DE861610C - Verfahren zur Herstellung von Polythioestern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polythioestern

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DE861610C DEW3928A DEW0003928A DE861610C DE 861610 C DE861610 C DE 861610C DE W3928 A DEW3928 A DE W3928A DE W0003928 A DEW0003928 A DE W0003928A DE 861610 C DE861610 C DE 861610C
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G75/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing sulfur with or without nitrogen, oxygen, or carbon in the main chain of the macromolecule
    • C08G75/26Polythioesters

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Polythioestern Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Polythioestern durch Kondensation von Dimercaptanen mit Säurechloriden von zwei basischen Säuren.
  • Diese neuen Polymere sind stabil und haben höhere Schmelzpunkte als ähnliche Polymere, die durch die Einwirkung von Glykolen auf zweibasische Säuren erhalten werden. Ein weiterer Zweck der Erfindung liegt in der Gewinnung eines Verfahrens zur Herstellung von Polythioestern, die nicht durch Polykondensation von Dimercaptanen mit zweibasischen Säuren in befriedigender Weise erhalten werden können in Analogie mit den Verfahren, die in der früheren Technik zur Herstellung von Polyestern verwendet werden. Hierbei werden Polymere von sehr hohem Molekulargewicht in einem kurzen Zeitraum erhalten.
  • Nach der Erfindung werden Dimercaptane mit Säurechloriden von zweibasischen Säuren zur Umsetzung gebracht, die die Strukturformel besitzen, in der R einen zweiwertigen Kohlenwasserstoff-, Oxakohlenwasserstoff- und Thiakohlenwasserstoffrest darstellt, und bei der die Carbonylgruppen der allgemeinen Formel an verschiedene Kohlenstoffatome des erwähnten R-Restes gebunden sind. Die Dimercaptane, mit denen diese Säurechloride zur Reaktion kommen, haben die Strukturformel HS-R'-SH, (B) in der R' einen Kohlenwasserstoff-, Oxakohlenwasserstoff- und Thiakohlenwasserstoffrest darstellt, und wobei- die Mercaptogruppen an -verschiedene Kohlenstöffatome dieses R'-Restes gebunden sind. Die Stoffe kondensieren unter Bildung von Polymere der Strukturformel in der R und R' dieselbe Bedeutung haben wie in den Formeln (A) und (B) und in der x eine hohe ganze Zahl ist, die den Kondensationsgrad anzeigt. (HS-CH2-CH2-O=CH2-CH2-O-CH2-CH2-SH) und 4-Oxa-i, 7-dimercaptoheptan .
  • (HS-CH2-CH2-CH2-O-CH2-CH2-CH2-SH), die Thiakohlenwasserstoffdimercaptane, wie 3 Thia-i, 5-dimercaptopentan (H S -CHZ-CH2-S-CH2-CH2-SH) . und 4-Thia-i, 7-dimercaptoheptan .
