DE863409C - Verfahren zur Herstellung von plastifizierten Vinylharzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von plastifizierten VinylharzenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf plastifizierte Vinylharze und auf Verfahren zu ihrer Herstellung, insbesondere
bezieht sie sich auf verbesserte plastifizierte Harzmischungen, wie Polyvinylchlorid, Polyvinyliden
und Mischpolymere von Vinyl- oder Vinylidenchlorid miteinander oder im Gemisch mit solchen monomeren
Substanzen, wie Methyl- oder Äthylacrylat, Vinylacetat und anderen Monomeren, die nur eine olefinische
Doppelbindung enthalten.
Es ist wohl bekannt, daß Vinylharze plastifiziert bzw. vom harten, hornartigen und steifen Zustand
durch Zugabe von gewissen organischen Substanzen, die Plastifizierungsmittel genannt werden, in eine
weiche, plastische, bearbeitbare Beschaffenheit gebracht werden können.
Die bisher für diesen Zweck verwendeten Plastifizierungsmittel sind im allgemeinen flüssige ölige
Substanzen, wie organische Ester, Äther und Ketone, die eine Reihe von Nachteilen haben, wie z. B. ihre Neigung
zum Ausschwitzen aus den fertigen Harzgegenständen und das Übergehen des Plastifizierungsmittels
bei Berührung mit Ölen und Lösungsmitteln in diese. Auch tritt eine Verschlechterung gewisser Eigenschaften
der Harzmasse auf Kosten anderer Eigenschaften ein, so z. B. wird der elektrische Widerstand
durch die Zugabe gewisser Plastifizierungsmittel, welche die Weichheit und Bearbeitbarkeit des Harzes
außerordentlich zu erhöhen vermögen, vermindert. Schwierigkeiten bestehen in dem Einbringen des
Weichmachers in das zähe Harz. Ferner besteht die
Neigung, daß sich die öligen Substanzen zersetzen oder verflüchtigen, wenn starke Hitze auf sie einwirkt
Ferner ist das Wandern gewisser öliger Weichmacher von Nachteil, da sie dadurch leicht Verbindungsstellen
zerstören. Hinzu kommt noch die Tatsache, daß fertige Harzgegenstände nicht so' hart sind, wie sie oft
bei gewöhnlichen Temperaturen sein sollen, was daran liegt, daß die" Einverleibung von großen Mengen
Weichmacher notwendig ist, um das Harz bei erhöhter ίο Temperatur leicht bearbeitbär zu machen.
Es ist auch bekannt, daß Polyvinylchlorid durch Mischung auf den Mischwalzwerken mit einem synthetischen
Gummimischpolymerisat des Butadien-i, 3 und Acrylnitril (vgl. amerikanisches Patent 2 330 353,
Donald E. Henderson) in eine zähe, widerstandsfähige gummiähnliche Masse umgewandelt werden kann.
Solche Masse ist jedoch schwierig herzustellen, da außerordentlich hohe Walztemperaturen und. eine
sorgfältige Kontrolle der Knet- und Walzbedingungen notwendig sind, um die Mischung von Polyvinylchlorid
und synthetischem Kautschuk zustande zu bringen. Darüber hinaus ist solche Masse, die keine flüssigen
Weichmacher enthält, nicht leicht solchen Bearbeitungen, wie Pressen, Kalandern und Spritzen, zu unterwerfen,
und zwar wegen des Mangels an Weichheit und einem hohen Grad des Nervs. Andererseits zeigt
eine solche Harz-Elastomeren-Mischung, die flüssige ölige Weichmacher enthält, die gleichen Nachteile wie
andere Vinylharze, die mit solchen Substanzen plastifiziert sind.
Hauptgegenstand der Erfindung sind demgemäß plastifizierte Vinylharzmassen, irisbesondere Polyvinylchloridmassen,
die genügend weich und plastisch sind, um sogar leicht bei niedrigeren, als den üblich
notwendigen Temperaturen bearbeitbar zu sein; gleichzeitig sollten sie frei von den Nachteilen s: in, die
die mit den üblichen flüssigen Weichmachern plastifizierten
Polyvinylchloride aufweisen.
Gemäß der Erfindung werden plastifizierte Vinylharzmassen
hergestellt, die eine Vinylharzbasis umfassen, welche ein Polymeres der monomeren Substanz
ist, in welcher als vorherrschender Bestandteil ein Chloräthylen vorliegt, das 1 oder 2 Chloratome
an nur 1 Kohlenstoffatom hat und als Plastifizierungsmittel
dafür ein polymeres Produkt der Mischpolymerisation von 30 bis 80 Gewichtsteilen eines
Butadien-i, 3 Kohlenwasserstoffes mit 20 bis 70 Gewichtsteilen eines Acrylnitrils der Formel
= C-Cs=N,
in welcher R Wasserstoff, Chlor oder Alkyl bedeutet und das polymere Produkt ein Molekulargewicht unter
000 sowie eine Mooneyviskosität, die mittels des Mooneyviskosimeters bestimmt wurde, aufweist. Die
Bestimmung erfolgte unter Anwendung des 1, 5"-Rotors nach 4 Minuten bei ioo° unter 35.
