DE1186622C2 - Thermoplastische masse zur herstellung schlagfester formkoerper - Google Patents
Thermoplastische masse zur herstellung schlagfester formkoerperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine thermoplastische Masse tür Herstellung schlagfester Formkörper auf der
Grundlage eines Gemisches aus Polyvinylchlorid und einem Pfropfprodukt aus Butadien, Styrol und Acrylnitril.
Es ist bereits bekannt, ein Pfropfprodukt dadurch kerzustellen, daß zunächst monomeres Butadien
folymerisiert wird und anschließend Styrol und Acrylnitril gemeinsam aus einer Mischung dieser
Substanzen auf das Polybutadien aufpolymerisiert V/erden. Derartige Pfropfprodukte zeigen zwar schon
beachtliche, jedoch noch nicht ausreichende Kerbtchlagzähigkeit. Sie sind auch so teuer, daß aus
diesem Grunde das Anwendungsgebiet beschränkt ist.
Es sind ferner schon Mischungen hergestellt worden, die aus Polyvinylchlorid, einem Copoiymerisat
aus Styrol und Acrylnitril und einem Mischpolymerisat
aus 1,3-Butadien, Acrylnitril und Styrol bestehen. Diese Massen zeigen ebenfalls eine verbesserte Kerb-
«chlagzähigkeit sowie einen günstigen Bruchdehnungswert.
Es wurde nun eine thermoplastische Masse gefunden, deren Zähigkeits- und Festigkeitseigenschaften
denen der bisher bekannten Massen überlegen sind Und die insbesondere eine besonders hohe Kerbtchlagzähigkeit
aufweist. Erfindungsgemäß werden diese Anforderungen von einer thermoplastischen
Masse erfüllt, die aus (A) 30 bis 90 Gewichtsprozent Polyvinylchlorid und (B) 10 bis 70 Gewichtsprozent
eines Polymerisates, das aus 30 bis 50 Gewichtsprozent eines Polybutadien oder Butadien-Styrol-Mischpolymerisat
jeweils in Latex-Form einerseits Und 70 bis 50 Gewichtsprozent eines Gemisches aus
64 Gewichtsprozent Styrol und 36 Gewichtsprozent Acrylnitril andererseits hergestellt worden ist.
Aus den Vergleichsversuchen ist zu entnehmen, daß die Fesiigkeits- und Zähigkeitseigenschatten der
eus der erfindungsgemäßen Masse hergestellten formkörper im Vergleich zu jenen aus den bisher
bekannten Massen erheblich verbessert sind. Das betrifft insbesondere die Kerbschlagzähigkeit, die ganz
erheblich günstiger liegt, als auch andere Festigkeitseigcnschaftcn,
beispielsweise Biege- und Zugfestigkeit. Das Hauptanwendiingsgcbiet dieser thermoplastischen
Masse ist die Herstellung schlagfester Formkörper. Obwohl nach dem Stand der Technik bereits
Ansätze einer Verbesserung der Kerbschlagzähigkeit thermoplastischer Massen vorhanden waren, ist die
ungewöhnliche Steigerung dieser Eigenschaften bei den erfindungsgemäßen Massen sehr überraschend
und war in keiner Weise vorauszusehen. In der graphischen Darstellung sind die Kerbschlagzähigkeit
und die Rockwellhärte sowie weitere physikalische Eigenschaften der neuartigen thermoplastischen
Masse dargestellt.
ίο Beispiel 1
Das Gemisch folgender Komponenten mit den angegebenen Gewichtseinheiten wurde 6 Stunden in
einem Bad bei einer Temperatur von 65 bis 86° C geschüttelt:
Polybutadienlatex, Polybutadien-
äquivalent 30,0
Acrylnitril 25,0
Styrol 45,0
Cumolhydroperoxyd 0,75
Natriumsalz eines hydrierten, ungesättigten Harzes 2,0
Natriumpyrophosphat 0,5
Natriumhydroxyd 0,15
Natriumsalz einer kondensierten
Alkylnaphthalinsulfonsäure 0,15
Dextrose 1,0
Eisensulfat 0,01
Wasser, einschließlich des im Polybutadienlatex enthaltenen Wassers 160,0
Nach dieser Zeit war die Reaktion im wesentlichen abgeschlossen. Das Polymerisat wurde mit dünner
Salzlösung und Schwefelsäure koaguliert, von dem
entstehenden Reaktionsgemisch abgetrennt und bis etwa 95° C erhitzt, um eine teilweise Granulierung
des aubgeflockten Produktes hervorzurufen und so das anschließende Filtrieren und Waschen zu vereinfachen.
