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Bauweise aus Fertigbauteilen Die Erfindung betrifft eine neue Bauweise
zur Herstellung vom ein- und mehrgeschossigen Wohnbauten und Bauten anderer Art
aus: vorgefertigten transportablem. Bauelementen.
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Bei den meisten der bekannten. Baumethoden für fabrikerzeugte Häuser
werden Einzelteile, wie Balken, Wände, Fußböden, Dachteile, Installationsmaterial
usw., im. der Fabrik hergestellt und an der Baustelle montiert, so daß noch verhältnismäßig
viel hand-,verkliche Arbeit außerhalb der Fabrik zu tun bleibt. Es sind auch Verfahren
bekannt, bei denen größere Bauteile eines Hauses, fabrikerzeugt und mit Hebezeugen
an der Baustelle versetzt «erden. Auch. sollen in den V. St. v. Amerika ganze Häuser
in der Fabrik hergestellt und benutzungsfertig nach der Baustelle transportiert
werden. Hierbei kann es sich jedoch nur um Kleimsthäuser handeln, deren Transport
trotzdem schwierig ist. Es sind auch eingeschossige ein.räumige zerlegbare Bauten
mit kugelähnlichen Umfassungswänden vorgeschlagen worden, die nicht standortfest,
sondern beliebig demontiert und wieder an anderer Stelle aufgestellt und miteinander
verbunden werden können.
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Im Gegensatz zu den bekannten Baumethoden für vorgefertigte Wohnbauten
werden erfindungsgemäß monolithe Raumgehäuse fabrikerzeugt und als Hauptbauelemente
zur Errichtung jeder Art vom Wohnbauten und auch zur Errichtung .der Kellergeschosse
benutzt.
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Diese neuen Bauelemente sind statisch günstig geformt und deshalb
leicht. Sie haben trotz des geringen Gewichts eine außerordentlich große Stabilität
und eignen sich auch zur Herstellung von
Hochhäusern. Der Transport
und die Aufstellung der Gehäuse an der Baustelle erfolgt durch Lastkraftwagen und
Hebezeuge. Die Form der Gehäuse kann je nach Konstruktion, Material und Fabrikationsmethode
verschieden sein. Ebenso, körnen zur Herstellung der Raumgehäuse verschiedenartige
Baumaterialien Verwendung finden, so z. B. Stahlbeton. und Kunststoffe. Die Fabrikation
erfordert die Verwendung von Formen. Dadurch wird auch äußerste Genauigkeit der
Gehäuse gewährleistet. Zur Herstellung von Bauten werden erfindungsgemäß vorzugsweise
gleich große Raumgehäuse zur Anwendung gebracht, auch um eine rationelle Fabrikation
am laufenden Band zu ermöglichen. Bei dieser Bauweise ist es: möglich, die Herstellung
von dauerhaften Massivbauten total bis zur kompletten wohnfertigen Raumausstattung
der Fließbandarbeit zu unterwerfen. An der Baustelle werden die wohnfertigen Werkstücke
wie große Bausteine mit Hebezeugen, z. B. mit dem Turmkran, planmäßig versetzt,
sodann wird die äußere Umkleidung montiert, die Versorgungsleitungen der einzelnen
Gehäuse untereinander verbunden und an die Hauptzuleitungen angeschlossen. Am Schluß
erfolgt dann die Ausfüllung der Zwischenräume und die Überdeckung der Gehäuse mit
getrockneten Isoliermitteln, z. B. mit getrocknetem und zerkleinertem Lehm und dann
die Montage der Dachabdeckung. Die Arbeiten an der Baustelle sind also, auf ein
geringes Maß herabgesetzt. Das massive Haus von hoher OOnalität ist sofort beziehbar.
Die Verwendung der gleich großen und gleichförmigen Bauelemente verlangt eine ganz
neue Art der Projektierung. Wie bei den Schöpfungen dar Natur in der Pflanzenwelt
mit ihrem Zellenaufbau ergeben sich aus der geschickten Aneinanderreihung von gleichmäßigen
Raumeinheiten schöne Bauformen von großer Symmetrie und Gesetzmäßigkeit mit bewegter
Linien- und Flächenführung. Es; sind dabei auch interessante und günstige Grundrißlösnuigen
für Wohnbauten aller Art möglich. Bei diesen Grundrißlösungen sind enge Eingangsräume
und dunkle und enge Flure vermieden.