Solche mischpolymeren Weichmacher sind in ihren
Eigenschaften ganz verschieden vom Butadkn-Acrylnitril-Elastomeren,
welche ein hohes Molekulargewicht haben und eine elastische kautschukartige Beschaffenheit
aufweisen, wie im einzelnen nachstehend auseinandergesetzt werden wird. -65
Die weichen niedrigmolekularen Mischpolymeren dieser Klasse, die bei der Durchführung der Erfindung
besonders wirksam wurden, sind die Mischpolymeren des Butadien-i, 3 und Isoprens mit Acrylnitril, Chloracrylnitril,
Methacrylnitril und Äthacrylnitril.
Besonders gute Ergebnisse werden erhalten, wenn der Weichmacher durch Mischpolymerisation unter
Bedingungen hergestellt wird, die geeignet sind, ein weiches, niedrigmolekulares Polymeres von 50 bis
80 Gewichtsteilen Butadien-i, 3 und 20 bis 50 Gewichtsteilen
Acrylnitril entstehen zu lassen, obgleich Mischpolymere von etwa 30 Teilen Butadien-i, 3 und
70 Teilen Acrylnitril ebenfalls verwendet werden können. Die besten Ergebnisse werden mit niedrigmolekularen weichen Mischpolymeren erzielt, die durch
Polymerisation von 2 Gewichtsteilen Butadien-1, 3 und ι Gewichtsteil Acrylnitril in wäßriger Emulsion
erhalten werden.
Die synthetischen Harze, welche durch die niedrigmolekularen polymeren Weichmachungsmittel der
Erfindung wirksam plastifiziert sind, sind diejenigen Polymeren, die aus einer monomeren Substanz hergestellt
sind, in welchen der überwiegende Bestandteil Chloräthylen mit 1 oder 2 Chloratomen an nur
ι Kohlenstoffatom ist. Die Harze dieser Klasse umfassen
Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Mischpolymere des Vinylchlorids und Vinylidenchlorids und
Mischpolymere, entweder des einen oder beider mit geringeren Anteilen von Vinylestern von Carbonsäuren,
wie Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat u. dgl. Dazu kommen Alkylester von Acryl- und
Methacrylsäuren, wie Methylacrylat, Äthylacrylat, Methylmethacrylat, Methyläthacrylat u. dgl. Außerdem
zählen zu dieser Klasse Diäthylmaleat, Diäthylmonochlormaleat, Styrol, Äthylen und andere Monomere,
die eine einzige olefinische Doppelbindung enthalten. Die Polymeren, die besonders wirksam sind,
sind diejenigen Polymeren einer monomeren Substanz, in welcher der überwiegende Bestandteil Vinylchlorid
ist, z. B. Polyvinylchlorid selbst und Mischpolymere von Vinylchlorid mit geringeren Anteilen Vinylidenchlorid,
Vinylacetat und Methyl- und Äthylacrylat.
Wie oben erwähnt, unterscheiden sich die gemäß der Erfindung als Weichmacher (nachstehend polymere
Plastifizierungsmittel genannt) verwendeten Mischpolymere von synthetischen Kautschuk aus Butadien-i,
3-acrylnitril durch ihren viel höheren Grad an
Weichheit oder Plastizität und durch ihr viel niedrigeres Molekulargewicht. Ganz besonders aber sind
diese polymeren Weichmacher dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Mooneyviskosität (welche ein Maß für
ihre Weichheit und Plastizität ist) unter 35 aufweisen. Die Bestimmung erfolgt mit einem Standard-Mooney-Viskosimeter
unter Verwendung eines i,5oo"-Rotors nach 4 Minuten bei ioo°. Im Gegensatz dazu besitzt
der synthetische Kautschukbutadienacrylnitril eine Mooneyviskosität von 50 oder darüber.
Das Standardverfahren zur Bestimmung der Mooneyviskosität ist im Abschnitt D 1 des durch die
R. F. C. Office of Rubber herausgegebenen Büchleins,
betitelt »Specification for Government Rubbers«
(Effective January ι, 1946)
> dargelegt. In kurzen Worten besteht das Mooneyviskositätsverfahren im Auswalzen eines Musters auf einer kalten Walze in
dünner Schicht entsprechend dem Standardverfahren, ferner im Ausstanzen kreisrunder Prüfstücke aus einem
Muster und Ausstanzen von Löchern in den Prüflingen. Ein Prüfling wird am unteren und ein zweiter am
oberen Teil des Rotors angebracht. Dann wird das montierte Prüfstück in die Mooneymatrice eingelegt,
in welcher eine Temperatur von ioo° aufrechterhalten
ist. Der Rotor wird angelassen und die Ablesungen an der Anzeigevorrichtung in 5-Sekunden-Abständen
je ι Minute lang vor und nach der spezifizierten Zeit registriert. Die Viskosität wird von einem Plan der
obenerwähnten Aufzeichnungen zur genau spezifizierten Zeit, welche gewöhnlich die. 4-Minuten-Viskosität
bei ioo° ist, abgelesen. Die Mooneyviskosität ist üblicherweise unter Verwendung eines großen Rotors
(1,5" plus oder minus 0,001") für weicheres Material
und eines kleinen Rotors (1,2" plus oder minus 0,001")
für die härteren Materialien bestimmt. Die hier beschriebenen Materialien werden vorzugsweise unter
Verwendung des großen Rotors geprüft und die so bestimmten Mooneyviskositätswerte mit ML bezeichnet.