  • (HS-CH2-CH2-CH2-S-CH2-CH2-CH2-SH), ferner o-, m- und p-Xylylendimercaptan und die folgenden Dimercaptane : Obgleich jedes der obenerwähnten Mercaptane zur Herstellung von Polymere verwendbar ist, soll, wenn Polymere von besonderem Wert zur Herstellung von Gegenständen durch Pressen, Formen oder andere Art der Gestaltung, beispielsweise synthetische Fasern, Filme, geformte plastische Körper, elektrische Isolation usw., erzielt werden sollen, eine Kette von wenigstens 4 Atomen zwischen oder unmittelbar in Verbindung mit den beiden Mercaptoradikalen vorhanden sein.-Wertvolle Polymere können aus Arylendimercaptanen hergestellt werden, wie Die Dimercaptane, die bei der Ausführung der Erfindung verwendbar sind, sind die aliphatischen Kohlenwasserstoffdimercaptane unter Einschluß von Polymethylendimercaptenen, wie Äthylendimercaptan, Trixnethylendimercaptan, Tetramethylendimercaptan, Hexamethylendimercaptanund Decamethylendimercaptan, die Oxakohlenwasserstoffdimercaptane, wie 3-Oxa-i,- 5-dimercaptopentan (HS-CH2-CH2-O-CH2-CH2-SH), 3, 6-Dioxa-i, 8-dimercaptooctan Die oben beschriebenen Dimercaptane werden vorzugsweise mit Säurechloriden von zweibasischen Säuren kondensiert, die zwischen den zwei Carbonylgruppen eine Kette von wenigstens 2 Atomen haben und wobei die Carbonylgruppen an verschiedene Kohlenstoffatome dieser Kette gebunden sind. Eine bevorzugte Gruppe dieser Säurechloride ist die, bei der wenigstens 3 Atome in der kürzesten Kette zwischen den Carbonylgruppen stehen und wobei die Kohlenstoffatome, an die die Carbonylgruppen gebunden sind, in den Endstellungen stehen. Wertvolle Säurechloride dieser Art haben die Strukturformel in der R einen zweiwertigen Kohlenwasserstoff-, Oxakohlenwasserstoff- oder Thiakohlenwasserstoffrest bedeutet und in der die Carbonylgruppen an verschiedene Kohlenstoffatome gebunden sind. Die verwertbaren Säurechloride schließen somit die Stoffe ein, bei denen R ein Äthylen-i, 2-Propylen-, Trimethylen-, Tetramethylen-, Hexamethylen-, Octamethylen-, Decamethylen-; o-Phenylen-, p-Phenylen-, m-Phenylen-, die verschiedenen isomeren Naphthylen-, Xylylen-, Diphenylen-, Dinaphthylen-, 3-Oxapentamethylen-(-CH2-CH2-O-CH2-CH2-) und 3-Thiapentamethylen-(-CH2C H2- S-C H,C H2-)-Reste bedeutet, ferner andere aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffreste, deren Homologe und entsprechenden Oxakohlenwasserstoff- und Thiakohlenwasserstoffreste, bei denen ein Schwefel- und ein Sauerstoffatom für eine oder mehrere CH,-Gruppen der Kohlenwasserstoffreste substituiert sind.
  • Es sei darauf hingewiesen, daß auch Succinylchlorid und Phthalylchlorid bei der Ausführung der Erfindung benutzt werden können, doch gehören sie nicht zu den bevorzugten Säurechloriden, da im allgemeinen die von diesen erhaltenen Polymere verhältnismäßig geringes Molekulargewicht haben und so weniger für die Herstellung von geformten, ausgepreßten oder in anderer Weise gebildeten Gegenständen von hoher Festigkeit und Zähigkeit geeignet sind.
  • Viele der oben angegebenen Dimercaptane sind an sich bekannt, und ihre Herstellung wird in der chemischen Literatur beschrieben. Die nicht bekannten und beschriebenen können aus den bekannten Glykolen durch an sich bekannte Reaktionen erzeugt werden. Die Glykole werden zuerst durch Reaktion mit Salzsäure in Dihalogenide umgewandelt und darauf in die Dimercaptane entweder durch Reaktion mit Alkalimetallhydrosulfiden oder durch Reaktion mit Thioharnstoff, um das Dithioharnstoffsalz zu erzeugen, das nach Hydrolyse mit Alkali das Dimercaptan ergibt.
  • In ähnlicher Weise können Säurechloride aus den entsprechenden zweibasischen Säuren durch Reaktion mit Thionylchlorid oder Phosphorpentachlorid erzeugt werden.
