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Anschluß der zu füllenden Dissousgasflaschen an eine Füllrampe In
den Füllanlagen für Dissousgasflaschen ist es üblich, eine mehr oder minder große
Zahl von Flaschen nebeneinander an einer Rampe aufzustellen und sodann jede Flasche
einzeln mit einer beweglichen Leitung an eine Gassammelleitung anzuschließen, die
über der Rampe entlang geführt ist. An der Abzweigstelle der Gassammelleitung ist
dabei für jede Flasche ein besonderes Absperrventil vorgesehen. Die Anschlußleitung
besteht gewöhnlich aus einem schraubenlinienförmig gebogenen dünnen Rohr, welches
in einem blockförmigen Anschlußstück mündet. Dieser Block trägt einen angelenkten
Bügel, der um das Flaschenventil gelegt wird. Mit Hilfe einer Schraube wird sodann
die Austrittsöffnung des blockförmigen Anschlußstückes fest gegen die Anschlußöffnung
des Flaschenventils gezogen. In dem Anschlußstück ist noch ein Rückschlagventil
vorgesehen. Praktisch ergeben sich bei dieser Anschlußweise vielfach Undichtigkeiten,
durch welche das komprimierte Azetylengas austritt. Entzündet sich ein solcher austretender
Gasstrahl, so kann das leicht zu einer unzulässigen Erwärmung irgendeines Teiles
der Gasleitung führen. Tritt dabei örtlich eine Erhitzung von etwa 3oo bis 35o°
C auf, so erfolgt eine Zersetzung des Azetylens in elementaren Kohlenstoff und Wasserstoff,
die sich unter erheblicher Wärmeentwicklung mit explosionsartiger Geschwindigkeit
durch den ganzen Hochdruckteil der Füllanlage ausbreitet, da die selbsttätigen Absperrvorrichtungen,
die diese Ausbreitungen lokal beschränken sollen, gewöhnlich nicht funktionieren.
Dieser Zerfall des Azetylens erfolgt unter solch erheblichen Wärme- und Druckentwicklungen,
daß die Anlage oft völlig zerstört wird. Undichtigkeiten treten in erster Linie
an der Anschlußfläche des
Flaschenventils auf, weil die Dichtungsfläche
des Anschlußstückes vielfach nicht genau parallel der Anschlußfläche des Ventils
liegt. Aber auch die Anschlußstellen der biegsamen Leitungen bilden eine gewisse
Gefahr, und Brüche dieser Leitungen sind gelegentlich vorgekommen. Bläst das Gas
an einer solchen undichten Stelle aus, so soll von der Bedienung schnellstens das
Anschlußventil der betreffenden Flasche abgesperrt werden. Hat sich der austretende
Gasstrahl aber bereits entzündet, so ist es für die Bedienung vielfach schwierig
oder sogar unmöglich, an das in einer gewissen Höhe über und hinter der Flasche
liegende Absperrventil zu kommen. Im übrigen wird durch das Gewirr der Leitungen
und Ventile die übersichtlichkeit der Anlage stark beeinträchtigt, so daß auftretende
kleine Flammen unter Umständen nicht sogleich erkannt werden.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Anschluß der zu füllenden Dissousgasflaschen
an eine Füllrampe, bei welcher die vorbeschriebenen Nachteile beseitigt sind. Dabei
findet in bekannter Weise für jede Flasche ein Anschlußbügel Anwendung, der an das
Flaschenventil angeklemmt wird und der durch eine bewegliche Leitung über ein Absperrventil
mit der Gassammelleitung verbunden ist. Statt des Bügels kann aber auch eine Verschraubung
Anwendung finden. Das Neue besteht darin, daß der Bügel bzw. die Verschraubung durch
einen Schwenkarm derart geführt wird, daß die gegen das Ventil abdichtende Fläche