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Jeder Raum für sich ist ein festgefügtes, statisches Gebilde, das
nicht mehr von den Setz- und Ausdehnungsbewegungen eines Gesamtbauwerkes in Mitleidenschaft
gezogen werden kann. Auch Erschütterungen (sogar Erdbeben) kann ein solches Bauwerk
besser überstehen, als ein Ziegelhausbau. Die Montage sämtlicher Versorgungsleitungen
kann in der Fabrik auf .der Außenseite der Raumgehäusewandungen erfolgen. Bei Strahlungsheizung
können die Rohrschlangen (Warmwasserheizung) direkt auf den dünnen Deckenwandungen
montiert und mit geeigneter Füllmasse nach oben abgeschirmt werden. Die sonst .sehr
erheblichen Mehrkosten bei dieser idealen Heizungsart verringern sich hier wesentlich.
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Beiden in Fig. 1, 2, 3, io und i1 gezeigten Gehäuseformen ist .der
Materialverbrauch für die Gehäuseherstellung durch die günstige statische Form äußerst
gering, da man mit .sehr dünnen Wandstärken, z. B. 3 cm, arbeiten kann. Auch wärmetechnisch
ergeben sich durch die starke Einbettung der dünnwandigen Gehäuse in isolierende
und wärmespeichernde billige Füllmassen günstige Auswirkungen.
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In den Zeichnungen sind eine Anzahl Ausführungsbeispiele der Erfindung
veranschaulicht und nachfolgende Bezugszeichen eingetragen: i Raumgehäuse, 2, Außenwand,
3 Wandschrank, 4 Schornstein- und Entlüftungsrohre, 5 Isolierende Füllmasse, 6.
Schiebetüren, 7 Schiebefenster, 8 Schiebefensterschlitze, 9 Schiebetürschlitze,
to Schrankschiebetürschlitze, i i Schrankschiebetüren, 12 K Küche, Ke Keller,
W Wohnzimmer, Sp Speise-Eingangstür, 13 Eingangsstufen, E Eingangsraum, zimmer,
S Schlafzimmer, B Bad und Toilette, 14 Metallverkleidung, 15 Metalldachabdeckung,
16 Jalousietür, 17 Stahlbetonrippen, i8 Kreisförmige Decken-Stahlbeton-Querrippe,
i9 Kreisförmige Fußboden-Stahlbeton-Querrippe, 2o Fensterrahmen, 21 Abfallrohr,
22 Herd, 23 Abwaschbecken, 24 Hochklappbarer Küchenarbeitstisch, 25 Isolierung gegen
Endfeuchtigkeit, 26 Kellertreppe, 27 Trennwand zwischen Bad und Küche, 28 Stufe
zur Haustür (s. auch 13),:29 Haustürrahmen, 3o Rauch- und Entlüftungsrohrisolierung
über Dach, 31 Oberlicht, 32 Raumgehäuseunterteil bei nicht unterkellerten Räumen,
33 Fundament der Außenwand, 34 Kiesunterlage, 35 Luftisolierschicht; 36 Schutzanstrich
gegen Feuchtigkeit, 37 Fußbodenisolierung gegen Kälte, 38 Halteanker für den Transport
der Gehäuse und Auflager, 39. Plattenverkleidung, 4o Dübel und Mörtelfuge, 41 Stahlzargen:
der Gehäuse für Tür-und Fensteröffnungen.
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Die Ausführungsbeispiele zeigen in Fig. i einen Grundriß einest kreisrunden
Raumgehäuses, Fig. 2 einen Querschnitt nach Fig. i, Fig. 3 einen: Grundriß eines
kreisrunden Raumgehäuses mit Rippenverstärkung, Fig.4 einen Grun.driß: eines quadratischen
Gehäuses mit abgerundeten Ecken, Fig. 5 einen Grundriß eines achteckigen Gehäuses,
Fig. 6 einen Querschnitt nach Fig. 5, Fig.7 einen Grundriß eines rechteckigen Gehäuses
mit abgerundeten: Ecken, Fig. 8 einen Grundriß einest sechseckigen Gehäuses, Fig.