Nach dem Filtrieren und Waschen wurde bei 110° C auf konstantes Gewicht getrocknet.
Ein Teil des entstandenen Polymerisates wurde durch Walzen zu einem Blatt geformt. Ein geformter
Normstab des Materials hatte bei 21° C eine Kerbschlagzahl von 0,267 kp · m/cm (6 mm starker Stab
gemäß ASTM-Verfahren D-526-47 T). Alle in der Folge angegebenen Kerbschlagzahlen sind ähnlich
bestimmt.
Derartige Polymerisate, die aus dem Latex eines Butadienpolymerisates oder aus einem Copolymerisatlatex
von Butadien und Styrol einerseits und einem Gemisch aus Acrylnitril und Styrol andererseits unter
Polymerisationsbedingungen hergestellt worden sind, werden im nachfolgenden als Pfropfprodukte bezeichnet.
6(1 Die Herstellung der Pfropfprodukte gehört nicht
zum Gegenstand der Erfindung.
30 Gewichtsteile des nach dem obigen Rezept hergestellten Polymerisates wurden in einem Mischer
gleichmäßig mit 70 Gewichtstcilen Polyvinylchlorid
β;-, gemischt und Probestäbe der hergestellten Mischung
durch Druckformgebung hergestellt. Die nach Izod gemessene Kerbsdilagzahl betrug 1,198 kp ■ m/cm
Kerbe. Wie schon erwähnt, war die Kerbschlagzahl
eines Formkörpers aus dem für dieses Gemisch verwendeten
Pfropfprodukt 0,267 kp · m/cm, während die Kerbschlagzahl des Formkörpers aus Polyvinylchlorid
allein nur bei 0,0485 kp · m/cm lag. Die errechnete Kerbschlagzahl für einen Formkörper aus
dem Gemisch (eine unveränderte Mischung vorausgesetzt) wird durch folgende Formel dargestellt:
0,7 · 0,0485 + 0,3 ■ 0,267 = 0,114 kp · m/cm.
Dementsprechend liegt die tatsächliche Kerbschlagzahl annähernd zehnmal höher als der so errechnete
Wert; die tatsächliche Kerbschlagzahl ist mehr als viermal größer als die Kerbschlagzahl für
den Formkörper aus dem für das Gemisch benutzten Pfropfprodukt und fast dreiundzwanzigmal größer als
die Kerbschlagzahl für den Formkörper aus Polyvinylchlorid.
Die folgende Tabelle gibt die errechneten Kerbschlagzahlen, Rockwell-Härten (ASTM-Methode
D-785-51) und die Strangpreßgeschwindigkeiten einer Reihe von Gemischen an, die aus Polyvinylchlorid
und dem Pfropfprodukt gemäß Beispiel 1 hergestellt wurden. Die Strangpreßgeschwindigkeit gibi
die Gewichte der Gemische in Gramm an, die wäh-
ίο rend einer Minute durch ein·; unterhalb eines Behälters
angebrachte gewöhnliche Düse ausfließen. Dei Behälter enthält einen Vorrat an Gemisch bei kon
stanter Temperatur und bei konstantem Druck.
Die in der Tabelle angegebenen Werte der ermittelten Kerbschlagzahlen, Rockwell-Härten und Strangpreßgeschwindigkeiten sind graphisch als Funktior der Zusammensetzung der Gemische in dem Diagramm (ausgezogene Linien) aufgetragen.
Die in der Tabelle angegebenen Werte der ermittelten Kerbschlagzahlen, Rockwell-Härten und Strangpreßgeschwindigkeiten sind graphisch als Funktior der Zusammensetzung der Gemische in dem Diagramm (ausgezogene Linien) aufgetragen.