  • Die Kondensation wird am besten in einem geschlossenen Reaktionsbehälter vorgenommen, vorteilhaft aus Glas oder mit Auskleidung aus Glas, aus dem alle Spuren von Sauerstoff entfernt sind. Gewöhnlich können alle Ausgangsstoffe dem Reaktionsbehälter von Anfang an zugesetzt werden, aber in einigen Fällen kann das Säurechlorid portionsweise oder kontinuierlich während des Verlaufs der Polymerisation zu dem von vornherein in den Reaktionsbehälter eingegebenen Dimercaptan zugesetzt werden. Wenn das Säurechlorid einen höheren Schmelzpunkt hat, ist kontinuierliche Zugabe nicht praktisch ausführbar, und alle Reagenzien werden von vornherein eingebracht. Während der ganzen Reaktion wird ein Strom von sauerstofffreiem Stickstoff oder einem anderen chemisch inerten Gas durch die Reaktionsmasse geleitet, um die Ansammlung jeder Spur von Sauerstoff zu verhindern und die durch die Kondensationsreaktion erzeugte Salzsäure abzuführen. Entsprechend muß der Reaktionsbehälter mit einem Auslaß für die gasförmigen Reaktionsprodukte und den Strom des inerten Gases versehen sein. Das Ablaßrohr wird vorteilhaft mit einem Gasabsorptionsbehälter verbunden, und es wird Vorsorge dafür getroffen, daß ein Vakuum (ioo mm Quecksilber absoluter Druck oder weniger) am Ausgang des Behälters erzeugt werden kann.
  • Das Einlaßrohr kann auch als Viskosimeter verwendet werden, durch den das Fortschreiten der Reaktion beobachtet werden kann. Dieses Verfahren zur Messung von Schmelzviskosität ist eingehend in dem Journal of the American Chemical Society, Bd. 62, S. 1057 (194o) beschrieben.
  • Die Reaktion wird ausgeführt durch Mischung annähernd äquimolekularer Mengen des zweibasischen Säurechlorids und eines Dimercaptans. Zur Darstellung von Polythioestern mit dem gewünschten hohen Molekulargewicht ist die Menge der Ausgangsstoffe von kritischer Wichtigkeit. Wenn geringe Überschüsse von Dimercaptan verwendet werden, können sehr hohe Molekulargewichte in sehr kurzer Zeit erzielt werden. Wenn indessen große Überschüsse von beispielsweise mehr als 2 °/o des Dimercaptans zur Verwendung gelangen, werden Kondensationspolymere von nur mittlerem Molekulargewicht erhalten. Wenn auf der anderen Seite bemerkenswerte Überschüsse der Säurechloride benutzt werden, so wachsen die Viskosität und das Molekulargewicht mit weiterem Erhitzen und schließlich tritt eine Gelatinierung ein, nach der das Produkt dann nicht mehr geeignet ist zum Formen, Auspressen oder anderen Herstellungsmethoden. So sind Polythioester, die am vorteilhaftesten mit einem Überschuß von Säurechlorid erhalten sind, bestenfalls unstabil gegenüber weiterem Erhitzen. Im allgemeinen sind sie schlecht und verfärbt. Aus diesem Grunde ist die Verwendung eines Überschusses von Säurechlorid nicht empfehlenswert. Im allgemeinen werden die besten Ergebnisse erzielt, wenn man äquimolekulare Mengen der Ausgangsstoffe mischt, oder dadurch, daß man einen geringen Überschuß (etwa 2 °/o oder weniger) des Dimercaptans verwendet. In einigen Fällen, wenn der eine oder andere der Ausgangsstoffe flüchtig ist, kann es nötig sein, zur Kompensierung der verflüchtigten Mengen einen geringen Überschuß des flüchtigen Ausgangsstoffes zuzusetzen. Wenn Kondensationsprodukte von mittlerem oder geringem Molekulargewicht gewünscht werden, kann ein Überschuß des Dimercaptans mit Vorbedacht verwendet werden.
