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Ablesevorrichtung für Karten, beispielsweise Land- oder Straßenkarten,
vorzugsweise für Fahrzeuge Die Erfindung betrifft eine automatische Ablesevorrichtung
für Karten, beispielsweise Land- oder Straßenkarten, die vorzugsweise in Fahrzeugen,
insbesondere Straßen- und Schienenfahrzeugen, Verwendung finden soll.
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Es sind bereits automatische Ablesevorrichtungen für Landkarten bekanntgeworden,
bei denen die einzelnen Kartenabschnitte hintereinander, in Form eines Bandes angeordnet,
über zwei Walzen geführt werden. Der Antrieb und die Weiterschaltung dieser automatischen
Ablesevorrichtungen sind jedoch bei den bekannten Vorrichtungen verhältnismäßig
kompliziert, wodurch diese nicht nur in der Herstellung teuer sind, sondern auch
viele Fehlerquellen besitzen. Die Erfindung macht es sich zur Aufgabe, eine automatische
Ablesevorrichtung für Karten, insbesondere Straßenkarten, vorzugsweise für schnell
fahrende Fahrzeuge, zu entwickeln, die nicht nur in der Herstellung sehr billig
ist, sondern auch außerordentlich einfach zu bedienen ist. Insbesondere soll lediglich
eine einzige Schaltvorrichtung für die Bedienung erforderlich sein, um somit den
Fahrer von schnell fahrenden Fahrzeugen möglichst nicht in der Lenkung des Fahrzeuges
zu behindern.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Schaltvorrichtung für den Kartenantriebsmotor
zugleich zur Schaltung der Antriebsrichtung der Karte bzw. des Kartenbandes dient,
wobei als Schaltvorrichtung
vorteilhafterweise ein in zwei Hälften
unterteiltes Kontaktband vorgesehen ist, welches zwängsläufig mit dem Kartenantrieb
unter Zwischenschaltung eines Übersetzungsgetriebes gekuppelt ist.
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Durch diese Ausbildung der Schaltvorrichtung kann bei Verwendung einer
Karte in Form eines mit Nummern versehenen Kartenbandes, bei dem die einzelnen Kartenabschnitte
hintereinander angeordnet sind, die gesamte Schaltung der Kartenablesevorrichtung
lediglich mit Hilfe eines in der Länge des Kontaktbandes verschiebbaren Kontaktstiftes
erfolgen. Der Kontaktstift braucht lediglich in Übereinstimmung mit der gewünschten
Nummer des' Kartenbandes gebracht zu werden, wobei diese einzelnen Kartenabschnittsnummern
oberhalb der Führungsschiene des Kontaktstiftes nebeneinander vorgesehen sein können.
_ Zweckmäßig wird dabei jeder Kartenabschnitt an den Seitenrändern mit den Nummern
des nächsten Kartenabschnittes versehen und darüber hinaus ein bestimmter Kartenabschnitt
als Übersichtskarte ausgebildet, so daß der Fahrer sich ohne Schwierigkeiten über
die Nummer des von ihm gewünschten Kartenabschnittes orientieren kann und dann lediglich
den Kontaktstift auf die entsprechende Nummer einzustellen braucht.
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Um diese vollautomatische Einstellung des gewünschten Kartenabschnittes
mittels einfacherVerstellung des Kontaktstiftes zu ermöglichen, erfolgt der Antrieb
der Aufwickelwalzen über einen unter Federwirkung stehenden schwenkbaren Doppelhebel,
dessen eines Ende mit einem von der Schaltvorrichtung gesteuerten Relais verbunden
ist, während das andere Ende mit einem. Zwischenantriebsrad für die Aufwickelwalzen
versehen ist.
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Schließlich ist es fortschrittlich, daß die eine Hälfte des Kontaktbandes
direkt zur Schaltung des Kartenantriebmotors dient, während die andere Hälfte zur
Schaltung des mit dem Doppelhebel gekuppelten Relais dient, das gleichzeitig zur
Schaltung des Kartenantriebsmotors vorgesehen ist.
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Zum besseren Ablesen der häufig sehr kleinen Karten ist vor dem Ablesefenster
eine an einem Parallelogrammgestänge geführte Lupe, Vergrößerungsglas od. dgl. vorgesehen.
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Die Erfindung kann in verschiedener Weise ausgeführt werden. Sie ist
in der Zeichnung beispielsweise in einer Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigt
Abb. r eine Ansicht der Ablesevorrichtung; Abb. 2 zeigt eine teilweise Ansicht nach
Abnahme des Vorderdeckels nach Linie II-II der Abb. 3; Abb.3 zeigt einen Grundriß
im Schnitt nach Linie III-III der Abb. r ; Abb. 4 zeigt eine schematische Schaltskizze.