desselben nur in ihrer Ebene bewegt werden kann. Der Drehpunkt des Schwenkarmes
wird zweckmäßig in etwa gleicher Höhe mit dem Ventil der angeschlossenen Flasche
angeordnet, wobei die Drehachse senkrecht zu der Dichtfläche steht. Praktisch sind
die Unterschiede in der Höhe der Flaschen nur gering, so daß durch Schwenkung des
Armes ein Ausgleich geschaffen werden kann. Die Schwenkbarkeit des Armes wird durch
Anschläge begrenzt. Aus Zweckmäßigkeitsgründen schwenkt der Arm bei Nichtbenutzung'durch
eine Feder, ein Gegengewicht od. dgl. selbsttätig hoch gegen einen v orteilhaft
"elastischen Anschlag. Um eine starke Deformierung der beweglichen Leitung, die
als Rohr, Rohrschlauch od. dgl. ausgebildet sein kann, zu verhindern, führt diese,
zweckmäßig etwa aus dem Bereich des Drehpunktes des Schwenkarmes kommend, in das
Anschlußstück. Das Anschlußstück und der das Flaschenventil umgreifende Klemmbügel
werden erfindungsgemäß starr miteinander verbunden oder sogar gemeinsam aus einem
Stück hergestellt. Dabei kann das Anschlußstück außer mit einem Rückschlagventil
auch noch mit einem von Hand zu betätigenden Absperrorgan versehen sein. Das Rückschlagventil
und das von Hand zu betätigende Absperrorgan werden zweckmäßig gemeinsam in einer
leicht auswechselbaren Büchse angeordnet, die z. B. durch die Verschraubung der
Zuleitung in ihrer Betriebslage gesichert sein kann.
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Das Rückschlagventil besteht aus einer topfförmigen Manschette aus
Gummi od. dgl., deren Rand sich dicht schließend gegen die Innenwandung der Büchse
legt und ein Rückströmen verhindert. Bei der normalen Strömungsrichtung des Gases
drückt sich dieses zwischen dem Manschettenrand und der Büchseninnenwandung durch.
Ein Ventil dieser Art bietet dem durchströmenden Gas keinen nennenswerten Widerstand.
Es wird aber ein Rückströmen selbst dann verhindern, wenn ein kleinerer Fremdkörper
sich an der Büchseninnenwand festgesetzt hat, der sich dann in den zweckmäßig keilförmig
ausgebildeten weichen Dichtrand der Manschette eindrückt. Das von Hand zu betätigende
Absperrorgan enthält vorteilhaft einen Absperrkörper, der in Strömungsrichtung des
Gases lediglich durch Gasdruck und Federdruck gegen seinen Sitz gepreßt wird, während
er bei öffnung entgegen diesen Drücken durch Handbetätigung von seinem Sitz abgehoben
wird. Der Betätigungsgriff des Absperrorgans kann dabei in der Achse des Gaseintrittes
in das Anschlußstück angeordnet sein, und zwar an der dem Anschluß gegenüberliegenden
Seite. Es erscheint angebracht, die Betätigungseinrichtung des Absperrorgans so
auszubilden, daß der Griff um weniger als eine volle Umdrehung gedreht zu werden
braucht, um das geschlossene Ventil zu öffnen, oder umgekehrt. Die Endstellungen
können durch Anschläge begrenzt sein. In diesem Fall kann ohne weiteres aus der
Stellung des Griffes auf die jeweilige Lage des Absperrkörpers geschlossen werden.
Andererseits braucht im Gefahrenfalle lediglich eine kleine Drehbewegung an dem
gut erreichbar in unmittelbarer Nähe -des Flaschenventils liegenden Betätigungsgriff
vorgenommen zu werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. i einen Teil einer Füllrampe in Vorderansicht, Fig. 2 eine zugehörige
Ansicht von oben, Fig. 3 einen Anschlußbügel etwa in natürlicher Größe, teilweise
geschnitten.