Zusammensetzung des Gemisches in Gewichtsprozent |
Polyvinyl chlorid |
Errechnete Kerbschlagzahl nach Izod |
feet -lbs inch | Gemessene Kerbschlagzahl nach Izod |
feet lbs/inch | Verhältnis Izod festgestellt |
Rockwell- Härte |
Sirangpreß- geschwindig- keit |
Pfropf produkt |
0 | kp-m cm | kp · m/cm | 4,87 | zu errechnet | g/min | ||
100 | 10 | 4,47 | 0,267 | 5,15 | 86 | 3,86 | ||
90 | 20 | 0,246 | 4,07 | 0,282 | 5,27 | 1,15 | 85 | 3,11 |
80 | 30 | 0,224 | 3,67 | 0,290 | 8.4 | 1,29 | 88 | 2,84 |
70 | 40 | 0,202 | 3,27 | 0,462 | 1.2,0 | 2,29 | 91 | 2,44 |
60 | 50 | 0,180 | 2,87 | 0,661 | 14,14 | 3,67 | 96 | 2,14 |
50 | 60 | 0,157 | 2,48 | 0,784 | 17,15 | 4,93 | 99 | 1,56 |
40 | 70 | 0,136 | 2,08 | 0,950 | 20,17 | 6,92 | 101 | 1,52 |
30 | 80 | 0,115 | 1,68 | 1,110 | 3,2 | 9,70 | 105 | 1,02 |
20 | 90 | 0,092 | 1,28 | 0,176 | 1,45 | 1,90 | 108 | 0,89 |
10 | 100 | 0,069 | — | 0,079 | 0,88 | 1.J3 | 112 | 0,80 |
0 | — | 0,0485 | 111 | 0,80 |
Aus der obigen Tabelle ergibt sich im Zusammenhang mit dem Diagramm, daß bei steigendem Anteil
an Pfropfprodukt in Polyvinylchlorid ein allmählicher Anstieg der Kerbschlagzähigkeit bis zu einem Gehalt
von 20 Gewichtsprozent Pfropfprodukt zu verzeichnen ist. Mit 30^/0 Propfprodukt erhält man ein Gemisch
mit außerordentlich großer Kerbschlagzähigkeit, und bei weiterer Steigerung des Pfropfproduktanteiles
liegen die Kerbschlagzahlen noch hoch, fallen jedoch als geradlinige Funktion des Pfropfpoduktanteiles
bis zu einem Gehalt von 80% oder mehr ab, wobei das Gemisch im wesentlichen dann die
gleiche Kerbschlagzähigkeit wie reines Pfropfprodukt aufweist.
Im Bereich von 20 bis 70 Gewichtsprozent Pfropfprodukt sind die Kerbschlagzähigkeiten der Gemische
etwa zwei- bis fast zehnmal größer als man auf Grund der Kerbschlagzähigkeiten der einzelnen Bestandteile
und der Zusammensetzung hätte erwarten können.
Bei steigendem Pfropfproduktanteil in Polyvinylchlorid
fällt die Rockwell-Härte ab, liegt jedoch bei einem Mischungsverhältnis 70:30 von Polyvinylchlorid
zu Pfropfprodukt (bei dem sich die maximale Kerbschlagzähigkeit zeigt) noch bei 105, verglichen
mit einer Rockwell-Härte von 111 bei normalem
Polyvinylchlorid.
Wenn man dem Polyvinylchlorid steigende Mengen
von dem Pfropfprodukt zusetzt, erhält man Gemische, die mit zunehmender Leichtigkeit ausfließen und besser
verformbar werden.
Die Härte des Polyvinylchlorid-Pfropfprodukt-Gemisches ist eine etwa direkt proportionale Funktion
des Polyvinylchloridgehaltes, die Strangpreßgeschwindigkeit ist eine umgekehrt proportionale
Funktion des Polyvinylchloridanteiles. Mit anderen Worten verhalten sich die Gemische hinsichtlich
dieser beiden physikalischen Eigenschaften so, wie es auf Grund ihrer Zusammensetzung aus den einzelnen
Komponenten zu erwarten war. Dagegen nimmt die Kerbschlagzähigkeit der Gemische als Funktion der
Gemischzusammensetzung einen ungewöhnlichen und völlig unerwarteten Verlauf.
Die Polymerisationsvorschrift im Beispiel 1 wurde so abgeändert, daß 50 Gewichtsteile Polybutadien (in
Form von Polybutadienlatex) zusammen mit 18 Gewichtsteilen Acrylnitril und 32 Gewichtsteilen Styrol
eingesetzt wurden.