Molekulargewichtsbestimmungen durch die Staudingersche Viskositätsmethode offenbaren, daß die
Mischpolymeren des Butadien-i, 3 und Acrylnitril, wie sie üblich durch die Emulsionspolymerisation für den
Gebrauch als fester ölwiderstandsfähiger synthetischer Kautschuk erzeugt werden, Molekulargewichte beträchtlich
über 100 000, üblich in der Nähe von 150 000 bis 175 000 und mehr haben. Ähnliche
Molekulargewichtsbestimmungen, ausgeführt an polymeren
Plastifizierungsmitteln dieser Erfindung zeigen an, daß sie Molekulargewichte niedriger als 85 000
aufweisen und daß das Durchschnittsmolekulargewicht der bevorzugten plastifizierten Polymeren 65 000 oder
weniger beträgt.
Die Prüfung der niedrigmolekularen polymeren Plastifizierungsmittel dieser Erfindung zeigt, daß sie
fast keine kautschukartige Natur besitzen, insofern als sie wenig Elastizität, Zugfestigkeit und andere der
üblichen gummiartigen Eigenschaften haben. Sie erreichen nicht annähernd die physikalischen Eigenschaften
eines gewöhnlichen synthetischen Gummis nach der Vulkanisation in der üblichen Weise. Polymere
Plastifizierungsmittel dieser Erfindung, die eine Mooneyviskosität von 5 bis 7 ML oder weniger haben,
sind nicht richtig feste Stoffe, sondern fließen genügend, so daß sie die Form jedes beliebigen Behälters
annehmen, in welchen sie eingebracht werden. Wenn sie zu weich sind, um die Mooneyviskositäten
bestimmen zu können, dann sind die polymeren Plastifizierungsmittel dieser Erfindung sehr viskose
Flüssigkeiten von leicht hellgelber Farbe.
Die polymeren Plastifizierungsmittel gemäß dieser Erfindung können nach verschiedenen Polymerisationsmethoden
gewonnen werden, werden aber vorzugsweise durch Polymerisieren in wäßriger Emulsion
von monomeren Mischungen der Butadienkohlenwasserstoffe mit Acrylnitrilen unter Bedingungen
erzeugt, die geeignet sind, ein weiches niedrigmolekulares Mischpolymerisat zu erzeugen. Zum Beispiel
kann die Polymerisation in wäßriger Lösung in Gegenwart viel größerer Mengen, als bei der Herstellung von
synthetischem Kautschuk benötigt werden, verschiedener Schwefelverbindungen (Modifizierungsmittel genannt),
die die Plastizität der in ihrer Gegenwart hergestellten Butadienpolymeren beeinflussen, durchgeführt
werden. Beispiele solcher Modifizierungsmittel umfassen die aliphatischen Merkaptane von 4 bis
18 Kohlenstoffatomen, wie Dodecylmerkaptane und im besonderen, da sie im hohen Grade wirksam sind, die
tertiären Merkaptane, wie tertiäre Dodecylmerkaptane u. dgl., die nichtmetallischen Xanthogenate, wie
Diisopropylxanthogendisulfid u. dgl., und andere wohlbekannte modifizierend wirkende Schwefelverbindungen,
wie B-(p-Octylphenoxy)-/J-Merkaptodiäthyläther,
Tetramethylthiuramdisulfid, Piperidincyclopentamethylendithiocarbamat,
4-Phenylthiazyl-2-disulfid und andere. Eine andere Methode zur Herstellung der
niedrigmolekularen polymeren Plastifizierungsmittel dieser Erfindung besteht darin, daß die Polymerisation
in einer sehr frühen Stufe, lange bevor sie vollständig ist, beendigt und danach der Überschuß der monomeren
Substanz entfernt wird. Es wurde z. B. gefunden, daß Mischpolymerisate, hergestellt durch
Polymerisation einer Mischung von Butadien und Acrylnitril in wäßriger Emulsion und in Gegenwart
einer normalen Menge eines Modifizierungsmittels, für diese Erfindung vorteilhaft sind, wenn ungefähr
30 bis 75 °/0 oder weniger der Monomeren in dem polymeren Zustand umgewandelt sind. Die Beendigung
der Polymerisation wird durch Zusatz eines geeigneten chemischen Polymerisationsinhibitors, wie
Hydrochinon, herbeigeführt. Diese beiden Methoden geben polymere Plastifizierungsmittel, die in fast jeder
Hinsicht äquivalent sind; aber die Wiedergewinnung der nicht reagierten Monomeren aus den synthetischen
Latices ist oft schwierig und unwirtschaftlich. Daher ist es vorzuziehen, die Polymerisation bis zur wesentlichen
Vollendung in Gegenwart von viel größeren Mengen des Polymerisationmodifizierungsmittels
durchzuführen. Die genaue Menge von Modifizierungsmitteln hängt von der Wirksamkeit der besonderen
Verbindung ab, die verwendet wird, und bewegt sich im allgemeinen zwischen o,8 bis 5 Gewichtsprozent,
berechnet auf das Gewicht der polymerisierten Monomeren.