  • Häufig ist es vorteilhaft, die Ausgangsstoffe, falls sie flüssig sind, bei Temperaturen von ungefähr o° zu mischen. Bei Erwärmen auf Zimmertemperatur beginnt dann die Reaktion spontan, die entwickelte Wärme verursacht ein weiteres Steigen der Temperatur. Manchmal ist es nötig, die Mischung auf etwas höhere Temperatur zu erwärmen, um den Beginn der Reaktion zu veranlassen; insbesondere wenn der eine oder andere oder beide Ausgangsstoffe einen festen Stoff darstellen, dann sollte die Mischung, wenn möglich, erwärmt werden, um eine homogene Phase zu erzielen, ehe die Reaktion sehr weit fortschreitet. Wenn die Reaktion in Gang gekommen ist, so schreitet sie rasch vorwärts, und da sie exotherm ist, ist sie von einer Zunahme der Temperatur der Reaktionsmasse begleitet. Bei größeren Beschickungen ist mechanisches Rühren nötig, und man muß Vorsorge treffen, daß gekühlt werden kann. In wenigen Minuten wird ein fester Polythioester von niedrigem Molekulargewicht gebildet, und um das erwünschte höhere Molekulargewicht zu erzielen, ist es nötig, die Reaktionstemperatur auf wenigstens 12o° oder auf einen Punkt oberhalb des Schmelzpunktes des anfänglich gebildeten Polymers mit niedrigem Molekulargewicht zu steigern. Die atn Ende der Reaktion verwendete Temperatur liegt gewöhnlich bei etwa 20o° oder darüber. In dem Maße, wie die Reaktion fortschreitet, wird eine ständige Zunahme an Viskosität und entsprechende Zunahme an Molekulargewicht beobachtet, und nach einigen Minuten werden bei oder über 20o° Molekulargewichte über io,ooo erhalten, Toiythioester sind im allgemeinen bei Zimmertemperatur kristallin, sie schmelzen scharf innerhalb höchstens einiger -Grade, ihr Schmelzpunkt hängt von der besonderen Kombination von Dimercaptan und verwendetem zweibasischem Säurechlorid ab. In einigen Fällen werden Schmelzpunkte in der Nähe von 2oo° oder darüber beobachtet. Polythioester schmelzen in der Regel 25 bis ioo° höher als die entsprechenden Polyester. X-Strahlen-Beugung zeigt die charakteristischen Bilder für hohe kristalline Polymere. Wenn das Polymer in der Form einer Faser oder eines Films kalt gezogen ist mit einer Zunahme des 3- oder 4fachen der Länge oder noch mehr in einigen Fällen, zeigt das X-Strahlen-Diagramm ein typisches Faserbild und gibt dadurch die charakteristische Parallelorientierung zur Faserachse an.
  • Einige der Polythioester, beispielsweise p-Xylylendithioisophthalat und Tetramethylendithioisophthalat können zu einer amorphen Masse abgekühlt werden, die nicht kristallisiert, selbst wenn sie lange Zeit bei Zimmertemperatur steht. Bei Erwärmen auf höhere Temperaturen oder beim sehr langsamen Abkühlen der Schmelze bis auf den Gefrierpunkt tritt Kristallisation ein, wobei das Polymer undurchsichtig wird.
  • Mischpolymere der Polythioester können durch Kondensieren einer Mehrzahl von verschiedenen Dimercaptanen mit einem einzigen zweibasischen Säurechlorid, einer Mehrzahl von zweibasischen Säurechloriden mit einem einzigen Mercaptari oder einer Mehrzahl von Dimercaptanen mit einer Mehrzahl von -zweibasischen Säurechloriden erhalten werden. In allen diesen Fällen sollten indessen die gesamten Molekularmengen der Dimercaptane annähernd äquivalent zu den gesamten molekularen Mengen der zweibasischen Säurechloride sein. Die. nachstehend beschriebene Erfindung bezieht sich auch auf Polymere, die durch diese Verfahren hergestellt sind, ebenso wie die normalen Polythioester, die durch Kondensation eines einzigen Dimercaptans mit einem einzigen zweibasischen Säurechlorid hergestellt worden sind. Diese Mischpolymere haben etwas verschiedene Eigenschaften gegenüber den normalen Polythioestern, ihre Schmelzpunkte sind niedriger,und