DE2546199B2 - Verfahren zur Herstellung eines granulierten Chloroprenkautschuks - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines granulierten ChloroprenkautschuksInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines granulierten Chloroprenkautschuks auf Basis von
Chloroprenhomo- oder Copolymerisaten durch Fällung aus wäßrigen Dispersionen eines kationischen Latex
von Chloroprenkautschuk mit einem Erdalkalimetallsalz und/oder einer Säure als Elektrolyt.
Der Ausdruck »Chloroprenkautschuk« bedeutet ein Polychloropren oder ein Copolymerisat von ChloropriM
und einem Comonomeren (1—20 Gew.-°/o). Bisher wurde Chloroprenkautschuk in Form von Stücken
bestimmter Größe eingesetzt. Vor dem Formen müssen die Stücke zunächst gewogen werden und danach mit
einem Bumbury-Mischer oder einem Walzenmischer geknetet werden. Es ist jedoch schwierig, eine solche
Arbeit in automatischer Weise durchzuführen.
In jüngster Zeit wird häufig die Aufgabe gestellt, ein
Chloroprenpolymerisat mit verschiedenen Thermoplasten
zu vermischen. Es ist jedoch schwierig, Kautschukstücke kontinuierlich und wohldosiert mit
konstanter Geschwindigkeit einer Formmaschine, z. B. einem uniaxialen oder biaxialen Extruder zuzuführen, so
daß man im Chargenbetrieb kneten muß. Dies erfordert eine sehr lange Knetzeit.
Es wurde daher versucht, einen granulierten Kautschuk zu schaffen, welcher leicht und ohne Schwierigkeiten
gewogen und gehandhabt werden kann und welcher mit einer konstanten Geschwindigkeit einer
Formmaschine zugeführt werden kann (BE-PS 5 84 603). Dabei wird mit einer Mischung von Aluminiumsulfat
und Calciumchlorid ausgefällt.
Chloroprenkautschuk zeigt jedoch eine hohe Klebrigkeit. Man erhält daher einen granulierten Chloroprenkautschuk,
dessen Teilchen auf Grund ihrer Klebrigkeit aneinander haften.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen granulierten nichtklebrigen Chloroprenkautschuk
zu schaffen, sowie ein Verfahren zur Herstellung desselben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man ein Gemisch aus einer wäßrigen Dispersion
eines kationischen Latex des Chloroprenkautschuks und 4 bis 10 Gewichtsteilen Natriumsilikat, bezogen auf 100
30 Gewichtsteile des Chloroprenkautschuks mit 0,01 bis 5
Äquivalente Erdalkalimetallsalz, bezogen auf Natriumsilikat und/oder der Säure bis zu einem pH-Wert von 2
bis 7 vermischt und den auf der Oberfläche mit Silikat oder Polykieselsäure bedeckten, granulierten Kautschuk
isoliert
Erfindungsgemäß wird eine wäßrige Dispersion eines Polymerisats von Chloropren oder eines Copolymerisate
von Chloropren und einem Comonomer gleichförmig mit Natriumsilikat vermischt Das Vermischen
erfolgt bei Zimmertemperatur. Sodann wird dieses Latexmischung entweder mit einer der Natriumsilikatmenge
äquivalenten Menge eines Erdalkalimetallsalzes vermischt oder mit einer Säure bis zur Senkung des
pH-Wertes von 10—11 auf 2 — 7 und vorzugsweise auf
2—4. Dabei wird aus dem Latex des Chloroprenkautschuks ein granulierter Chloroprenkautschuk abgeschieden
und der abgetrennte granulierte Kautschuk wird mit Wasser gewaschen und in herkömmlicher
Weise dehydratisiert und getrocknet z. B. durch Trocknen unter vermindertem Druck oder Zentrifugieren.
Dabei wird ein frei fließender granulierter Kautschuk erhalten.
Erfindungsgemäß kann man einen kationischen Latex einsetzen, welcher durch Polymerisation von Chloropren
oder einer Mischung von Chloropren und einem Comonomeren (z. B. einem Dien, wie Butadien oder
2,3-Dichlorbutadien-l,3 oder einem Vinylmonomeren, wie Methylmethacrylat oder Styrol) mit einem kationischen
oberflächenaktiven Mittel hergestellt werden kann. Als kationische oberflächenaktive Mittel kommen
quaternäre Ammoniumverbindungen und quaternäre Pyridiniumverbindungen in Frage. Typische kationische
oberflächenaktive Mittel umfassen Laurylmethylbenzylammoniumchlorid,
tertiäre Ammoniumsalze Alkyltrimethylammoniumchlorid, Octadecyltrimethylammoniumchlorid,
Lauryltrimethylammoniumchlorid und Stearyltrimethylammoniumchlorid. Allgemein kommen
alle kationischen oberflächenaktiven Mittel in Frage, die aus den Standardwerken der oberflächenaktiven Mittel
und der Herstellung eines kationischen Latex eines Chloroprenpolymerisats bekannt sind.
