DE865201C

DE865201C - Verfahren zur Veraenderung der Eigenschaften von Polyvinylalkoholen und ihren Derivaten

Info

Publication number: DE865201C
Application number: DEP3892D
Authority: DE
Inventors: Wolfram Dr Haehnel; Willy O Dr Herrmann
Original assignee: HELLMUTH HOLZ DR
Current assignee: HELLMUTH HOLZ DR
Priority date: 1943-06-22
Filing date: 1943-06-22
Publication date: 1953-01-29

Description

Verfahren zur Veränderung der Eigenschaften von Polyvinylalkoholen und ihren Derivaten Aus der Patentschrift 6.86 123 ist bekannt, daß Farbstoffe der Kongorotgruppe die Eigenschaften von Polyvinylalkoholen und ihren in Wasser löslichen Derivaten verändern. Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß diese Eigenschaft nicht nur den Farbstoffen der Kongorotgruppe, sondern auch Dianil- und Diaminfarbstoffen zukommt. Darüber hinaus wurde festgestellt, daß einige Vertreter dieser Farbstoffgruppen im Gegensatz zu Kongorot den Vorteil bieten, die Steigerung der Viskosität, Elastizität, Zähigkeit, Reiß-, Biege- und Druckfestigkeit und der Beständigkeit gegen Lösungsmittel auch in saurem Medium vorzunehmen. In einigen Fällen tritt sogar durch Erhöhung der Wasserstoffionenkonzentration eine Verstärkung der genannten Wirkung auf. Die an sich vorhandene Abstufbarkeit des Effektes durch die Wahl der Polyvinylverbindung, die Menge und Art des Farbstoffes usw. wird also noch durch die Staffelung der Stärke der angewandten Säure vervielfacht. Auch wird in derartigen Fällen die Einverleibung saurer Zusatzstoffe ermöglicht. Im übrigen sind die durch Dianil- und Diaminfarbenzusatz erhältlichen Massen nach allen in der Patentschrift 686 123 angegebenen Richtungen verwendbar, ebenso zur Herstellung von Depotgrundlagen für therapeutisch wirksame Mittel gemäß der Patentschrift 7oi 779, insbesondere auch für Fälle, wo solche Massen als Träger von Heilmitteln usw. saurer Natur dienen sollen. Weitere Anwendungen liegen auf dem Gebiete der in den Patentschriften 68q.:25 und 698 158 beschriebenen Beschichtungsstoffe mittels' Polyvinylalkohol und seinen noch wasserlöslichen Derivaten für Druckzwecke und außerdem auf allen Vervendungsgebieten, wo eine versteifende bzw. gerbende Wirkung auf Polyvinylalkohol und seine noch wasserlöslichen Derivate in Betracht kommt.
Beispiel i Eine io°/oige wäßrige Lösung eines hochviskosen Polyvinylalkohols wurde mit dem gleichen Volumen einer i°/oigen Lösung von Diaminechtbraun inWasser vermischt. Die anfänglich einer ungefärbten, gleich konzentrierten Lösung entsprechende Viskosität stieg während 48 Stunden langsam bis zur Zähflüssigkeit. Beispiel 2 Eine io°/oige wäßrige Lösung eines hochviskosen Polyvinylalkohols wurde mit dem gleichen Volumen einer i°/oigen Lösung von Diaminechtbraun vermischt und durch Zufügung von etwas Salzsäure eben kongosauer gemacht. Die Viskositätssteigerung, die in neutraler Lösung 48 Stunden benötigt hatte, erfolgte innerhalb i2 Stunden.
Beispiel 3 Eine Mischung von 5 g des in Beispiel i und 2 verwendeten hochviskosen Polyvinylalkohols mit o,5 g Diaminechtbraun wurde in i n-Salzsäure gelöst und das Volumen zu Zoo ccm aufgefüllt. Die warm hergestellte Lösung erstarrte beim Erkalten zu einer steifen Gallerte.
Beispiel 4 61 g hochviskoser Polyvinylalkohol wurden mit 4,75 g Dianilechtrot gemischt und mit heißem Wasser zu 11 Lösung gelöst. Die erstarrende Lösung verfestigte sich zu einer hochelastischen, starren, in kaltem Wasser unlöslichen Masse. Die durch abermaliges Erwärmen verflüssigte Masse konnte durch Gießen und Erkalten in der Form beliebig gestaltet werden. Beispiel 5 61 g eines mittelviskosen Polyvinylalkohols wurden mit 4,75 g Diaminechtschwarz gemischt und mit heißem Wasser zu i 1 Lösung gelöst. Die Lösung ging beim Abkühlen in eine teigartige, streichbare Paste über.
Beispiel 6 6 g eines mittelviskosen Pölyvinylalkohols wurden mit 0,5 g Diaminechtgelb in go ccm Wasser heiß gelöst. Die erkaltete Lösung war zähflüssig, streichbar. Beispiel 7 6 g eines mittelviskosen Polyvinylalkohols wurden mit o,5 g Diaminechtgelb in go ccm i n-Salzsäure heiß gelöst. Die erkaltete Lösung erstarrte innerhalb i Stunde zu einer nicht mehr fließenden, klaren Gallerte.
Beispiel 8 6g hochviskoser Polyvinylalkoholwurden zusammen mit 0,5 g Diaminechtbraun und 0,5 g Salicylsäure mit heißem Wasser zu Zoo ccm gelöst. Die anfänglich normalviskose Lösung war nach 2 Tagen zäh geworden und erstarrte am 3. Tag.
Beispiel g io g eines Acetylgruppen enthaltenden Polyvinylalkohols mit der Verseifungszahl 133 wurden mit 2 g .Diaminechtbraun mit warmer i n-Salzsäure zu Zoo ccm gelöst. Die erkaltete Lösung war zähflüssig.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Veränderung der Eigenschaften von Polyvinylalkoholen oder ihrer in Wasser löslichen Derivate, dadurch gekennzeichnet, daß man sie, zweckmäßig in ihren wäßrigen Lösungen, mit Dianil- oder Diaminfarbstoffen behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung unter Zusatz von Säuren oder sauer wirkenden Zusätzen vornimmt.