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Die gesamte Ablesevorrichtung kann in einem Gehäuse r, beispielsweise
in der Größe eines Kraftfahrzeugradios, angeordnet sein. Das Karten- bzw. Filmband
2 ist auf den Aufwickelwalzen 3, 4 aufgewickelt und über die beiden Führungswalzen
5, 6 stramm geführt. Die Führungswalzen 5, 6 werden zweckmäßig mit einem Gummimantel
versehen, um jeglichen Schlupf gegenüber dem Kartenband mit Sicherheit zu vermeiden.-
Zwischen den Führungswalzen 5, 6 liegt das Ablesefenster 7.
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Der Antrieb der Aufwickelwalzen 3, 4 erfolgt beispielsweise mit Hilfe
eines Elektromotors 8 unter Zwischenschaltung beispielsweise eines mehrfachen Übersetzungsgetriebes
g.
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Der endgültige Antrieb erfolgt dann mittels eines Doppelhebels ro.
Dieser Doppelhebel ro ist an seinem einen Ende mit einem Zwischenzahnrad z r versehen,
während er an seinem anderen Ende mittels einer Stange 12 mit dem Schalter 13 eines
Relais 14 verbunden ist.
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" Je nach Stellung des Relaisschalters 13 wird das Zwischenrad z z
entweder das fest mit der Aufwickelrolle 3 gekuppelte Zahnrad 15 oder aber das Zahnrad
16 der Aufwickelrolle 4 antreiben, so daß die Transportrichtung des Karten- bzw.
Filmbandes 2 abhängig ist von der Stellung des Relaisschalters 13.
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Das Karten- bzw. Filmband 2 treibt gleichzeitig das Kontaktband 17
an. Das Kontaktband 17 ist dabei zunächst um die beiden losen Führungsrollen 18,
rg und sodann noch unter Zwischenschaltung einer Spannrolle 2o über ein Antriebsritzel
2t geführt. Dieses Antriebsritzel 2r erhält seinen Antrieb von der Welle 22 der
Führungswalze 6 des Kartenbandes unter Zwischenschaltung eines übersetzungsgetriebes
23,a4.
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Um einen sicheren Antrieb des Kontaktbandes 17 entsprechend dem Kartenband
2 zu gewährleisten, erfolgt die Kraftübertragung über das Antriebsritzel 2,1. Entsprechend
ist das Kontaktband 17 gelocht bzw. perforiert.
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Das Übersetzungsgetriebe 23, 24 kann dabei so gewählt werden, daß
bei Ablauf der gesamten Karten- bzw. Filmband länge in einer Richtung etwa eine
halbe Kontaktbandlänge in entsprechender Richtung mit abläuft.
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Das Kontaktband arbeitet mit dem Kontaktstift 26, der an einer Kontaktschiene
27 auf der Länge des Kontaktbandes verschiebbar gelagert ist, zusammen. Die Kontaktschiene
27 wird vorteilhafterweise in bestimmten Abständen mit Rasten versehen. Oberhalb
der Kontaktschiene 27 ist ein Skalenfenster 25 mit den den einzelnen Kartenabschnitten
entsprechenden Nummern angeordnet. Nur an zwei Isolierstellen 28, 29 ist das Kontaktband
unterbrochen und nichtleitend. Solange der Kontaktstift 26 mit den leitenden Teilen
des Kontaktbandes in Verbindung steht, ist der Stromkreis geschlossen, und es findet
ein gleichzeitiger Transport des Karten- bzw. Filmbandes und des Kontaktbandes statt.
-Wie aus Abb. 4 hervorgeht, ist das Kontaktband 17 durch seine beiden Isolierstellen
28, 29 in die beiden Hälften 17a und -17b unterteilt. Wird der Kontaktstift 26 auf
eine der beiden Hälften, beispielsweise 17a, eingestellt, so fließt der Strom von
der Stromquelle 30 über einen Deckelschalter 3 i, Leitung 32, Kontaktstift
26, Kontaktbandhälfte 17a, Leitung 33 zum Antriebsmotor B.
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Bei der Stellung des Kontaktstiftes 26 auf Kontaktbandhälfte 17" wird-
das Relais 14 nicht in den
Stromkreis eingeschlossen, d. h. der
Relaisschalter 13, der mittels der Stange 12 mit dem unter Federwirkung 35 stehenden
Doppelhebel io in Verbindung steht, ist geöffnet.
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Der Antrieb des Kartenbandes 2 erfolgt nunmehr über Zahnrad 16- der
Aufwickelrolle 4, entsprechend der Stellung des Doppelhebels in Abb. 3. Zusammen
mit dein Kartenband 2 wird aber auch das Kontaktband 17 angetrieben und am Kontaktstift
26 vorbeigeführt, bis dieser wieder einer Isolierstelle 28 oder 29 gegenübersteht.