9 einen Querschnitt nach Fig. 8, Fig. io einen Grundri.ß eines ovalen Gehäuses,
Fig. i1 einen Querschnitt nach Fig. io, Fig. 12 und 13 einen Querschnitt zweier
Übereinandergesetzter sechseckiger Gehäuse, wie sie im Ausführungsbeispiel Fig.29
zur Verwendung gelangt sind, Fig. 14 einen Grundriß vorgenannter Gehäuse, Fig. 15
einen Grundriß eines Einfamilienwohnhauses mit zwei Räumen, Küche und Bad; darin
sind Raumgehäuse für mehrgeschossigeBauten nach Fig. 3 mit Rippenverstärkung benutzt,
Fig. 16 einem: Querschnitt nach Fig. 15; unter dem Gehäuse für Küche und
Bad ist ein Kellergehäuse angeordnet,
Fig.17 den Grundriß eines
eingeschossigen Eiiifamilienwchnhauses,; diese Grundrißlösung unter Verwendung von.
Raumgehäusen nach Fig. i und 2 stellt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
dar. Hier sind sechs, gleich große Gehäuse um ein ebenso großes ;Mittelgehäuse radial
angeordnet. Die Umfassungswände mit einen halben Stein starken Klinkern sind wellenförmig
ausgebildet.
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Dis, so entstehenden Zwischenräume erhalten eine isolierende Ausfüllung
aus pulverisiertem Lehm. Darin, sind außer den Versorgungsleitungen die aus Metallblech
hergestellten Schränke, Schiebefensterschlitze, Schiebetürschlitze sowie die Rauch-
und Entlüftungsrohre untergebracht. Alle diese Teile sind für den Serienbau standardisiert.
Bei dieser Anordnung sind die Wohngehäuse mit wärmeisolierenden Massen, z. B. trockenem
Lehm, rundum eingehüllt und durch die an der Außenwand vorgsschalteten Schränke
in vorzüglicher Weise gegen äußere Temperatureinflüsse geschützt. So entsteht ein.
Haus mit Lehmwänden, deren Einschalung einerseits die Gehäusewandungen und andererseits
die halbsteinstarke Außenwand ist. Letztere erhält genügend Stabilität durch die
wellenförmige Grundrißform und durch Verankerung mit Schränken und Gehäusen. Bei
dieser völlig neuartigen Bauweise sind keins Experimente mixt Baustoffen erforderlich,
die noch ihre Bewährungsprobe zu bestehen haben. Die Dachlast wird von den Gehäusen
oder den in diesem Fall aus, Stahlblech herzustellenden Schränken und Entlüftungsrohren
getragen. Die, Gehäuse haben von Fußbodenoberkante bis etwa Türhöhe zylindrische
und darüber Gewölbeform. Der untere Gehäuseteil 3:2 ist in der Mitte aufgebogen
und außen mit Schutzanstrich 36 versehen. Gegen Kälteeinflüsse ist der Fußboden
teils mit einer Füllmasse 37 und teils mit einer Luftschicht 35 isoliert. Durch
die statisch günstige aufgebogene Tellerform des Gehäuseunterteils 32 wird auch
für den Transport und den Versatz auf der Baustelle eine vorteilhafte Ausbildung
geschaffen. Die Beheizun.g kann sowohl durch Ofen als auch zentral erfolgen. Günstig
ist bei Warmwasiserheizung die Verlegung von Heizrohrschlangen auf der als Decke
dienenden Kalotte der Gehäusewandungen mit der erforderlichen besonderen Wärmeabschirmung
nach oben. Eins solche Strahlungsheizung wirkt bei der besonderen Gehäuseform wie
ein Wärmescheinwerfer. In den Gehäusen sind Tür- und Fensteräffnungen mit leichten
Stahlzargen umrahmt. Die Öffnungen, werden, durch auf die Zargen geschraubte Holz-
oder Mertallfutter eingefaßt. Die günstige Bauart der Wandungen ermöglicht ohne
besondere bauliche Maßnahmen die Anlage von Schiebetüren und Schiebefenstern.
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Bei der vorgeschlagenen Grundrißform der Räume macht die Aufstellung
der Möbel keine Schwierigkeiten. Sie ist einskizziert. Die Schrankgclasse 3 sind
an allen Räumen eingebaut. Im Gebäudeunterteil sind seitlich Eisenanker 38 für eine
Dreipunktaufhängung einbetoniert, die zum Transport der Gehäuse dienen. Wie bei
allen Ausführungsbeispielen ist das Gehäuse mitt 15 abgedeckt, und zwar mit Gefälle
nach dein Gebäudeinnern zu den Abfallrohren, die neben den Rauchrohren verlegt sind.