In Ausübung dieser Erfindung können die niedrigmolekularen polymeren Plastifizierungsmittel, die hier
beschrieben sind, mit dem Vinyl- oder Vinylidenchloridharz in verschiedener Weise gemischt werden.
Das weiche polymere Plastifizierungsmittel kann dem Harz durch Trockenmischmethoden auf Gummiwalzen,
in Spezialmischern u. dgl. oder in Lösung in organischen Lösungsmitteln beigemischt werden oder es kann, wie
es bevorzugt wird, die Beimischung des Harzes in Form einer wäßrigen Dispersion, wie ein Latex oder
eine wäßrige Aufschlämmung, zu einer wäßrigen Emulsion oder Dispersion von polymeren Plastifizierungsmitteln
erfolgen und das Zusammenniederschlagen oder Koagulieren der gemischten Emulsionen
oder Dispersionen durch übliche Verfahren, wie durch Zusatz von Salzen, Säuren u. dgl., bewerkstelligt
werden. Die letztere Füllungsmethode ergibt weiche, plastische, sehr leicht verarbeitbare Mischungen von
Harz und polymeren Plastifizierungsmitteln von allgemein höherer Qualität, besonders wenn die Harzdispersion
Harz Meiner Teilchengröße enthält. Zum Beispiel kann ein Latex von Polyvinylchlorid mit einer
durchschnittlichen Teilchengröße unter 0,5 Mikron, vorzugsweise 0,2 Mikron, im Durchmesser hergestellt
und zur Gewinnung außerordentlich weicher, plastischer und leicht verarbeitbarer Massen verwendet
werden. Das geschieht durch Mischen mit einem synthetischen Latex eines polymeren Plastifizierungsmittels,
der ungefähr ähnliche Teilchengrößenverteilung hat und gemeinsame Fällung der gemischten
Latices. Diese gemischten Latices können auch als solche verwendet werden, so bei der Herstellung von
Gegenständen durch koagulierendes Tauchen bei Überzügen und Fertiggegenständen aus der plastifizierten
Harzmischung.
Die Produkte, die durch Ausübung der Erfindung in irgendeiner der oben beschriebenen Weisen erhalten
werden, sind den Vinyl- und Vinylidenchloridharzen, welche mit den üblichen Plastffizierungsmitteln hergestellt
sind, und Walzmischungen aus Harzen mit Butadienacrylnitril Gummi weit überlegen". Sie sind
weicher, plastischer, biegsamer und viel leichter den Behandlungsbedingungen, wie Pressen oder Spritzen,
zu unterziehen als die letzteren, sie werden nicht steif und zersetzen sich nicht, wenn sie großer Hitze, Ölen
u. dgl. ausgesetzt sind, wie es die früheren taten. Die
Produkte gemäß der Erfindung besitzen auch eine Zugfestigkeit, Dehnung, Zerreißfestigkeit und andere
mechanische Eigenschaften, die denjenigen der mit einem üblichen öligen Plastifizierungsmittel hergestellten
Massen überlegen sind, und obwohl sie ebenso weich und leicht verarbeitbar bei erhöhten Temperaturen
sind, sind sie fester, härter und widerstandsfähiger bei normalen Temperaturen. Ohne Rücksicht
auf die Anteile des Harzes und des polymeren Plastifizierungsmittels sind sie Mar und zeigen vollständige
Homogenität, da kein opakes Aussehen oder weißliche Trübung aufkommt, wenn die Produkte bei Raumtemperatur
bezogen werden.
Die Erfindung wird noch ausführlicher in den nachstehenden
Beispielen beschrieben, um die Verwendung von weichen, niedrigmolekularen Butadienaerylnitrilmischpolymeren
als Plastifizierungsmittel für verschiedene Polyvinylharze zu erläutern.
Eine Mischung von weichen, niedrigmolekularen Mischpolymeren des Butadien-i, 3 und Acrylnitril mit
Polyvinylchlorid wurde im Verhältnis von 50 Teilen des Mischpolymeren zu 50 Teilen Harz (trockener
fester Grundstoff) durch Mischen der Latices der beiden Komponenten und anschließende gemeinsame
Fällung durch Zugeben der gemischten Latices zu einer 5°/oigen wäßrigen Siedesalzlösung, die mit Schwefel-
säure sauer gemacht wurde, hergestellt (pn-Wert 3). Die Mischpolymeren wurden vorbereitet in Latexform
durch Emulsionspolymerisation bei 300 nach der folgenden Anweisung erhalten:
Material
Butadien-i, 3
Acrylnitril
Seifenflocken (85 °/0 neutralisiert) .