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Zn einer Abfüllanlage für Azetylengas in Dissousgasflaschen ist in
der Längsrichtung einer jeden Füllrampe ein Träger io angeordnet, der gegebenenfalls
auch aus einer Kombination der Gasverteilerleitung und der Berieselungsleitung bestehen
kann. Seitlich der Rampe werden nebeneinander, und zwar auf beiden Seiten der Rampe,
die zu füllenden Flaschen ii aufgestellt. Für jede Flasche ist dabei ein Anschlußbügel
12 angeordnet. Dieser Anschlußbügel 12 ist nicht frei beweglich, sondern an einem
Schwenkarm 13 fest angebracht, der um einen waagerechten Gelenkbolzen 14 verschwenkt
werden kann. Die Verschwenkungsmöglichkeit nach oben und unten ist durch Anschläge
begrenzt. In Fig. i und 2 der Zeichnung ist lediglich der obere Anschlag 15 dargestellt,
der zweckmäßig elastisch ausgebildet ist. Bei Nichtbenutzung schwenkt der Arm 13
mit dem Anschlußbügel 1a .unter Einwirkung einer Feder 16 in die schräg aufwärts
gerichtete Lage gegen den Anschlag 15. Der Gelenkpunkt 14 für den Schwenkarm 13
liegt etwa in gleicher Höhe mit dem Ventil 17 der zu füllenden Flasche i i. Die
Verschwenkungsmöglichkeit des Armes 13 ist derart bemessen, daß die praktisch vorkommenden
Unterschiede
in der Höhe der Flaschen ii ausgeglichen werden können.
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Bildet der Träger io eine nach oben offene Rinne, so kann, wie in
Fig. 2 der Zeichnung punktiert angedeutet ist, innerhalb dieser Rinne die Gaszuführungsleitung
18 mit den Anschlußteilen ig für die biegsamen Anschlußleitungen 2o angeordnet sein,
um sie vor einer Flammeneinwirkung von unten oder schräg von der Seite zu schützen.
Die biegsamen Leitungen 2o sind zweckmäßig aus miteinander verseilten dünnen Rohren
gebildet und derart geführt, daß sie, etwa aus der Richtung des Anlenkpunktes 14
des Schwenkarmes 13 kommend, in den Anschlußbügel i2einmünden. Zu diesem Zweck können
die Leitungen 2o etwa U-förmig ausgebildet bzw. geführt sein, wie in Fig. 2 der
Zeichnung angedeutet ist. Sie können aber auch etwa geradlinig verlaufen, so daß
sie in schräger Lage über den Rand der Rinne io hinweg zu der Anschlußstelle des
Anlenkbügels 12 führen oder trompetenartig gewunden sein. An den Abzweigstellen
ig der Gassammelleitung ist ein Absperrventil für jede einzelne Flasche entbehrlich,
wenn ein solches, wie weiter unten noch dargelegt werden wird, in dem Anschlußbügel
12 angeordnet ist. Es kann aber auch an der Abzweigstelle ig angeordnet sein und
wird dann zweckmäßig in ähnlicher Weise ausgebildet.
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Der in Fig. 3 etwa in natürlicher Größe dargestellte Anschlußbügel
1,@2 umgreift ringförmig das Flaschenventil. Durch Andrehen der Schraubspindel 21
wird seine Gasaustrittsöffnung 22 dicht schließend vor die Einlaßöffnung des Ventils
gezogen. Zur Erzielung eines unter allen Umständen dichten Anschlusses kommt es
darauf an, daß die Anschlußfläche 23 genau senkrecht und parallel zur Längsrichtung
der Rampe liegt. Diese Ausrichtung wird erfindungsgemäß dadurch mit Sicherheit erreicht,
daß der Bügel 12 durch den Schwenkarm 13 eindeutig geführt ist. Die biegsameAnschlußleitung
2o mündet etwa parallel zu dem Schwenkaren 13 in das Anschlußstück 24 des Bügels
12. Die Anschlußverschraubung 25 preßt dabei gleichzeitig die Büchse 26 dicht schließend
in die Bohrung 27. Diese Büchse 26 enthält sowohl ein Rückschlagventil 28 als auch
einen Absperrkörper 29. Das Rückschlagventil 28 besteht aus einer topfförmigen Gummimanschette,
an deren keilförmig zugespitztem Dichtrand sich das beim Füllen der Flasche zufließende
Gas ohne weiteres vorbeidrückt. Eine entgegengesetzte Strömungsrichtung ist jedoch
nicht möglich, da sich alsdann der Rand der Manschette 28 schließend gegen die Innenwandung
der Büchse 26 legt. Der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Kugel ausgebildete
Absperrkörper 29 legt sich in Strömungsrichtung des Gases gegen die Durchflußöffnung.
