges Haus für Wohn- oder Gewerbezwecke, das aus
einem oder mehreren zusammenhängenden Räumen von sechseckigem Grundriß und gleicher
Größe besteht, wobei letztere wabenförmig zueinander angeordnet sind. Ein solches
Haus ist besonders geeignet, in Fällen großer Wohnungsnot einen schnellen, ausreichenden
Ersatz ohne großen Aufwand von Material, Kosten und Arbeitskräften zu bieten. Vor
allem läßt sich jede beliebige Anzahl von Räumen zusammensetzen, wobei .auch nachträglich
ohne erhebliche Bauarbeiten Räume angefügt oder auch entfernt werden können. Sechseckige
Räume sind für die Aufstellung von Möbeln sehr geeignet, da sie wenig toten Raum
wegen der flachwinkligen Ecken aufweisen. Solche Räume bzw. aus solchenkäumen zusammengesetzteHäuser
bieten Wind und Wetter weniger Angriffsfläche als die viereckige Hausform und sind
daher besonders standsicher. Es genügen für alle erdenklichen, Zweckbestimmungen
der Räume viererlei bedarfsweise verwendete Arten von Seitenwänden, bestehend aus
glatten Wänden, Wänden mit einer Fensteröffnung, Wänden mit einer Türöffnung und
Wänden mit großer Öffnung. Als Dach bzw. Fußboden für diese sechseckigen Räume dienen
gleich große Fußbodenplatten bzw. Dachplatten von der Form gleichschenkliger Dreiecke,
deren, Grundlinien mit der unteren bzw. oberen Kante der Seitenwände zusammenfallen
und deren. Spitzen in
der- Mitte des Raumes zusammenstoßen. Die
Dachplatten haben dabei von der Spitze zur Außenwand leichtes Gefälle.
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In der Zeichnung ist schematisch ein Wabenhaus gemäß der Erfindung
beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen senkrechten Raum im Aufriß,
Abb. 2 denselben; im Grundriß, Abb.3 ein Wabenhaus, bestehend aus sechs Räumen,
Abb. 4, 5, 6, 7, 8 weitere Beispiele von: Wabenhäusern für Wohnzwecke mit ein bis
fünf Räumen, Abb. 9 ein Wabenhaus für Bürozwecke mit dreizehn Räumen.
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Der sechseckige Raum (Abt. ii und 2) setzt sich beispielsweise aus
zwei glatten Seitenwänden i, einer Wand mit großer Öffnung 2, einer Wand mit einer
Türöffnung 3 und zwei Wänden mit einer Fensteröffnung 4 zusammen. Die Fußbodenplatten
5 bzw. Dachplatten 6 sind gleichschenklige Dreiecke, deren: Grundlinien mit der
unteren bzw. oberen Kante der Seitenwand zusammenfallen und deren Spitzen in, der
Mitte des Raumes zusammenstoßen, wobei die Dachplatten von der Spitze zur Außenwand
leichtes Gefälle haben. Sämtliche Seitenwände sowie die Tür- und Fensteröffnungen
sind genormt. Beispielsweise könnte die Seitenwandlänge 2,:3o m, die Seitenwandhöhe
2,6o m betragen, was einer Grundfläche von ungefähr io qm entsprechen würde. Diese
Abmessungen geben im Zusammenhang mit der sechseckigen Form der Räume noch gut beherrschbare
Größen der einzelnenBauteile, die leicht zu befördern sind. Seitenwände und Fußbodenplatten
bzw. Dachplatten können aus jedem geeigneten Material, wie Holz, gegossene Steinplatten,
die durch Eisenkonstruktionen verstärkt sind, in unbeschränkter Reihenherstellung
angefertigt wenden. Zur Wärme- und Schallisolierung lassen sich Preßstoffplatten
innen an die Seitenwände und die Dachplatten anschrauben, wodurch zwischen Hauswand
und Preßstoffplatte ein isolierender Hohlraum gebildet wird. Außen werden die Dachplatten
durch einen Teerpappenbelag regensicher gemacht. Die Dachpappe, die Dachrinnen,
die Abfallrohre usw. können sämtlich in genormten Größen verwendet werden, da nur,
eine Dachplatten- und Wandgröße vorkommt. Für Leitungen, Rauchabzug, Wasser, Gas
und elektrischen Strom sind Durchlässe an geeigneten Stellen vorgesehen, die für
den Fall der Nichtbenutzung verschließbar sind. Zur Beheizung können Kohle-, Gas-
und Elektroöfen verwendet werden. Unter Umständen, besonders bei einer Vielzahl
von Räumen, ist auch Zentralheizung denkbar.
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Die einzelnen sechseckigen Räume lassen sich in beliebiger Anordnung
und beliebiger Zahl zu einem Wohnhaus in ein- oder mehrstöckiger Ausführung anordnen.
Das sechsräumige Wabenhaus nach Abb. 31 beispielsweise zeigt einen Innenraum
7', an den sich ringsum die übrigen Räume, nämlich zwei Wohnräume-8, eine eventuell
auch als Wohnküche geeignete Küche 9, ein Elternschlafzimmer io, ein Kinderschlafzimmer
ii und ein durch die Zwischenwände 12 und in abgeteilter Raum 1q. für sanitäre Anlagen
anschließen. Sämtliche Räume haben direktes Licht von außen. je nach der Lage im
Haus kann ein Raum ein bis vier Fenster erhalten. Die Wände werden an den Stößen
durch eine geeignete einheitliche Verbindung dicht verschraubt. In dem ganzen Wabenhaus
stoßen entweder nur zwei oder drei Seitenwände mit dem gleichen Winkel von i2o°'
zusammen, so daß eine einzige zweckentsprechend ausgebildete Verbindungskonstruktion:
genügt.