Dnsopropylxanthogendisulfid
Wasserstoffsuperoxyd
(30%ige Lösung) ·
Natriumpyrophosphat 1,57 Teile
Eisensulfat 0,28
Kobaltchlorid 0,0014
Wasser
Gewichtsteile
66,7
33,3
5,o
0,6
5,o
0,6
o,3
0,1
250,0
Die Polymerisationsreaktion wurde beendet, als 71 °/0 der monomeren Substanz durch Zugabe von
genügend gelöstem Hydrochinon zu dem Mischpolymeren umgewandelt waren. Der Latex hatte einen
Gesamtfestkörpergehalt von 26,7°/,,. Ein kleiner Teil des
Latex wurde koaguliert, um ein Muster zur Bestimmung der Mooneyviskosität herzustellen. Das Polymere
hatte eine Mooneyviskosität von 34 ML. Der fertige Latex wurde durch Zugabe von 2 °/0 des polymeren
heptilierten Diphenylamins als Alterungsschutzmittel stabilisiert; die Zugabe erfolgte als wäßrige Emulsion.
Der bei der Zubereitung der Mischung benutzte Harzlatex, welcher durch Emulsionspolymerisation
des Vinylchlorids gemäß der nachfolgenden Anweisung zubereitet wurde, hatte 49 bis 50% Gesamtfestkörpergehalt.
Material
Vinylchlorid ........
Kaliumchlorid
Natriumlaurylsulfat
Wasser
Wasser
Gewichtsteile
100,00
0,25
2,25
94,50
2,25
94,50
Nach gemeinsamer Fällung der gemischten Latices wurde die sich ergebende, mit festen Teilchen durchsetzte
Flüssigkeit mit Hilfe von Alkalien extrahiert, um die durch saure Koagulation der Seife gebildeten
Fettsäuren zu entfernen. Die festen Teilchen der plastifizierten Harzmischung wurden aus der Lösung
seröser Beschaffenheit' abgetrennt und auf einer Gummiwaschwalze, die geriffelte Walzen hat, naß
gewalzt, um weiche zusammenhängende Lagen zu erhalten, die in passende Längen geschnitten in einem
Vakuumtrockner 8 bis 10 Stunden bei etwa 900 getrocknet
wurden. Die getrocknete weichgemachte Harzmischung wurde auf einer kalten Walze ausgewalzt
und ergab nach einigen Durchgängen durch die Walze eine glasklare dünne Schicht. Diese Harzmischung
wurde auf einer kalten Walze in dünner Schicht von 0,23 cm Dicke ausgewalzt und 5 Minuten
bei 1750 gepreßt, um einen Prüflung von 0,19 cm Dicke
herzustellen. Die Zugfestigkeit der Prüffolie betrug 225 kg/cm2, ihre Dehnung 345 °/0, ihr Modul bei 100 %
Dehnung 195 kg/cm2, und ihre Durometerhärte (c) war 93.
Die Verträglichkeit der gepreßten Schicht aus polymerem
plastifizierten Harz wurde durch Biegen des gepreßten Stückes in zwei Richtungen bei Raum-
temperatur ausgewertet. Eine Unverträglichkeit oder unvollständige Auflösbarkeit des Harzes durch den
polymeren Weichmacher würde sofort durch eine Undurchsichtigkeit (weißliche Trübung) oder durch
Absonderung, die in der Zone der größten Biegung auftreten, offenbar werden. Die nach dem oben ausgeführten
Beispiel zubereitete plastifizierte Harzmischung war vollständig verträglich und zeigte selbst
nach wiederholtem Biegen keine weiße Trübung.
. .
Ein Polyvinylchloridharz wurde durch Zugeben eines niedrigmolekularen polymeren Plastifizierungsmittels
aus einem Mischpolymeren aus Butadien-i, 3 und Acrylnitril plastifiziert. Die Herstellung erfolgte durch
Mischung eines Latex des Harzes gemäß Beispiel 1 mit einem Latex eines Butadiens-i, 3 Acrylnitrilmischpolymerisats
und durch Koagulierung der Mischung.
Der Latex des weichmachenden Mischpolymeren wurde durch bis zu im wesentlichen vollständiger
Polymerisation der monomeren Mischungen in wäßriger Emulsion in Gegenwart von 1,6 °/0 Diisopropylxanthogendisulfid
als Polymerisationsmodinzierungsmittel gemäß folgendem Rezept zubereitet:
Material
Butadien-i, 3
Acrylnitril
Destilliertes Wasser
Seifenflocken
Schwefelsäure (CP.)
Wasserstoffperoxyd
(30%ige Lösung)
Natriumsalz einer Alkarylsulfonsäure
Natriumpyrophosphat
Eisensulfat
Kobaltchlorid
Diisopropylxanthogendisulfid
Natriumhydroxyd
Gewichtsteile
66,70
33.30
190,00
5.00
0,13
1,05
2,80
0,0058
0,0010
0,00005
1,60
Der Latex der polymeren Weichmacher wurde wie im Beispiel 1 stabilisiert und ein Gesamtfestkörpergehalt
von 33,6% gefunden. Die Mooneyviskosität des polymeren Weichmachers war 6 ML.