wenn Mischungen der Ausgangsstoffe verwendet sind unter Einschluß von- Ausgangsstoffen mit sehr verschiedenen' Längen der molekularen Kette, können die erhaltenen Polymere nicht vollkommen kristallin sein. Derartige Produkte sind im allgemeinen zur Bildung von Fasern. nicht geeignet, aber sie können bei Formverfahren verwendet werden, bei der Bildung von Schichten als Deckschichten oder für elektrische Isolation. -Weitere Einzelheiten der Herstellung der neuen Kondensationspolymere ergeben sich aus den nachfolgenden Beispielen: Beispiel i Ein gläserner Reaktionskessel war versehen mit einem gläsernen Einlaßrohr, das so eingerichtet war, daß sein Ende in die Reaktionsmasse im Kessel eingetaucht werden konnte. Der Kessel war dann mit einem geeigneten Gasauslaß versehen, der durch einen Absorptionsbehälter mit einem Wasseraspirator verbunden war. Der Reaktionskessel wurde dann mit 6,78= Gewichtsteilen Sebacinsäurechlorid gefüllt, und dann wurde ein Strom von trockenem sauerstofffreiem Stickstoff durch den Apparat geleitet. Nachdem der Reaktionskessel in ein Eisbad eingetaucht war und auf etwa o° abgekühlt, wurden 3,716 Gewichtsteile Hexamethylendimercaptan langsam zugegeben (2,4 MOlprozent Überschuß des Dimercaptans). Bei der Temperatur des Eisbades wurde keine chemische Reaktion bemerkt. Der Reaktionskessel wurde dann aus dem Eisbad entfernt und auf Zimmertemperatur erwärmt. Der Inhalt des Reaktionskessels wurde dadurch gerührt, daß das Gaseinlaßrohr in die Reaktionsmasse eintauchte und Stickstoffblasen durch die Mischung geleitet wurden. Sowie die Temperatur stieg, fing die Kondensationsreaktion an, und es bildete sich ein ständiger Strom von Salzsäure. Die Geschwindigkeit der Reaktion nahm zu, anfangs allmählich und schließlich sehr heftig, bis der Inhalt des Reaktionsbehälters fest wurde, etwa nach annähernd io Minuten.
  • Die Temperatur der Reaktionsmasse wurde dann auf iio° und nach io Minuten auf 2i8° erhöht, um die Reaktion zu vollenden. Diese Temperatur wurde i Stunde aufrechterhalten. Der Kessel wurde dann evakuiert, um das Salzsäuregas zu entfernen, und wurde dreimal mit trockenem sauerstofffreiem Stickstoff gefüllt. Jetzt betrug die Schmelzviskosität 216 Poisen bei 2i8°.
  • Das Polymer war eine harte, weiße, undurchsichtige Masse bei Zimmertemperatur, sie hatte einen Schmelzpunkt von io7 bis zog', und das geschmolzene Polymer konnte in die Form von Fasern gepreßt werden, die kalt gezogen werden konnten mit weiterem Anwachsen an Zugfestigkeit. Beispiel 2 Unter Verwendung der in dem vorhergehenden Beispiel beschriebenen Einrichtung wurden 4,795 Gewichtsteile Pentamethylendimercaptan und 7,ooo Teile Terephthalylchlorid kondensiert. Beide Reagenzien wurden zugleich in den Reaktionskessel eingebracht. Um die Reaktion einzuleiten, wurde die Temperatur auf einen Punkt oberhalb des Schmelzpunktes des Terephthalylchlorids gebracht. Da der Schmelzpunkt des Polymers 2i8° überschreitet, war es nötig, die Reaktion' bei einer sogar noch höheren Temperatur zu vollenden, einer Temperatur, die etwas oberhalb des Schmelzpunktes liegt. Die erste Phase der Reaktion wurde bei iio° ausgeführt und bei 255° vollendet. Die Endviskosität betrug 3500 Poisen bei 255°.
  • Bei Zimmertemperatur war das polymere Pentamethylendithioterephthalat eine undurchsichtige kristalline Masse mit einer rötlichen Färbung, der Schmelzpunkt betrug 231 bis 232°. Fasern, die aus dem Polymer geformt waren, waren ganz steif. Wenn man die ausgepreßten Fasern bei einer Temperatur etwas oberhalb ihres Schmelzpunktes eine kurze Zeit vor dem Abkühlen (oder Abschrecken in kaltem Wasser) hielt, konnten sie kalt gezogen werden unter Erhöhung ihrer Festigkeit.