Als Natriumsilikate kann man Wasserglas der Formel
Na2O · /7SiO2
einsetzen, wobei π = 2 —4 und insbesondere π = 3 gilt,
und zwar z. B. als 20%ige wäßrige Lösung. Die Menge des Silikats liegt vorzugsweise im Bereich von 6-8
Gewichtsteilen bezogen auf 100 Gewichtsteile der Kautschukkomponente der Latexmis. iiung.
Man kann die Latexmischung entweder mit einem ErJalkalimetallsalz, z. B. einem Chlorid des Berylliums,
des Magnesiur.is, des Calciums, des Bariums oder des Strontiums behandeln, vorzugsweise mit Calciumchlorid
oder Bariumchlorid oder mit einer anorganischen oder organischen Säure. Es ist insbesondere bevorzugt, eine
verdünnte Lösung, z. B. eine wäßrige Lösung von Salzsäure (weniger als 3,5%) oder eine wäßrige Lösung
von Essigsäure (weniger als 10%) zu verwenden. Wenn die Konzentration zu hoch ist, so ist die Reaktionsgeschwindigkeit
zu groß, als daß granulierter Kautschuk gebildet werden könnte. Die Menge des Erdalkalimetallsalzes
beträgt mehr als 0,5 und vorzugsweise 0,5-1 Äquivalente bezogen auf das Natriumsilikat und
die Menge der Säure sollte ausreichen, den pH der Latexmischung auf 2-7 zu senken. Wenn man sowohl
das Erdalkalimetallsalz als auch die Säure zusetzt, so
kann die Menge des Erdalkalimetallsalzes weniger als 0,5 Äquivalente und insbesondere 0,01-5 Äquivalente
bezogen auf das Natriumsilikat betragen und die Menge der Säure sollte ausreichen, um den pH der Latexmischung
auf 2 - 7 zu senken.
Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbare granulierte Chloroprenkautschuk hat eine
Teilchengröße von weniger als 42 Maschen/2,5 cm und die Teilchen des granulierten Kautschuks haften nicht
aneinander, so daß seine Handhabung einfach ist. Der granulierte Kautschuk kann unter Verwendung von
Formmaschinen, z. B. unter Verwendung eines uniaxialen Extruders oder eines biaxialen Extruders
geformt werden. Dabei kann der granulierte Kautschuk einem in Pellet-Form vorliegenden synthetischen
Polymerisat zugemischt werden, wobei eine gleichförmige Masse erhalten wird. Der nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellte granulierte Kautschuk zeigt im Vergleich zum herkömmlichen Chloroprenkautschuk
eine bemerkenswert erhöhte Grün-Festigkeit.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es wird ein kationischer Latex des Chloroprens hergestellt durch Polymerisieren von Chloropren mit
dem Polymerisationsansatz und mit den Polymerisationsbedingungen gemäß Tabelle '.
Herstellung eines kationischen Latex von Chloropren
Monomere:
Chloropren
Chloropren
2,6-Di-t-butyl-4-methyl-phenylp-kresol
n-Dodecylmercaptan
n-Dodecylmercaptan
Oberflächenaktives Mittel:
Laurylmethyl-benzylammonium-chlorid
Laurylmethyl-benzylammonium-chlorid
Wasser
Katalysator:
Anfänglicher Katalysator:
Natrium-formaldehydsulfoxylat
Natrium-formaldehydsulfoxylat
Wasser
Gepumpter Katalysator (g/h):
t-Butylhydroperoxid
Wasser
Polymerisationstemperatur
Polymerisationsdauer
Polymerisationsdauer
lOOGew.-Teile
„,300 Gew.-Teile
„,300 Gew.-Teile
0,330 Gew.-Teile
4 Gew.-Teile
110 Gew.-Teile
110 Gew.-Teile
0,02 Gew.-Teile 0,625 Gew.-Teile
0,002 Gew.-Teile 10 Gew.-Teile
40 C
3 h
3 h
100 Gew.-Teile des erhaltenen kationischen Chloroprenlatcx
(33% Feststoffkomponente) werden mit 8 Gew.-Teilen einer 20%igen wäßrigen Lösung von
Natriumsilikat (Viskosität: 8,5 cps) (JIS 3) bei Zimmertemperatur vermischt und die Mischung wird gleichförmig
durchmischt. Die Viskosität der Latexmischung beträgt 68 cps. 12,00 Gew.-Teile einer 20%igen
wäßrigen Lösung von Calciumchlorid werden unter Rühren mit einer hohen Geschwindigkeit der Latexmischung
zugesetzt, und zwar in einer zur Menge des Natriumsilikats äquivalenten Menge. Nach Zusatz der