Das Harz und das polymere Plastifizierungsmittel wurden im 70: 30-Gewichtsverhältnis (Auswiegen von
460 g des Gummüatex und 770 g des Harzlatex) gemischt und diese Mischung 5 Minuten leicht geschüttelt.
Die gemischten Latices wurden in eine heiße (70 bis 8o°) i%ige Calciumchloridlösung gegossen.
Die sich ergebende, mit festen Teilchen durchsetzte Flüssigkeit wurde 5 Minuten geschüttelt, dann die
festen Teilchen abfiltriert, dreimal mit weichem Wasser bei 500 gewaschen und die Masse 8 bis 10 Stunden bei
etwa 900 getrocknet. Die getrockneten Stückchen wurden auf kalter Walze ausgewalzt und Prüfstücke
wie im Beispiel 1 hergestellt. Die Zugfestigkeit der Mischung betrug 160 kg/cm2, die Dehnung 290 °/0, der
Modul bei 100 % Dehnung 1,5 kg/cma und die Härte
(C-Durometer) betrug 93. Der Weichmacher und das Harz waren voll verträglich und die plastifizierende
Wirksamkeit des weichen niedrigmolekularen Mischpolymeren außerordentlich hoch. Wenn die Masse
gespritzt, kalandert oder in anderer Weise verarbeitet wurde, konnte festgestellt werden, daß nur mäßige
Temperaturen in der Größenordnung von 90 bis 1300 nötig waren. Die Masse wies keinen »Nerv« auf und
war deshalb besonders für Spritz- und Kalander-Verarbeitungen geeignet, da es in der Kälte oder bei
Temperaturen von ungefähr 1500 oder weniger kalandert
werden konnte, ohne wahrnehmbare schädliche Wirkungen. Die allgemeinen Verarbeitungscharakteristiken
der Mischung dieses Beispiels waren denjenigen der Mischungen aus Butadien-i, 3 Acrylnitril-Mischpolymerisaten
weit überlegen.
Weitere physikalische Auswertungen des nach Beispiel ι und 2 hergestellten Materials offenbarten, daß
sie bei niedrigen Temperaturen in sehr hohem Grade biegsam waren. Tatsächlich waren die niedrigen
Temperatureigenschaften den besten esterplastifizierten Polyvinylchloridmassen gleichwertig oder überlegen.
Ebenso verhielt es sich mit der Zerreißfestigkeit. Bezüglich hoher Hitze, ölen und Säuren zeigten
die polymerplastifizierten Harzmassen gemäß Beispiel 1
und 2 wenig Neigung zum Steifwerden oder Verfärben oder andere Verschlechterungen. Diese Substanzen
zeigten gute dielektrische Festigkeiten, wodurch sie besonders zur Kabelisolierung wertvoll sind. Außerdem
zeigten diese Substanzen ungewöhnlich gute Widerstandsfähigkeit gegen Rissebildung beim Biegen,
welches eine besonders schätzenswerte Eigenschaft bei vielen Anwendungen ist; sie sind auch besonders
widerstandsfähig gegen Ozon- und ultraviolettes Licht, was sie zum Überziehen von Geweben und als Überzüge
für Polster- und Möbelbezüge geeignet macht.
Die vorangehenden Beispiele betrafen weiche niedrigmolekulare Butadienacryhiitrilmischpolymerisate
unter Verwendung eines 2:1 monomeren Verhältnisses. Um die Wirkung der Abänderungen des
Butadienacrylnitrilverhältnisses zu veranschaulichen, wurde eine Anzahl von Latices von Butadienacrylnitril
in den Verhältniszahlen 95: 5, 90 :10, 80:20,
75: 25, 70: 30, 2 :1, 63 : 37, 60: 40, 55: 45 hergestellt.
Die verschiedenen Latices sind nach den grundsätzlichen Polymerisationsrezepten, wie unten angegeben,
hergestellt worden, aber unter Abänderung der Menge der Polymerisationsmodifizierungsmittel, wie in der
Tabelle 1 unten angedeutet ist. In allen Fällen war die Modifizierungssubstanz tertiäres Dodecylmerkaptan.
Material
Butadien-i, 3 (veränderlich) \ ,
Acrylnitril - J totai
Wasser
Seifenflocken
Natriumsalz einer Alkarylsulfonsäure
Kaliumsulfat
tertiäres Dodecylmerkaptan, veränderlich
Gewichtsteile
100,0
190,0
5.0
5.0
2,8
0,3
0,3
0,80 bis 1,75
In der· folgenden Tabelle ι sind die monomeren
Verhältnisse, die Gehalte der Modifizierungssubstanz, die Mooneyviskositäten, Homogenität und/oder Verträglichkeit
und Verarbeitbarkeitsauswertungen der kokoagulierten 70 : 30 polyvinylchloridpolymeren Mischungen
aufgeführt, die unter Verwendung der nach dem obigen allgemeinen Rezept hergestellten Polymeren
hergestellt sind.