  • Beispiel @3 Unter Verwendung der im Beispiel i beschriebenen Einrichtung und unter einer geringen Abänderung .des Verfahrens wurden 5,368 Gewichtsteile Adipylchlorid und 5,o5 Teile p-Xylylendimercaptan kondensiert. Da das Dimercaptan fest war und das Adipylchlorid flüssig, wurde das Verfahren so ausgeführt, daß das Dimercaptan in den Reaktionskessel gefüllt wurde und daß man langsam das Adipylchlorid durch einen Tropffülltrichter zugab. Die Mischung wurde dann auf iio° erwärmt, und die Reaktion ging heftig vor sich, bis ein festes Polymer mit niedrigem Molekularge-"vicht gebildet war. Die Reaktion wurde dann durch Erwärmen bei 2T8° während i Stunde vollendet. Bei dieser Endtemperatur wurde die Schmelzviskosität mit 245 Poisen festgestellt. Das durch Kondensation erhaltene Polymer war eine kristalline braune Masse, die leicht in Fäden gesponnen werden konnte. Das Polymer schmolz bei 168 bis i70°, die Fasern konnten einem kalten Zug unterworfen werden, um ihre Zugfestigkeit zu vermehren. Unter Verwendung der Einrichtung und der Verfahren, wie sie in den oben angegebenen drei Beispielen beschrieben sind, können auch andere Dimercaptane und Säurechloride von zweibasischen Säuren nach der folgenden Formel in Reaktion gebracht werden: in der R den zweiwertigen Rest zwischen den Schwefelgruppen in dem aliphatischen Dimercaptan und R' den zweiwertigen Rest zwischen den Carbonylgruppen in dem aliphatischen Säurechlorid darstellen. Die nachfolgende Aufstellung zeigt die Ergebnisse der Kondensationsreaktionen mit Hilfe von Messungen der Viskosität und des Schmelzpunktes. Die Fußnoten zeigen die Natur des Polymers an und seine Verwendbarkeit bei der Herstellung von synthetischen Fasern und anderen Gegenständen. Der Ausdruck kristallin zeigt das Auftreten von wenigstens teilweiser kristalliner Natur in dem Polymer in Übereinstimmung mit der gewöhnlichen Verwendung des Ausdrucks. In allen Fällen wurden die Reaktionen i Stunde lang bei angegebener Temperatur ausgeführt.
    ÜberschuB Endreaktion Schmelz-
    Dimercaptan. Säurechlorid Viskosität Bemer-
    R R' Dithiol Temperatur Poisen punkt kung
    °i@o o C o C
    - (CH2)io - - (CH2)8 - 0,0 218 2300 100-103 a)
    -(CH2)6- -(CH2)4- o,5 # 218 720 113-115 b)
    - (CH2)4 - - (CH2)4 - kein 218 ig ooo 125 -128 c)
    - (CH2)4- - (CH2)8 - 0,8** 218 1870 95- 98 d)
    - (CH2)2- - (CH2)8 - kein iio 1,57 - e)
    - (CH2)io - Terephthalyl 2,4 218 3290 200-201 f)
    - (CH2)4 - Terephthalyl 1,25* 340 - 310 g)
    - (C H2) 6 - Isophthalyl 3,5* 218 66o 110-113 h)
    - (CH2)5 - Isophthalyl 4,1* 218 386 104-106 i)
    - (CH2)4 - Isophthalyl 6,5* . 218 198 162 -165 j)
    - (CH2)3- Isophthalyl 6,1* 218 10000 - k)
    p-Xylylen - (CH2)4 - o,g 218 1360 168 - i70 1)
    p-Xylylen Isophthalyl 4,0* 237 785 200-210 m)
    *) Bemerkbare Mengen von Dimercaptan, die durch Verflüchtigung während der Reaktion verloren wurden.