Während das Verhältnis von Aciylnitri'l zu Styrol
das gleiche wie im Beispiel 1 war, verhielt sich die Gewichtssummc der beiden Komponenten im vorliegenden
Beispiel gegenüber Beispiel 1 wie 50 : 70. Die anderen Komponenten entsprachen der Vor-
schrift vom Beispiel 1; die Polymerisation und die
Gewinnung des Polymerisates wurden, wie im Beispiel 1 beschrieben, durchgeführt.
Dieses Polybutadien-Pfropfprodukt wurde mit Polyvinylchlorid gemischt. Die Kerbschlagzähigkeiten
(nach Izod) der verschiedenen Gemische wurden in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt. Das
Diagramm zeigt diese Kerbschlagzahlen graphisch als Funktion der Zusammensetzung der Gemische (gestrichelte
Linie).
Zusammensetzung des Gemisches |
Polyvinyl | Errechnete Kerbschlagzahlen | kp-m/cm | zod | Gemessene Kerbschlagzahlen | kp-m/cm | Izod | Verhältnis der fest |
in Gewichtsprozent | chlorid | nach | nach | 0,539 | gestellten zu | |||
0,491 | feetlbs/inch | 0,555 | feet-lbs/inch | errechneten | ||||
Propfprodukt | 10 | 0,442 | _ | 0,638 | 9,8 | Izod- Zahlen | ||
100 | 20 | 0,393 | 8,91 | 0,710 | 10,1 | |||
90 | 30 | 0,344 | 8,02 | 0,775 | 11,6 | 1,13 | ||
80 | 40 | 0,294 | 7,12 | 0,798 | 12,9 | 1,45 | ||
70 | 50 | 0,245 | 6,13 | 0,940 | 14,1 | 1,81 | ||
60 | 60 | 0,195 | 5,34 | 0,922 | 14,5 | 2,26 | ||
50 | 70 | 0,146 | 4,45 | 0,922 | 17,1 | 2,72 | ||
40 | 80 | 0,122 | 3,55 | 0,165 | 16,8 | 3,84 | ||
30 | 8j | 0,097 | 2,66 | 0,154 | 16,8 | 4,73 | ||
20 | 90 | 0,073 | 2,22 | 0,077 | 3,0 | 6,31 | ||
15 | 95 | — | 1,77 | 0,0484 | 2,8 | 1,35 | ||
10 | 100 | 1,33 | 1,4 | 1,58 | ||||
5 | — | 0,88 | 1,05 | |||||
— | -- |
Gemische aus diesem Polybutadien-Pfropfprodukt und Polyvinylchlorid zeigen das gleiche Allgemeinverhalten
wie die im Beispiel 1 beschriebenen Pfropfprodukt-Polyvinylchlorid-Gemische, obwohl im einzelnen
doch Unterschiede bestehen. Das für diesen Versuch benutzte Polybutadien-Pfropfprodukt hat
eine doppelt so große Kerbschlagzähigkeit wie das im Beispiel 1 gebrauchte Pfropf produkt. Bei zunehmendem
Polyvinylchloridanteil in dem Gemisch stiegen die Kerbschlagzahlen fortlaufend an und erreichten
ihren Maximalwert von etwa 0,94 kp · m/cm bei Gemischen mit einem Polyvinylchloridgehalt von 60
bis 80 Gewichtsprozent. Dieser Maximalwert liegt etwa? tiefer als bei den Gemischen des Beispiels 2.
Der Kurvenverlauf zeigt einen kurzen, aber deutlicher! waagerechten Teil im Maximalbereich im
Gegensatz zur der scharfen Spitze, die bei den Gemischen des Beispiels 2 zu beobachten war. Bei
Steigerung des Polyvinylchloridgehaltes über 80 Gewichtsprozent hinaus wird ebenfalls ein steiler Abfall
der Kerbschlagzähigkeit festgestellt. Es ist zu bemerken, daß die Kerbschlagzähigkeit dieses Polybutadien-Pfropfprodukt-Polyvinylchlorid-Gemisches
bei einem Polyvinylchloridgehalt von 60 bis 80 Gewichtsprozent im Durchschnitt fünfmal so hoch liegt wie die errechnete
Kerbschlagzähigkeit dieser Gemische.