ZO | Verhältnis | 20 | 75:25 | Modi | Mooney- | Verarbeit- | Verträglich |
Butadien | 70:30 | fizierte | V isko- | barkeit | keit | ||
zu Acryl | 66,7:33,3 | Substanz | blXdX | ||||
nitril | GewicMs- | 30 ML | sehr | bricht beim | |||
15 95:5 | 25 63:37 | teile | schlecht | Biegen | |||
60:40 | 1,0 | 31 ML | sehr | bricht beim | |||
90; 10 | • 55:45 | schlecht | Biegen | ||||
0,8 | 20 ML | annehmbar | opak beim | ||||
80:20 | Biegen | ||||||
; 0,8 | 19 ML | gut | annehmbar | ||||
13 ML | gut | gut | |||||
0,85 | 13 ML | aus | aus | ||||
0,95 | gezeichnet | gezeichnet | |||||
1,15 | 12 ML | sehr gut | sehr gut | ||||
14 ML | gut | gut | |||||
1.30 | 17 ML | gut | gut | ||||
1,40 | |||||||
1.75 | |||||||
Aus dem Vorstehenden ist zu ersehen, daß das optimale Verhältnis Butadien-Acrylnitril-Monomere
für die Polymeren, die als niedrigmolekulare Polymereplastifizierungsmittel für Polyvinylchloridharztypen
verwendet werden, in den Bereich von 66,7:33,3 bis 55:45 fällt, obgleich die Polymeren im Bereich von
80:20 bis 55:45 außerordentlich wertvoll als polymeres Plastifizierungsmittel für Harze vom Vinyltyp
sind. Es wurde gefunden, daß das bevorzugte polymere Plastifizierungsmittel ein Polymeres war, welches
durch Polymerisation von 2 Teilen Butadien-i, 3 und ι Teil Acrylnitril mit einer Mooneyviskosität
von 10 bis 20 ML hergestellt wurde.
Der polymere plastifizierte Latex vom Beispiel 2 und der Polyvinylchloridlatex vom Beispiel 1 wurden
verwendet, um eine Reihe von Harzmischungen herzustellen, die sich von 95 Teilen Harz zu 5 Teilen
polymeren Plastifizierungsmittel erstrecken und so die folgenden Harzweichmacherverhältnisse einschließen:
90:10, 85:15, 70:30, 50:50, 30:70 und 10:90. Die
plastifizierenden Mischpolymeren und das Harz waren in allen vorstehenden Mischungsverhältnissen verträglich,
und in jedem Falle wurde eine plastifizierte Masse erhalten, die weicher, biegsamer und leichter
verarbeitbar war als eine Mischung, die die gleichen Anteile Harz und Butadienacrylnitril enthielt.
Es wurde gefunden, daß andere Acrylnitrile, wie Methacrylnitril, Äthacrylnitril, Chloracrylnitril u. dgl.,
bei der Herstellung niedrigmolekularer polymerer Plastifizierungsmittel an die Stelle von Acrylnitril
treten können. So wurde z. B. Methacrylnitril für Acrylnitril in das Polymerisationsrezept des Beispiels
2 eingesetzt und 0,8 Teile tertiäres Dodecylmerkaptan als Polymerisationsmodifizierungsmittel an die
Stelle des Diisopropylxanthogendisulfid des Beispiels 2 gesetzt. Das hergestellte Polymere hatte eine
Mooneyviskosität von 7 ML. Der verwendete Harzlatex war der Polyvinylchloridlatex vom Beispiel 1.
Das Harz und das niedrigmolekulare polymere Plastifizierungsmittel
waren in Anteilen von 30 Teilen Harz in 70 Teilen polymerem Plastifizierungsmittel gemischt.
Die daraus sich ergebende trockene Mischung war klar, weich, plastisch und leicht verarbeitbar,
und besaß außergewöhnlich gute Wärmestabilität. Es wurde auch gefunden, daß die niedrigmolekularen
polymeren Plastifizierungsmittel mit Zugabe kleiner Mengen anderer polymerer Substanzen, wie Mircen,
Methylmethacrylat, Divinylbenzol, u. dgl., als eine dritte Komponente zur Mischung Butadien-i, 3 und
Acrylnitril hergestellt werden können.
Alle diese polymeren Substanzen haben hohe plastifizierende Wirksamkeit und verbessern die Verarbeitbarkeit
der Vinyl- und Vinylidenchloridharze sehr. Wenn die Mooneyviskosität dieser polymeren
plastifizierenden Stoffe 35 ML oder darunter ist, werden besonders weiche, plastische und leicht verarbeitbare
Mischungen erzeugt.
Zusätzlich können andere monomere Butadien-i, 3 Kohlenwasserstoffe an die Stelle von Butadien-i, 3 in
die Polymerisätionsrezepte im Beispiel 1 und 2 treten.
Zum Beispiel konnte Isopren ganz oder zum Teil an die Stelle von Butadien treten in Beimischung mit
Acrylnitril und/oder den anderen monomeren Substanzen, die oben erwähnt wurden. In allen Fällen
war die Wärmebeständigkeit und Verarbeitbarkeit des Harzes vorteilhaft, erhöht sogar, wenn kleine Beträge,
wie 10, 20 oder 30 Teile, des polymerisierenden plastischen Materials 100 Teilen des Harzes beigegeben
-wurden.