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Als Fundament dienen vorhandene genügend tragende Kellerdecken, falls
das Wabenhaus Ersatz für ein zerstörtes Haus bieten soll. Bei Neubauten können jeweils
für jeden Raum im sechseckigen Grundriß senkrecht aufgestellte Fundamentplatten
verwendet werden, oder es wird ein sechseckiger Keller, der aus sechs isolierten
Seitenplatten besteht, angelegt. Diese Platten werden auch reihenmäßig hergestellt
und geliefert. Natürlich kann auch ein Fundament aus Beton oder Mauer-,verk an Ort
oder Stelle angefertigt werden.
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Die Aufstellung der fertig angelieferten Arbeitsteile erfordert nur
wenig Arbeitsstunden. Bei beschränkten Mitteln kann der Hausbesitzer mit eigenerArbeitskraft
nach einfachen gedrucktenAnleitungen ohne besondere Vorkenntnisse und fachmännisches
Geschick ein Wabenhaus gemäß der Erfindung aufbauen, erweitern oder abbauen. Dies
spielt eine ausschlaggebende Rolle, wenn bei einem plötzlich auftretenden Bedarf
an Wohnungen Mangel, anBaufachleuten vorhanden: ist.Die fabrikmäßige Herstellung
von Wohnungen in Wabenhausbauart entspricht daher einem Bedürfnis, besonders weil
auch in den Herstellungsbetrieben verhältnismäßig weniger Fachleute benötigt werden
als bei einem gemauerten Haus.
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Bei genügender Verbreitung der Wabenhausbauweise werden zweckmäßig
in geeigneten Orten Werkstätten für die Fertigung der Bauteile so`vie Lagerhöfe
errichtet.- Mit der Zeit werden neue oder gebrauchte Bauteile im Handel sein. Bei
der Massenherstellung lassen sich die Kosten dieser Bauteile sehr niedrig halten.
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Der sechseckige Raum für ein Wabenhaus ist ebenso gut als Wohnraum
wie als Büroraum, offene Veranda oder als Stallung zu benutzen. Einzelne Räume können
je nach Bedarf außen Zugänge haben oder nicht. Es sind auch mit Büros vereinigte
Wohnungen möglich. Für kleine Siedler kann jederzeit ein Arbeitsraum oder eine Stallung
angebaut werden oder getrennt von den Wohnräumen errichtet werden. Die Zusammensetzung
des Wabenhauses aus einzelnen sechseckigen gleichen Räumen bietet jede beliebige
Möglichkeit der Verwendung und der Anordnung der Räume zueinander. Bei zunehmender
oder abnehmender Zahl der Bewohner oder aus wirtschaftlichen Gründen sind jederzeit
Vergrößerungen oder Verkleinerungen leicht durchzuführen. Selbstverständlich kann
auch der einzelne Raum - in sich noch unterteilt werden, beispielsweise für sanitäre
Anlagen, Windfang u. dgl.
Die Wabenhausbauart gestattet für eine
Vielzahl von Räumendirektes Licht. Die Wohn- und Schlafräume können ohne Schwierigkeit
an die Seite gelegt werden, an der sie nach gesundheitlichen Grundsätzen zu liegen
haben. Irgendein, Verlust durch Gänge fällt weg, da die Räume untereinander weitgehendst
zugänglich sind.
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Als weiteres Beispiel von Wabenhäusern für Wohnzwecke zeigt Abb.4
ein einräumiges Wabenhaus mit zwei Fenstern. 4 und einer Tür 3, Abb. 5, ein zweiräumiges
Wabenhaus, bestehend aus einer Wohnküche 9 und einem Schlafraum io@, Abb.6 ein dreiräumiges
Wabenhaus, bestehend aus einer Wohnküche 9, einem Elternschlafzimmer i o, einem
Kinderschlafzimmer ir und einem durch die Zwischenwände 12 und 13 abgeteilten. Raum
1a, für sanitäre Anlagen, Abb.7 ein vierräumiges Wabenhaus, bestehend aus einer
Wohnküche 9, einem Elternschlafzimmer io:, einem durch die Zwischenwände ia und
13 in zwei Räume unterteiltes Kinderschlafzimmer i i und einem Raum 14 für sanitäre
Anlagen, die durch geeignete Unterteilung unter Umständen auch noch Platz für eine
Waschküche, Stallung, Werkstatt oder ein Büro bietet, Abb.8 ein fünfräumiges Wohnhaus,
bestehend aus einem Wohnraum 8, einer Küche 9, einem Elternschlafzimmer io, einem
Kinderschlafzimmer i i, einem durch die Zwischenwände i2 und 13- abgeteilten
Raum 14 für sanitäre Anlagen und einem offenen, sich an vier Seiten aus Wänden:
mit großer Öffnung 2 zusammensetzenden gedeckten. Raum 15
für einen regengeschützten
Aufenthalt im Freien; Abb. 9 gibt ein Beispiel mit dreizehn Räumen für gewerbliche
Zwecke, und zwar für Bürozwecke. Durch ausgiebige Verwendung von Wänden mit je einer
großen Öffnung 2 werden große Arbeitssäle erreicht. Als Windfang dient der Vorraum
16. Getrennte Einzelräume 17 sind als Einzelbüros eingerichtet. Ebenso kann. ein
Raum in vorschriftsmäßiger Weise die sanitären Anlagen aufweisen.