In diesem Beispiel wurden zur Herstellung des Pfropfprodukts an Stelle von reinem Polybutadienlatex
verschiedene handelsübliche Butadien-Styrol-Copolymerisat-Latices benutzt. Auf das Gesamtgewicht
von Buladien-Styrol-Copolymerisat. Acrylnitril und Styrol bezogen, enthalten die Polymerisate
30 Gewichtsprozent Butadien-Styrol-Copoiymerisal, 25 Gewichtsprozent Acrylnitril und 45 Gewichtsprozent
Styrol. Die anderen Bestandteile der Polymerisationsmischung, das Polymerisationsverfahren
und die Gewinnung des Polymerisates stimmten im wesentlichen mit Beispiel 1 überein.
Die verschiedenen Pfropfprodukte auf der Basis von Butadien-Styrol-Copolymerisat wurden mit Polyvinylchlorid
im Gewichtsverhältnis von 30 : 70 gemischt und die Kerbschlagzähigkeit festgestellt. Die
Ergebnisse sind aus der nachstehenden Tabelle zu ersehen.
70: 30 Polyvinylchlorid-Pfropfprodukt-Gemisch
der Mischungen
kp ■ π cm ] feet · lbs/inch
der Mischungen kp m/cm I feet lbs, inch
tatsächlich
zu errechnet
Rockwell-Härte
der Mischung
0,245
0,158
0,091
4,46
2,87
1,64
0,980
1,36
1,22
17,8
25,0 22.2
25,0 22.2
3,99
8,01
13,54
104
105
102
Die Ergebnisse zeigen, daß Pfropfprodukte aus 65 mal größer als auf Grund der Werte für die einzelnen
itnHipfi-Stv.-ni-fVinnivmerisat-T Jifex mit Arrvlnitrtl R^ctarvHieil«. ,.nA j«_ τ * _„ Aar- Π,ρ-
Butadien-Styrol-Copolymerisat-Latex mit Acrylnitril
und Styrol mit Polyvinylchlorid Gemische ergeben, deren Kerbschlagzähi^keit vier- bis dreizehneinhalb-
Bestandteile und der Zusammensetzung
misches zu erwarten gewesen wäre.
des Ge-
In diesem Versuch werden an Stelle der handelsüblichen Latexarten Butadien-Styrol-Copolymerisat-Latices
verwandt, die im Laboratorium hergestellt wurden (Butadien zu Styrol gleich 75:25). Das
Pfropfprodukt enthält 30 Gewichtsprozent Butadien-Styrol-Copolymerisat,
25 Gewichtsprozent Acrylnitril
und 45 Gewichtsprozent Styrol. Die anderen Bestanc teile der Polymerisate, das Polymerisationsverfahre
und die Gewinnung des Polymerisates stimmen ir wesentlichen mit Beispiel 1 überein.
Diese Pfropfprodukte auf der Basis von Butadien Styrol-Copolymerisat wurden mit Polyvinylchlorid ii
Gewichtsverhältnis 30 : 70 gemischt. Die Kerbschlaf Zähigkeiten und die Rockwell-Harten sind in der fol
genden Tabelle zusammengestellt.
70: 30 Polyvinylchlorid-Pfropfprodukt-Gemisch
Berechnete Kerbschlagwerte
kpm/cm feet-lbs/inch
kpm/cm feet-lbs/inch
Gemessene Kerbschlagwerte kpm/cm I feetlbs/inch
Verhältnis
tatsächlich
zu errechnet
Rockwell-Härte der Mischung
0,119
0,100
0,099
0,100
0,099
2,09
1,82
1,78
1,82
1,78
1,100
1,200
1,190 20,0
21,8
20,7
1,200
1,190 20,0
21,8
20,7
9,57
11,98
11,63
11,98
11,63
98 105 104
Es wurde die Polymerisationsanweisung des Bei-Spieles 1 wiederholt, wobei noch zusätzlich 0,5 Gewichtsanteile
gemischte tertiäre Mercaptane (bestehend aus tertiären Alkylmercaptanen mit C12-, C14-
und C„.-AIkylgruppen etwa im Verhältnis 60:20:20) zugesetzt wurden. Das entstandene Gemisch wurde
polymerisiert und das Polymerisat wie im Beispiel 1 gewonnen. Dieses Polymerisat hatte eine viel höhere
Strangpreßgeschwindigkeit als das normale Pfropfpolymerisat nach Beispiel 1. Die Kerbschlagzähigkeit
dieses abgewandelten Pfropfproduktes betrug 0,28 kp · m/cm bzw. 5,1 feet · lbs/inch. Die tatsächliche
Kerbschlagzähigkeit bei einem Mischungsverhältnis von Pfropfprodukt zu Polyvinylchlorid in
Verhältnis 30 : 70 betrug 0,85 kp · m/cm bzw 15,34 feet-lbs/inch. Der für dieses Gemisch er
rechnete Wert liegt bei 0,118 kp · m/cm bzw 7,18 feet · lbs/inch, und das Verhältnis des tatsäch
liehen zu dem errechneten Wert ist 7,18
Polyvinylchloride verschiedener Herkunft ergebei bei Zusatz von Pfropfprodukten Gemische mit großei
Kerbschlagzähigkeit. Die nachfolgende Tabelle zeig der Kerbschlagzähigkeit solcher Gemische, in dener
30 Gewichtsprozent Pfropfprodukt und 70 Gewichts prozent Polyvinylchlorid verschiedenen Ursprung;
enthalten sind.