Es wird durch den Gasdruck selbst und durch eine Feder 30 in die Verschlußlage
gepreßt. Statt der Kugel kann auch ein Hartgummikegel od. dgl. als Dichtkörper Anwendung
finden. Um das Ventil zu öffnen, wird der Dichtkörper 29 entgegen der Strömung durch
einen Stift 31 von seinem Sitz abgehoben. Diese Verschiebung wird bewirkt durch
die zweckmäßig mit Linksgewinde in das Anschlußstück 24 eingreifende Drehspindel
32, die durch den Griff 33 verdreht werden kann. Zur Befestigung des Stiftes 31
in der Spindel 32 ist die letztere mit einer Querbohrung 34 versehen. Durch eine
Deformierung des Stiftes 31 innerhalb dieser Querbohrung 34 werden die beiden Teile,
sowohl in axialer Richtung als auch gegen Verdrehung gesichert, eindeutig miteinander
verbunden. Der Griff 33 ist mit einem flügelförmigen Fortsatz 35 versehen, der die
Drehbewegung auf weniger als eine volle Umdrehung beschränkt. Bevor der Griff 33.
mit Hilfe der Madenschraube 36 in seiner Betriebslage festgeklemmt wird, ist die
Drehspindel 32 so eingestellt, adaß der Druckstift 31 sich gerade von dem Dichtkörper
29 abgehoben hat. Das Absperrventil ist geschlossen, und der Griff 33 wird in seiner
die Verschlußstellung anzeigenden Lage festgeklemmt. Wird der Griff 33 nunmehr entgegen
dem Uhrzeigersinn verdreht, so schraubt sich die Spindel 32 in das Anschlußstück
24 hinein, und der Stift 31 hebt den Dichtkörper 29 entgegen dem Druck des zuströmenden
Gases und der Federwirkung 30 von seinem Sitz ab. Bei einer Drehung des Griffes
im Uhrzeigersinn wird der Stift 31 zurückgezogen, und der Absperrkörper 29 gelangt
selbsttätig in die Verschlußlage. Bei dieser Ausbildung und Anordnung der Absperreinrichtung
braucht im Gefahrenfall von der -Bedienung lediglich der bequem zugängliche Griff
33 um einen verhältnismäßig geringen Betrag verdreht zu werden. Das wird praktisch
in den meisten Fällen noch möglich sein, während die bisher unmittelbar an der Verteilerleitung
18 angebrachten Absperrventile üblicher Bauart gewöhnlich nicht mehr geschlossen
werden konnten.
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Der Druckstift 31 ist durch die Stopfbüchse 37 nach außen hin abgedichtet.
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Es sei noch erwähnt, daß im Bedarfsfall die Büchse 26 mit dem Rückschlagventil
28 und dem Absperrventil 29 nach Lösung der Verschraubung 25 ohne weiteres herausgenommen
und ausgewechselt werden kann.
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Im Innern des Ausflußkanals 22 kann noch ein Filter 38 vorgesehen
sein, welches von, dem Azetylen mitgerissenen Staub zurückhält, so daß dieser nicht
in die Flasche gerät.