halben Menge der wäßrigen Lösung von Calciumchlorid ist die Viskosität des Latex herabgesetzt und man erhält
eine wäßrige Dispersion von ausgefälltem granuliertem Kautschuk. Der erhaltene granulierte Kautschuk wird
mit Wasser gewaschen und in herkömmlicher Weise dehydratisiert und mit Heißluft getrocknet Man erhält
einen frei fließenden granulierten Chloroprenkautschuk, welcher ein Sieb mit 42 Maschen/2,5 cm passiert In
einem weiteren Versuch vermischt man 50 Gew.-Teile der wäßrigen Lösung von Natriumsilikat mit 100
Gew.-Teilen eines anionischen Chloroprenlatex (hergestellt unter Verwendung von Koilophoniumseife). 85
Gew.-Teile der wäßrigen Lösung von Calciumchlorid werden dieser Latexmischung zugemischt, und zwar in
einer der Menge des Natriumsilikats äquivalenten Menge. Der erhaltene Chloroprenkautschuk wird wie
oben gewaschen, dehydratisiert und getrocknet. Man erhält ein flockiges Produkt, dessen Teilchen eine
jo ungleichförmige Gestalt haben. Die mechanischen Eigenseihaften der erhaltenen Produkte werden gemäß
JIS K 6301 getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
υ Tabelle 2
Kanonischer Anionischer Chloropren- Chloroprenlatex latex
Zugfestigkeit (kg/cm2)
Dehnung (%)
M 300 (kg/cm2)
Harte
Dehnung (%)
M 300 (kg/cm2)
Harte
235
460
142
460
142
155
360
131
87
Beispiele 2-5
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wird wiederholt, wobei man jedoch die Menge der 20%igen wäßrigen
Lösung von Natriumsilikat variiert (2-12 Gew.-Teile bezogen auf 100 Gew.-Teile des Kautschuks) (Tabelle 3).
Wenn die Menge an Natriumsilikat innerhalb des genannten Bereichs erhöht wird, so sinkt die Teilchengröße
des erhaltenen Kautschukgranulats. Bei Einsatz von 4 — 10 Gew.-Teilen der 20%igen wäßrigen Lösung
von Natriumsilikat auf 100 Gew.-Teile des Kautschuks erhält man gemäß Tabelle 3 einen granulierten Kautschuk.
Vergleich
Beispiel 2 Beispiel 3 Beispiel 4 Beispiel 5 Vergleich
Wäßrige Lösung von Natrium- 2
silikat (Gew.-Teile)
Form der Kautschukteilchen flockig
6 8 10 12
feine Teilchen (42 Müschen/2,5 cm) flockig
Beispiele 6-9
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wird wiederholt, wobei man eine 10%ige wäßrige Lösung von Salzsäure
an Stelle der 20°/oigen Lösung von Calciumchlorid einsetzt. Hierdurch wird der pH der Laiexmischung des
mit Natriumsilikat hergestellten kationischen Latex auf 1,5-iO,) gesenkt Die Ergebnisse sind in Tßbelle4
zusammengestellt.
Tabelle 4 | Vergleich | Beispiel 6 | Beispiel 7 | Beispiel 8 | Beispiel 9 | Vergleich |
1,5 80 |
2,1 92 |
3.7 96 |
4,4 98 |
6,8 100 |
10,1 86 |
|
pH der Latexmischung Mooney-Viskosität des Kautschuks |
||||||
Gestalt der Kautschukteilchen flockig
feine Teilchen (42 Maschen/2,5 cm) flockig
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines granulierten Chloroprenkautschuks auf Basis von Chloroprenhomo-
oder Copolymerisaten durch Fällung aus wäßrigen Dispersionen eines kationischen Latex
von Chloroprenkautschuk mit einem Erdalkalimetallsalz und/oder einer Säure als Elektrolyt,
dadurch gekennzeichnet, daß man ein ι ο Gemisch aus einer wäßrigen Dispersion eines
kationischen Latex des Chloroprenkautschuks und 4 bis 10 Gewichtsteilen Natriumsilikat, bezogen auf
100 Gewichtsteile des Chloroprenkautschuks mit 0,01 bis 5 Äquivalente Erdalkalimetallsalz, bezogen
auf Natriumsilikat und/oder der Säure bis zu einem pH-Wert von 2 bis 7 vermischt und den auf der
Oberfläche mit Silikat oder Polykieselsäure bedeckten, granulierten Kautschuk isoliert.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Natriumsilikat der Formel Na2O · /7SiO2, wobei π gleich 2 bis 4 ist, einsetzt.
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