Zusammensel7iing tics Gemisches | Polyvinylchlorid | Hersteller des Polyvinylchlorids | Ermittelte Kerbschlagzahl | feet · lbs/inch |
in Gewichtsprozent | 70 | nach Izod | 20,17 | |
Pfropfprodukt | 70 | Goodrich Chemical Co. | kp · m/cm | 20,55 |
30 | 70 | Goodrich Chemical Co. | 1,110 | 22,38 |
30 | 70 | Firestone Plastic Co. | 1,128 | 24,15 |
30 | 70 | Monsanto Chemical Co. | 1,230 | 18,54 |
30 | 70 | Diamond Alkali Co. | 1,330 | 12,60 |
30 | St. Gobain | 1,018 | ||
30 | 0,695 |
Es ist zu ersehen, daß sich die Polyvinylchloridsorten amerikanischen Ursprungs untereinander ähnlich
verhalten. Diese Pfropfprodukt-Polyvinylchlorid-Gemische haben bei einem Gewichtsverhältnis 30: 70
alle Kerbschlagzahlen von rund 1,1 kp · m/cm. Das französische Fabrikat zeigt, wenn es ähnlich gemischt
wird, nicht so günstige Kerbschlagzähigkeiten; jedoch ist das entstehende Gemisch immer noch ein Werkstoff
mit großer Kerbschlagzähigkeit.
70Gewichtsprozent Polyvinylchlorid (ein spezielles
Polymerisat der Firma Goodrich Chemical Co.) wurden mit 30 Gewichtsprozent Pfropfprodukt nach Beispiel 1 vermischt. Dieses spezielle Polyvinylchlorid
ist eine Sorte mit großer Kerbschlagzähigkeit; sie beträgt 0,128 kp · m/cm bzw. 2,35 feet · lbs/inch. Das
Gemisch hatte eine tatsächliche Kerbschlagzähigkeit von 0,71 kp · m/cm bzw. 12,92 feet · Ibs/inch. Die errechnete
Kerbschlagzähigkeit des Gemisches betrug 0,171 bzw. 3,! 1, und das Verhältnis des tatsächlichen
Wertes zum errechneten Wert beträgt 4,15.
Wenn auch das Gemisch aus diesem speziellen Polyvinylchlorid mit dem Pfropfprodukt immer noch
eine bemerkenswerte Kerbschlagzähigkeit hat, =0 ist doch der Effekt nicht annähernd so groß als wenn
man ein gewöhnliches Polyvinylchlorid mit geringer Ketbschlagzähigkeit verwendet.
Die außergewöhnlichen Eigenschaften von mit Polyvinylchlorid gemischtem Pfropfprodukt sind im
509608/351
fiftt
Hinblick auf die Tatsache, daß andere, den Pfropfprodukten
in ihrer chemischen Zusammensetzung ähnliche Materialien nicht diesen Effekt aufweisen,
völlig unerwartet. 'Die folgende Tabelle zeigt Werte und Eigenschaften von Gemischen, die durch Mischung
von 30 Gewichtsprozent verschiedener Polymerisate mit hoher Kerbschlagzähigkeit mit 70 Gewichtsprozent
Polyvinylchlorid erhalten wurden. Um den Vergleich zu erleichtern, werden auch älinliche
Gemische mit dem Pfropfprodukt aufgeführt.