    **) Überschüsse an Säurechlorid.
    Bemerkungen a) Bernsteinfarbiges kristallines festes Polymer kann in Form von Fasern ausgepreßt werden, die einem kalten Zug unterworfen werden können mit einem Zugverhältnis über 1 : 5 (Anfangslänge: Endlänge) ; b) gelbliche, lohfarbene kristalline Masse; die Fasern können kalt gezogen werden. Gute Festigkeit; c) braune kristalline feste Masse, ergibt kalt gezogene Fasern von guter Festigkeit; d) lohfarbene kristalline Masse; Fasern können kalt gezogen werden; e) dunkel gefärbte Masse, Molekulargewicht ist gering; f) kristalliner fester Körper, Fasern können aus der Schmelze ausgepreßt werden, und bei geeigneten Wärmebedingungen kann kalt gezogen werden, um feste Fasern von hoher Steifheit zu geben; unlöslich in Wasser und organischen Lösungsmitteln; g) kristalliner fester Körper, unschmelzbar ohne Zersetzung; h) weißer, kristalliner fester Körper; i) leicht gelb gefärbtes kristallines Polymer, die Fasern sind gummiähnlich, aber können kalt gezogen werden zu zähen Fäden; j) leicht gelb gefärbtes kristallines Polymer kann in verschiedenen Formen gestaltet werden und zu Fasern gesponnen werden; k) sehr dunkles nicht kristallines Polymer, zersetzt sich bei langsamem Erwärmen; 1) kristalliner fester Körper, kann in Form von Fasern oder Filmen ausgepreßt werden, zieht sich leicht kalt; m) Polymer, das leicht überkühlt, aber in halb kristalliner Form durch sehr langsames Abkühlen von der Temperatur über 7,oo° erhalten werden kann, kann in Fasern gesponnen werden, die kalt gezogen werden können.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: x. Verfahren zur Herstellung von Polythioestern, dadurch gekennzeichnet, daß man Säurechloride der allgemeinen Formel in der R einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest, Oxakohlenwasserstoffrest oder Thiakohlenwasserstoffrest bedeutet und in der die Carbonylgruppen an verschiedene Kohlenstoffatorne dieses Restes gebunden sind, mit Dimercaptanen der allgemeinen Formel HS-Ri-SH, in der R1 einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest, Oxakohlenwasserstoffrest oder Thiakohlenwasserstoffrest bedeutet und in der die Mercaptogruppen an verschiedene Kohlenstoffatome dieses Restes gebunden sind, erhitzt. ?-Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Säurechloride, bei denen die kürzeste Kette zwischen den Carbonylgruppen wenigstens 3 Atome enthält und daß Dimercaptane, bei denen die kürzeste Kette zwischen den Mercaptogruppen wenigstens q. Atome enthält, als Ausgangsstoffe verwendet werden. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensation in einer inerten Atmosphäre ausgeführt wird. q.. Verfahren nach Anspruch = bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe bei etwa o° gemischt werden, falls es sich nicht um feste Stoffe handelt, in welchem Falle eine Erwärmung vorgenommen wird zur Erzielung einer homogenen Phase. 5. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsgemisch auf höhere Temperatur erhitzt wird oder daß, die Schmelze langsam abgekühlt wird. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man annähernd äquimolekulare Mengen von Pentamethylendimercaptan und Terephthalylchlorid oder `von p-Xylylendimercaptan und Adipylchlorid oder von Tetramethylendimercaptan und Adipylchlorid mischt und die Mischung erhitzt. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man Überschüsse von mehr als 2 Molprozent des Dimercaptans verwendet. B. Verfahren nach Anspruch i bis 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mehrzahl von verschiedenen Mercaptanen mit einem einzigen zweibasischen Säurechlorid oder eine Mehrzahl von zweibasischen Säurechloriden mit einem einzigen Mercaptan.oder eine Mehrzahl von verschiedenen Mercaptanen und eine Mehrzahl von verschiedenen zweibasischen Säurechloriden mischt und erhitzt.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0154506A2 (de) * 1984-02-27 1985-09-11 Raychem Limited Herstellung von organischen Polymeren
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