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Wird der Kontaktstift 26 auf die Kontaktbandhälfte 17b eingestellt,
so wird in den Stromkreis nunmehr das Relais 14 mit einbezogen, indem der folgende
Stromkreis geschlossen wird: Stromquelle 30, Deckelschalter31, Leitung 32, Kontaktstift26,
Kontaktbandhälfte 17b, Leitung 36, Relais 14, Leitung 37, Masse.
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Das nunmehr unter Spannung stehende Relais 14 betätigt entgegen der
Federwirkung 35 des Doppelliebels io den Relaisschalter 13, wodurch erstens der
Doppelhebel geschwenkt und nunmehr das Zwischenrad i i mit dem Zahnrad 15 der zweiten
Aufwickelwalze 3 in Eingriff gebracht wird, gleichzeitig jedoch wird durch Betätigung
des Relaisschalters 13 auch der Schalter 38 geschlossen, so daß nunmehr der Motor
8 Spannung über folgenden Stromkreis erhält: Stromquelle 3o, Deckelschalter 31,
Leitung 32, Leitung 39, Schalter 38, Leitung 4o, Motor 8, Masse.
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Durch die Betätigung des Doppelhebels io erfolgt nunmehr der Antrieb
des Karten- bzw. Filmbandes 2 in entgegengesetzter Richtung ebenso erfolgt natürlich
auch der Antrieb des Kontaktbandes 17 in entgegengesetzter Richtung, da dieses ja
vom Kartenband 2 angetrieben wird.
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Der Deckelschalter 31 kann in bekannter Weise mit dem vorderen Gehäusedeckel
41 gekuppelt sein, so daß beim Öffnen des Gehäusedeckels automatisch der Deckelschalter
31 geschlossen wird, hingegen bei geschlossenem Gehäusedeckel der Deckelschalter
31 geöffnet ist und somit die Ablesevorrichtung nicht betätigt werden kann.
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Gleichzeitig wird durch Schließen des Deckelschalters 31 eine Glühbirne
42 in den Stromkreis der Stromquelle 30 über die Leitungen 43, 44 eingeschaltet,
so daß bei geöffnetem Gehäusedeckel 41 grundsätzlich die Ablesevorrichtung betriebsfertig
ist und gleichzeitig das Kartenband bzw. Filmband von hinten erleuchtet wird. Zum
besseren Ablesen ist am Gehäuse i eine Lupe 45 an einem Parallelogrammgestänge 46
verstellbar angeordnet.
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Es ist nicht unbedingt erforderlich, daß der Antrieb, wie in den Zeichnungen
dargestellt, vollautomatisch erfolgt. Es ist genau so gut denkbar, statt dessen
eine Handdrehkurbel vorzusehen, die durch entsprechende Veränderung der Drehrichtung
ein Hinundhertransportieren des Karten- bzw. Filmbandes bewirkt. In diesem Fall
würde die gesamte Schaltvorrichtung mit Kontaktband, Doppelhebel usw. entfallen
können.
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Weiterhin ist es denkbar, an Stelle eines Kartenbandes oder Filmbandes
eine ganze Karte zu verwenden, indem beispielsweise die Führungs- bzw. Aufwickelwalzen
nicht rechts und links vom Ablesefenster vorgesehen sind, sondern ober- und unterhalb
desselben angeordnet sind.
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Die Walzen könnten dann beispielsweise in einer Breite der Gesamtkarte
ausgebildet sein, so daß auch große Karten ohne weiteres im Armaturenbrett eines
Kraftfahrzeuges oder Schienenfahrzeuges untergebracht werden können.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht darauf, daß das Kartenband auf
zwei Walzen auf- bzw. abgewickelt wird, sondern es ist ohne weiteres möglich, das
Kartenband ebenso wie das Kontaktband als ein über Walzen geführtes endloses Band
auszubilden. In diesem Fall braucht eine Umschaltung der Antriebsrichtung des Kartenbandes
nicht mehr vorgesehen zu werden.
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Natürlich ist die Verwendung derartiger Ablesevorrichtungen auch in
allen anderen Fahrzeugen, insbesondere beispielsweise in Flugzeugen, genau so gut
möglich.
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Schließlich ist die Ablesevorrichtung in ihrer Verwendung nicht nur
beschränkt auf Fahrzeuge, sondern es ist auch denkbar, sie als stationäre Vor richtung,
beispielsweise auf Bahnhöfen, in -"erltehrsvereinen od. dgl., wo vielfach Karten
bzw. Fahrpläne ausgestellt sind, anzuwenden. Auch die Verwendung von zusammenklappbaren
Kartenteilen an Stelle von Kartenbändern ist möglich, indem jeweils ein Kartenteil
mit Hilfe geeigneter Mittel vor das Ablesefenster geklappt bzw. geschoben wird.