Bezeichnung des Polymerisates
Kerhschlagzähigkeit kp-m/cm I feet-lbs/inch
Anmerkung 1 0,463 8,42
Anmerkung2 0,456 8,30
Anmerkung3 0,367 6,80
Pfropfprodukt nach Beispiel 1 0,267 4,87
Anmerkung!:
Gemisch aus 2 Teilen Styrol-Acrylnitril-Copolymerisat
(45:25) mit 1 Teil Buladien-Acrylnitril-Copolymerisat.
Anmerkung 2:
Gemisch aus Styrol-Acrylnitril-Copolymcrisat mit einem
geringen Anteil von Butadien-Acrylnitril-Copolymerisat. Anmerkung 3:
Ein Produkt mit ähnlichen Figenschaften wie unter Anmerkung
2.
Gemisch
25
Errechnete
Kerbschlagzähigkeit
nach I ζod
kp-m/cml feet-lbs/inch
0,172
0,170
0,146
0,114
0,170
0,146
0,114
3,14
3,11
2,66
2,08
3,11
2,66
2,08
Gemessene
Kerbschlagzähigkeit
nach Izod
kp-m/cml feet-lbs/inch
0,022
0,046
0,021
0,110
0,046
0,021
0,110
0,40
0.84
0,39
20,17
Verhältnis tatsächlich
zu berechnet
0,13 0,27 0,15 9,70
35
4°
Alle vier Polymerisate der obigen Tabelle haben eine im wesentlichen ähnliche chemische Zusammensetzung,
da sie aus Butadien, Acrylnitril und Styrol bestehen. '
Die ersten drei Polymerisate der Tabelle sind 4«
zwar Stoffe mit großer Kerbschlagzähigkeit Doch " wenn man versucht, die Kerbschlagzähigkeit von eewohnhehem
Polyvinylchlorid dadurch zu verbessern daß man eines der drei ersten Polymerisate mechanisch
dem Polyvinylchlorid zusetzt, so ergibt sich ein Gemisch nut einer im Vergleich zum reinen Polyvinylchlorid
geringeren Kerbschiagzähigkeit Die Kerbschlagzahigkeit dieser Gemische beträgt nur ein
Achtel bis ein Viertel des Wertes, der auf Grund der einzelnen Bestandteile und der Zusammensetzung zu π
erwarten gewesen wäre.
Das Pfropfprodukt ist ebenfalls ein Material mit
großer Kerbschlagzähigkeit, doch zeigt es bei Zusat zu gewöhnlichem Polyvinylchlorid einen überraschen
den und völlig unerwarteten Effekt. Die Kerbschlag Zähigkeit ist um ein Vielfaches höher als die irgend
' eines Bestandteiles. Sie ist fast zehnmal so groß wl·
auf Grund der Keibschlagzähigkeit der cinzeinei Bestandteile und der Gemischzusammensetzung zi
erwarten gewesen wäre. Als Belege für die unerwar teten guten Eigenschaften der crfindungsgemäßei
thermoplastischen Masse dienen die folgenden Bei spiele: Beispiel 10 ist ein eriindungsgemiißes Gemisci
aus einem Pfropfprodukt und Polyvinylchlorid; da Vergleichsbcispid betrifft ein Mischpolymerisat nact
dem Stand der Technik.
Es wird ein Pfropfprodukt einer Kerbschiagzähigkeit von 0,267 kp ■ m/cm (4,87 feet · lbs/inch), bestehend
aus 30 Gewichtsprozent Polybutadien (al; Pfropfgrundlage), 45 Gewichtsprozent Styrol unc
25 Gewichtsprozent Acrylnitril, hergestellt. Das erhaltene Polymerisat wird koaguliert, gewaschen unc
getrocknet. Ein Gemisch aus 80 Gewichtsprozent eines Polyvinylchlorids mit einer Eigenviskosität von 0,81
und einer Keibschlagzähigkeit von 0,0485 kp · m/cm U88 feet ■ lbs/inch) und 20 Gewichtsprozent des
tropfproduktes wird auf einem eng eingestellten 15,24 -30,48-cm-Zweiwalzenknetwerk bei einer Temperatur
von etwa 170 bis 1800C verarbeitet.