Der Mittelraum erhält Oberlichtbeleuchtung. Alle: Räume sind an die Entlüftungsrohre
und die Schornsteine q. angeschlossen.
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Fig. 18 zeigt einen Querschnitt C D E nach Fig. 17; Fig. i 9 zeigt
eine perspektivische Skizze des Hauses nach Fig. 17; Fig.2o zeigt eine Grundrißskizze
eines Einfamilienwohnhauses mit vier Räumen bei Verwelndung gleicher Raumeinheiten
nach Fig. i und 2, Fig.21 eine Grundrißskizze wie vor mit drei Räumen und drei kleineren
Nebenräumen, Fig.2- eine Grundrißskizze eines Einfamilienwohnhauses mit fünf Räumen,
die radial um einen kleineren Mittelraum gruppiert sind (sonst wie in Fig. 17 beschrieben),
Fig.23 eine Grundrißskizze eines größeren Wohnhauses, bei dem der große Mittelraum
an der Baustelle hergestellt wird und nur die radial um denselben gruppierten acht
kleineren Räume als standardis Jerte Fabrikware zur Verwendung ge langen. Die Ausführung
erfolgt sonst wie bei Fig. 17 beschrieben; Fig. 2.4 zeigt eine Grundrißskizze! einer
mehrgeschosisigen Wohnhausgruppe mit Raumanordnung nach Fig.22. Der kleinere Mittelraum
als Badezimmer erhält Entlüftung und"künstliche Beleuchtung. Die Treppenhausruumgehäuse
werden ebenfalls in der Fabrik hergestellt und geschoßweise mit eingebauten Treppen
übereinanderversetzt wie die übrigen Raumgehäuse. Diese letzteren werden nach Fig.
3 und 16 hergestellt.
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Fig. 25 zeigt eine Ansichtsskizze der Wohnhausgruppe nach Fig. 2.4,
Fig. 26 eine Grundrigskizzie einer eingeschossigen Elffainilienwohnhaus-Gruppe mit
Raumanordnung nach Fig. 17. Aus den eingetragenen Hilfslinien ergibt sich die große
Gesetzmäßigkeit, die einer solchen Planung innewohnt und dis zu einer sehr interessanten
lebendigen und reizvollen äußeren Gestaltung führt.
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Fig. 27 zeigt eine Grundrißskizze zu einem Einfamilienhaus nach Fig.
17, jedoch unter Verwendung der sechseckigen Gehäuseform nach Fig.8 und 9, Fig.28
eine Grundrißskizze zu einem kleinen kreisrunden Einfamilienwohnhaus unter Verwendung
von Raumgehäusen nach Fig. i o und i i .
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Fig. 29 eine weitere Grundrißskizze vom Obergeschoß eines mehrgeschossigen
Reihenwohnhauses unter Verwendung von Raumgehäusen nach Fig. 12, 13, 14.. Bei diesem
Grundriß sind an jedemTreppenhaus i je eine Zwei- und Dreiraumwohnung angeschlossen.
Jede Wohnung besitzt Bad und Küche. Bad und Küche sind dabei zweckmäßig in einem
unterteilten Gehäuse untergebracht. Die untereinander verbundenen Gehäuse bilden
zufolge der sechseckigen Form ein vorzüglich verstrebtes Gesamtbauwerk. Die iibe;reinandergesetzten
Gehäuse ruhen auf den verstärkten Gehäus,°.eclcen, die als
Stützen
armiert sind. Die zwisrhen zwei übereinandergesetzten Gehäusen entstehenden Hohlräume
-werden mit isolierender Füllmasse ausgefüllt. Dia zickzackgeführbem. Außenwände
werden. aus einen halben Stein starkem Mauerwerk hergestellt und mit den Gehäusen
verankert.
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Fig. 30 zeigt einen Grundriß eines Einfamilienhauses unter
Verwendung von Raumgehäusen nach Fig. 4. Bei diesor Anordnung isst ebenfalls ein-9
massive Wandverkleidung?, mit Pfeilervorlagen vorgesehen, während Fig.
3 1 einen Querschnitt nach Fig. 30 zeigt.