Andere Vinylharze der oben dargelegten Klasse, wie Polyvinylidenchlorid,Mischpolymere desVinylchlorids
und Vinylidenchlorids, Mischpolymere des Vinyl-,chlorids
mit geringerem Anteil von Methylacrylat u. dgl., können an die Stelle des Polyvinylchlorids der
obigen Beispiele mit im wesentlichen äquivalenten Ergebnissen treten.
Eine Mischung von Polyvinylchlorid mit einem polymeren Plastifizierungsmittel gemäß der Erfindung
wurde durch Aufschlämmen eines Polyvinylchloridpulvers, welches eine Teilchengröße von 0,5 bis
3,0 Mikron im Wasser hat, und durch Mischen dieser Aufschlämmung mit einem Latex eines Butadienacrylnitrilpolymeren
ähnlich denjenigen wie im Beispiel ι und 2 hergestellt, aber mit einer Mooneyviskosität
von 27 ML. Gleichzeitiges Fällen des Harzes und Plastifizierungsmittels wurde vollständig,
wenn die aufgeschlämmte Latexmischung in heiße Calciumchloridlösung gegossen wurde. Die plastifizierte
Harzmischung wurde vollständig verträglich nach mehreren Durchgängen auf einer Warmwalze
(etwa 900). Die Wärmestabilität und Verarbeitbarkeit dieser Mischung war besonders gut, während ihre
•anderen Eigenschaften nicht ganz denjenigen eines esterplastifizierten Polyvinylchloridgemisches entsprachen.
Noch andere Verfahren können angewendet werden, um die Plastifizierung der Vinylharze durch polymere
Plastifizierungsmittel gemäß dieser Erfindung zu vervollständigen. Zum Beispiel kann entweder der Harz-
to latex oder der polymere Plastifizierungslatex durch
Emulsionspolymerisation in Gegenwart von Kationemulgierungsmitteln, wie übliche Seifen, und die
andere Latexkomponente durch Emulsionspolymerisation in Gegenwart von Anionemulgierungsmitteln,
wie Laurylaminhydrochlorid, und gemeinsames Fällen der beiden Latices durch einfaches Mischen der beiden
Latices hergestellt werden, mit oder ohne Zusatz von Hilfskoagulierungsmitteln, wie Basen oder Salzen
mehrwertiger Metalle, wie Calciumchlorid.
Es ist möglich, mehrere bindende Bestandteile in die polymere Plastifizierungsharzmischung einzubringen
durch Hinzugeben dieser Stoffe auf einer Walze oder in einem Spezialmischer oder durch Zumischen
einer Dispersion oder Emulsion der Bestandteile zu dem gemischten polymeren Latex und Harzlatex
vor der gemeinsamen Koagulation. Zum Beispiel können Ruß, Calciumsilicat, Bleisilicat u. a.
ebenso flüssige Materialien, wie esterartige Plastifizierungsmittel, Triäthanolamin, Teere und Peche,
in die polymeren plastifizierten Harzmischungen durch Dispergieren oder Emulgieren den bindenden Bestandteilen
in Wasser oder durch Hinzufügen der Dispersion oder Emulsion in den gemischten Latex eingebracht
werden.
Es ist auch möglich, unlösliche Verbindungen mit diesen polymeren Plastinzierungsharzmischungen zusammen
niederzuschlagen, dadurch, daß die gemischten Latices mit wäßrigen Lösungen der löslichen,
chemisch miteinander reagierenden Verbindungen vereinigt werden, um die gewünschten unlöslichen Verbindungen
zu bilden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung einer plastifizierten Vinylharzmasse, dadurch gekennzeichnet, daß ein
polymeres, überwiegend aus Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid oder deren Mischpolymerisaten
bestehendes Harz mit dem Mischpolymerisat aus 30 bis 80 Gewichtsteilen eines Butadien-i, 3
Kohlenwasserstoffes mit 20 bis 70 Gewichtsteilen eines Acrylnitril der Formel CH2—C—C= N als
Plastifizierungsmittel verarbeitet wird, in welchem R Wasserstoff, Chlor oder Alkyl bedeutet, dessen
Molekulargewicht unter 80 000 liegt und dessen Mooneyviskosität, wie sie durch den Mooneyviskosimeter
unter Verwendung des i,5"-Rotors nach 4 Minuten bei ioo° bestimmt wurde, unter
35 beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Mischpolymerisats aus
50 bis 80 Gewichtsteilen Butadien-i, 3 und 20 bis 50 Gewichtsteilen Acrylnitril.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verarbeitung eines Polyvinylchloridharzes
und eines Plastifizierungsmittels, bestehend aus einem Mischpolymerisat von 2 Gewichtsteilen
Butadien-i, 3 mit 1 Gewichtsteil Acrylnitril.
4. Verfahren zur Herstellung einer plastifizierten Vinylharzmasse gemäß den Ansprüchen
ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Dispersion des Vinylharzhauptbestandteües mit
einer wäßrigen Dispersion des Plastifizierungsmittels gemischt und dann die gemischten Dispersionen
zusammenkoaguliert werden.
1 5627 1.53
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