Vergleichsbeispiel
Ein Mischpolymerisat mit einem ML-4-Mooney-Wert von 80 wird durch Polymerisieren eines monomeren
Gemisches aus 67 Gewichtsprozent 1,3-Butadien,
16 Gewichtsprozent Acrylnitril und 17 Gewicntsprozcnt
Styrol in einer Fettsäurcseifen-Emulsion bei 30"C unter Anwendung eines Kaliumpersulfat-Natnumbisulfit-lnitiatorsystcms
mit einer Umwandlung von 58"/0 hergestellt. Das erhaltene Polymerisat
wird gewaschen und getrocknet. Ein Copolymerisat
aus 75 Gewichtsprozent Styrol und 25 Gewichtsprozent Acrylnitril mit einer Kerbschiagzähigkeit
von 0,028 kp-m/cm (0,5 feet ■ lbs/inch) wird durch Suspensionspolymerisation hergestellt. Sodann
wird unter Anwendung des Polyvinylchlorids aus Beispiel 10 ein Dreikomponentengemisch hergestellt,
aas 80 Gewichtsprozent Polyvinylchlorid, 10 Gewichtsprozent Styrol-Acrylnitril-Copolymerisat und
IU Gewichtsprozent Mischpolymerisat enthält. Das , em's<* wird auf einem eng eingestellten
15,^4 · 30,48-cm-ZweiwaIzenknelwerk bei einer Temperatur
von etwa 170 bis 180 C verarbeitet.
Beide Massen werden in Tafelform aus dem Knet- ^erk entfernt und in üblichen Prüfformen verformt
Anschließend werden die so erhaltenen Massen geprüft, wobei folgende Ergebnisse festgestellt werden:
Zugfestigkeit bei 23° C
Bruchfestigkeit bei 23° C
Kerbschlagzähigkeit bei 23° C nach Izod
Kerbschlagzähigkeit bei 23° C nach Izod
Biegemodul bei 23° C
Biegefestigkeit bei 23° C ......
522 kg'cm* 50« Ό
1,08 kp-nrcm Kerbe
420,000 890 kg/cm* 406 k «cm2
150%
150%
0.135 kp· m/cm
Kerbe
Kerbe
320,000
683 kg/cm2
683 kg/cm2
Prüfverfahren
ASTM D 638-62 ASTM D 638-62 ASTM D 256-56 (unter Anwendung eines
4,54-kg-Hanimers) ASTM D 790-59 T ASTM D 790-59 T
Die Pfropfprodukte und Polyvinylchloridsorten, ie zur Herstellung der beschriebenen Gemische in
en verschiedenen Beispielen angeführt wurden, entielten die üblichen Stabilisaloren. Bekanntlich v/ird
olyvinylchlorid gewöhnlich dadurch stabilisiert, daß lan ihm ein oder mehrere Stoffe zusetzt, wie etwa
:eltsäuremonoglyceride, Cadmiumslearate oder Diutylzinndilaurat.
Ähnlich werden die Pfropfprodukte
gewöhnlich dadurch stabilisiert, daß man ihnen kleine Mengen gewisser Stoffe zusetzt, wie Di-tert.-butylp-cresol,
Bis-(4-methyl-6-tert.-butyl-cresol)-2,?/-metylen oder heptylieites Diphenylamin. Diese Stabilisatoren
verringern die Geschwindigkeit, mit der sich diese Polymerisate im Laufe der Zeit verschlechtern,
und sie vergrößern demgemäß die wirtschaftliche Verwendbarkeit dieser Stoffe.
Hierzu I Blatt Zeichnungen
682
Claims (1)
- Patentanspruch:Thermoolastische Masse zur Herstellung schlagfester Formkörper auf der Grundlage eines Gemisches aus Polyvinylchlorid und einem Pfropfpolymerisat aus Butadien, Styrol und Acrylnitril, bestehend aus (A) 30 bis 90 Gewichtsprozent Polyvinylchlorid und (B) 10 bis 70 Gewichtsprozent eines Polymerisates, das aus 30 bis 50 Gewichtsprozent Polybutadien oder Butadien-Styrol-Mischpolymerisat jeweils in Latex-Fom einerseits und 70 bis 50 Gewichtsprozent eines Gemisches aus 64 Gewichtsprozent Styrol und 36 Gewichtsprozent Acrylnitril andererseits hergestellt worden ist.
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---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |